Vorfreude auf Olympia in Peking

Photo by Ammar Ahmed on Pexels.com

(causasportnews / red. / 28. Januar 2022) Es wäre wohl übertrieben zu behaupten, mit Blick auf die in der kommenden Woche in Peking beginnenden Olympischen Winterspiele herrsche so etwas wie Vorfreude, wie das für einen der grössten Sportanlässe der Welt folgerichtig wäre. Die Athletinnen und Athleten, welche nicht wegen «Corona» den Anlass in aller Welt an den Bildschirmen verfolgen müssen, sind bereits in China oder (bald) auf dem Weg dorthin; so spät als möglich an- und so rasch als möglich wieder abreisen, lautet die Devise – das ist natürlich im Sinne des Olympischen Grundgedankens. Wer nach Peking fliegt, hat die Gelegenheit, sich vor Ort vom Virus, dessen Ursprung in Wuhan, rund 1000 Kilometer von Peking entfernt, vermutet wird, zu schützen. Apropos Virus: Hierüber und über den vermuteten Ausbruch der Pandemie im Grossreich wird global der Mantel des Schweigens ausgebreitet.

Positiv wirkt sich bei der ganzen Sachlage das immer noch ungeschriebene Gesetz aus, das seinen Ursprung im antiken Griechenland hat: Während der Olympischen Spiele ruhen kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den Ländern der Teilnehmenden. Das bedeutet, dass der insbesondere sport-affine Wladimir Putin die Ukraine zumindest während der Dauer der Spiele im Lande seiner kommunistischen Kollegen in China nicht überfallen wird.

Die ganzen Umstände mit und um «Corona» ermöglichen es der Politik, sich mit Blick auf die Winter-Wettkämpfe diplomatisch zu verhalten. Die Pandemie nimmt beispielsweise die Schweizer Regierung zum Anlass, bzw. Vorwand, um kein Regierungsmitglied an die Spiele entsenden zu müssen, wie das sonst Tradition hat. Der vielbeschworenen Trennung von Sport und Politik zum Trotz. Kein Zwiespalt also für die mutigen, an Olympia abwesenden Politikerinnen und Politiker, um sich nicht mit dem Thema Menschenrechtssituation in China befassen und sich hierzu erklären zu müssen. Dass kein Schweizer Regierungsmitglied nach Peking reist, hat nur Vorteile; nicht nur Umweltschutzgründe sind hier anzufügen, wenn die umweltbelastende und kostenintensive Reise eines Bundesrats-Mitglieds mit dem Regierungs-Jet unterbleibt. Vor allem ist es ermutigend, wenn für einmal der Missbrauch des Sports als Plattform für publizitätssüchtige Politikerinnen und Politiker wegfällt; aufgrund der unerfreulichen Umstände allerdings. Dem Chinesischen Regime wird das Wegbleiben Schweizer Regierungsmitglieder etwa so schmerzhaft auffallen, wie wenn am Bahnhof in Peking ein Fahrrad umfällt. Jetzt herrscht erst mal weltweite Vorfreude auf die Spiele, die vor allem aus ökonomischen Gründen durchgezwängt werden. Kluge Köpfe, die es auch ausserhalb der Medizin gibt, haben die Pandemie zudem eh als beendet erklärt. Weil Politikerinnen und Politiker immer recht haben, darf sich die Vorfreude auf die Olympischen Spiele nun sogar zur uneingeschränkten Freude mutieren. Was echte Mutationen sind, hat uns schliesslich die Pandemie gelehrt.

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