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Nun fühlt Gianni Infantino mit den Fussballerinnen

causasportnews / Nr. 1016/05/2023, 12. Mai 2023

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(causasportnews / red. / 12. Mai 2023) FIFA-Präsident Gianni Infantino ist oft so unberechenbar wie der Fussball selber. Nicht selten sind seine Äusserungen sibyllinisch oder nicht authentisch einzuordnen; oder ab und zu hat er «es» zumindest richtig gedacht, wenn er sich artikuliert. In bester oder schlechter Erinnerung ist sein skurriles Statement, das er im Rahmen der Fussball-WM-Endrunde letztes Jahr in Katar abgab. Danach fühlte er sich unter anderem als Katarer, als Araber, als Afrikaner, als Wanderarbeiter und als Homosexueller (vgl. auch causasportnews vom 18. Dezember 2022). Nun legt er nach und fühlt zumindest mit den Fussballerinnen, die im Sommer die WM-Endrunde in Australien und Neuseeland bestreiten werden. Das WM-Finale der Frauen, das vom 20. Juli bis 20. August 2023 von 32 Mannschaften bestritten werden soll und mit 64 Spielen eine bisher nie dagewesene Intensität erleben wird, hat nur ein Problem: Die Veranstaltung interessiert lediglich marginal. Deshalb fühlt sich Gianni Infantino nun auch als Frau. Dafür setzt er sich vehement für diese WM-Endrunde der Fussballerinnen ein; insbesondere mit Blick auf die Vermarktung des Wettbewerbs. Die Rechnung des 53jährigen Wallisers gestaltet sich einfach: Mehr WM-Spiele werfen mehr Vermarktungsgelder ab. Doch wenn es um das Geld, sprich um die Vermarktung im Fussball, geht, zählen nur die harten Fakten. Das heisst mit Blick auf das anstehende WM-Endrundenturnier der Frauen, dass die Nachfrage nach dem WM-Frauenfussball ziemlich lau ist. Was den FIFA-Präsidenten in Rage versetzt. Weil die Rechtevermarktung harzt, vor allem die TV-Stationen für den Frauenfussball nicht soviel bezahlen wollen, wie es sich Gianni Infantino wünscht, poltert der FIFA-Präsident aus dem Home of FIFA in Zürich, dass die WM-Endrunde der Frauen in Australien/Neuseeland nicht unter Wert veräussert werden dürfe. Das war vor kurzer Zeit noch anders, als die Vermarkter die Rechte am Frauen-Fussball als Geschenk für die einträgliche Vermarktung des WM-Turniers der Männer dazugaben. Im Moment droht dem Weltfussballverband die Quersubventionierung, wie sie bis dato in etwa üblich war: Das Filetstück der WM der Männer warf soviel Geld ab, dass u.a. auf diese Weise auch die Minus-Rechnungen des Frauenfussball ausgeglichen werden konnten. FIFA-Insider munkeln nun, dass die WM-Endrunde der Frauen trotz neu 32 teilnehmenden Frauen-Mannschaften und insgesamt 64 Spielen zum wirtschaftlichen Flop werden könnte. Da hilft nicht, dass sich Gianni Infantino nun zwar nicht gerade als Frau fühlt, aber gezwungenermassen mit diesen fühlt; schliesslich hat er verordnet, dass die Welt den Frauenfussball zu begehren hat. Man hat also den Frauenfussball gut zu finden. Vor allem muss der FIFA-Präsident erkennen, dass es auch Menschen auf dem Planeten Erde gibt, welche schlicht keinen Spass am Frauenfussball haben und sich diese Sparte nicht einfach ideologisch verkaufen lässt. Die geringe(re) Verwertungs-Nachfrage nach dem Frauenfussball drückt somit auf den Preis des Angebots (Frauenfussball im TV, Vermarktungswert, usw.). So einfach, wie sich der Fussball präsentiert, sind auch die Regeln der Ökonomie im Spitzenfussball. Ungeachtet der Gefühlsebene des FIFA-Präsidenten.

