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Freispruch für den Betreiber der Zermatter «Walliserkanne»

causasportnews, Nr. 1012/04/2023, 30. April 2023

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(causasportnews / red. / 30. April 2023) Es waren regelrechte Wildwest- Szenen, die sich gegen Ende des Jahres 2021 im berühmten Walliser Wintersport-Ort Zermatt ereigneten. «Corona» hielt die Welt in Atmen. Der Widerstand gegen behördlich angeordnete Massnahmen im Zuge der Pandemie-Bekämpfung eskalierte nicht nur im mondänen Zermatt, sondern flächendeckend entlud sich ein regelrechter «Glaubenskrieg» zwischen Befürwortern und Gegnern der «Corona»-Massnahmen. Ein Zankapfel bildeten etwa die Zertifikats- sowie die Maskenpflicht, um die sich die Wirtefamilie der «Walliserkanne», die sich sportlich in der Eiskletter-Szene einen Namen geschaffen hat, foutierte: Weder die Betreiber noch die Gäste des Restaurants an der Zermatter Flaniermeile hielten sich an die verordnete Zertifikatspflicht; auch die Maskentragpflicht wurde weitgehend nicht befolgt. Gegen diese angeordneten Massnahmen wurde vielmehr in geradezu provokativer Art und Weise verstossen (vgl. auch causasportnews vom 2. Januar 2022). Die Polizei räumte schliesslich das Restaurant, setzte die Wirtefamilie in Haft und verbarrikadierte den Eingang zum Restaurant. Die Aktion verlief alles andere als gesittet, weil sich die Wirtefamilie relativ militant zur Wehr setzte und die Welt über digitale Kanäle bezüglich der dargestellten Behördenwillkür ins Bild setzte. Der im Nobel-Wintersportort ausgetragene Kleinkrieg zwischen Bürgern (der «Walliserkanne»-Familie) und den Behörden sowie der Polizeieinsatzkräfte war nach Auffassung der Tourismus-Verantwortlichen nicht gerade image-fördernd, aber auch nicht schädlich. Sich gegen die Behörden aufzulehnen und sich mit ihnen anzulegen kommt im Kanton Wallis nie schlecht an. Soweit als möglich wurde der Ball um die Ereignisse in der «Walliserkanne» so flach als möglich gehalten, und die Geschehnisse wären wohl sogar und irgendwie unter dem berühmten Deckel geblieben, hätten die wackeren Eiskletterer aus Zermatt und ihre Angehörigen nicht über die sozialen Netzwerke Wind und Stimmung gegen die Behörden gemacht. Dass das alles dennoch ein gerichtliches Nachspiel haben musste, leuchtet ein. Dieses ging nun, wie die Walliser Medien melden, für den hauptverantwortlichen Betreiber der «Walliserkanne», der sich wegen Widerhandlungen gegen das «Covid-Gesetz» vor dem Bezirksgericht in Visp verantworten musste, gut aus. Weil die von der Anklagebehörde vorgelegten Beweise, aus verschiedenen Gründen, im Verfahren gegen ihn nicht verwertet werden durften, resultierte ein glatter Freispruch. Die Renitenz des Hauptverantwortlichen der «Walliserkanne», der sich im Zuge der angeordneten «Corona»-Massnahmen insbesondere vehement gegen die damalige Zertifikats- und die Maskenpflicht zur Wehr setzte, hat sich gelohnt. Für die Walliser Strafverfolgungsorgane und die politischen Behörden ist dieser Freispruch des Betreibers der Zermatter «Walliserkanne» jedoch eine herbe Niederlage und eine gewaltige Demütigung. Dass die Behörden nach dem Katz und Maus-Spiel mit dem «Walliserkannen»-Clan den Kürzeren gezogen haben, ist ein Super-GAU für den Kanton Wallis. Im Zuge des Freispruchs hat der Staat auch die Verfahrenskosten zu tragen und dem Wirt des Restaurants eine Entschädigung zu bezahlen. Das letzte Wort in dieser Affäre, die dem Image des weltweit bekannten Nobel-Tourismusort zweifelsfrei kaum geschadet hat, ist allerdings noch nicht gesprochen. Die Staatsanwaltschaft kann noch in die Berufung gehen.

Der verlorene Sohn am Australian Open 2023

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(causasportnews / red. / 9. Januar 2023) Es war ein unglaubliches Gezerre, ein eigentliches Hauen und Stechen, das die Welt in Atem hielt, als es vor einem Jahr um die Teilnahme von Novak Djokovic am Australian Open 2022 ging (vgl. causasportnews vom 7. und 11. Januar 2022). Schliesslich wurde der Serbische «Corona»-Impfverweigerer mit Schimpf und Schande aus dem fünften Kontinent gejagt; Justiz, Politik und die öffentliche Meinung statuierten ein Exempel in der «Corona»-Politik am bald 36jährigen Tennis-Ausnahmekönner.

