Der „Brexit“ wird Tatsache – auch der organisierte Sport ist betroffen

(causasportnews / red. / 13. Dezember 2019) Nach den heutigen Parlamentswahlen in Grossbritannien gibt es keine Zweifel mehr: Das Vereinigte Königreich wird die Europäische Union (EU) wohl in eineinhalb Monaten verlassen. Wenn auch seitens der unterlegenen Linken noch Störfeuer zu erwarten sind, wird sich nichts mehr daran ändern, dass Boris Johnson, der mit seinen Tories einen historischen Wahlsieg verbuchen und sich im Parlament eine absolute Mehrheit sichern konnte, Grossbritannien wohl per Ende Januar 2020 aus der EU führen wird. Der Sieg der Konservativen ist auch ein Triumph der Anhänger demokratischer Gedankengutes im Vereinigten Königreich. Der Austritt des Reiches aus der EU wurde von den Briten mit einer knappen Mehrheit bereits am 23. Juni 2016, also vor dreieinhalb Jahren, beschlossen. Seither versuchten Linkskreise alles, um den demokratisch herbeigeführten Volks-Entscheid auch im Rahmen parlamentarischer Aktivitäten zu hintertreiben und ad absurdum zu führen. Im Konservativen Boris Johnson haben sie nun allerdings einen unbezwingbaren Widersacher gefunden, der jetzt mit parlamentarischer Übermacht und mit einem klaren Sieg der Demokratie das Königreich aus der Union führen wird. Der 55jährige Politiker setzte im Wahlkampf auf das Argument „Durchsetzung eines Volksentscheides“, das die Bürgerinnen und Bürger des Königreichs ansprach. Die satte Mehrheit der Konservativen im Parlament ist die Folge davon.

Nach dieser historischen Wahl und dem klaren Sieg der Konservativen muss sich auch der Sport auf die Folgen des Austritts Grossbritanniens aus der EU einstellen (vgl. dazu auch causasportnews vom 11. April 2019). Das Vereinigte Königreich wird ab Austrittsdatum grundsätzlich als freies Territorium gelten. Das EU-Recht wird auf der Insel dann ebenfalls nicht mehr zum Tragen kommen, an welches etwa das Transferrecht im organisierten Fussball in vielerlei Hinsicht anknüpft. Ein Fussballer-Übertritt bspw. von Deutschland nach England, wo die beste Liga der Welt eine weltweit beachtete Show-Bühne abgibt, wird künftig als Transfer zwischen einem EU-Staat und einem Nicht-EU-Staat qualifiziert werden. Entscheidend ist vor allem, dass bezüglich des Königreichs die Freizügigkeit für Arbeitnehmer, also auch für Professional-Fussballspieler, nicht mehr gilt; ebenso wird das Königreich nicht mehr an das EU-Recht gebunden sein. Die internationalen Fussballverbände, insbesondere die Europäische Fussball-Konföderation (UEFA) sind also gefordert, sich vor allem mit Blick auf das Transfer-Fenster im Sommer 2020 auf diese Neuerung einzustellen. Im Moment ist jedenfalls nicht absehbar, ob zwischen dem Königreich und den EU-Mitgliedern bzw. der Union Einigungen über Regelungen bezüglich des Arbeitsmarktes usw. erzielt werden können. Jedenfalls wird sich auch der Sport mit dem Austrittsdatum auf neue Modalitäten im organisierten Sport, die im Moment im Detail nicht absehbar sind, einstellen müssen.

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