Katzenjammer nach der Frauen-Fussball-EM und ein beerdigter DFB-Marketing-Nonsens

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(causasportnews / red. / 4. August 2022) Während beinahe eines Monats, seit Beginn der Frauen-Fussball-Europameisterschaft in England, wurde diese Disziplin vor allem in Deutschland hochgepusht. Vor dem Finale im Wembley-Stadion in London erreichte die vor allem durch die Medien regelrecht verordnete Beliebtheit dieser Sportart einen einsamen Höhepunkt. Deshalb war sich die in dieser Sache geeinte Nation vor dem Finalspiel zwischen England und Deutschland bewusst, dass es nur eine Siegermannschaft geben könne: Deutschland. Die Medien sprachen, weshalb auch immer, vom «historischen Finale gegen England» und trieben die bemitleidenswerten Deutschen Frauen zum Sieg: «Auf sie (gemeint waren die Engländerinnen, Red.) mit Gebrüll» und verordneten schon einmal, vor dem Finale, wie das Fell des noch nicht erlegten Bären zu verteilen sei: «So belohnen sich die EM-Heldinnen für den Titel». Weil Deutschlands Kapitänin Alexandra Popp den EM-Titel geradezu versprach, zog vor allem die «Bild»-Zeitung auch noch die unterste, mediale Schublade: «Heute poppen wir England», heizte das Blatt die Stimmung in seiner eigenen Art an (alle obigen Zitate stammen aus der «Bild»-Zeitung vom 31. Juli 2022; «poppen» bedeutet dabei gemäss «Bild»-Doktrin übrigens «historisch siegen»…Ein Schelm, wer zweideutiges Gedankengut vermutet). Wie dann am Abend des 31. Juli 2022 alle Träume platzten, ist bekannt; der vor allem in der Heimat erzeugte Druck, der tonnenschwer auf den Deutschen Spielerinnen lastete, zeigte Negativ-Wirkung. Der nicht gerade als Glücksbringer bekannte Bundeskanzler Olaf Scholz, zwar an Niederlagen aller Art gewöhnt, zog belämmert aus dem Wembley-Stadion ab. Statt grosse Party der Deutschen im Mutterland des Fussballs setzte es für Deutschland einen veritablen Katzenjammer ab. Schuld an dieser sportlichen Ungerechtigkeit war ein nicht gegebener Elfmeter für die Deutschen Frauen. So gewannen die Engländerinnen, natürlich mit Schiedsrichterinnen-Hilfe. Eine Fussballweisheit besagt allerdings, dass nicht jeder geschossene Elfmeter auch Tor bedeutet. Weshalb auch noch die Urweisheit des Fussballs zu erwähnen sei: Wer ein Spiel gewinnen will, muss einfach ein Tor mehr als der Gegner, oder in diesem Fall die Gegnerinnen, schiessen; dann klappt’s. Trotz aller Widerwärtigkeiten in der entscheidenden Phase dieser Europameisterschaft lieferte das Deutsche Frauen-Fussball-Nationalteam, objektiv betrachtet, eine hervorragende Leistung ab, auch wenn es letztlich nicht ganz gereicht hat.

Apropos Nationalmannschaft sei an dieser Stelle der Fokus auch noch auf das männliche Pendant der Frauen gerichtet: Die Deutsche Fussball-Nationalmannschaft der Männer. Diese spielten zwar in letzter Zeit kaum, jedoch wurde nun seitens des Deutschen Fussball-Bundes (DFB) eine regelrechte Bieridee, die eben dem DFB-Manager Oliver Bierhoff als Urheber zugeschrieben wird, beerdigt (vgl. auch causasportnews vom 27. Juni 2022). Die Deutsche Nationalmannschaft der Männer heisst ab sofort wieder «Deutsche Nationalmannschaft», und nicht nur «Die Mannschaft». Oliver Bierhoff und seinen DFB-Kollegen war die Bezeichnung «Nationalmannschaft» wohl zu politisch, weshalb man sich vom angeblich negativ besetzten Terminus «national» verabschiedete. Die nun während ein paar Jahren geführt Bezeichnung «Die Mannschaft» blieb stets ein Marketing-Rohrkrepierer, weshalb sich der DFB dieses Benennungs-Unsinns nun entledigt hat.

