causasportnews.com – 20/2025, 27. Februar 2025

(causasportnews / red. / 27. Februar 2025) Vor allem bezüglich des alpinen Skisports befindet sich die Schweiz derzeit in einem Hoch. Das darf nach den Ski-Weltmeisterschaften im Österreichischen Saalbach bilanziert werden. Vor allem die Männer räumten Medaillen zuhauf ab und sorgten dafür, dass die Schweiz in der Nationenwertung obenaus schwang.
Anders sieht es bei der Landesverteidigung aus. In Europa herrscht zwar Krieg, die Schweiz scheint dies aber nicht gross zu berühren. Der Armeechef, Korpskommandant Thomas Süssli, redete kürzlich offen davon, die Schweizer Armee, vom damaligen Bundesrat Ueli Maurer als «beste Armee der Welt» bezeichnet, sei nur «bedingt abwehrbereit», was soviel heisst: Die Armee ist am Boden!
Der Sport ist derzeit also «top», die Armee ein «Flop». Sinnigerweise sind Sport und Armee im gleichen, staatlichen Organisationsgefüge konzentriert: Sport und Armee werden vom gleichen Regierungs-Departement verwaltet. Das Eidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) hat die Aufgabe, den Sport seitens des Staates im Sinne der körperlichen Ertüchtigung des Volkes zu fördern. Nur trainierte Menschen nützen der Armee. So haben, aus historischen Gründen, Sport und Militär auf Staatsebene zusammengefunden. Die Konstellation, Sport und Militär im gleichen Departement zu bündeln, machte im letzten Jahrhundert allenfalls Sinn, heute erinnert diese organisatorische Symbiose nur noch an die guten, alten Zeiten, als Kavallerie und Schützengräben statt Drohnen und Raketen die Kriegsführung prägten. Der Sport wurde im Allgemeinen im Verlaufe der Zeit insbesondere von Diktatoren als Präsentations- und Propaganda-Plattform immer wieder missbraucht. Es waren ebenfalls diese Zeiten, als der Sport, insbesondere das Turnen, in der Schule wichtiger war als das Schreiben und das Lesen. In der Schweiz ist aktuell die Departements-Vorsteherin, Bundesrätin Viola Amherd, im Sport dann präsent, wenn Schweizer Athletinnen und Athleten erfolgreich sind. Sie sonnt sich jeweils gerne im Glanz dieser Erfolge.
Als Verteidigungsministerin kann sich die 62jährige Walliserin Viola Amherd weniger gefreut in Szene setzen. Sie hat ihren Rücktritt erklärt, und ihr Departement entpuppt sich derzeit als regelrechter Augiasstall. Die Landesverteidigung ist zum Desaster geworden, die Departements-Vorsteherin sucht demnächst ihr Heil im Leben als Rentnerin. In der nun führungslosen Armee bleibt kein Stein auf dem andern. Das VBS ist ein regelrechtes Tollhaus, in dem Lügen, Betrügereien, Korruption, Nepotismus und Negativ-Schlagzeilen um das Departement und um staatsnahe Betriebe prävalieren. Die Führung der Armee ist durch verschiedene, angekündigte Abgänge derzeit inexistent, was in Anbetracht der Bedrohungslage in Europa für die Schweiz existenzbedrohend sein kann. Statt als Sofortmassnahmen Problemlösungen anzustreben, wird vor allem die Schuldfrage für das Malaise in der Armee in den Vordergrund gerückt. Die hilflose und eben auch nicht wahnsinnig kompetente VBS-Chefin wird wie eine zum Abschuss freigegebene Wildsau durch’s Land getrieben. Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit, wenn es um die Beurteilung der Schuldfrage im derzeitigen Armee-Desasters geht. Die Landesregierung betont zwar bei jeder sich bietenden Gelegenheit, als Kollegium zu wirken und die entsprechende Verantwortung hierfür zu tragen. Letztlich liegt also die Verantwortung für das VBS beim Gesamt-Bundesrat, der allerdings mehr ein Versager-, statt ein Regierungs-Gremium ist. Kein Wunder, finden sich kaum mehr Menschen in diesem Land, die bereit sind, um eine Regierungsfunktion wahr- und Verantwortung mit zu übernehmen; oder allenfalls nur Unfähige und Mittelmässige (aus der «Mitte» stammt bekanntlich die VBS-Departements-Vorsteherin, die Leute zuhauf aus dieser Partei um sich schart). Die Hilflosigkeit in der Schweiz bezüglich Armee wird auch dadurch offenkundig, dass die katastrophalen Verhältnisse im VBS nun durch eine Parlamentarische Untersuchungskommission aufgearbeitet werden sollen. Ausgerechnet die Sozialdemokraten, welche die Armee über Jahrzehnte demontiert und regelrecht bekämpft haben, verlangen solches. Vor allem wird übersehen, dass das Bundes-Parlament selber die Aufsicht über die Landesregierung hat, bzw. hätte…Die Regierung, der Bundesrat, ist aber heute nur noch ein Wurmfortsatz des Parlamentes, in dem Menschen, durchwegs «Lautsprecher», mit teils bescheidenen, intellektuellen Fähigkeiten das Sagen haben.
Im Sport, der privat und privatrechtlich aufgestellt und organisiert ist, gibt es im Rahmen des VBS nichts zu beanstanden. Das Feld wird so oder so dem Privatbereich (schwerpunktmässig den Sportverbände) überlassen. Da nützt allerdings auch das Bonmot nichts mehr, dass der Krieg die Weiterführung des Sportes mit anderen Mitteln sei. Wenn dem so wäre, müsste einem nicht bange um die Schweiz sein.









