causasportnews / Nr. 1134/04/2024, 23. April 2024
(causasportnews / red. / 23. April 2024) Beim FC Bayern München wechseln die Trainer der 1. Mannschaft wie die «Allianz Arena» die Farben. Mit dem amtierenden Chef-Trainer Thomas Tuchel will, bzw. wollte es auch nicht so recht, weshalb es längst entschieden ist, dass dieser nach Ablauf der Saison 2023/24 das Heil in der Flucht aus München suchen wird. Fürwahr, der 50jährige Fussball-Lehrer, nicht gerade der Inbegriff für Fröhlichkeit («aus einem traurigen Arsch kommt kein froher Furz» – Martin Luther), harrt in München einfach noch ein wenig aus. Natürlich wurde Thomas Tuchel weder als Komiker noch als Heilsbringer angestellt, weshalb er das gut bezahlte Amt bis zum Schluss der Saison aussitzt. Aber vielleicht ereignet sich in der deutschen Hochburg des Katholizismus’ doch noch ein Wunder, und der FC Bayern München gewinnt die Champions League! Dies, nachdem die Meisterschale wie ein Kelch in der Leidensgeschichte Jesu an den Münchnern vorbeiging. Gefeiert wird aktuell in Leverkusen. Thomas Tuchel erträgt derzeit in München alle Erniedrigungen eines Fussball-Trainers bis zum bitteren Ende. Es wird offenbar mit Krethi und Plethi verhandelt, wer auf den unglücklichen Trainer, der zuvor beim FC Chelsea bewiesen hatte, dass er nun beim FC Bayern München unter Wert geschlagen worden ist, folgen soll. Bei den Protagonisten des Klubs macht sich allmählich Ernüchterung breit. Denn bisher war es so, gestützt auf die Marktgleichgewichts-Theorie von Angebot und Nachfrage, dass sich die Nachfrage nach dem Trainer-Job in München gar nicht mehr steigern liess. So meinte man. Real ist die Nachfrage nach Fussball-Lehrern, die das Himmelfahrtskommando an der Isar übernehmen sollten, in der Gegend des Gefrierpunktes angekommen. Die Bayern gehen immer noch davon aus, dass der Job um die Selbstdarsteller in der Münchner Fussball-Teppichetage zum Begehrtesten auf dieser Welt zählen würde. Weit gefehlt! Seit der aktuelle Bundestrainer Julian Nagelsmann dankend abgelehnt hat, nach seinem bitteren Ende vor einem Jahr in München die Nachfolge seines Nachfolgers an der Säbener Strasse anzutreten und Meister-Trainer Xabi Alonso einen Wechsel von Leverkusen nach München diskussionslos ausschloss, kehrt Ernüchterung ein, bzw. werden nun von den Millionen Fussball-Sachverständigen in und um München die Möglichkeiten der zweiten nationalen und internationalen Trainer-Ebene sondiert. Die zentrale Frage in München lautet, trotz «Mia San Mia», so: «Wer soll nun angefragt werden, wenn sich schon kaum jemand mehr für diesen Job interessiert?». Nachdem das Marktgleichgewicht von Angebot und Nachfrage bei Bayern München nachhaltig gestört ist, herrscht an der Isar in der Trainerfrage des FC Bayern München mehr Frust als Lust.
Mit der Personalpolitik ist es in München und seinem liebsten Kind, dem «FC Bollywood», wie in der Politik: Vieles wird richtig gedacht, aber kaum etwas richtig gemacht. So ist aktuell an den Schweizer Yann Sommer zu denken, der zwar mit dem FC Bayern München Meister in der letzten Saison Meister wurde, aber dann regelrecht nach Italien weggemobbt wurde. Der Torhüter der Eisgenossen, der in München als Verlegenheitslösung galt und die Überheblichkeit und den Misanthropismus der Münchner Klubs-Verantwortlichen schmerzhaft zu spüren bekam, erlebte in Italien eine wundersame Satisfaktion. Mit Inter Mailand feiert der Nationalmannschafts-Torhüter souverän den «Scudetto», die Italienische Fussball-Meisterschaft. Mit Bayern München wäre er heuer nur der erste Verlierer in der Deutschen Meisterschaft geworden. Nein, natürlich nicht. Mit Yann Sommer hätten die Bayern aktuell wohl (auch) die Deutsche Meisterschaft gewonnen…Manchmal ist der Fussball eben auch gerecht!