Den Frauenfussball «auf Teufel komm’ raus» fördern?

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(causasportnews / red. / 3. Juli 2022) Unvergessen sind die Worte des ehemaligen Präsidenten des Weltfussballverbandes FIFA, Joseph Blatter, der vor der Frauen-Fussball-Weltmeisterschaft 2011 in Deutschland die Förderung des Frauenfussballs zum sportlichen «Credo» des Weltverbandes machte. Mehr noch: «Auf Teufel komm’ raus» sollte der Stellenwert der Kickerinnen rund um den Erdball gestärkt und optimiert werden. Der Walliser, der in den nächsten Tagen, zusammen mit Michel Platini, einem Strafurteil des Schweizerischen Bundessstrafgerichts entgegenblickt (vgl. auch causasportnews vom 12. Juni 2022) stand damals unter dem Einfluss des grandiosen «Sommermärchens» anlässlich der WM-Endrunde der Männer 2006 in Deutschland. Was bei den Männern möglich sei, müsse sich auch bei den Frauen bewerkstelligen lassen, meinte Joseph Blatter, und legte gleich nach: «Die Zukunft des Fussballs ist weiblich». Einerseits erkannte der Ex-FIFA-Präsident im Frauenfussball ein Marketingpotential, immerhin leben auf dem Erdball mehr Frauen als Männer, anderseits galt und gilt der Charmeur mit dem Sport-Vermarktungsinstinkt zumindest stets als Frauen-Versteher. Doch der verordnete Frauen-Fussball-Boom wollte damals nicht so recht in Schwung kommen, weshalb Joseph Blatter vor der Frauen-WM 2011 alle Kräfte in der FIFA-Zentrale mobilisierte, um die Stadien in Deutschland einigermassen zu füllen. Nachdem es die Mannschaft Deutschlands nicht in den Final schuf (dort schlug im Endspiel Japan die USA dramatisch), blieb die Neuaufläge des «Sommer-Märchens» aus, und die Attraktivität des Frauen-Fussballs bewegte sich künftig auf bescheidenem Niveau.

Jetzt stehen die Europameisterschaften der Frauen-Fussballerinnen vor der Tür. In England werden demnächst 16 Nationalteams um den EM-Titel kämpfen. Der diesjährige Kontinental-Wettbewerb wird in sportlicher Hinsicht kaum grosse Wellen werfen, obwohl die Gleichberechtigungs-Bemühungen an allen Fronten und auf allen Ebenen ins Unermessliche steigen und somit auch der Frauen-Fussball von diesem Sog erfasst ist. In einigen Ländern sind schon einmal die EM-Prämien der Frauen denjenigen der Männer angeglichen worden. In der kommunistisch beherrschten Stadt Zürich sollen die Spiele der Europameisterschaft in den Aussenbereichen der Gastronomie gezeigt werden können; so, wie in solchen Fällen bei den Männern. «Stadt Zürich behandelt Frauenfussball erstmals gleichwertig», frohlockt das Zürcher Links-Blatt «Tages-Anzeiger» (2. Juli 2022) erwartungsfroh.

Ob dadurch das Fussballfeuer für die kickenden Frauen entfacht werden kann, wird sich am 31. Juli 2022 zeigen, wenn der neue Europameister, für den es (noch) keine weibliche Bezeichnung gibt, im Finalspiel im Wembley-Stadion gekürt wird. Wie sich der Frauen-Fussball nun auch entwickeln und nachhaltig präsentieren soll, lässt sich weder verordnen noch herbeisehnen. Ob der Frauen-Fussball zum realen Pendant des Männer-Fussballs wird, dürften letztlich die Fussball-Konsumentinnen und -Konsumenten entscheiden, und zwar durch entsprechende TV-Einschaltquoten sowie durch Nutzung der neuen Medien. Obwohl es dem Zeitgeist der Gleichberechtigungs-Bestrebungen widerspricht, wird man dem Publikum den Entscheid überlassen müssen, den Frauen-Fussball nicht zu mögen und ihn folglich zu verschmähen. Wie sagte es kürzlich ein männlicher Sportfan: «Ich nehme mir das Recht heraus, den Frauen-Fussball zu verschmähen».

