causasportnews.com – 57/2025, 23. Juni 2025

(causasportnews/red./23. Juni 2025) Seit rund einer Woche plätschert die Klub-Weltmeisterschaft der Fussballer in den USA dahin. Ausserhalb der Sportstätten wird das Turnier, das noch bis zum 13. Juli 2025 dauern wird, kaum wahrgenommen. Auch im Austragungsland läuft das Turnier im Rahmen eines sportlichen «courant normal» ab. Für die teilnehmenden Klubs ist einzig von Interesse, wieviel Geld letztlich an jeden der 32 teilnehmenden Klubs ausgeschüttet wird. In den Stadien sehen die mehr oder weniger gelangweilten Zuschauerinnen und Zuschauer erwartungsfroh dem Ende der Veranstaltung entgegen, wenn feststeht, wie die rund eine Milliarde Dollars an Antritts- und Preisgeldern verteilt werden.
Das Spannendste im Rahmen der aktuellen Klub-WM geschieht nicht in den Stadien, sondern ausserhalb der Fussball-Felder. Zum Glück gibt es noch den US-Präsidenten Donald Trump, der für Farbtupfer ausserhalb des Turnierbetriebs sorgt. Der Mann, der unberechenbar ist und ab und zu verwirrt agiert, irritiert mitunter auch die an der Klub-WM aktiven Fussballspieler. So wähnten sich die Kicker von Juventus Turin wohl eher in den Verwirrten als in den Vereinigten Staaten von Amerika, als der US-Präsident zur Audienz bat. Weil Donald Trump so gut wie nichts von Fussball versteht und ihn dieser Sportart auch nicht sonderlich interessiert, klammerte er beim Besuch der Juventus-Kicker harte Fussball(er)-Tatsachen aus und fragte die Spieler des italienischen Top-Klubs, ob im Team von Juventus Turin nicht auch Frauen spielen könnten. Betretenes Schweigen seitens der Juve-Akteure und blamable Berührtheit waren die Folgen dieser präsidialen Frage. Ein Staff-Mitglied der Italiener rettete die Situation und erklärte, Juventus Turin habe ein hervorragende Frauen-Mannschaft. Donald Trump doppelte nach und meinte: «Aber Juventus Turin sollte mit Frauen spielen, korrekt?». Auf diese Frage hatten die Turiner nur ein müdes lächeln übrig. Was den US-Präsidenten zur Konklusion veranlasste: «Sie sind sehr diplomatisch.». Hintergrund dieser verbalen Bigotterie war natürlich Donald Trumps jahrelanger Feldzug gegen transsexuelle Personen im Sport. Per Dekret verfügte der Präsident schon kurz nach seinem Amtsantritt, dass transsexuelle Sportlerinnen aus dem Frauensport auszuschliessen seien. Logisch, dass sich Donald Trump im Kreise der anwesenden Juventus-Spieler auch noch zur Einwanderungsthematik äusserte; wohl (auch) deshalb, weil seit Jahrzehnten viele Italienerinnen und Italiener in die USA eingereist sind. Die «Leute» kämen, aber sie müssten legal kommen, meinte er. «Wie diese Jungs hier, aus Italien». Mit dem Thema «Iran» ging es dann weiter.-
Der ganze Auftritt bei Donald Trump und die vom Präsidenten angesprochenen Themen kamen den Spielern aus Turin etwas gar «spanisch» vor. Auch dem US-Amerikaner Timothy Weah, der irritiert meinte, es sei komisch gewesen, dass politische Vorgänge thematisiert worden seien. «Ich will ja einfach nur Fussball spielen», sagte der Stürmer-Star in den Diensten von Juventus Turin. Im Gegensatz zu Donald Trump hat sein kickender Landsmann verstanden, dass der Sport apolitisch ist, bzw. sein sollte.