Nun ist alles anders: Die «Corona»-Seuche hat ihren Schrecken verloren, auch wenn die Pandemie weltweit immer noch grassiert. Wie sehr sich die globale Welt an «Corona» gewöhnt hat, zeigt der Umstand, dass Chinesen und Chinesen praktisch wieder restriktionslos herumreisen können, obwohl uns China höchstwahrscheinlich diese Seuche beschert hat und unter den rund 1,5 Milliarden Menschen immer noch wütet. Da wäre es in der Tat skurril, den Top-Favoriten für das Australian Open, das in ein paar Tagen beginnen wird, wegen einer verweigerten Impfung vom Turnier auszuschliessen! (causasportnews vom 19. Oktober 2022). Wie sich die Welt innerhalb eines Jahres auch in punkto «Corona» verändert hat, belegt der Umstand, dass nun an diesem prestige-trächtigen Tennis-Turnier in Melbourne sogar positiv-getestete Spielerinnen und Spieler teilnehmen dürfen, wenn sie sich wohl fühlen…

So ist der Weg zufolge der verletzungsbedingten Abwesenheit der Welt-Nr. 1, Carlos Alcaraz Garfia (Spanien), zum ersten Grand-Slam-Turniererfolg in diesem Jahr für Novak Djokovic geebnet. Der Serbe spielte sich soeben am Turnier in Adelaide schon einmal warm und gewann den hochklassigen Final gegen den US-Amerikaner Sebastian Korda. Das Publikum feierte ihn frenetisch, fast wie einen verlorenen Sohn. In Melbourne wird der Weg zum Sieg auch auf dem Court von Melbourne nur über Novak Djokovic führen. Auf exogene Teilnahme-Hinderungsgründe wie vor einem Jahr werden die Gegner des Top-Stars heuer nicht mehr setzen und hoffen können.

Darf Novak Djokovic oder darf er nicht?

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(causasportnews / red. / 19. Oktober 2022) Rund drei Monate dauert es noch bis zur nächsten Auflage des Australian Open, und bereits jetzt nimmt eine Diskussion, die lieber nicht geführt würde, Fahrt auf: Darf Novak Djokovic 2023 an diesem prestige-trächtigen Turnier teilnehmen oder nicht? Anfangs Jahr hielt diese «Causa» nicht nur die Tenniswelt in Atem, bis feststand, dass der 35jährige Serbe Australien verlassen musste, bzw. ihm die Einreise nach Down Under wegen seiner Weigerung, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen, per Gerichtsbeschluss verweigert wurde (vgl. etwa auch causasportnews vom 16. Januar 2022). Jenes Urteil enthielt das in solchen Fällen übliche Verbot, das Land für drei Jahre zu betreten. Trotz einem Aufgebot sog. «Star»-Anwälte, die glaubten, gegen die Wegweisung des Tennis-Cracks mit Tricks aus der juristischen Mottenkiste das Verdikt der Einreisebehörde ungeschehen zu machen, setzte sich der Serbe wohl oder übel vor Wettkampfbeginn wie ein geschlagener Hund ins Flugzeug. Eine spezielle Rolle spielten offenbar die Organisatoren des Turniers, welche zwar die Rechtslage kannten, jedoch glaubten, die entsprechenden Normierungen durch Fakten und politischen Druck aushebeln zu können. Das Schlupfloch für den serbischen Vekazin-Verweigerer öffnete sich nicht, und es resultierte ein peinliches Tauziehen, bis die aktuelle Nummer 7 der Weltrangliste frustriert und verärgert von dannen zog, bzw. flog. Ebenso zerknirscht waren die Turnier-Organisatoren in Melbourne, die um das sportliche Aushängeschild des Events kämpften. Nun, drei Monate vor dem Australian Open 2023, wird an allen Fronten geweibelt und gewirbelt. Auf der einen Seite scheint die Regierung Australiens, beeindruckt vom Prominenten Status des Tennis-Stars, nicht abgeneigt zu sein, einen gangbaren Teilnahme-Weg zu finden, um die Situation nicht noch einmal aus dem Ruder laufen zu lassen. Sie steht aber auch unter dem Druck der Öffentlichkeit, für Novak Djokovic keine Ausnahme von dem für alle geltenden Recht zu billigen. Zwar sind es noch drei Monate, bis in Melbourne aufgeschlagen wird. Ob es gelingen wird, diese Zeit zu nutzen, um den Vorgang kontrolliert in die eine oder andere Richtung zu lenken, wird sich zeigen. Ob das Einreiseverbot für den Januar 2023 temporär gelockert wird, dürfte allerdings nicht so rasch definitiv entschieden sein. Die Abwägung der verschiedenen Interessen beinhaltet weitreichende Folgen. Insbesondere im Sport muten drei Monate lange an. Geht es allerdings um (Sport-)Politik, könnte die Zeit in der «Einreise-Causa» des Top-Sportlers auch mit Blick auf das Turnier im kommenden Januar letztlich doch noch knapp werden. Im Moment lässt sich realistischerweise keine Prognose wagen, ob Novak Djokovic in Australien um seinen 22. Grand-Slam-Titel wird spielen können oder nicht.

