causasportnews.com – 21/2025, 3. März 2025

(causasportnews / red. / 3. März 2025) Man mag schon gar nicht mehr hinschauen oder hinhören. Die Welt versinkt im Chaos, Politikerinnen und Politiker machen durchwegs auf Durchhalteparolen, und es herrscht der Eindruck, die Weltpolitik gleiche einem permanenten «Tag der offenen Türe» im Irrenhaus. Es ist alles viel schlimmer, als es scheint, da rund um den Globus Kriege toben und die Politik als Mittel der Kriegsführung verwendet wird. Mit irren Windungen und Wendungen.
Zum Beispiel in den Vereinigten Staaten. Da kanzelt der US-Präsident den Präsidenten der von Russland angegriffenen und nach drei Kriegsjahren zermürbten Ukraine vor der Weltöffentlichkeit wie ein Schulbube ab. «Lob der Schuldigen, Tadel der Unschuldigen», wird das gemeinhin genannt. Nachdem alles «Täubele» (Schweizerdeutsch für Trotzen) und Drohen nichts mehr nützt, entflieht der «Täubeli» mit dem Helikopter zum Golfspiel. Sport als Zerstreuung in den Kriegswirren also, im Sinne des «disportare» (Lateinisch für «sich zerstreuen» oder: Die Aufmerksamkeit woanders hinlenken). Wenn der US-Präsident nicht «täubelet» oder gleichsam infantil schmollt, dann hat er, als wichtigster, bzw. mächtigster Mann der Welt, andere Sport-Präferenzen. Dann ergötzt er sich gerne an «MMA»-Kämpfen (MMA = Mixed-Martial-Arts), eine Brutalo-Sportart zur Befriedigung der niedrigsten Gelüste. Diese ist, vorwiegend in den USA verbreitet und beliebt, ein blutrünstiges Vehikel der Macht, wie es die Zürcher «Sonntags-Zeitung» beschreibt (so am 2. März 2025, S. 14/15). Dieser irre, menschenverachtende «Sport», ein Terminus, der eigentlich in Anführungsstriche gesetzt werden muss, findet natürlich der Antipode des US-Präsident im Moskauer Kreml ebenfalls gut. Neben der Kriegsführung auch ein wenig zur Gesellschafts-Verrohung beitragen; so muss es wohl sein – und macht auch Freude. O tempora, o mores! (Welche Zeiten, welche Sitten!).
Das hirnrissige Spiel um den Krieg Russlands gegen die Ukraine hat wenigstens in einem Punkt Klarheit verschafft: Europa riskiert, zwischen den Polen USA und Russland zerrieben zu werden. Der Kontinent, auf dem Krieg herrscht, muss sich nun definitiv und total von den beiden Mächten emanzipieren. Unter dem Strich betrachtet nützen die USA und Russland der Welt nicht viel. Sollen sie sich autonom «gross» oder noch «grösser» machen, jedoch ihren Terror gegenüber dem Rest der Welt beenden. Wenn Europa nur nicht zu schwach ist, um sich vor allem von den USA zu emanzipieren. Die Leader-Nationen Europas liegen am Boden und zerfleischen sich im Innern gleich selber.
Nicht gerade Krieg, aber ein veritables Chaos in Staat und Gesellschaft erlebt derzeit die Schweiz. Da kann sich die Öffentlichkeit echauffieren, dass zwei Regierungsräte eine Vorzugsbehandlung beim bedeutenden Sportevent «Spengler Cup», der jeweils in Davos zwischen Weihnachten und Neujahr ausgetragen wird, genossen haben. Gute Sitzplätze, Essen und Trinken – solche Vorteile sind wohl dazu angetan, um sich künftig die Interessen der edlen Spender (konkret handelt es sich um eine Markisen-Unternehmung) zu sichern. Die gewährten Wohltaten reichen wohl allerdings nicht einmal aus, um Manipulationen abzugelten, so etwa, wie es vor rund 20 Jahren in Deutschland der Fussball-Schiedsrichter Robert Hoyzer getan hat. Wenigstens «verpfiff» er für ein paar tausend Euro und einen Flach-Bildschirm in Zusammenarbeit mit der Sportwetten-Mafia die Pokal-Partie SC Paderborn gegen den Hamburger Sportverein (HSV). In Davos soll nun also das Markisen-Geschäft durch Bestechung von Regierungsräten am «Spengler-Cup» angekurbelt worden sein? Irre! Das alles passt jedoch in das globale Irrenhaus.









