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Taktieren oder Verfahrens-Trölereien im «Dopingfall Jannik Sinner»?

causasportnews.com – 5/2025, 14. Januar 2025

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(causasportnwes / red. / 14. Januar 2025) Immerhin geht es um den ATP Ranglisten-Ersten, den Südtiroler Jannik Sinner, der im Augenblick versucht, seinen Vorjahres-Erfolg am Australian Open in Melbourne zu wiederholen. Es geht aber auch um Dopingvorwürfe gegenüber dem 23jährigen Athleten, dem neuen Stern am Tennis-Himmel. Fakt ist, dass das Italienische Super-Talent im Frühjahr 2024 zweimal positiv auf das anabole Steroid Clostebol (eine Substanz mit muskelaufbauender Wirkung) getestet wurde. Eine solche Substanz im Körper eines Sportlers oder einer Sportlerin bedeutet grundsätzlich ein positives Dopingvergehen. Nach eingehenden Abklärungen und Untersuchungen durch die International Tennis Integrity Agency (ITIA) befand diese zuständige Sanktionsbehörde, dass den Athleten kein Verschulden – weder Absicht noch Fahrlässigkeit – treffe und er deshalb auch nicht sanktionierbar sei. Es wurde als gegeben erachtet, dass die unerlaubte Substanz im Körper des Italieners aus dem Südtirol die Schuld seines (unvorsichtigen?) Physiotherapeuten sei.

Der Entscheid der ITIA, dass Jannik Sinner, seit 2018 Tennis-Professional, nicht zu sanktionieren sei (bei einer solchen Sanktion geht es insbesondere um eine Sperre), akzeptiert die World Anti Doping Agency (WADA) nicht und rief gegen den «Freispruch» der ITIA den Internationalen Sport-Schiedsgerichtshof Tribunal Arbitral du Sport (Court of Arbitration, CAS) in Lausanne an. Das auch vom Schweizerischen Bundesgericht als unabhängig anerkannte Schiedsgericht liess nun verlauten, dass die Verhandlung in der «Doping-Causa Jannik Sinner» am 16 / 17. April 2025 erfolgen soll. Zumindest bis dann darf die ATP Weltranglisten-Nummer 1 weiterhin am Wettkampfbetrieb auf höchster Tennis-Ebene teilnehmen.

Dass eine Entscheidung pro oder contra einer Sperre für Jannik Sinner abschliessend (es kann noch das Schweizer Bundesgericht angerufen werden) erst in etwa drei Monaten ergehen soll, versetzt die Tennis-Welt in Unruhe. Nicht verstanden wird, dass ein Sportler, der vielleicht erst im Frühjahr sanktioniert wird, bis dann unbeschwert weiterspielen kann; dies wird als Chancen-Ungleichheit und Wettkampfverfälschung qualifiziert. Weshalb dieser juristisch relativ einfach zu beurteilende Vorgang nun am TAS / CAS derart viel Zeit beanspruchen soll, ist unverständlich. Schliesslich ist dieses institutionalisierte Sport-Schiedsgericht mit dem Hauptargument eingeführt worden, dass in Sport-Vorgängen in kurzer Zeit durch juristische Fach-Gremien Recht gesprochen und der organisierte Sport nicht nachhaltig negativ beeinträchtigt werden soll. Männiglich wittert in diesem Vorgang sport-politisches Taktieren und Trölerei (Verfahrensverschleppung). Der «Fall Jannik Sinner» kann auch nicht mit anderen komplexen Vorgängen verglichen werden (erinnert sei etwa an die immer noch nicht aufgeklärte «Zahnpasta-Affäre» des Deutschen Leichtathleten Dieter Baumann. Die Frage stellt sich immer noch, ob der Vorzeige-Athlet ein scheinheiliger Betrüger war oder ob ihm übel mitgespielt wurde. Die Fakten im Fall des Italieners sind nicht schwierig zu beurteilen, und selbstverständlich könnte relativ zeitgerecht eine TAS-Entscheidung ergehen. Zwar sind Prognosen in juristischen Belangen durchwegs schwierig zu stellen. Doch in der «Causa Jannik Sinner» müsste schon einiges geschehen, wenn es letztlich doch noch zu einer Doping-Sperre kommen würde. Eine Sanktion wäre auch aufgrund der langen Verfahrensdauer problematisch und wäre wohl als Verfälschung des Wettkampf-Kalenders zu qualifizieren. Was wäre, wenn Jannik Sinner das Australian Open 2025 gewinnen würde und an diesem prestige-trächtigen Turnier an sich gar nicht hätte mitwirken dürfen?

