Vor Olympia Peking: Präzise Fragen – nichtssagende Antworten

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(causasportnews / red. / 3. Februar 2022) Die Olympischen Spiele in Peking beginnen in wenigen Stunden. Die Veranstaltung findet zwar in einer «Blase» statt, zu der nur «Corona»-resistente Sportlerinnen und Sportler Einlass erhalten. Die Ungewissheit ist gross, welche für die Wettkämpfe selektionierten Athletinnen und Athleten letztlich zugelassen werden. War es bei früheren Veranstaltungen das «Doping»-Damoklesschwert, das über dem grössten und bedeutendsten Sportanlass der Welt hing, ist es nun die Angst vor dem Virus, das jeden Traum vom Olympiasieg zum Albtraum mutieren lässt. Olympia ist mit Blick auf das Publikum, das in Peking nur selektiv zugelassen wird, auch immer ein Jahrmarkt der Eitelkeit; aber auch eine Bühne, in der sich Prominente, Stars und Sternchen anderer Branchen sowie Politikerinnen und Politiker aus aller Welt neben den Wettkampfstätten tummeln. Aus diversen Gründen fällt es der Politik aufgrund des Austragungsortes schwer, den Anlass für eigene Zwecke zu nutzen oder den Teilnehmenden vor Ort die Aufwartung zu machen. In Peking teilnehmen oder nicht teilnehmen? China durch Absenz für was auch immer abstrafen? Vielleicht nur ein paar Stunden in der Kapitale des kommunistischen Staates an diesem oder jenem Wettbewerb dabei sein? – Solche und ähnliche Fragen werden von den Medien derzeit weltweit gestellt. Zum Beispiel an die Adresse des neuen Deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz, der mit seiner spontanen, gewinnenden und humorvollen Art den Spielen gut tun würde. Doch der Hamburger ziert sich. Auf die Frage eines Journalisten des Zweiten Deutschen Fernsehens, ob er in Peking dabei sein werde, kam die sybillinische Antwort wie aus der Kanone geschossen: «Ich habe keine Reisepläne». Eine solche Frage würde sich an sich präzise mit «Ja» oder «Nein» beantworten lassen. Doch der amtierende Bundeskanzler ist offensichtlich in Loriots (Vicco von Bülows) Fussstapfen getreten. Dieser hätte im Blindtest zweifelsfrei herausgefunden, dass die Antwort auf die Frage, ob der Bundeskanzler in Peking dabei sein werde (was an sich einfach eben mit «Ja» oder «Nein» zu beantworten ist), von einem Politiker mit juristischer Grundausbildung stammen müsse: Die Antwort kam nämlich rasch, war präzise und nichtssagend…

Wenigstens die Rahmenbedingungen der Olympischen Spiele in Peking, auf die sich nur das Internationale Olympische Komitee (IOK) dank Milliardeneinnahmen so richtig freut, geben Gründe dafür ab, dass die Veranstaltung vom 4. bis zum 20. Februar 2022 Herz und Geist nicht nur der Teilnehmenden erfüllen wird.

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