SFL-Klubs bezogen ungerechtfertigterweise «Corona»-Millionen

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(causasportnews / red. / 7. Oktober 2022) Kaum bildete «Corona» 2020 das dominierende Thema auch in der Schweiz, prasselten aus den Staatskassen Milliarden auf die von der Pandemie betroffene Wirtschaft nieder; auch auf das Eventsegment «Sport». Der helvetische Finanzminister, der soeben seinen Rücktritt angekündigt hat, brüstete sich auf dem Höhepunkt der Krise mit der Heldentat, dass notleidende Unternehmen bereits innerhalb einer halben Stunde nach Antragstellung über teils horrende Beträge an Hilfsgeldern des Bundes verfügen könnten. Das geschah auch. Jedoch erfolgte die Verteilung des Geldsegens ziemlich kopflos, willkürlich, blauäugig und völlig unkontrolliert. Gelder wurden aber nicht nur durch den Bund, sondern auch durch die Kantone verteilt. Viele Unternehmen liessen sich auf diese Weise beglücken, obwohl ihnen etwa die Hilfsgelder des Bundes gar nicht zustanden, weil die skizzierten Bedingungen und Voraussetzungen nicht erfüllt waren. Auch der organisierte Sport profitierte von den pekuniären Geschenken, welche den Staat noch über Jahre belasten werden. Seit kurzer Zeit passiert nun das, was voraussehbar war: Die öffentliche Hand macht sich daran, zumindest «Corona»-Missbräuche seitens der damals beglückten Wirtschaft rückgängig zu machen; will bezüglich des Sportes heissen: Zu Unrecht beantragt und entsprechend durch den Bund ausbezahlte «Hilfsgelder» müssen durch die ungerechtfertigterweise begünstigten Sportklubs wohl zumindest teilweise zurückbezahlt werden.

In einer dürren Meldung verlautete aus Bern, dass mehrere Klubs der Swiss Football League (SFL) «Corona»-Gelder zurückzuerstatten haben. Angeblich geht es insgesamt um rund vier Millionen Schweizer Franken. Diese Zahl mutet bei 500 Millionen Franken an «Corona»-Hilfen durch den Bund zugunsten des gesamten Sportes, relativ bescheiden an. In Tat und Wahrheit dürfte der Betrag, der durch den organisierten Fussball-Sport unrechtmässig bezogen wurde, massiv höher zu veranschlagen sein. Wie dem auch sei: Auch diesbezüglich scheint es an jeglicher Kontrolle seitens des Staates und an der an sich erforderlichen Transparenz in den Vorgängen zu fehlen, und es dürfte wohl nie schlüssig eruiert werden können, ob die «Corona»-Hilfsgelder auf dem Höhepunkt der Pandemie und danach zu Recht oder zu Unrecht ausbezahlt worden sind. Bei den entdeckten Unkorrektheiten im Rahmen des professionellen Fussballs soll es zu «Überschneidungen» gekommen sein (wohl im «Wettkampf» um Verteilung von Geldern durch Bund und Kantone), verlautete aus der Bundeshauptstadt. Immerhin ist dies eine gelungene Sprachregelung zur Vertuschung auch dieses «Corona»-Finanzdebakels.

«Tour de Suisse 2022»: Ende gut, (fast) alles gut

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(causasportnews / red. / 20. Juni 2022) Noch vor wenigen Tagen war es eine reale Gefahr, dass die «Tour de Suisse 2022» nicht würde zu Ende geführt werden können. Etwa ein Drittel des Teilnehmerfeldes wurde durch das «Corona» eliminiert. Weil das Virus nicht nur unter den Fahrern wütete, sondern auch der Begleittross von ihm befallen wurde, musste das Schlimmste befürchtet werden: Ein Rennabbruch (vgl. auch causasportnews vom 19. Juni 2022). Dass es nicht soweit kam, war so unerklärlich wie der Umstand, dass die Schweizer Rundfahrt plötzlich doch noch bis zum Ende durchgezittert werden konnte. Das lag vielleicht daran, dass die «Tour de Suisse» am Wochenende im Ausland, im Fürstentum Liechtenstein, beendet wurde. Der Brite Geraint Thomas liess sich in Vaduz als sicherer Gesamtsieger feiern. Ende gut, und, trotz «Corona», (fast) alles gut, könnte ein aktuelles Fazit gezogen werden. Die im internationalen Verhältnis bescheidene Tour, die 2020 wegen «Corona» nicht durchgeführt werden konnte, ist nun nicht mehr viel mehr als Geschichte. Nicht nur die Randsport-Community hat den Fokus bereits auf das berühmteste und auch härteste Radrennen auf dem Planeten gerichtet: Auf die «Tour de France 2022», die am 1. Juli 2022 in Kopenhagen beginnen soll. Die «grande boucle» soll zum Radsport-Leckerbissen dieses Jahres werden, doch hängt das «Corona»-Damoklesschwert bedrohlich über der Tour. Die steigenden Fallzahlen in weiten Teilen Europas haben die Organisatoren der «Tour de France» dazu bewogen, die Massnahmen im Kampf gegen das Virus mit allen seinen Mutationen zu verstärken. Das Damoklesschwert «Corona» wird ab 1. Juli 2022 über dem Peloton schweben, verbunden mit der Hoffnung, dass es bis zum Ende der Tour am 24. Juli in Paris nicht plötzlich heruntersausen möge…

