causasportnews.com – 27/2025, 19. März 2025

(causasportnews / red. / 19. März 2025) Eigentlich ist alles noch schlimmer. Die Rede ist nicht von der Weltpolitik und dem Wahn- und Irrsinn, dem die Menschheit derzeit ausgesetzt ist. Noch schlimmer geht es in dieser Hinsicht eigentlich nicht. Im Vergleich zur Weltlage ist die finanzielle Situation nach der Rad-Weltmeisterschaft 2024 in der Stadt und im Kanton Zürich (21. – 29. September) wirklich nur ein «Fliegenschiss» in der Sporthistorie. Der Anlass, der in sportlicher Hinsicht zweifellos sowie grundsätzlich wertvoll war und den Austragungskanton Zürich im besten Licht erscheinen liess, hinterlässt in organisatorisch-planerischer Hinsicht einen schalen Nachgeschmack (der Todessturz der jungen Schweizer Nachwuchshoffnung Murielle Fuhrer und seine Folgen bleiben an dieser Stelle ausgeklammert). In organisatorischer, konzeptioneller und finanz-planerischer Hinsicht war der Gross-Anlass ein Debakel, mit Blick auf die Finanzen sogar eine Katastrophe. Vor wenigen Tagen verlautete, dass die Träger-Organisation des Radsport-Events, der Verein «Rad- und Para-Cycling-WM Zürich 2024», pleite ist und derzeit auf einem Schuldenberg von 4,5 Millionen Franken sitzt. Die Vereinigung befindet sich in der sog. «Nachlassstundung» (das bedeutet die Stundung der Forderungen und die Möglichkeit, bei den Gläubigern einen Nachlass bei den Forderungen zu erwirken); das heisst, statt bezahlt wird nun diskutiert und räsoniert. Selbstverständlich sollen auch begangene Planungsfehler, usw. beleuchtet und das Finanz-Debakel untersucht werden. Dann wird dereinst das kaum abwendbare Fazit gezogen: «Dumm gelaufen».
Dass ein Grossanlass pekuniär derart aus dem Ruder läuft, verwundert an sich nicht. Die Bundesbehörden in der Schweiz haben die Finanzen auch nicht mehr im Griff und sind, da sie sich stets verrechnen, wahre «Verrechnungs»-Weltmeister. Einer der Hauptverantwortlichen des Zürcher WM-Finanz-Desasters, der linke Stadtrat Raphael Golta (SP), bedauert die Situation in Politiker-Manier und hält es mit den Philosophen: «Nicht ärgern, nur wundern». Über die Ursachen des gewaltigen Defizits mag sich vor allem die Zürcher Stadtregierung, welche die Hauptverantwortung für die Pleite trägt, gar nicht äussern. Es habe halt während der WM wetterbedingte Einbussen im Catering, Kontroversen und Streitigkeiten sowie negative Medien-Berichterstattungen um Strassenabsperrungen, Beeinträchtigungen des Gewerbes durch umstrittene Streckenführungen bei den Rennen, Absagen von Events nach dem tragischen Tod von Muriel Furrer, usw. gegeben. Wie wenn solche Gründe bei Planungen nicht berücksichtigt werden müssten.
Das entstandene Defizit im WM-Organisations-Vehikel sollen nun der Kanton Zürich und die Stadt Zürich gemeinsam tragen. Diesbezüglich ist kaum mit markanter Opposition zu rechnen. Vor allem die Stadt Zürich und die linke Velo-Lobby wollten den Radsport-Anlass vom vergangenen Herbst zur Befeuerung ihrer Zweirad-Ideologien um jeden Preis und koste es, was es wolle, an die Limmat holen. Jetzt ist in Gottes Namen alles ein bisschen teurer geworden. «So what» also?









