causasportnews / Nr. 1141/05/2024, 14. Mai 2024

(causasportnews / red. / 14. Mai 2024) Bereits sind einige Tage verstrichen, seit der FC Bayern München im Champions League-Halbfinale in Madrid an den Königlichen gescheitert ist. Das Spiel der unglaublichen Emotionen mit Dramatik vor allem in der Endphase der Begegnung gibt vor allem in Deutschland nach wie vor zu reden. An die Adresse des Schiedsrichters gerichtet, spricht die «Bild»-Zeitung vom «grössten Tor-Betrug seit Wembley» (womit der immer noch vieldiskutierte Referee-Entscheid des Schweizers Gottfried Dienst gemeint ist, der nach Rücksprache mit dem Linienrichter ein Tor der Engländer im WM-Finale 1966 gab, obwohl nicht klar war, ob nach einem Latten-Abpraller der Ball die Torlinie ganz überquert hatte oder nicht; der Vorgang war und bleibt ungeklärt).
Oft ist es (zu) einfach, in einem Fussballspiel den Schiedsrichter zum (alleinigen) Sündenbock zu stempeln. Das ist auch mit Blick auf das Spiel des FC Bayern München gegen Real Madrid nicht anders. Die Deutschen scheiterten primär an sich selber und bei Weitem nicht am Schiedsrichter alleine. Fussball ist zudem nicht nur ein Team-Sport, sondern «lebt» von den Stärken und Schwächen der Individuen. Torhüter Manuel Neuer hielt prächtig, versagte aber in den entscheidenden Sekunden. Die Tor-Maschinerie, angeführt vom an sich genialen Harry Kane, kam ins Stottern, und so bewahrheitete sich wieder einmal eine alte Fussball-Weisheit: Wer die Tore nicht macht, bekommt sie. Alles in allem hatten die Münchner kein Glück – und dann kam noch Pech dazu (Jürgen Wegmann). Kein Glück hatte der FC Bayern München in der Tat mit Schiedsrichter Szymon Marciniak. Der 43jährige Pole verpfiff in Madrid wohl das Spiel seines Lebens. Was diesem Weltklasse-Referee an Fehlern und Unzulänglichkeiten unterlief, muss als arbitraler Super-GAU bezeichnet werden. Bei soviel Dilettantismus und Unerklärlichem wäre es für den Champions League-Veranstalter UEFA geradezu eine Pflicht (gewesen), die Aussetzer aller Art des Polen in dieser hart umkämpften Partie zu untersuchen. Dass der europäische Kontinentalverband kein Interesse an einer gründlichen Aufklärung der Schiedsrichterleistung hat, liegt allerdings auf der Hand, weil Szymon Marciniak ein UEFA-Funktionär ist und der Kontinentalverband, je nach Ausgang einer Untersuchung bezüglich der «Schande von Madrid» oder dem «Spiel der Schande» (deutsche Medien) und aufgrund der Schiedsrichter-Tätigkeit des Polen, in eine Verantwortlichkeit geraten könnte. In punkto Untersuchung der unerklärlichen Ereignisse in der Spanischen Hauptstadt hält sich die UEFA bedeckt und versucht, den Vorgang «auszusitzen» und so die Gemüter zu beruhigen. Ein allenfalls auch juristisches Nachspiel nach dem «Schocker» von Madrid dürfte es eher nicht geben. Vielleicht ist das auch gut so. Wie sagte es jeweils der ehemalige FIFA-Präsident Joseph Blatter: «Wenn im Fussball alles kalkulierbar wäre, würde er an Attraktivität verlieren.». Wie schade wäre es doch, wenn über das «Wembley»-Tor von Geoff Hurst auch nach über 50 Jahren nicht mehr diskutiert und spekuliert werden könnte…




(causasportnews / red. / 19. Dezember 2019) Derzeit findet in Doha (Katar) die sog. „Klub-Weltmeisterschaft“ (Klub-WM) im Fussball mit sieben teilnehmenden Mannschaften statt. Doch kaum jemand schaut hin. Den Medien sind die Resultate dieses Wettbewerbs höchstens Kurzmeldungen wert. Am Samstag stehen sich im Final der FC Liverpool und CF Monterrey (Mexiko) gegenüber. Jetzt will der organisierende Weltverband FIFA den Wettbewerb zur Geldmaschine machen. Derzeit messen sich die Kontinentalbesten und machen unter sich den „Klub-Weltmeister“ aus. Ab übernächstem Jahr soll alles besser werden. Im Sommer 2021 treten in China 24 Klubs an, die um den WM-Pokal der Klubs spielen sollen. Bis dann wird auch ein neues Marketingkonzept für den Wettbewerb greifen, wie die FIFA mitteilt; heute läuft die Eingabefrist für an der Rechtevermarktung des Wettbewerbs interessierte Agenturen ab. Die FIFA erblickt in diesem Wettbewerb der Klubs auf höchster Ebene ein gewaltiges Potenzial. Realisten und Experten jedwelcher Couleur sehen es nicht so rosig. Vor allem ist im Zusammenhang mit diesem Wettbewerb ein Anachronismus nicht zu übersehen:

