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Verfahren und Festnahmen nach dem Skandalspiel GC Zürich gegen FC Zürich

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(causasportnews / red. / 28. November 2021) Beim Zürcher Meisterschafts-Derby Grasshopper Club Zürich (GCZ) gegen den FC Zürich (FCZ) am 23. Oktober 2021 (Endstand 3:3) brannten FCZ-Chaoten (auch Fans oder Hooligans genannt) alle Sicherungen durch, was sich entsprechend in ihrem Tun entlud. Gegen 100 Personen aus dem Lager des FCZ feuerten Feuerwerkskörper und pyrotechnisches Material in die GC-Fankurve. Erschreckende Bilder dieser Gewaltorgie, in der auch Kinder im Stadion gefährdet wurden, gingen um die Welt. Nur durch ein Wunder gab es weder Schwerverletzte noch Tote.  Das in den GCZ-Zuschauer-Sektor gefeuerte Material war nicht nur brandgefährlich, sondern es wurden durch diese Handlungen auch Straftatbestände erfüllt. Auf Anfrage von «causasportnews» bestätigte die Bundesanwaltschaft in Bern, dass seitens dieser Behörde keinerlei Strafverfahren eingeleitet worden seien, da es sich nicht habe erhärten lassen, dass Sprengmittel, -stoffe und Zündmittel gemäss Art. 4 ff. des Sprengstoffgesetzes oder pyrotechnische Gegenstände nach Art. 7 des Gesetzes eingesetzt worden seien. Diese Mittel sind explosionsfähig, bewirken besonders grosse Zerstörungen oder werden zum Zwecke der Zerstörung verwendet. Die Vorkommnisse im «Letzigrund»-Stadion in Zürich haben dennoch strafrechtliche Nachspiele, wie die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft «causasportnews» gegenüber bestätigte. Es würden mehrere Verfahren in dieser Sache laufen; es sei auch bereits zu Festnahmen gekommen, war seitens der Zürcher Behörde in Erfahrung zu bringen. Die Bundesanwaltschaft und die Strafverfolgungsbehörden des Kantons Zürich, die sich in regelmässigem Austausch befinden, sind sich einig, dass die Ermittlungs- und Untersuchungskompetenz in diesem Vorfall bei den Zürcher Strafverfolgungsbehörden liege. Gegenständlich geht es um das Abbrennen von Handfackeln, bzw. Handfeuerfackeln, also Feuerwerkskörper, die offenbar nicht zum Zwecke der Zerstörung verwendet wurden oder eine besonders grosse Zerstörung bewirkt haben (gemäss bundesgerichtlicher Rechtsprechung: BGE 104 IV 232, E. 1a).

Ein Nachspiel haben die skandalösen Vorgänge im «Letzigrund» auch für die beiden Klubs: Die Swiss Football-League hat sie für das Verhalten der FCZ-Chaoten sanktioniert; u.a. wird in den nächsten beiden Derby-Heimspielen die berüchtigte Zürcher Südkurve, in der sich die delinquirenden Missetäter aufzuhalten und zusammenzurotten pflegen, geschlossen.

(Zu diesem Thema sei überdies auf einen Beitrag in der nächsten Ausgabe von «Causa Sport» hingewiesen. Mit Blick auf ein in diesem Jahr vom Bezirksgericht Zürich beurteilten Fall wird «die hässliche Seite des Fussballs: Das gewalttätige Wirken der Hooligans» aufgezeigt – «Causa Sport» 3/2021, erscheint zum Jahresende).