Alexander Zverevs Achterbahn der Gefühle

causasportnews / Nr. 1150/06/2024, 11. Juni 2024

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(causasportnews / red. / 11. Juni 2024) Für einen Sportler oder eine Sportlerin gibt es nichts Schöneres als zu siegen. Der Sport ist grundsätzlich unkompliziert und sorgt für unmittelbare Klarheit – in Form von Sieg und Niederlage. Nach Beendigung eines sportlichen Wettbewerbs oder Wettkampfs steht der Sieger oder die Siegerin fest – ausgenommen, die Mühlen der Sportjustiz kommen noch zum Zuge. Auch dieser Umstand wird «Verlängerung» genannt. Im täglichen Leben ist oft alles viel schwieriger. Vieles kann lange bis ewig dauern, und ebenso vieles bleibt am Ende unklar, anders als im Sport.
Der Tennis-Star Alexander Zverev erlebte in dieser Hinsicht in den letzten Tagen eine umgekehrte Konstellation im Spannungsfeld von Sport und profaner Realität, welche ihm eine Achterbahn der Gefühle bescherte.
Der 27jährig Deutsche verlor am Wochenende das Finalspiel beim Prestige-Turnier French Open auf nicht zwingende Weise. Statt Carlos Alcaraz hätte der Sieger auch … Alexander Zverev heissen können. Das Glück war dem gross-gewachsenen Tennis-Helden jedoch nicht hold. Es war letztlich so, dass der Olympiasieger in der Tat kein Glück hatte – und dann noch Pech dazu kam, wie dies einst der ehemalige, heute 60jährige Fussballspieler Jürgen Wegmann bei einer ähnlichen Situation auf den Punkt brachte. Soweit die sportliche Seite mit Bezug auf Alexander Zverev.
Gleichzeitig zum Turnier in Paris hatte der Hamburger eine private «Baustelle» am Amtsgericht Berlin-Tiergarten aufzuräumen. Es ging um häusliche Gewalt zum Nachteil einer Ex-Freundin. Deswegen wurde gegen den Tennis-Professional 2023 ein Strafbefehl in der Höhe von 450 000 Euro erlassen. Dagegen legte Alexander Zverev Widerspruch ein. Ein paar Tage vor dem Finalspiel in Paris stellte das Amtsgericht in Berlin den Prozess ein und hob den Strafbefehl auf. Alle Parteien stimmten letztlich dieser Einstellung des Verfahrens nach langer Verfahrensdauer zu, nachdem die Anschuldigungen der Ex-Freundin wegen Widersprüchen in sich zusammen fielen. Mit dieser Prozess-Einstellung und der Aufhebung des Strafbefehls von 2023 ist eine Geldauflage in der Höhe von 200 000 Euro verbunden. Ein Betrag, den Alexandr Zverev natürlich mit Leichtigkeit «stemmen» kann. Hauptsache, er ist dieses Prozessbelastung los, und es gilt für ihn selbstverständlich und definitiv die Unschuldsvermutung. Dank dieses Verfahrenserfolgs kann er die Schmach der Niederlage von Paris wegstecken. Für einmal war der Sieg neben dem Sportplatz wichtiger als der Triumph auf demselben. In diesem Sinn hätte sich der Tennisstar zweifellos entschieden, wenn er vor die Wahl gestellt worden wäre, im Gerichtssaal zu gewinnen aber auf dem Sportplatz, wenn auch unglücklich, zu verlieren.

Nur ein Damoklesschwert über Wimbledon – mehr nicht

causasportnews / Nr. 1036/07/2023, 17. Juli 2023

(causasportnews / red. / 17. Juli 2023) Vor einem Jahr war alles anders und bewegte die Menschheit rund um den Globus: Da wurde die Welt erschüttert nach dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, der am 24. Februar 2022 begann und in grauenvoller Art immer noch andauert. Damals zeigte sich der organisierte Sport ziemlich entschlossen, dass russische und weissrussische Sportlerinnen und Sportler vom Sport ausgeschlossen werden sollten. Der Boykott gegenüber dem Kriegstreiber Russland und gegenüber den Aktiven aus Russland und dem Russland-Sympathisanten Weissrussland war rigoros. Eine Ausnahme bildete das Welt-Tennis, das von Russland-Supportern, Opportunisten und Interessenvertretern beherrscht wird. Die Organisatoren des wohl berühmtesten Tennis-Turniers von Wimbledon widersetzten sich der Tennis-Weltdoktrin und liessen Athletinnen und Athleten aus Russland und Weissrussland in Wimbledon 2022 nicht zu; zweifellos erfolgte dieser Entscheid des organisierenden, privaten Vereins in Einklang mit der konsequenten Haltung der britischen Regierung (causasportnews vom 29. Mai 2022). Doch nun hat sich die Situation geändert, der Krieg dauert bereits weit über 500 Tage, die Kriegsmüdigkeit ausserhalb der Schlachtfelder in der Ukraine ist spürbar und irgendwie hat sich die Welt, horribile est dictu, auch an diesen diabolischen Event gewöhnt. Jedenfalls erlebte Wimbledon 2023 einen Meinungs- und Haltungsumschwung. Im soeben zu Ende gegangenen Rasenturnier spielten Athletinnen und Athleten aus Russland und Weissrussland ebenso wieder mit wie Aktive aus der geschundenen Ukraine. Der All England Lawn Tennis and Croquet Club hat sich offenbar dem globalen Tenniskartell beugen müssen und sich verzwergen lassen. Das führte zwar in Wimbledon zu blamablen Szenen, etwa, als die Weissrussin Viktoria Asaranka das Publikum, das sie (zugegebenermassen unschön) ausbuhte, als «betrunken» bezeichnete. Unheiliges also auf dem «heiligen Rasen» von Wimbledon, und ein Vorgeschmack auf die Olympischen Sommerspiele im kommenden Jahr in Paris, falls Aktive aus Russland, Weissrussland und der Ukraine in den Wettkämpfen aufeinander treffen sollten und von ihnen ein Handshake erwartet wird.