FIFA regelt Mutterschaftsschutz für Frauen-Professionals

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(causasportnews / red. / 8. Dezember 2020). Die Neuerung war den Medien nur eine kurze Meldung wert, doch diese hatte es in sich. Nicht nur, weil es um den Frauenfussball geht, sondern auch, weil der Weltfussballverband (FIFA) regulatorisch in Arbeitsvertragsverhältnisse der Frauen-Professionals eingreift.

In der Regel gestalten Klubs und professionelle Fussballspielerinnen ihre Arbeitsvertragsverhältnisse selber, wobei durchwegs, wie bei den Männern, die Bestimmungen über Entschädigungen, Spesen, usw. von vordergründiger Bedeutung sind. Meistens sind im Rahmen der Arbeitsvertragsverhältnisse der Frauen und Männer die jeweiligen nationalen Arbeitsvertragsbestimmungen relevant, in deren (Länder-) Sphären Spielerinnen und Spieler sowie Klubs aktiv sind (nationales Territorialitätsprinzip). Im organisierten Fussball werden insbesondere in den verschiedenen nationalen Ligen durch das Verbandsrecht Standard-Verträge, teils mit bestimmten, zu beachtenden Inhalten (meist Minimalstandards), vorgegeben, die aber in konkreten Arbeitsvertragsverhältnissen konkretisiert und individualisiert werden können. Es bestehen also Wechselwirkungen, oft auch Spannungsfelder, zwischen Verbandsrecht und Arbeitsrecht, obwohl selbstverständlich im Arbeitsrecht immer die Rechtsbeziehungen zwischen Klub (Arbeitgeber) und Sportler(in) die Regel sind.

In einer eher ungewöhnlichen Vorgehensweise hat nun der Weltfussballverband FIFA weltweit Vorgaben für das Arbeitsvertragsverhältnis zwischen Klubs und Professional-Fussballspielerinnen im Rahmen des Mutterschaftsschutzes als verbindlich erklärt. Das mutet insofern speziell an, weil in diesem Bereich einzig Klubs und Athletinnen Vertragsparteien sind. Die Regelung erfolgt offenbar deshalb, weil in etlichen, nationalen Rechtsordnungen der Mutterschaftsschutz von kickenden Frauen von bescheidenem Gehalt ist. Professional-Fussballerinnen können künftig weltweit mindestens 14 Wochen in den Mutterschaftsurlaub gehen und erhalten dabei mindestens zwei Drittel der arbeitsvertraglich vorgesehenen Entschädigung; das entspricht der arbeitsrechtlichen Regelung in der Schweiz: Art. 319 ff. des Schweizerischen Obligationenrechts, OR. Die Fussball-Ligen werden (über die jeweiligen nationalen Verbände, die Mitglieder der FIFA sind) verpflichtet, in ihren Bereichen dieser Regelung zum Durchbruch zu verhelfen. Tun sie das nicht, können sie sanktioniert werden. Was den Weltfussballverband zu diesem Regulierungs-Schritt bewogen hat, ist unklar. Die Frauen bilden aber natürlich ein gewaltiges Fussball-Potential, sich in diesem Segment positiv in Szene zu setzen, bedeutet zumindest keinen Image-Schaden für die FIFA. Dem Weltverband ist immerhin von Frauenseite her Goodwill sicher