13. Februar: Der Tag des Glücks und der Abrechnungen – ein grosser Tag für die direkte Demokratie

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(causasportnews / red. / 14. Februar 2022) Der 13. Februar 2022 war ein goldener Tag für den Schweizer Skisport – und für die direkte Demokratie in der Schweiz: Marco Odermatt wurde in Peking auf eindrückliche Weise Riesenslalom-Olympiasieger. Womit widerlegt worden ist, ein 13. bedeute zugleich Unglück. Im Gegenteil. Glück brachte dieser Sonntag, der 13. auch der direkten Schweizerischen Demokratie. Insbesondere dem im Vorfeld der Volksabstimmung vieldiskutierte «Medienpaket» (causasportnews vom 30. Januar 2022) wurde eine regelrechte Abfuhr erteilt: Rund 55 Prozent der Stimmenden sagten Nein zur Staatsförderung der Medien. Mit diesem klaren Ergebnis und mit den für die Regierung und das Parlament weiteren Niederlagen an diesem denkwürdigen Sonntag bestätigte sich die lateinische Sentenz in dieser säkularen Demokratie: «vox populi vox dei» (Volkes Stimme ist Gottes Stimme). Die Medienförderung durch Staatshilfe ist kein Staatsauftrag, entscheid das Volk und manifestierte wohl, dass die Nachfrage für derartige Medien kaum mehr besteht. Kontrolle durch Mittel des zu Kontrollierenden ist abwegig. Aber, wer weiss, von welchen Intuitionen sich die Stimmenden leiten liessen. Vielleicht war es auch nur ein Votum gegen eine Presse, die mit den Regierenden paktiert und irrigerweise dennoch den «Qualitätsjournalismus» predigt. Es war wohl auch eine Missfallenskundgebung gegen das (vom Volk gewählte!) Parlament und die Landesregierung, welche die Medien mit Staatsmitteln fördern wollten und sich gegenseitig Pfründe, Vorteile und Annehmlichkeiten zuschanzen. Kein Parlaments-oder Regierungs-Mitglied wandte sich im Vorfeld der Abstimmung gegen das Medienförderungs-Paket. Das hätten die Medien nicht verziehen…Die Niederlagen am Abstimmungs-Sonntag verschlug den Parlamentarierinnen und Parlamentariern die Sprache und raubten ihnen die Stimmen. Der sonst redselige, allerdings meist schwurbelnde Bundesrat ging nach den Abstimmungspleiten schon einmal auf Tauchstation, allen voran die für die wichtigsten Vorlagen zuständigen Mitglieder der Landesregierung, Simonetta Sommaruga (SP) und Finanzminister Ueli Maurer (SVP). Die sonst salbungsvoll auftretende, linke Medienministerin Simonetta Sommaruga wirkte am Wahlabend mehr hilflos statt, wie sonst in der Regel, peinlich.  Kurz angebunden schwadronierte und lamentierte sie, nach Argumenten ringend, herum. Die brutale Abstimmungs-Niederlagen von Regierung und Parlament waren wohl auch eine Generalabrechnung des Volkes gegenüber den beiden Staatsgewalten für das desaströse Reagieren in der «Corona»-Krise. Parlament und Regierung machten zwar in der Krise nicht alles falsch, aber kaum etwas richtig und führten das Volk ins Desaster; und förderten damit die Staatsverdrossenheit, die sich sogar in permanenten Gewaltexzessen äussert. Jedenfalls ist, gemessen an den Abstimmungsergebnissen vom Sonntag, das Vertrauen in das Parlament und die Landesregierung nahe beim Gefrierpunkt.