Wenigstens machte letztlich der Sport die delikate Situation in Wimbledon vergessen. Keine Aktiven aus Russland und Weissrussland in den beiden Finalspielen, und bei den Frauen eine Tschechin (Marketa Vondrousova) als Siegerin. Bei den Männern geschah mehr als Unerwartetes: Der Spanier Carlos Alcaraz setzte sich nach einem fast fünfstündigen Tennis-Drama gegen den derzeit wohl besten Spieler der Welt, Novak Djokovic, durch. Da war resultatmässig auch die Tennis-Welt mit Blick auf den erfolgsversprechenden Spanier und die Weltlage in Ordnung, nachdem sich der Serbe Novak Djokovic, der die bittere Niederlage sportlich trug und sich so in England zumindest keine Sympathien verscherzte, als fairer Sportsmann erwies. Wobei wir wiederum bei der aktuellen Weltlage wären. Die Haltung Serbiens gegenüber Russland ist vor allem für die Briten tendenziell unverständlich. So gab es unter diesem weitgehend emotionalen Gesichtspunkt in Wimbledon für das Publikum und die Tennis-Welt mit Carlos Alcaraz den «richtigen Sieger». Letztlich hing das Damoklesschwert der Russland-Aggression, welche durchwegs Auswirkungen auf den Sport und seine Protagonisten zeitigt, zwei Wochen über dem berühmten Rasen-Turnier. Der Sport und die Resultate bewirkten letztlich, dass der grauenvolle Krieg und seine Auswirkungen schwächer waren als das 2023 in Wimbledon Gezeigte.

Boris Beckers seltsame Läuterung

(causasportnews / red. / 3. Januar 2023) Dass einer der wichtigsten Persönlichkeiten Deutschlands, Boris Becker, ein begnadeter, erfolgreicher Tennisspieler war, steht ausser Frage. Allerdings war er es; seine Karriere endete vor der Jahrtausendwende, und seither macht der 55jährige vor allem durch aussersportliche Aktivitäten auf sich aufmerksam; und lebt durchwegs gut davon, getreu dem Motto: «Ich bin immer oben, und wenn ich einmal unten bin, ist unten oben». Konkret ist «Bobele», wie er liebevoll genannt wird, ein wichtiges Mitglied auch des internationalen Jetset (weshalb weiss eigentlich niemand so genau), was bedeutet, dass der Deutschen liebste Sportlegende Höhen und Tiefen erlebt(e), gleichsam in Erinnerung an den Nordirischen Fussballspieler George Best, der einmal gesagt haben soll: «Ich habe viel Geld für Alkohol, Frauen und schnelle Autos ausgegeben, den Rest habe ich verprasst.».- Klar, bei Boris Becker war es nicht der Alkohol und für einmal war auch nicht der Champagner Schuld; für eine klamme Kasse sorgten vor allem Boris Beckers Frauen, zu denen er zumindest ein spezielles Verhältnis aufweist. Was wiederum eine andere Lebensweisheit in den Fokus rückt: «Es steht jeder Tag ein Dummer auf, man muss ihn nur finden» (gilt auch für Frauen). So geschehen seit der Entlassung aus dem Gefängnis in England vor der Weihnachtszeit. Flugs brachte die Deutsche Ikone Medien dazu, gleich Hundertausende von Euro für Interviews zu bezahlen. Hier entpuppt sich Boris Becker als wahrer Meister des modernen Nihilismus: Viel reden und nichts (aus)sagen; er hat auch nichts zu sagen, schliesslich war er ein Tennisspieler. In dieser Disziplin wird der Leimener nur noch von den «Geissens» übertroffen; die waren allerdings nicht einmal Tennispieler(innen). Wie dem auch sei. Hauptsache, aus dem Nichts lässt sich Geld machen. Und das hat Boris Becker offenbar nach der Kurz-Verbüssung seiner Gefängnisstrafe in England nötig. Beim Ex-Champion wäre es angebracht zu sagen: Alle 20 Jahre wieder. 2002 fasste der heute 55jährige Ex-Sportler vom Landgericht München eine Bewährungsstrafe wegen Steuerhinterziehung, 2022 dann auf der Insel die unbedingte Gefängnisstrafe wegen Insolvenzdelikten. Diese Verhaltensweisen finden allerdings nicht alle Menschen auf diesem Planeten cool (obwohl man das selbstverständlich gut zu finden hätte), so etwa die Ex-Frau des Fussballstars Mats Hummels, Cathy Hummels, die sich relativ eindeutig äusserte: «Der hat Menschen verarscht, der hat sie ruiniert. Das muss man absitzen. Da bin ich mega-ernst». Diese Äusserungen findet Boris Becker offenbar nur bedingt lustig und hat die Ex-Spielerfrau angeblich verzeigt. Durch das in England Geschehene gab sich Boris Becker seit seiner Entlassung aus dem Gefängnis geläutert. Mit der angeblich erfolgten Anzeige gegen Cathy Hummels ist diese allerdings als einigermassen seltsam zu qualifizieren.

Wie dem auch sei: Boris Becker ist auch als aus dem Gefängnis entlassener Ex-Sportstar aus den Boulevardmedien im Moment nicht wegzudenken. Kaum draussen, fragt sich die Szene, ob «Bobele» wieder fit für die nächste Ehe sei. In der aktuellen «Bunte» wird die Blitz-Hochzeit schon einmal in den Medien-Nonsenstopf geworfen – um schliesslich mit der Bagatelle die Kurve zu kriegen, dass Boris Becker noch verheiratet sei. Aber auch diese Kleinigkeit wird der ehemalige Herr der Filzbälle, wenn auch gequält, weggrinsen.

Darf Novak Djokovic oder darf er nicht?

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(causasportnews / red. / 19. Oktober 2022) Rund drei Monate dauert es noch bis zur nächsten Auflage des Australian Open, und bereits jetzt nimmt eine Diskussion, die lieber nicht geführt würde, Fahrt auf: Darf Novak Djokovic 2023 an diesem prestige-trächtigen Turnier teilnehmen oder nicht? Anfangs Jahr hielt diese «Causa» nicht nur die Tenniswelt in Atem, bis feststand, dass der 35jährige Serbe Australien verlassen musste, bzw. ihm die Einreise nach Down Under wegen seiner Weigerung, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen, per Gerichtsbeschluss verweigert wurde (vgl. etwa auch causasportnews vom 16. Januar 2022). Jenes Urteil enthielt das in solchen Fällen übliche Verbot, das Land für drei Jahre zu betreten. Trotz einem Aufgebot sog. «Star»-Anwälte, die glaubten, gegen die Wegweisung des Tennis-Cracks mit Tricks aus der juristischen Mottenkiste das Verdikt der Einreisebehörde ungeschehen zu machen, setzte sich der Serbe wohl oder übel vor Wettkampfbeginn wie ein geschlagener Hund ins Flugzeug. Eine spezielle Rolle spielten offenbar die Organisatoren des Turniers, welche zwar die Rechtslage kannten, jedoch glaubten, die entsprechenden Normierungen durch Fakten und politischen Druck aushebeln zu können. Das Schlupfloch für den serbischen Vekazin-Verweigerer öffnete sich nicht, und es resultierte ein peinliches Tauziehen, bis die aktuelle Nummer 7 der Weltrangliste frustriert und verärgert von dannen zog, bzw. flog. Ebenso zerknirscht waren die Turnier-Organisatoren in Melbourne, die um das sportliche Aushängeschild des Events kämpften. Nun, drei Monate vor dem Australian Open 2023, wird an allen Fronten geweibelt und gewirbelt. Auf der einen Seite scheint die Regierung Australiens, beeindruckt vom Prominenten Status des Tennis-Stars, nicht abgeneigt zu sein, einen gangbaren Teilnahme-Weg zu finden, um die Situation nicht noch einmal aus dem Ruder laufen zu lassen. Sie steht aber auch unter dem Druck der Öffentlichkeit, für Novak Djokovic keine Ausnahme von dem für alle geltenden Recht zu billigen. Zwar sind es noch drei Monate, bis in Melbourne aufgeschlagen wird. Ob es gelingen wird, diese Zeit zu nutzen, um den Vorgang kontrolliert in die eine oder andere Richtung zu lenken, wird sich zeigen. Ob das Einreiseverbot für den Januar 2023 temporär gelockert wird, dürfte allerdings nicht so rasch definitiv entschieden sein. Die Abwägung der verschiedenen Interessen beinhaltet weitreichende Folgen. Insbesondere im Sport muten drei Monate lange an. Geht es allerdings um (Sport-)Politik, könnte die Zeit in der «Einreise-Causa» des Top-Sportlers auch mit Blick auf das Turnier im kommenden Januar letztlich doch noch knapp werden. Im Moment lässt sich realistischerweise keine Prognose wagen, ob Novak Djokovic in Australien um seinen 22. Grand-Slam-Titel wird spielen können oder nicht.

Der Auf- und Gegenschlag von ATP, WTA und ITF gegen Wimbledon

(causasportnews / red. / 29. Mai 2022) Da soll noch jemand behaupten, Sport sei keine Kriegsführung mit anderen Mitteln! Diese These wird aktuell untermauert nicht etwa im Fussball, wo Hooligans regelmässig die Grenze zwischen Sport und Krieg verwässern, sondern im gelegentlich so genannten «gentlemen sport» Tennis. Wegen des Aggressionskrieges Russlands gegen die Ukraine hat der das berühmte Wimbledon-Turnier organisierende private Verein All England Lawn Tennis and Croquet Club beschlossen, dass in diesem Jahr keine russischen Spielerinnen und Spieler sowie keine Vertreterinnen und Vertreter Weissrusslands den «heiligen Rasen» betreten dürfen. Dieser Entscheid basiert zweifelsfrei auf der einigermassen konsequenten Boykott-Linie der britischen Regierung gegenüber der Kriegstreiber-Nation Russland (vgl. auch causasportnwes vom 23. April 2022). Seit Bekanntgabe der Anordnung sind die Meinungen zwischen Befürwortern und Gegnern dieser Sanktionsmassnahme geteilt. Die Profitouren der Männer (ATP) und der Frauen (WTA) sowie der Tennisweltverband (ITF; International Tennis Federation, nota bene mit Sitz in London!) haben nun in Kriegsmanier zum Auf- und Gegenschlag gegenüber den Wimbledon-Organisatoren ausgeholt und entschieden, dass in Wimbledon 2022 (27. Juni bis 10. Juli) keine der begehrten Weltranglistenpunkte vergeben werden. Das trifft die Londoner Organisatoren nicht sehr stark, weil ein Sieg in Wimbledon an Tennis-Prestige so oder so nicht überboten werden kann. Jedoch ist die Tenniswelt nun definitiv gespalten. Die Frage, ob die Sanktion des All England Lawn Tennis and Croquet Club gegen russische und weissrussische Sportlerinnen und Sportler sinnvoll und angemessen sei, kann natürlich kontrovers diskutiert werden. Doch der private Verein hat nun einmal so entschieden, und das darf er selbstverständlich. Die Retorsion von ATP, WTA und ITF ist wohl weniger nachvollziehbar, zumal auf diese Weise das Welttennis arg verzerrt wird; doch auch diese Massnahmen sind erlaubt. Die Zulassung (oder Nicht-Zulassung) zu einem sportlichen Wettbewerb ist eine Sache; auf diese Weise, wie es ATP, WTA und ITF tun, direkt in den sportlichen Wettbewerb einzugreifen, ist eine eher schwer verständliche, andere Angelegenheit. Ironischerweise wird nach dem Turnier in London der Russe Daniil Medwedew die Weltranglisten-Nummer 1 werden, auch falls Novak Djokovic in Paris und in Wimbledon gewinnen sollte…

Wimbledon 2022 ohne Russinnen und Russen

(causaspoprtnews / red. / 23. April 2022) Die Sportwelt ist sich seit dem von Russland gegen die Ukraine losgetretenen Zerstörungs- und Vernichtungskrieg gegen die Ukraine und gegen das ukrainische Volk ziemlich einig, dass Russinnen und Russen, welche kraft ihrer Nationalität eine Mitverantwortung an diesem brutalsten Gemetzel in der Geschichte der Menschheit seit dem 2. Weltkrieg haben, im organisierten Sport nichts (mehr) zu suchen haben und ausgeschlossen gehören. Es dürfte sogar die Kriegstreiber im Kreml erstaunt haben, dass die Sportwelt ausserhalb Russlands relativ konsequent Personen, die sich von diesem menschenverachtenden Regime nicht abwenden, beispielsweise durch die Rückgabe ihrer Pässe, vom Sport fernhält. Es ist dies ein Boykott auf sportlicher Ebene, der in anderen Segmenten, vor allem in der Wirtschaft, ähnlich funktioniert. Seit Kriegsbeginn und seit sich die zivilisierte Welt gegen diese barbarische Aggression stemmt, gibt der Sport in punkto konsequentes Verhalten gegenüber Russland ein heterogenes Bild ab: Allgemein sind weitgehend solidarische Konsequenz und Einigkeit feststellbar, jedoch bildet etwa das professionelle Tennis, die Sportart der Individuen und vor allem auch der Egoistinnen und Egoisten, eine traurige Ausnahme. Das hängt wohl eher nicht mit dem Status der aktuellen Nummer 2 im Herren-Tennis, dem Russen Daniil Medwedew, zusammen. What ever.