Ein Treppenwitz im bezahlten Fussball

(causasportnews / red. / 14. April 2020) Nachdem der organisierte Sport derzeit sein flächendeckend-globales „Grounding“ erlebt, befasst er sich nun vor allem mit den Folgen der „Corona“-Krise, und gleichzeitig mit der Vergangenheit sowie mit der Zukunft. Das gilt insbesondere auch für die Führung des international bekannten Zürcher Grasshopper Clubs (GCZ), dessen Fussball-Sektion sich zu Recht und berechtigterweise „Rekordmeister“ im Fussball nennt. Seit vielen Jahren ist vom Glanz früherer Jahrzehnte allerdings nicht mehr viel übrig geblieben. Der Verein dümpelt derzeit, nach dem Abstieg aus der Super League in der vergangenen Saison, in der zweiten Stärkeklasse in der Schweiz herum. Der Niedergang von GCZ ging einher mit den wirtschaftlichen Umschichtungen in der Schweiz, als es die Globalisierung nicht mehr zuliess, dass Schweizer Top-Unternehmen den sog. „Nobel-Klub“ stützen konnten. In den erfolgreichen, „grossen“ Zeiten traf sich das Zürcher Wirtschafts-Establishment anlässlich von Fussballspielen im „Hardturm“-Stadion, das im Moment ebenfalls verlottert wie der GCZ selbst. Längst trägt der Klub seine Heimspiele an derselben Stätte aus wie der langjährige Stadtrivale FC Zürich: Im „Letzigrund“, welcher der Stadt Zürich gehört (zur wechselvollen Zürcher Stadiongeschichte vgl. dazu aktuell den Aufsatz von Robert Schönbächler in „Causa Sport“ 1/2020). Ebenso seit Jahren kratzt GCZ Geld zusammen, um noch einigermassen im Spitzenfussball in der Schweiz mitwirken zu können. Die Geldsuche von GCZ mutierte zur endlosen Geschichte der Peinlichkeiten. Hochstapler waren ebenso am Werk wie aufgeblasene Wichtigtuer aus dem Umfeld der Zürcher Wirtschaft, die in den (Neben-)Klubaktivitäten die Möglichkeit erblickten, wenigstens ab und zu in den Medien zu erscheinen. Die Professionalabteilung des Klubs gehörte bis vor wenigen Tagen zwei bejahrten, rührigen, aber absolut integren Personen aus der Wirtschaft, die selber einiges an privaten Geldern in den Verein einschossen. Schon längst wollten sie das immer schwerer werdende GCZ-Kreuz abschütteln. Und kurz vor Ostern wurde nun das, was für die verbliebenen Mäzene bisher als Traum galt, wahr. Die Chinesen haben übernommen! Ja, die Chinesen, deren Reputation im Moment nicht gerade als ausserordentlich positiv zu qualifizieren ist. Aber in der Not frisst der Teufel bekanntlich auch die berühmten Fliegen – oder es werden eben Chinesen (auch im organisierten Fussball und insbesondere in Europa) aktiv. Im „Fall Zürich“ haben sie den Klub, dessen Emblem zufälligerweise eine riesengrosse Heuschrecke ziert, fast gänzlich vereinnahmt. Seit dem vergangenen Wochenende heisst der Klub-Präsident Sky Sun, und die Klubbesitzerin ist eine Jenny Wang, deren Ehemann Milliardär sein soll und u.a. den englischen Klub Wolverhampton Wanderers besitzt. Weder die neue Klubeigentümerin noch der von ihr eingesetzte Präsident wurden bis anhin je im Umfeld des GCZ gesichtet.- Das alles mutet in der jetzigen „Corona“-Krise wie ein Treppenwitz an (ungeachtet des Umstandes, ob nun die Chinesen „schuld“ an der Verbreitung des Virus sind oder nicht), bedeutet aber für den Grasshopper Club eine nicht ganz unerwartete Entwicklung; für den früheren Akademiker-Klub waren Begriffe wie „Sensorium“ oder „Empathie“ im wahrsten Sinne der Worte auch Fremdwörter. Die Moral der Geschichte: Jenny Wang darf niemand böse sein, dass sie zugegriffen hat. Den Mäzenen auch nicht, dass sie die finanziellen Belastungen so los geworden sind. Das Schlagwort „Lob der Schuldigen und Tadel der Unschuldigen“ wäre aufgrund der gegebenen Konstellation tatsächlich unangebracht. Die Groteske in Zürich hat allerdings eine ernsthafte Tragweite. Im Herbst soll in der Stadt Zürich einmal mehr über eine neue Fussball-Arena auf dem Gelände des früheren Hardturm-Stadions des GCZ (!) abgestimmt werden. Wetten, dass der Deal des GCZ mit den Chinesen der Vorlage eher nicht förderlich sein wird? Auch wenn die Stadt Zürich seit Jahren mit der chinesischen Stadt Kunming partnerschaftlich verbunden ist; aber diese Städte-Kooperation ist schliesslich auch ein Relikt aus früheren, besseren (Wirtschafts-)Zeiten…

