causasportnews / Nr. 1050/08/2023, 21. August 2023

(causasportnews / red. / 21. August 2023) Die WM-Endrunde der Fussballerinnen ist zu Ende. Mit Spanien hat sich letztlich eine komplett besetzte und solid aufspielende Mannschaft, die sich im Turnierverlauf kontinuierlich gesteigert hatte, durchgesetzt. Die alles andere als Überraschungs-Weltmeisterinnen zu qualifizierenden Ibererinnen schafften mit dem Gewinn des WM-Titels das, was ihren männlichen Kollegen 2010 in Südafrika gelungen war: Den Weltpokal erstmals in ein Land mit grosser Fussballtradition und mit einer hochstehenden Fussball-Liga (der Männer) zu holen. Im WM-Finalspiel in Sydney vor 75 000 Zuschaurinnen und Zuschauern schickten die Spanierinnen mit 1:0 eine andere Grossmacht im Fussball, Europameister England, als Verliererinnen heim nach Europa. Damit lässt sich vorab dieses sportliche Fazit ziehen: Europa ist die Hochburg des Frauenfussballs. Im «kleinen Final» um Platz drei dieser WM-Endrunde in Neuseeland und Australien setzten sich die Schwedinnen gegen die weltweit beliebten «Matildas» aus Australien mit 2:0 durch. Die drei ersten Plätz nach einem Monat MW-Fussball besetzen also Europäerinnen.
Eine Detail-Bilanz nur Stunden nach dem WM-Finale lässt sich noch nicht ziehen. Sicher ist, dass diese WM-Endrunde das Ansehen des Frauenfussballs positiv beeinflusst hat. Die technischen Fortschritte bei den Frauen waren in Australien und in Neuseeland unverkennbar. Die Sportart ist auch athletischer geworden, und die internationale Spitze im Nationalmannschafts-Frauenfussball präsentiert sich breiter und ausgeglichener. «Steinzeitresultate» blieben im zu Ende gegangenen Turnier weitgehend aus. Dass die Attraktivität des Frauenfussballs auch von sportlichen Überraschungen lebt, ist unbestritten. Das Ausscheiden der – vor allem im eigenen Land als Favoritinnen auf den Titel gehandelten – Deutschen Kickerinnen bereits nach der Vorrunde verlieh dem gesamten Turnier auch Würze; obwohl sich das Scheitern der Deutschen massiv negativ auf das Interesse am Frauenfussball im eigenen Land niederschlug. Man darf gespannt auf die Einschaltzahlen im (Deutschen) Fernsehen, auch nach dem Ausscheiden Deutschlands, sein. Es ist jedoch davon auszugehen, dass in Deutschland das Interesse am Frauenfussball massiv nachliess, nachdem die Deutschen Kickerinnen schon früh die Heimreise antreten mussten. Die Einschaltquoten sind unbestechlich Indikatoren bezüglich des Interesses des (Fernseh-)Publikums an einem Turnier, wie an diesem, das nun am andern Ende der Welt zu Ende gegangen ist. Insbesondere sind Publikums-Erhebungs-Zahlen adäquat kausal für die kommerziellen Werte im Rahmen der TV-Vermarktung und betreffend des Werbewertes einer Sportart etwa in den neuen Medien.









