
(causasportnews / red. / 19. März 2023) Die Pleite der Schweizer Grossbank mit internationalen Ambitionen, «Credit Suisse» («CS»), ist nicht mehr abzuwenden; sie wird von der «UBS» übernommen, wie am Sonntag, 19. März 2023, verkündet wurde. Gaukler und Gambler, auch Manager aus dem Ausland, haben eines der ehemals stolzesten Flaggschiffe der Szene in den Ruin getrieben und das Unternehmen nicht nur schlecht geführt, sondern regelrecht ausgeplündert. Der erste Sargnagel am längst bereitgestellten Sarkophag der «CS» wurde mit dem intensivierten US-Geschäft (begonnen hatte die Tragödie mit dem Projekt «CS First Boston») eingeschlagen. Jetzt soll es die grösste Bank der Schweiz, die «UBS», richten, und, natürlich mit staatlicher Hilfe, den Karren aus dem Dreck ziehen, ja, genau diese «UBS», die vor 15 Jahren selbst pleite war und vom Staat gerettet werden musste! «Gerettete Bank rettet zu rettende Bank», so heisst das neue «Monopoly-Spiel» in den Niederungen der Schweizer Wirtschaft. Die faktische Staatsgarantie für serbelnde, private Geldinstitute ist in der Schweiz aktuell keine Ausnahme mehr; die Privatisierung der Gewinne und die Sozialisierung der Verluste auch nicht mehr. Unter dem Deckmantel von (vermeintlicher) «System-Relevanz» und (angeblich notwendigem) «Vertrauen» (wie man das Vertrauen in eine Bank, die es nun demnächst nicht mehr gibt, wiederherstellen soll, werden uns die Heere von Marketing-Spezialisten zu gegebener Zeit erklären), wird der staatliche Rettungsschirm dem «tumben» Volk verkauft. «Swissness» ist nach der Ankündigung der Übernahme der zweitgrössten Bank durch die grösste Bank maximal angeschlagen und wohl irreparabel. Würde es nach den Brüdern Grimm gehen, könnte konstatiert werden statt «Spieglein, Spieglein an der Wand…»: Können «es» die Schweizer überhaupt noch? Ohne den Staat zweifelsfrei nicht mehr. «UBS», «CS» und «Swissair» haben der Schweiz und der Welt vor Augen geführt, dass das Land im globalen Kontext irrelevant, trotz (vermeintlicher «System-Relevanz» der beiden Grossbanken) geworden ist. Dies letztlich auch aufgrund der Politik im Allgemeinen und mit einer Regierung im Besonderen, die sich chaotisch präsentiert und sich, wie in der Causa «CS», nur noch mit Notrecht, eine Art in der Verfassung verankerte Ermächtigungslegiferierung, behelfen kann. Der typisch schweizerische, kleinmassstäbliche Filz von Wirtschaft, Politik und Nepotismus hat das Land dorthin getrieben, wo es nun ist: In die internationale Bedeutungslosigkeit. Alles auch dank internationaler Hilfe, nicht nur mit Hilfe «trojanischer Pferde» aus dem Ausland.
Die «CS» wird also bald Geschichte sein. Das teils sinnlose und chaotische Geldverpulvern dieses Geldinstituts auch. Ein paar Dinge werden demnächst zu klären und zu regeln sein, etwa, ob «CS»-Markenbotschafter Roger Federer seine jährliche Entschädigung (es wird von einer Million Schweizer Franken gesprochen) weiterhin kassieren darf (dass der Ex-Champion freiwillig darauf verzichten wird, ist nicht anzunehmen). Wie das übrige, aktuelle Sport-Sponsoring der Bank, etwa das jahrzehntelange Sponsoring für den Schweizer Fussball, nun gelebt werden soll, ist eine der tausend offenen Fragen nach dieser Bank-Pleite.
Auch die Auswirkungen dieses Impakts auf andere Bereiche der Schweiz sind bei weitem noch nicht absehbar. Mit diesem totalen Reputationsverlust der Schweiz im internationalen Kontext werden etwa auch die Internationalen Sportverbände mit Sitz in der Schweiz ebenfalls alles andere als gestärkt. Zum Beispiel die FIFA. Der Präsident des Welt-Fussballverbandes wird nun Morgenluft wittern und wohl versuchen, den FIFA-Sitz von Zürich ins Ausland zu verlegen. Dieses Schicksal droht auch anderen Verbänden und beispielsweise dem Internationalen Olympischen Komitee (IOK) mit Sitz in Lausanne.
Mit dem 19. März 2023 hat die Schweiz einen weiteren Schritt in die allgemeine, internationale Bedeutungslosigkeit getan. Affaire à suivre…