Nun greifen die Wimbledon-Organisatoren zu drastischen Massnahmen: In Wimbledon 2022 (Wimbledon Championship vom 27. Juni bis zum 10. Juli) werden weder russische noch weissrussische Spielerinnen und Spieler den als «heiligen Rasen» bekannten Platz betreten dürfen. Damit setzt der All England Lawn Tennis and Croquet Club, ein Verein, der das Turnier verantwortet und durchführt, ein starkes Zeichen im Sinne der Menschlichkeit gegen die russische Aggression. Zweifelsfrei erfolgt diese extraordinäre, erstmalige Massnahme in Abstimmung mit der britischen Regierung, welche sich im Westen am konsequentesten gegen den von Russland ausgehenden Terror, der das Leben in der ganzen westlichen Welt berührt, stemmt. Selbstverständlich soll mit diesem Ausschluss der Sportlerinnen und Sportler verhindert werden, dass Russland allfällige Erfolge der russischen Akteure zu Propagandazwecken nutzt. In der bekannten Arroganz verlautete aus dem Kreml, dass dieser Ausschluss dem Turnier letztlich selber schaden würde. Es war in der Tat nicht auszumalen, was geschehen würde, falls Daniil Medwedew dieses Turnier gewinnen würde! Dass der ergebene Claqueuren-Staat Russlands, Weissrussland, von der Massnahme ebenfalls betroffen ist, muss wohl als folgerichtig qualifiziert werden.

Mit dieser rigorosen Massnahme des Ausschlusses der russischen und weissrussischen Sportlerinnen und Sportler steht Wimbledon in der Tenniswelt ziemlich einsam da. Dass andere Turnier-Organisatoren diesen Boykott eher säuerlich zur Kenntnis nehmen und ihn entsprechend kommentieren, verwundert nicht. So räsoniert etwa der Direktor des Stuttgarter Tennis-Turniers, Markus Günthardt (65), vor sich hin und bemüht die Leier von der Autonomie des Sportes. Der nicht mehr taufrische Tennis-Organisator findet es im Interview mit dem Zürcher «Tages-Anzeiger» (22. April 2022) etwa unzulässig, dass politische Instanzen entscheiden dürfen, wer spielen dürfe und wer nicht. Dass Politik und Krieg miteinander vermengt werden, ist denn vor allem in dieser Ego-Branche nichts ausserordentliches. Der Stuttgarter Turnierchef, übrigens der Bruder der Schweizer Ex-Tennis-Legende Heinz Günthardt, liegt damit auf der Linie des Internationalen Olympischen Komitees (IOK), das in solchen Fällen die Autonomie des Sportes hochhält und exogene Einflüsse jeglicher Couleur auf den Sport immer dann bestreitet, wenn Eigeninteressen (meistens wirtschaftlicher Art) betroffen sind. Wie dem auch sei, das wird den All England Lawn Tennis and Croquet Club nicht von der eingeschlagenen Linie abbringen. Sport ist in der modernen, globalen Welt eben eine interdisziplinäre Angelegenheit geworden.

Novak Djokovic auf dem Weg in die Rod Laver-Arena?

So sehen die Medien den «Fall Novak Djokovic» («Tages-Anzeiger», Zürich)

(causasportnews / Red. / 11. Januar 2022) Nicht überraschend hat Novak Djokovic im Kampf gegen die Australischen Einreisebehörden, der zum Fight der Weltranglisten Nummer Eins gegen einen ganzen Kontinent emporstilisiert worden ist, einen Teilsieg errungen. Ob damit der Weg in die Rod Laver-Arena in Melbourne definitiv geebnet ist, wird sich weisen. Der Entscheid von Richter Anthony Kelly, der geurteilt hat, dass der Tennis-Star in Australien einreisen, bzw. im Land und auf dem Kontinent verbleiben dürfe, ist schwierig zu beurteilen und zu gewichten, vor allem, weil den Aussenstehenden die Fall-Details verborgen bleiben, obwohl dank der Digitalisierung einiges kommuniziert worden ist, so etwa die Statements der Anwälte des Spielers. Vielmehr dürfte mit der Entscheidung die juristische Binsenwahrheit bestätigt worden sein, dass von einem Gericht lediglich eine Entscheidung erwartet werden darf, nicht aber etwa Gerechtigkeit, Satisfaktion, persönliche oder politische Genugtuung, usw. Unweigerlich wird in dieser «Causa», die doch etliche Ungereimtheiten aufweist, gewahr, was sonst vor allem in Italien als Bonmot kursiert, nämlich, dass es keine mutigen Richter, die noch am Leben sind, geben würde. Es ist in etwa auszumalen, was Richter Anthony Kelly bei einem anderslautenden Entscheid aufgrund des Kesseltreibens gegen die Einreisebehörden und Australien zu gewärtigen hätte. Wahrscheinlich schieben sich nun die Justiz und die Politik die «heisse Kartoffel Novak Djokovic» gegenseitig zu. Einwanderungsminister Alex Hawke, der die Teilnahme des bald 35jährigen Serben an dem am kommenden Montag beginnenden Turnier mit seinem «Veto» gegen den richterlichen Entscheid noch verhindern kann, gilt als gradlinig und furchtlos. On verra! Wie der Vorgang auch enden wird: Es wird in dieser grotesken Geschichte, welche die Welt-Medien derzeit beherrscht und auf Trab hält, nur Verlierer geben. Ein solcher Verlierer wird ebenfalls Novak Djokovic sein, auch wenn er den «Krieg» gegen die Justiz und die Polit-Behörden in «down under» – oder eben gegen den ganzen Kontinent – letztlich gewinnen sollte und in der kommenden Woche in der Rod Laver-Arena einziehen wird. Aber immerhin hat er eine «Schlacht» gewonnen…