Frauenfussball-WM: Die Sache mit den Zahlen

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(causasportnews / red. / 8. Juli 2019) Nun ist sie also zu Ende, die Frauenfussball-WM 2019 in Frankreich, welche die Welt während eines ganzen Monats in Atem gehalten haben soll. Dicitur. Es sei das beste Turnier aller Zeiten gewesen, zog der Weltfussballverband FIFA ein rasches Fazit. So tönt es immer nach einem Gross-Anlass. Die Medien feiern das Turnier als „Durchbruch“ auf und neben dem Platz. Vor allem neben dem Platz – das ist im Fussball oft wichtiger als das, was auf dem grünen Rasen geschieht. Dank hoher TV-Einschaltquoten seien die Preise für Werbung zumindest in Frankreich gleich um 50% gestiegen. Immerhin, so verlautet ein Tag nach dem Finalspiel offiziell, hätten mehr als eine Milliarde Menschen das Geschehen in den Stadien und an den Fernsehschirmen verfolgt. Euphorie also total rund um den Globus, vor allem nach dem Sieg des Teams aus dem Land, das ja wohl nicht gerade als Fussball-Hochburg zu qualifizieren ist, auch wenn es 2026 die WM der Männer (mit)ausrichten wird. Allerdings ist das so eine Sache mit der Begeisterung und den Zahlen. Erstere kann gefühlt oder verordnet werden, Zahlen sind jedoch unbestechlich. Das ist klar, seit der aktuelle Präsident aus dem Land der Siegerinnen von gestern die Meinung kundtat, dass bei seiner Inauguration 2017 soviele Menschen zugegen waren wie noch nie zuvor bei der Installierung eines US-Präsidenten. Fotos belegten allerdings, dass es bei Donald Trump wohl nicht einmal 800 000 Menschen waren, die 2017 zu seiner Amtseinführung zum Capitol strömten; bei Amtsvorgänger Barack Obama sollen es immerhin 1,8 Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner gewesen sein. Seither bilden „Fake News“ zumindest eine wissenschaftliche Disziplin. Das alles gilt natürlich nicht für die Stadt Zürich, die soeben ihr alle drei Jahr stattfindendes „Züri Fäscht“ (Zürich-Fest), die grösste Unterhaltungs-Show der Schweiz, hinter sich gebracht hat. Alle Besucher(innen)-Rekorde seien gebrochen worden, hiess es gleich nach Abschluss der Festlichkeiten, die etwa unter dem Titel „panem et circenses“ gestanden haben dürften. Wie die Veranstalter allerdings 2,5 Millionen Besucher/innen zählen konnten, bleibt wohl deren Geheimnis. Es ist halt so eine Sache mit den Zahlen; und das gilt selbstverständlich auch für die nun abgeschlossene Frauenfussball-WM. Der Zeitgeist lässt im Kontext des Geschehens keine alternative Meinungsvielfalt zu. Es musste so sein, dass diese WM alle Rekorde brechen und die Emanzipation im Fussball Realität würde – auf und neben dem Platz natürlich. Alles andere wäre wider den Zeitgeist oder den Mainstream. Der Frauenfussball hat so gut zu sein (oder noch besser) wie derjenige der Männer. Das gebieten die heutigen Meinungsmacher. Nur nicht hinterfragen. Oder nur ein bisschen: Weshalb war denn etwa im sozialistischen Zürich, in der Sitz-Stadt der FIFA, während der WM in Frankreich keine einzige Public Viewing-Veranstaltung auszumachen? Und welche Sportsfreundinnen und –freunde haben sich vom 7. Juni bis zum 7. Juli nur einmal zu Grillfesten und gemeinsamen (Frauen-)Fussball-Genüssen zusammen gefunden? Die Wahrheit über den Frauenfussball wird nun allerdings in den nationalen Meisterschaften manifest und nicht vom ideologisch geprägten Wunschdenken der internationalen Meinungsführerschaft geprägt werden. Wenn die Frauen nun nur noch in ausverkauften Stadien spielen werden, hat es diese Sportart in der Tat geschafft, sich zu emanzipieren. Zuschauer/innen begeben sich (meistens) freiwillig ins Stadion. Solche Zahlen werden objektiv verifizierbar sein. Das gilt auch für die Saläre und bezüglich Transferzahlungen der Fussballerinnen im Vergleich zu ihren kickenden, männlichen Kollegen. Die FIFA wird hier sicher bald mit einem Umverteilungs-Modell im Frauen-Klub-Fussball aufwarten. Gleichheit lässt sich im Sozialismus bekanntlich besonders gut realisieren. Und wetten, dass aufgrund der angeblich explodierten TV-Zahlen die nächste Frauen-WM mit noch mehr teilnehmenden Teams bestritten wird?