(causasportnews / red. / 31. Dezember 2019) Michel Platini, der (zwischenzeitlich) gefallene Fussballfunktionär, ist nach Verbüssung seiner gegen ihn ausgefällten zivilrechtlichen Sanktion wieder da; und wie! Kurz nach Ablauf seiner Sperre (vgl. auch causasportnews vom 14. Oktober 2019) hat er keinen Hehl daraus gemacht, dass er seine langjährige, dann eben unterbrochene Funktionärslaufbahn, als noch nicht abgeschlossen sieht. Offenbar hegt er durchaus auch Ambitionen, um den FIFA-Thron, wenn auch mit „Verspätung“, doch noch erklimmen zu können. Dass sich für „Platoche“, wie der ehemalige Star-Fussballer in Frankreich genannt wird, das Rentnertum noch in weiter Ferne befindet, kann nach der Lektüre seines Buches, das, gut „getimt“, kürzlich erschienen ist, geschlossen werden (Michel Platini, Entre nous, Les Editions de l’observatoire, Paris, 2019). Hier analysiert der 64jährige, ehemalige Mittelfeld-Stratege den organisierten Fussball, dessen Probleme, aber auch die positiven Aspekte und Tendenzen, und skizziert die fussballerische Zukunft. „Platoche“, teils im Angriffs-Modus, rechnet auch mit seinen Gegnern, die einst Freunde waren, ab, so mit dem ehemaligen FIFA-Präsidenten Joseph Blatter. Der Fussball ist zwar nicht dem Untergang geweiht, verfügt aber dennoch über Optimierungspotential. Und wer sonst als Michel Platini wäre dafür prädestiniert, die beliebteste Sportart insbesondere in Europa in eine bessere Welt zu führen?- An der Schwelle zum neuen Jahr darf jedem am organisierten Fussball Interessierten dieses weit über 200 Seiten starke Buch zur Lektüre empfohlen werden. Es wird auch im Jahr 2020 nichts an Aktualität eingebüsst haben.
In diesem Sinnen wünscht die Redaktion von „causasportnews“ allen Leserinnen und Lesern ein positives, sportlich interessantes, neues Jahr 2020!




(causasportnews / red. / 19. Dezember 2019) Derzeit findet in Doha (Katar) die sog. „Klub-Weltmeisterschaft“ (Klub-WM) im Fussball mit sieben teilnehmenden Mannschaften statt. Doch kaum jemand schaut hin. Den Medien sind die Resultate dieses Wettbewerbs höchstens Kurzmeldungen wert. Am Samstag stehen sich im Final der FC Liverpool und CF Monterrey (Mexiko) gegenüber. Jetzt will der organisierende Weltverband FIFA den Wettbewerb zur Geldmaschine machen. Derzeit messen sich die Kontinentalbesten und machen unter sich den „Klub-Weltmeister“ aus. Ab übernächstem Jahr soll alles besser werden. Im Sommer 2021 treten in China 24 Klubs an, die um den WM-Pokal der Klubs spielen sollen. Bis dann wird auch ein neues Marketingkonzept für den Wettbewerb greifen, wie die FIFA mitteilt; heute läuft die Eingabefrist für an der Rechtevermarktung des Wettbewerbs interessierte Agenturen ab. Die FIFA erblickt in diesem Wettbewerb der Klubs auf höchster Ebene ein gewaltiges Potenzial. Realisten und Experten jedwelcher Couleur sehen es nicht so rosig. Vor allem ist im Zusammenhang mit diesem Wettbewerb ein Anachronismus nicht zu übersehen:
(causasportnews / red. / 15. Dezember 2019) Um den Weltfussballverband FIFA ist es seit geraumer Zeit ruhig geworden. Sicher auch deshalb, weil der amtierende FIFA-Präsident Gianni Infantino das Personal im Home of FIFA, in der Zentrale des Verbandes in Zürich, neu aufgestellt und sich von allen früheren Spitzenleuten getrennt hat (die Generalsekretärin, die „Nummer 2“ des Verbandes, ist zwar noch formell im Amt, jedoch seit geraumer Zeit wie vom Erdboden verschluckt). Vielleicht aber auch deshalb, weil am Zürichberg kommunikativ getreu dem Motto verfahren wird: „Nur wer nichts sagt wird nicht widerlegt oder nicht kritisiert“. Jetzt hat allerdings eine Meldung die Runde gemacht, die in der vorweihnachtlichen Stille aufhorchen lässt: Die FIFA will offenbar vom ehemaligen FIFA-Präsidenten Joseph Blatter und dem Ex-Top-Funktionär Michel Platini zwei Millionen Franken auf dem Klageweg zurückfordern, also wieder einmal ein Hauen und Stechen im Weltverband . Dieser Betrag, der offensichtlich von der FIFA als ungerechtfertigt erfolgte Zahlung qualifiziert wird, wurde seinerzeit unter der Ägide des Vorgängers von Gianni Infantino an Michel Platini, seit kurzer Zeit nach Ablauf seiner Sperre sanktionsrechtlich wieder ein freier Mann (vgl. auch causasportnews vom 14. Oktober 2019), ausbezahlt. Mit der von der FIFA bestätigten Klage dürfte auch bezweckt werden, Michel Platini als allfälligen, künftigen FIFA-Präsidenten zu verunmöglichen. Ein Präsident, der sich mit dem Verband in einem Rechtsstreit befindet, ist natürlich für das höchste Amt ebendieses Verbandes untragbar. Innerhalb der FIFA ist immer noch bestens bekannt, dass der ehemalige französische Star-Spieler an sich die Nachfolge von Joseph Blatter hätte antreten sollen. Wegen einer gegen Michel Platini ausgefällten Sperre wurde schliesslich der bis anhin praktisch unbekannte Gianni Infantino 2016 zum Präsidenten und Nachfolger von Joseph Blatter gewählt. Der Vorgang, der nun zu einer Zivilklage führt, hat auch strafrechtliche Dimensionen erfahren. Von den Strafverfolgungsbehörden wird seit längerer Zeit und immer noch ermittelt wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung und Veruntreuung gegen Joseph Blatter und Michel Platini.