„Geisterspiele“ – faktisch und formell…

© Ben Taylor

(causasportnews / red. / 5. März 2020) Die Folgen der globalen Verbreitung des Coronavirus ist ernst zu nehmen, ebenso die Ängste der Menschen über die unheimliche Entwicklung in dieser „Causa Virus“. Das Thema lähmt und verändert das tägliche Leben und führt auch zu aufgezwungenem Verzicht in etlichen Lebensbereichen. Wie bereits mehrfach dargelegt, ist auch der Sport massiv von dieser Epidemie, die zwischenzeitlich die Ausmasse einer Pandemie angenommen hat, betroffen. Vor allem in der Schweiz ist der Versuch unternommen worden, etwa Eishockeyspiele unter Ausschluss von Publikum durchzuführen – ein unbefriedigendes Unterfangen, wie es sich gezeigt hat. Anfangs hat die Professional-Liga der Fussballakteure in der Schweiz, die „Swiss Football League“, deren Spielbetrieb bis auf weiteres unterbrochen ist, das weitere Vorgehen bezüglich der an sich laufenden, nationalen Meisterschaft 2019/20 beraten. Und dabei soll, trotz der tristen Lage, auch das humorvolle Element nicht zu kurz gekommen sein. Im Fokus einer erheiternden Geschichte steht der Traditions-Fussball-Klub Grasshopper Zürich (GCZ; vgl. auch causasportnews vom 23. Februar 2020). Wegen des seit jeher bescheidenen Zuschauerzuspruchs bei Heimspielen der derzeit in den Niederungen der zweithöchsten Spielklasse herumdümpelnden „Hoppers“ im berühmten „Letzigrund“-Stadion kursierte lange folgende Frage mit entsprechender Antwort: Frage: Was ist der Unterschied zwischen GCZ und dem Stadtrivalen FC Zürich (FCZ), der in der Zürcher Bevölkerung immer noch fest verankert ist? Antwort: Beim FCZ kennt jeder Zuschauer jeden Spieler, bei GCZ jeder Spieler jeden Zuschauer.- So verwunderte es nicht, dass der zwar ernst gemeinte Vorschlag von GCZ anlässlich der Ligaversammlung vor ein paar Tagen trotz der alarmierenden Lage für Erheiterung sorgte. Relativ einsam stand der aktuelle GCZ-Präsident, ein relativ unbedarfter Rechtsanwalt, da, als er, in der Tat ernst gemeint, der Liga den Vorschlag unterbreitete, die Meisterschaft weiter durchzuführen, allerdings unter Ausschluss von Zuschauern. Diesen „Geisterspielen“ und dem Vorschlag des GCZ erteilte die Liga eine einhellige Abfuhr. Das veranlasste GCZ-Konkurrenten zur Aussage, dass mit „Geisterspielen“ die bei GCZ übliche Situation beim Rekordmeister lediglich zur Norm geworden wäre. Das erinnerte an das Votum eines früheren Hoppers-Präsidenten, ebenfalls ein Rechtsanwalt ohne Berührungsängste zum Sport, man solle wegen der hohen Kosten zur Bekämpfung von Fan-Exzessen Spiele aus Gründen der Kostenersparnis doch bitte unter Ausschluss von Fans durchführen. Humor ist eben auch im Sport, wenn man trotzdem lacht! Und zur Klarstellung: Juristen denken trotz allem oft richtig…