Derzeit ist nur eines sicher in dieser unsäglichen Geschichte: Affaire à suivre.

Novak Djokovic – oder der Schmetterlingseffekt im Sport

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(causasportnews / red. / 7. Januar 2022) Vor allem auch deshalb, weil derzeit in der Welt und auch im Sport nicht allzuviel Nennenswertes, oder höchstens Unerfreuliches, geschieht, werden in Zeiten von «Corona» Bagatellen zu Ereignissen, welche die Menschheit in Atem halten.

So will der aktuell beste Tennisspieler der Welt, Novak Djokovic, am Australian Open teilnehmen, scheiterte mit diesem Ansinnen (einstweilen) bereits bei der Einreise nach «down under». Weil er offensichtlich die in Australien als streng geltenden Einreisevorgaben, die in der Regel konsequent gehandhabt werden, nicht erfüllt, wurde ihm bei der Einreise in Melbourne kurzerhand das Visum entzogen. Der bald 35jährige Serbe wartet in einem Hotel auf ein Gerichtsurteil, das am Montag ergehen und darüber befinden soll, ob die Weltranglisten Nummer Eins wieder abgeschoben wird oder spielen darf. Novak Djokovic gehört, um es gelinde auszudrücken, zu den «Corona»-Impfgegnern. Das erleichtert das Einreisprozedere in Australien wohl nicht gerade. Wievielmal er schon vom Virus befallen war, weiss niemand, und der Serbe findet «Corona» auch nicht so schlimm, deshalb trommelte er im Sommer 2020 Gleichgesinnte aus der Tennis-Szene zusammen und zog die «Adria Tour» auf, die im viralen Desaster endete. Jedenfalls muss sich, wer sich so verhält, in Australien damit rechnen, zumindest bezüglich Einreisevorgaben nicht gerade bevorzugt behandelt zu werden, auch wenn er der Beste seines Faches ist.

Wenn die Welt-Nummer Eins von einer Behörde im Zuge von «Corona» gestoppt wird, bevor er einen Tennisball spielen kann, wird das heute zum Welt-Thema. Der Schmetterlingseffekt liegt auf der Hand (der besagt, dass durch den Flügelschlag eines Schmetterlings letztlich ein Tornado entstehen kann). Müssig anzufügen, dass sich vor dem Hotel, in dem Novak Djokovic darauf wartet, ob er am weltbekannten Open teilnehmen darf oder ob er aus Australien abgeschoben wird, Proteste und Kundgebungen für den Serben stattfinden. Getreu nach dem Motto: Lob der Schuldigen, Tadel der Unschuldigen, werden vor allem die australischen Einreisebehörden und die Regierung unter Beschuss genommen. Es werden zudem Politiker auf höchster Eben in Serbien, in Sachen Verwendung des Sportes für ihre Zwecke nicht unerprobt, in Stellung gebracht, welche den «Fall Novak Djokovic» zum Anlass nehmen, die australische Regierung anzupöbeln und zu verunglimpfen; und natürlich um national motivierten Druck auszuüben. Serbien sei Novak und Novak sei Serbien, verlautet etwa vom Balkan. Entsprechend wütet der demonstrierende Mob in der Heimat des Spielers, und der Vater von Novak Djokovic zeigt mit seiner Äusserung, der Fall seines Sohnes sei mit dem Leiden Jesu Christi bei der Kreuzigung zu vergleichen, welche Dimensionen der Hetze erreicht sind. So wird versucht, den an sich simplen Einreisevorgang bezüglich des Sportlers als Angriff gegen das Land und die Nation der Serben emporzustilisieren. Der Sport gibt bekanntlich immer wieder eine Plattform ab für gelebten Nationalismus. Der Weg zum Krieg ist dann manchmal nicht mehr weit. Honduras und El Salvador bekriegten sich 1969 bekanntlich nach einem Fussballspiel. Zumindest ist mit der «Causa Novak Djokovic» wieder einmal belegt, dass die «Schmetterlingstheorie» eben mehr als nur eine Theorie ist und auch im Sport gilt.

