causasportnews / Nr. 1154/06/2024, 26. Juni 2024

(causasportnews / red. / 26. Juni 2024) Die «Corona»-Pandemie hat teils das öffentliche Leben lahmgelegt; vor allem die Wirtschaft. Und weil auch der organisierte Sport pekuniäre Komponenten aufweist, wurde auch er vom sog. «Lockdown» und seinen Folgen getroffen.
Bei Impakten jeglicher Art wird heute nach Staatshilfe gerufen. So war es auch bei «Corona». In der Schweiz eilte der Staat der Wirtschaft zu Hilfe, bevor überhaupt klar war, welche Schäden diese Pandemie verursachen könnte. Teils etablierte Betriebe gingen innert weniger Tage pleite. Bereits wenige Wochen, nachdem das öffentliche Leben mehr oder weniger zum Stillstand gekommen war, gab sich der Staat generös und zeigte vor allem durch grosse Hilfsbereitschaft Flagge (Merke allerdings: Wenn Politiker Geld verteilen, wollen sie sich vor allem die nächste Wahl sichern). Den effektiv und vermeintlich in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Unternehmen wurden teils die Hilfsgelder in Form von Krediten und Darlehen regelrecht nachgeworfen. Der Schweizerische Finanzminister brüstete sich öffentlich damit, dass «Corona»-Kredite innerhalb weniger als einer Stunde nach Antragsstellung unbürokratisch und ohne die üblichen Sicherheiten bei Kreditvergaben über Banken ausbezahlt würden. Dabei wurde vergessen oder ignoriert, dass die Entrichtungen der Hilfsgelder letztlich keine Schenkungen oder «à fonds perdu»-Beträge sein würden. Weil die meisten Zahlungen ohne Sicherheiten geleistet wurden, harzt es nun erwartungsgemäss bei den Rückzahlungen. Etliche Milliarden Franken sind bis jetzt abgeschrieben worden, in vielen Fällen wird jedoch versucht, die gesprochenen und in der «Corona»-Zeit ausbezahlten Gelder durch den Staat wieder einbringlich zu machen. Davon ist auch der organisierte Sport betroffen. Zahlreiche Vereine, Klubs, Organisationen und Verbände sind während «Corona» mit pekuniären Mitteln bedacht worden. Wie allgemein in der Wirtschaft sind allerdings auch im Sport derartige Gelder zweckentfremdet worden. In einer dürren Zeitungsmeldung ist kommuniziert worden, dass sich der Sport-Dachverband «Swiss Olympic» (Vertretung des Sports) und das Bundesamt für Sport auf eine Rückzahlung von 4,5 Millionen Franken, die vor allem von Fussballklubs nicht mehr zurückerstattet werden konnten, geeinigt hätten. 4,9 Millionen Franken sollen vom organisierten Sport, insbesondere von der Fussball Professional-Abteilung (Swiss Football League) zweckentfremdet verwendet worden sein. Weil keine betrügerischen Machenschaften festgestellt wurden, einigten sich «Swiss Olympic» in Vertretung der damals bedachten Vereine und Verbände und das Bundesamt für Sport vergleichsweise auf einen leicht reduzierten Forderungs- bzw. Rückzahlungsbetrag. Wie heisst es doch so schön: «Wie gewonnen, so zerronnen) …
Zerronnen sind auch die dem Wirtschafts-Hasardeur René Benko vom Unternehmer Klaus-Michael Kühne, unter anderem Sponsor des Hamburger SV, der kaum mehr aus seinem sportlichen Tief findet, überlassenen Invest-Beträge. Ein paar wenige hundert Millionen (Währung unbekannt) soll der in der Schweiz wohnhafte reichste Deutsche dem Österreichischen Wunderkind in den Rachen geworfen haben; er wird dieses Geld aber nie mehr sehen. Der Verlust von ein paar hundert Millionen schmerzt den 87jährigen Hamburger bei einem geschätzten Vermögen von gegen 40 Milliarden Franken nicht gross. Gravierender ist der Ansehensverlust, nämlich, dass der versierte Geschäftsmann aus Hamburg dem Wirtschaftsakrobaten René Benko auf den Leim gekrochen ist und sich hat übertölpeln lassen. So leistet der Geprellte nun öffentlich Abbitte, eine besondere Form der Beichte («Ich habe mich von Herrn Benko einlullen lassen», Sonntags-Zeitung Zürich vom 23. Juni 2024), gestand der Unternehmer. Was bedeutet: Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein (nach Johannes).
Ironie auch dieser Geschichte: Wenn das gewonnene Geld zerrinnt, schmerzt es einmal mehr («Corona»-Konstellation), manchmal weniger («Fall Klaus-Michael Kühne /René Benko»).