Der Grasshopper Club Zürich und das 100 Millionen-Ding

(causasportnews / red. / 23. Februar 2020) Unter dem Namen „Grasshopper Club“ werden in Zürich im Rahmen verschiedener Vereinssektionen diverse Sportarten betrieben. Die bekannteste Sektion des Vereins bildet die Abteilung „Fussball“, die seit der Gründung im Jahr 1886 grosse Zeiten erlebt hat. Die Kicker des Grasshopper Club (GC) haben bisher 27 Schweizer Meistertitel und 19 Cup-Siege erspielt, teils mit bekannten Akteuren der neueren Zeit, wie Ciriaco Sforza, Stéphane Chapuisat oder vor Jahren mit Günter Netzer; auch berühmte Trainer waren beim Rivalen des FC Zürich tätig, etwa Hennes Weisweiler und Ottmar Hitzfeld. Der Glanz der guten, alten Zeiten ist längst verblasst. Heute krebst der Klub in der Challenge League der Swiss Football League herum und versucht derzeit mit ziemlich bescheidenen, sportlichen Mitteln und wenig Geld, den im letzten Jahr erfolgten Abstieg in die zweite Stärkeklasse im Schweizer Fussball ungeschehen, bzw. rückgängig zu machen, will heissen: wieder aufzusteigen. Bis anfangs März muss die Finanzierung des Professional-Fussballs für die nächste Saison sichergestellt sein. In der Hilflosigkeit klammert sich der Klub an jeden Strohhalm. Derzeit ruhen die Hoffnungen (auch) auf einem 100 Millionen-Deal (Währung unbekannt), welcher ein ehemaliger Kurzzeit-Präsident zur Finanzierung des Spielbetriebs in den nächsten fünf Jahren realisieren will. Ein Russe soll das Geschäft perfekt machen. Der aktuelle Präsident, ein argloser Wirtschaftsanwalt mit Freude am Amt (Selbstdeklaration) und angeblich hervorragenden Kontakten, jedoch derzeit wenig Zählbarem auf dem Tisch oder in der klammen Kasse, sieht sich in Zeitnot und hofft offenbar (vor allem) auf Millionen aus China. Trotz Coronavirus. Das „Prinzip Hoffnung“ stirbt auch im Zürcher „Nobel-Klub“ (Selbstdeklaration) zuletzt. Die Sache mit den Millionen im Hunderterbereich ist bei GC übrigens kein Novum: Vor rund 11 Jahren duselte ein Hochstapler die GC-Führung schwindlig und gaukelte dem Blau-Weiss-Vorstand (blau und weiss sind die Klubfarben) eine sorgenlose Klub-Zukunft vor und versprach ihnen noch mehr Blaues vom Himmel als im Klub-Emblem schon vorhanden ist. Die peinliche Geschichte flog (selbstverständlich) rasch einmal auf, der Hochstapler mit dem sinnigen Namen Volker Eckel , ein Deutscher, landete für ein paar Jahre hinter Gittern. Und GC musste die für den Spitzenfussball notwendigen Millionen anderweitig beschaffen.

Das mit den Millionen und den Russen ist so eine Geschichte, die sich nicht nur im Umfeld des Sportes ereignet. Im Moment ist ein Investor aus dem Reiche von Wladimir Putin in Schaffhausen dabei, eine private Hochschule mit technischer Ausrichtung zum Fliegen zu bringen. 100 Millionen (wohl Schweizer Franken) will (auch) er in das Projekt investieren, woran in der Munotstadt offenbar niemand so richtig glauben will, obwohl der Russe bezüglich seines Projektes und des versprochenen Engagements eine gewaltige PR-Maschinerie in Gang gesetzt hat. Schliesslich muss im schulischen Bereich beginnen, was später z.B. im Sport leuchten soll. On verra, könnte man abwartend festhalten.