Aber auch die Medien selber, die durch das Medienpaket mit Staatsgeldern ihre Gewinne optimieren sollten, agierten im Vorfeld der Abstimmung durchsichtig und täuschend. Den letzten Sargnagel gegen die vorgesehene Medienförderung setzte, natürlich ungewollt und zufälligerweise, mit einem authentischen Votum der Top- Manager des Ringier-Konzerns, der massiv von der Medienförderung profitiert hätte, Marc Walder: Geradezu trunken von Selbstüberschätzung, Grössenwahn und Arroganz prahlte der nicht gerade als grosses Licht bekannte, ehemalige Tennis-Professional, damit, wie die Medien-Produkte aus seinem Konzern im Gleichschritt mit Regierung und Parlament marschieren würden. Da war es wohl jeder Stimmbürgerin und jedem Stimmbürger klar, dass es brandgefährlich wäre, von Staatsseite her diese Symbiose von Politik und Medien noch pekuniär zu stützen. Gewonnen hat am Sonntag, dem 13. Februar 2022, also die direkte Demokratie. Das Referendums-System in der Schweiz ist eine letzte Sicherung, um auf Abwege geratene Parlaments- und Regierungsmitglieder wirksam einzugrenzen. Die vernichtenden Niederlagen von Regierung und Parlament wiesen den wichtigen, positiven Aspekt auf, dass es auch in Zukunft Sinn macht, letztlich das Volk direkt entscheiden zu lassen.

Olympische Winterspiele in windiger Kälte, in Isolation und in der Polit-Falle

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(causasportnews / red. / 8. Februar 2022) Nach ein paar Wettkampftagen lässt sich eine erste Bilanz der Olympischen Winterspiele 2022 in Peking ziehen. Fazit: Freude, Begeisterung und Feststimmung würden sich wohl anders äussern. Die Wettkämpfe in der nicht gerade als pittoresk anmutenden Landschaft Chinas werden programmgemäss abgespult, und die Akteure, Funktionäre und die wenigen Zuschauenden, die sich in der «Corona-Blase» von Peking und Umgebung bewegen, sehnen offensichtlich vor allem das Ende dieser Gross-Veranstaltung am 20. Februar herbei. Noch selten spielte der Zufall eine derartige Rolle, wie bei diesen Spielen. Aufgrund der «Corona»-Pandemie führt der Zufall, ein Ereignis ohne kausale Erklärung, weitgehend Regie, wer an den Wettkämpfen teilnehmen kann oder nicht. Bezüglich Ausgang der Wettkämpfe spielen die Windverhältnisse eine massgebende Rolle. Die Teilnehmenden mimen zwar nicht gerade eine Hungersnot und den Ausnahmezustand, sie bewegen sich im Rahmen der Spiele jedoch am unteren Ende der Zumutbarkeits-Skala. Natürlich, im Winter herrscht Kälte, und auch der Wind kann ein Dauerbegleiter sein. Die Sportlerinnen und Sportler müssen zufolge der Pandemie, die ihren Ursprung wohl rund 1000 Kilometer von Peking entfernt haben soll, ihr Wettkampfleben in Isolation und Entbehrung ertragen. Kurz: Die Olympischen Winterspiele in China sind, wie die ersten Wettkampf-Tage gezeigt haben, das Ergebnis einer Fehl-Vergabe. Allerdings ist es evident, dass auch künftig derartige Veranstaltungen weitgehend an «spezielle» Destinationen vergeben werden.  Die Vergabe von grossen Sportanlässen, so auch die am Ende dieses Jahres stattfindende Fussball-Weltmeisterschafts-Endrunde in Katar, sind von politischen Mechanismen und von Interdependenzen zwischen Sport, Wirtschaft und Politik geprägt. Apropos Politik: Olympische Spiele bieten der Politik immer auch eine spezielle Plattform. Leider. Der aktuelle Anlass verhindert wohl einstweilen einen Krieg (zwischen Russland und der Ukraine); dem «Olympischen Frieden» sei’s gedankt. Sport ist bekanntlich oft ein Krieg ohne Waffen. Schon anlässlich der Eröffnungsfeier wurde zumindest eine neue Form des «Kalten Krieges» zelebriert. Russlands Präsident Wladimir Putin fand sich pünktlich zum Beginn von Olympia beim Chinesischen Machthaber Xi Jinping ein. Ein starkes Zeichen der kommunistischen Verbrüderung gegenüber dem Westen anlässlich der Eröffnung der Veranstaltung. Die Westmächte glänzten durch Abwesenheit. Was wohl als politisches Eigentor in dieser Situation zu werten ist. Oder der Westen ist in die Polit-Falle geraten. Oder wie es der ebenfalls abwesende Präsident Frankreichs, Emmanuel Macron, sagen würde, wenn er es dürfte: «Les absents ont toujours tort» (Die Abwesenden haben immer Unrecht). Wenigstens ein bisschen Reisediplomatie im Zuge der Ukraine-Krise hat der Deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz an den Tag gelegt. Er flog zwar in die falsche Richtung, nach Washington statt nach Peking, landete aber immerhin beim angeblich wichtigsten Mann der Welt, dem US-Präsidenten Joe Biden.