Der Ball liegt nun also im konkreten Fall beim zuständigen Gericht in Melbourne. Selbstverständlich würde dem Top-Athleten die Teilnahme am prestige-trächtigen Turnier in Australien gegönnt. Im Falle der Ausweisung dürfte ihm in jedem Fall eines erspart bleiben: Ein Spiessrutenlauf auf dem Tennis Court in «down under». Die Australier sind nämlich nicht nur konsequent, sondern durchaus auch nachtragend…

Investigatives im (Tennis-)Sport

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(causasportnews / red. 15. Oktober 2021) Es wäre übertrieben zu behaupten, der Top-Tenniscrack Alexander Zverev hätte sich in den letzten Jahren unwiderstehlich in die Herzen der Deutschen gespielt. Dabei steht ausser Zweifel, dass der 24jährige Athlet mit Model-Massen im Tennis Gewaltsleistungen erbracht hat. Er wird auch künftig Ausserordentliches in dieser kräftezehrenden Individualsportart bewerkstelligen. An seinen sportlichen Leistungen kann es nicht liegen, dass Deutschland mit dem russisch-stämmigen Power-Athleten nicht so richtig «warm» wird. Er ist kein Sportler, der auf dem Court solide sportliche Arbeit abliefert und nach vollbrachtem Tageswerk müde, aber zufrieden, zu Frau und Kinder zurückkehrt. Schwiegermutter-Typen à la Roger Federer sind in dieser Sparte eher selten zu finden. Der in Hamburg aufgewachsene Ausnahmesportler ist immer für Überraschungen gut – auf und neben dem Sportplatz. In sportlicher Hinsicht erfüllt Alexander Zverev die Erwartungen; an den Olympischen Sommerspielen holte er für sich und Deutschland die geforderte Goldmedaille; es wird ihm gegenüber allenfalls der Vorwurf erhoben, er sei zu wenig konstant. Das wird mitunter seinem Privatleben zugeschrieben. Dieses darf als einigermassen heterogen und ambivalent qualifiziert werden. Nicht etwa so, wie bei der in Russland geborenen Helene Fischer, die ihr bevorstehendes Baby-Glück mit der ganzen Welt zu teilen gewillt ist. Regenbogenpress-tauglich, makellos und für die werdende Mutter, ihren Partner und die Öffentlichkeit nur hoffnungsvoll. Vergessen ist das Pfeifkonzert, das sie in der Pause des Pokalendspiels 2017 über sich ergehen lassen musste. Die Pfiffe galten damals auch weniger der vielseitigen Künstlerin, wohl eher der drohenden «Helenefischerisierung» des Fussballs, die vom Deutschen Fussball-Verband (DFB) initiiert wurde. Zurück zu Alexander Zverev. In der Tat sind die privaten Verhältnisse des frischgebackenen Olympiasiegers nicht gerade so, wie es sich die an Ordnung und puristische Verhältnisse gewohnten Deutschen vorstellen. Dass diesbezüglich bei Alexander Zverev keine Transparenz besteht, wird dem 24jährigen Sportler noch nachgesehen, doch das immer wieder negative Elemente aus seiner Privat- und Intimsphäre an die Öffentlichkeit gelangen, die man eigentlich gar nicht wahrnehmen möchte, ist nicht gerade ein image-fördernder Umstand. So kratzt derzeit eine nicht mehr ganz aktuelle Geschichte am Bild des Tennis-Stars: Er soll seine damalige Partnerin, die als Tennisspielerin nicht ganz unbekannte Olga Scharipowa, geschlagen und missbraucht haben. Was immer das heissen mag. Eine zumindest unschöne Sache. Ein Mann, der eine Frau schlägt – das geht gar nicht natürlich. Schlagen und aufschlagen sind zwei verschiedene Dinge. Und auch wenn der Sportler bestreitet und der Vorgang bereits Juristenfutter abgegeben hat, verziehenen sich nach den seit einiger Zeit kursierenden Anschuldigungen die entsprechenden, düsteren Wolken über dem Star doch nicht. Im Gegenteil. In den letzten Tagen hat die Geschichte neue Dimensionen erlangt. Der investigative Tennis-Journalist Ben Rothenberg hat die Umstände des Falles neu recherchiert. Das Ergebnis der Abklärungen gereicht Alexander Zverev nicht gerade zum Vorteil. Es spaltet zudem die Tennis-Szene. So hat nun die Vereinigung der Professional-Tennisspieler (ATP) eine Untersuchung des Vorgangs angehoben; was einigermassen speziell ist, weil es hier immerhin um die Privat- und wohl auch Intimsphäre des Tennisspieles (und seiner damaligen Partnerin) geht, die von einer privaten Organisation durchleuchtet werden soll. Affaire à suivre also auch hier. Für Alexander Zverev gilt die Unschuldsvermutung.