Apropos Grasshopper Club Zürich: Den Klub plagt derzeit auch die Sache mit dem Stadion, das immer noch nicht definitiv gebaut werden kann. Dazu wird im nächsten Heft von „Causa Sport“ eine Chronik des ehemaligen Zürcher Politikers Robert Schönbächler erscheinen (Causa Sport, 1/2020, Wechselvolle Zürcher Stadionhistorie – Ende einer Leidensgeschichte?“; die Ausgabe erscheint am 31. Dezember 2020; http://www.causaport.org).

Ein Fussball-Klub ausser Rand und Band – weshalb der Grasshopper Club Zürich „taucht“

(causasportnews / red. / 23. Mai 2019) In der laufenden Fussball-Meisterschaft der obersten Spielklasse (Super League) in der Schweiz sind alle Entscheidungen gefallen. Dass die Young Boys aus Bern nach der letzten Saison heuer erneut Meister wurden, erstaunt nicht besonders, und dass das „Produkt Fussball“ in dieser Form immer mehr Lebhaberinnen und Liebhaber nicht nur auf dem mit Freizeit-Alternativen reich gesegneten Platz Zürich verliert, war vorgezeichnet. Sinnigerweise beherrschte ein Thema die Szene – aber auch das nur unaufgeregt und teils marginal: Der Abstieg des einst renommierten Zürcher Grasshoppers Fussball-Club (GC) in die zweitoberste Spielklasse war der Paukenschlag des Fussballjahres 2018/19 aus der Limmat-Stadt, mit dem zwar seit Beginn der Saison im letzten Sommer gerechnet werden musste, was aber letztlich doch niemand ernsthaft glauben mochte. Die Szene beherrschten dabei nicht die hilflosen Zürcher Fussballspieler, sondern üble „Fans“ aus dem Umfeld des „GC“. Querelen im Aktionariat der Kapitalgesellschaft des Klubs, Misstöne zuhauf im Management, ein Präsidentenwechsel mit Getöse während der laufenden Meisterschaft, das unsägliche wirtschaftliche und sportliche Diktat bejahrter Männer im und um den Klub sowie finanzielle Sorgen prägten das triste Bild – ein Klub ausser Rand und Band also. Der jahrzehntelang gefeierte Fussball-Rekordmeister, der nun mit einem Rekord-Punkterückstand die gloriose Klubgeschichte mit 27 Meistertiteln vergessen liess, erntet nur noch Mitleid. Nicht einmal mehr das Mitleid des Stadt-Rivalen FC Zürich ist dem in diesem Auslaufmodell vom ehemaligen Hardturm-Stadion gewiss. Sogar das Leitmedium des einstigen „Nobel-Klubs“, die „Neue Zürcher Zeitung“, hat resigniert und übt sich, wie immer bei solchen Konstellationen, in wissenschaftlicher Ursachenforschung. Und diese fällt auch im Weltblatt von der Zürcher Falkenstrasse desaströs aus. Ob der Fall des Klubs mit dem teils problematischen Fan-Block zusammenhängt oder ob sich die Führung der Fussballsektion vermehrt in Management-Kurse begeben sollte, ist eine Teil-Erklärung für den sportlichen Fall in die fussballerische Bedeutungslosigkeit der Challenge League. Wahrscheinlich hat sich das seit weit mehr als 50 Jahren bewährte GC-Modell mit den Grundpfeilern starke Wirtschaft, starke (sport-)politische Position, hervorragende mediale Vernetzung einfach überlebt. So, wie sich die Wirtschaft, die (Sport-)Politik und die Medien verändert haben. Realistischerweise müssten gleich mehrere Wunder geschehen, wenn sich der Klub in der kommenden Saison wieder in die oberste Spielklasse dribbeln könnte. GC muss vielmehr aufpassen, nun nicht nach unten durchgereicht zu werden. In Deutschland erinnert der Hamburger SV an das Schicksal der Fussballspieler des GC. Vor einem Jahr tauchten die Norddeutschen erstmals nach rund 55 Jahren in der 1. Bundesliga – und schafften heuer den sofortigen Wiederaufstieg nicht mehr.