Vor Olympia Peking: Präzise Fragen – nichtssagende Antworten

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(causasportnews / red. / 3. Februar 2022) Die Olympischen Spiele in Peking beginnen in wenigen Stunden. Die Veranstaltung findet zwar in einer «Blase» statt, zu der nur «Corona»-resistente Sportlerinnen und Sportler Einlass erhalten. Die Ungewissheit ist gross, welche für die Wettkämpfe selektionierten Athletinnen und Athleten letztlich zugelassen werden. War es bei früheren Veranstaltungen das «Doping»-Damoklesschwert, das über dem grössten und bedeutendsten Sportanlass der Welt hing, ist es nun die Angst vor dem Virus, das jeden Traum vom Olympiasieg zum Albtraum mutieren lässt. Olympia ist mit Blick auf das Publikum, das in Peking nur selektiv zugelassen wird, auch immer ein Jahrmarkt der Eitelkeit; aber auch eine Bühne, in der sich Prominente, Stars und Sternchen anderer Branchen sowie Politikerinnen und Politiker aus aller Welt neben den Wettkampfstätten tummeln. Aus diversen Gründen fällt es der Politik aufgrund des Austragungsortes schwer, den Anlass für eigene Zwecke zu nutzen oder den Teilnehmenden vor Ort die Aufwartung zu machen. In Peking teilnehmen oder nicht teilnehmen? China durch Absenz für was auch immer abstrafen? Vielleicht nur ein paar Stunden in der Kapitale des kommunistischen Staates an diesem oder jenem Wettbewerb dabei sein? – Solche und ähnliche Fragen werden von den Medien derzeit weltweit gestellt. Zum Beispiel an die Adresse des neuen Deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz, der mit seiner spontanen, gewinnenden und humorvollen Art den Spielen gut tun würde. Doch der Hamburger ziert sich. Auf die Frage eines Journalisten des Zweiten Deutschen Fernsehens, ob er in Peking dabei sein werde, kam die sybillinische Antwort wie aus der Kanone geschossen: «Ich habe keine Reisepläne». Eine solche Frage würde sich an sich präzise mit «Ja» oder «Nein» beantworten lassen. Doch der amtierende Bundeskanzler ist offensichtlich in Loriots (Vicco von Bülows) Fussstapfen getreten. Dieser hätte im Blindtest zweifelsfrei herausgefunden, dass die Antwort auf die Frage, ob der Bundeskanzler in Peking dabei sein werde (was an sich einfach eben mit «Ja» oder «Nein» zu beantworten ist), von einem Politiker mit juristischer Grundausbildung stammen müsse: Die Antwort kam nämlich rasch, war präzise und nichtssagend…

Wenigstens die Rahmenbedingungen der Olympischen Spiele in Peking, auf die sich nur das Internationale Olympische Komitee (IOK) dank Milliardeneinnahmen so richtig freut, geben Gründe dafür ab, dass die Veranstaltung vom 4. bis zum 20. Februar 2022 Herz und Geist nicht nur der Teilnehmenden erfüllen wird.

Segen und Fluch des Individual-Sponsorings

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(causasportnews / red. / 25. Januar 2022) In der schnelllebigen Sportwelt ist die «Affäre Novak Djokovic» längst in den Hintergrund getreten. Unaufgeregt plätschert derzeit das «Australian Open» vor sich her, das nach dem vorzeitigen Abgang der Weltranglisten-Nummer Eins der Hauptattraktion beraubt wurde. Nun schaut man in die Zukunft auch vor allem in Richtung der weiteren, bedeutenden Turniere auf dem Planeten. Im Vordergrund steht die Frage, wann und an welchen Wettkämpfen der 35jährige Serbe als erklärter Impfverweigerer und Verschwörungstheoretiker in diesem Jahr wird teilnehmen können, falls «Corona» weiterhin die Welt im Griff hält und er es ablehnt, sich impfen zu lassen. Das ist die sportliche Seite.

Das juristische, politische Gerangel um Novak Djokovic vor dem prestige-trächtigen Tennis-Turnier in «down under» hat vor allem eine wirtschaftliche Komponente manifest werden lassen. Im Sport geht es eben, wie hinlänglich bekannt, vor allem auch ums Geld, das in verschiedensten Facetten das Thema ist. Auch bezüglich Sponsoring. Not amused über die Eskapaden des serbischen Top-Sportlers sind beispielsweise etwa seine Sponsoren. Die «Causa Novak Djokovic» führt insbesondere vor Augen, welche Problematik individuelles Sponsoring mit sich bringt. Es kann für einen Sportler (oder eine Sportlerin) und für den Sponsor ein Segen sei, wenn sich eine entsprechende Werbe-Partnerschaft realisiert. Diese beinhaltet aber das Risiko, dass der gesponserte Sportler kraft seines Verhaltens oder seiner Auftritte zur «Hypothek» für den Sponsor wird, der es unter Umständen eher nicht (mehr) gerne sieht, wenn das beworbene Produkt oder die beworbene Dienstleistung mit dem renitent-schwurbelnden Sportler (oder Sportlerin) in intensivem Zusammenhang steht. Evident ist, dass Individual-Kooperationen im Sponsoring stets Risiken beinhalten, welche z.B. in Mannschafts-Sportarten als nicht einmal latent vorhanden zu qualifizieren sind (in einer gesponserten Fussball-Mannschaft spielt der einzelne Akteur bezüglich Sponsoring nicht eine derartige Bedeutung wie in einer Individual-Sportart).