(Mehr zum Thema in der nächsten Ausgabe von „Causa Sport“ 2/2019 – erscheint am 30. Juni 2019)

Sportliches Hoch in Bern – Tief und Tristesse in Zürich

(causasportnews / red. / 23. April 2019) Bern ist die unbestrittene Sport-Hochburg der Schweiz (geworden): Eben haben sich die Fussballspieler des BSC Young Boys Bern zum zweiten Mal in Folge mit eklatanter Überlegenheit den Schweizer Meistertitel gesichert, und nun ziehen die Eishockeyaner des SC Bern nach: Diskussionslos sicherten sie sich nach einem 4:1 Play off-Finalsieg kurz vor Ostern den Schweizer Meistertitel gegen einen nicht einmal schwachen EV Zug. Den besten Fusball- und Eishockeysport erlebt das Publikum derzeit in der Bundeshauptstadt, während in Zürich in diesen Mannschaftssportarten Trostlosigkeit dominiert: Die vielgerühmten Eishockeyaner der ZSC Lions beendeten eine Negativspirale kurz vor dem Abstieg, und über den beiden selbst ernannten Top-Fussballklubs Grasshopper und FC Zürich hängt ein sportliches Tief. Nur noch Zweckoptimisten glauben daran, dass sich der Grasshopper Club vor dem Abstieg aus der obersten Fussball-Spielklasse wird retten können. Dem FC Zürich droht in der Tabelle noch der Fall auf den neunten Platz, was bedeuten würde, dass er sich demnächst mit dem zweitbesten Verein der Challenge League (zweithöchste Spielklasse) um den Klassenerhalt in der Super League duellieren müsste. Diese Entwicklungen in den erwähnten beiden Mannschaftssportarten führen zu Ratlosigkeit – sowohl in Bern, als auch in Zürich. Läuft es im Sport „rund“, ist dies in der Regel unerklärlich; ebenso schwierig präsentiert sich die Situation meistens, wenn es nicht läuft. Auch befragte Soziologen, Psychologen und Pädagogen zeigen sich ratlos. An den politischen Umfeldern in den beiden Städten kann es kaum liegen: Sowohl Bern als auch Zürich sind tief-rot und mehr als sozialistisch geprägt. Simplifiziert könnte die Lage gemessen an den sportlichen Erfolgen bzw. Misserfolgen wohl einfach auf einen Punkt gebracht werden: In Bern wird alles richtig gemacht, in Zürich nicht allzuviel. Die dritte Stadt, die zumindest im Fussball noch mitreden kann, bemüht derzeit das „Prinzip Hoffnung“; der FC Basel wird in der Zehner-Liga mit derzeit 22 Punkten weniger als der BSC Young Boys Schweizer Vize-Meister. Auf den derzeit drittplatzieren FC Thun weisen die Basler 16 Punkte mehr auf als die Berner Oberländer. Der sportliche Erfolg im Fussball scheint sich also nicht nur auf die Hauptstadt zu konzentrieren, sondern erfasst auch die ländlichen Gebiete. Das ändert nichts daran, dass die ganze oberste Fussball-Spielklasse alles andere als ein „Gassenhauer“ geworden ist. In Zürich hält sich zudem nicht nur ein Tief über dem Sport, sondern es herrscht überdies auch Tristesse: Kurz vor Ostern verstarb mit dem legendären Torhüter des FC Zürich, Karl Grob, ein Spieler, der mit dem Zürcher Stadtklub noch die grossen Fussballzeiten in der Limmatstadt erlebt und markant geprägt hat.