So verwundert es nicht, dass nach den nicht gerade image-fördernden Eskapaden von Novak Djokovic (seine) Sponsoren von Weltruf murren und den Serben zum Rapport antreten lassen oder das eingegangene Sponsoring hinterfragen, so etwa «Lacoste» (der Bekleidungskonzern gehört zur Genfer Gruppe Maus Frères) oder der Luxus-Uhrenhersteller «Hublot» mit Sitz in Nyon am Genfersee (er gehört zum französischen LVMH-Konzern). Weitere Unternehmen, wie «Head» (Tennis-Rackets), «Peugeot» (Mobilitäts-Industriekonzern), «Asics» (Sport-Schuhe) oder «Raiffeisen International» (Österreichische Bank) sorgen dafür, dass der 35jährige Tennis-Krösus jährlich etwa 30 Millionen Dollar an Werbegeldern einstreichen kann. Sie alle halten den Ball im Moment i.S. Marketing mit Novak Djokovic mehr als flach.

Teils ist auch schon die Frage gestellt worden, ob sich ein Sponsor Entgleisungen, wie nun von der Welt-Nummer-Eins praktiziert, gefallen lassen muss oder ein Sponsoring- Engagement in einem solchen Fall vorzeitig aus wichtigem Grund, wie praktisch jedes Vertragsverhältnis, ausserordentlicherweise (vorzeitig) ohne Folgen beendet werden darf. Das ist unter juristischen Gesichtspunkten wohl eher nicht möglich. Vielmehr sind dies eben die Tücken eines Individual-Sponsorings, und ein Geldgeber muss in dieser Sparte eher damit rechnen, dass sein Einzel-Webepartner für ihn problematisch oder untragbar werden könnte. Nicht jeder Sportler ist in Gottes Namen ein Roger Federer, der, im Moment sportlich inaktiv, werblich jedoch hyperaktiv, wohl selber kaum mehr weiss, für welche Produkte, Unternehmen und Dienstleistungen er wirbt. Für einen Sponsor ist eine solche Konstellation ideal, denn er hat kaum einen Image-Schaden zu befürchten, sollte der Sportler einmal den Weg von Irrungen und Wirrungen beschreiten oder vom konventionellen Weg abkommen. Wie delikat Individual-Sponsoring sein kann, belegt die Werbe-Angelegenheit V-Zug und Martina Hingis. Weil die ehemalige Weltklasse-Tennisspielerin 2008 in den Netzten der Dopingfahnder hängen blieb (es war ein lapidares Vergehen), distanzierte sich V-Zug sofort und öffentlich von der Gesponserten. Das trug den Zuger Haushaltmaschinen-Bauern viel Kritik ein. Von einem Sponsor wird auch etwas Treue zum Sportler erwartet, vor allem dann, wenn sich dessen Verfehlung als marginal erweist.

Mehr dazu in «Causa Sport» 1/2022; erscheint am 30. April 2022 – causasport.org

Melbourne und Wengen – das Wochenende der «Quittungen»

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(causasportnews / red. / 16. Januar 2022) Es war das Wochenende der «Quittungen» – im australischen Melbourne und im schweizerischen Wengen. Nach nervenaufreibenden Tagen sowie einem politischen und juristischen Hickhack fiel kurz vor dem offiziellen Beginn des Australian Open der Entscheid in der «Causa Novak Djokovic». Der Serbe, die Welt-Nummer-Eins im Männer-Tennis, musste nach einem endgültigen Entscheid des angerufenen Bundesgerichts in Melbourne die Heimreise antreten. Er hat den «Krieg» gegen den Insel-Kontinenten verloren (causasportnews vom 11. Januar 2022) und letztlich die «Quittung» für seine Geisteshaltung und sein sonstiges Verhalten bekommen. Der Vorgang wurde hochstilisiert zum Kampf eines Impf-Verweigerers, der zum Anführer der Querdenker und Impf-Querulanten wurde, gegen einen Staat, der seinen Einreise-Regularien im Zuge von «Corona» zum Durchbruch verhelfen wollte; und dies letztlich auch tat. Novak Djokovic bekam zu spüren, dass im Sport der Schiedsrichter die Regeln anwendet, im staatlichen Umfeld jedoch der Staat. Allerdings hätte das tagelange Tauziehen um den Verbleib des Spielers in «down under» oder seine Ausweisung aus Australien nach Tagen durchaus vermieden werden können, wenn Staat und Justiz nicht derart wankelmütig agiert hätten. Es hätte ihm zu Beginn des Theaters die Einreise definitiv verwehrt werden müssen. Dass sich der 35jährige Serbe als Nicht-Geimpfter den Zugang zum prestigeträchtigen Australian Open quasi durch die Hintertüre sichern wollte, war von ihm mehr als mutig. Australien ist für eine konsequente Einreisepolitik bekannt, was jeder Tourist weiss, der schon einmal nach «down under» gelangen wollte. In der Zeit von «Corona» und den klaren Vorgaben Australiens war es eine offensichtliche Fehl-Spekulation von Novak Djokovic, sich auf dieses juristische «Vorspiel» zum Australian Open einzulassen, bei dem er nun auf der Strecke blieb. Er hat einen selbst heraufbeschworenen «Krieg» verloren gegen ein Land, das sich nicht selten ähnlich wie das standfeste «gallische Dorf» aus Asterix und Obelix gebärdet; aber der Weltuntergang gestaltet sich definitiv anders. Dieses Ende einer Affäre ist für den Top-Sportler, der wohl auch künftig eher nur mit Mühe wieder in Australien wird spielen können, bzw. dürfen, nicht nur negativ. Was wäre gewesen, wenn der Serbe bei einer Teilnahme am Australian Open 2022 das Turnier nicht gewonnen hätte? Wäre die Rod Laver-Arena in Melbourne zum Schauplatz eines Stellvertreter-Krieges der Fans geworden? Dass Novak Djokovic die Wegweisung aus Australien letztlich akzeptiert hat (es blieb ihm auch nichts anderes übrig), hat ihn wohl auch vor weiterem Schaden bewahrt. Es entspricht zweifelsfrei auch nicht gerade dem Wunschdenken der Sponsoren des Sportlers, wenn sie mit einen Impfverweigerer und Querdenker paktieren. Deshalb hat die Nummer Eins die Ausreise aus Australien im Zuge einer Schaden-Minderung ziemlich kleinlaut angetreten.

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Die «Quittung» für die unglaubwürdige «Corona»-Politik in der Schweiz haben auch der Schweizer Abfahrts-Star Beat Feuz im Speziellen und die Schweizer Ski-Nation im Allgemeinen erhalten. Seit Monaten wird in Helvetien, oft auch mit dem bereits erwähnten gallischen Dorf verglichen, «Corona» höchstens noch halbherzig bekämpft. Die Regierung hat den Kampf gegen das Virus längst aufgegeben, ist in der Causa «Pandemiebekämpfung» abgetaucht und setzt die Bevölkerung der Seuche praktisch schutzlos aus – ohne das auch ehrlich zu sagen. «Durchseuchung» heisst das Heilmittel, das aber vermutlich nur in Dark-Räumen der Phantasien existiert. Es wird zwar an «Corona»-Bekämpfungs-Szenarien gewerkelt, doch das ist nichts anderes als ein Mitwirken an der Herstellung von neuen Kleidern im Sinne der Geschichte von des Kaisers neuen Kleidern. Damit wird seitens des Staates und der Politik lediglich ein Plecebo-Effekt erzielt. Zwar existieren in der Schweiz Schutzkonzepte und werden entsprechende Regularien erlassen, doch sind deren Durchsetzung und der entsprechende Durchsetzungs-Wille nicht mehr als ein Scherz. Beziehungsweise hat sich der Staat bei der Virus-Bekämpfung der «laissez-faire-Politik» verschrieben. Geradezu gruslig waren die Bilder, die anlässlich der Weltcup-Skirennen vor einer Woche in Adelboden und nun in Wengen zu sehen waren. Weder Zuschauende noch Sportler hielten sich an irgendwelche Schutzvorgaben. «Corona» war im Berner Oberland wie ausgeblendet. Krisenbewältigung durch Ignorantentum, wäre man geneigt zu sagen. Das führte dann allerdings dazu, dass die Schweiz für diese Haltung die sportliche «Quittung» bekam. Wären die Schweizer so konsequent wie die Australier im «Fall Novak Djokovic», hätte der Österreicher Vincent Kriechmayr zum Lauberhorn-Klassiker wegen nicht erfüllter Vorgaben im Zuge von «Corona» zum Abfahrtsrennen gar nicht zugelassen werden dürfen. Weil man es in der Schweiz bezüglich «Corona» aber eben locker nimmt, ging der Österreicher ebenso locker an den Start und gewann den Klassiker – vor dem einheimischen Top-Favoriten Beat Feuz. Genau dieser Sieger sollte verhindert werden, jammerten die helvetischen Medien nach dem Abfahrts-Spektakel vor der berühmten Eiger-Nordwand. Aber eben: Wer sich nicht an die eigenen Regeln hält, darf sich nicht darüber beklagen, wenn ein anderer davon profitiert. Im Fussball würde eine solche Situation als klassisches «Eigentor» qualifiziert.