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Die «Credit Suisse» immer noch als Werbeplattform im Sport – weshalb?

causasportnews.com – 4/2025, 11. Januar 2025

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(causasportnews / red. / 11. Januar 2025) Vor bald zwei Jahren, im März 2023, kollabierte die Schweizer Grossbank «Credit Suisse» (CS). Nur dank staatlicher Hilfe und einer von der Politik verordneten Not- oder Zwangsfusion mit der grössten Bank der Schweiz, der «UBS Group AG» (UBS), wurde ein unkontrollierter Konkurs der CS abgewendet. Pikant an der Sache ist nach wie vor, dass die «Retterin in der Not», die UBS, 2008 selber kollabierte und vom Schweizer Staat gerettet werden musste! «Pleite-Bank wird von ehemaliger Pleite-Bank gerettet», diese und ähnliche Schlagzeilen setzte es vor einem Jahr ab. Sowohl bei der CS als auch bei der UBS waren Manager aktiv, die im Banking auf dieser Ebene vor allem ihre persönlichen Vorteile sahen; beide Banken wurden regelrecht ausgeplündert; das Management fügten dem bis anhin renommierten Banken-Platz Schweiz in beiden Fällen unsäglichen Schaden, nicht nur in punkto Ansehen, zu. Die Mentalität von sog. «Top-Managern» (in beiden Banken wüteten auch ausländische «Stars» der Branche und ebenso branchenfremde «Glücksritter», die sich an den Honigtöpfen des Banken-Business’ gütlich taten), fielen vor allem durch Raffgier und Unfähigkeit auf und läuteten das Ende der bis anhin untadeligen Banken-Tradition in der Schweiz ein. Das privat organisierte Banking verlor seine Unschuld. Der Staatsinterventionismus wurde zum Credo. Dass eine Bank (UBS) vom Staat gerettet werden musste oder der Staat eine Zwangsfusion privater Banken (CS / UBS) anordnen musste oder wollte, war ein Super-GAU im liberalen Staatsgefüge der Schweiz, in dem bis anhin das private Unternehmertum alles war.

Die staatlich verordnete Zwangsfusion der CS mit der UBS erweist sich zwischenzeitlich als unternehmerischer und wirtschafts-politischer Kardinalfehler. Die offizielle Schweiz drückte auf diese Lösung, um im internationalen Finanz- und Polit-Gefüge opportunistisch nicht unter die Räder zu geraten. Das geschieht nun aber dennoch. Insbesondere die USA werden diese Fehlentscheidung, die CS nicht in Konkurs fallen zu lassen, weiterhin ausnutzen und versuchen, aus der chaotischen Fusions-Situation Kapital zu schlagen. Ein CS-Konkurs hätte jedenfalls für klare Verhältnisse gesorgt. Die vom Staat verordnete Fusion führte vor allem zu einem wirtschaftlichen und rechtlichen Chaos. Zur Zeit wird diskutiert, wer seitens des Staates für diese Entwicklung «Schuld» trägt. Wohl ein Regierungs-Mitglied, das nicht mehr im Amt ist.

Die CS ist jedenfalls «tot», was offenbar nicht allgemein so verstanden wird. Jedenfalls reibt sich der unbefangene Betrachter der Szene die Augen, weil die CS trotz des Untergangs nach wie vor marketingmässig die Bezeichnung «Credit Suisse» frisch und fröhlich in der Aussendarstellung verwendet.

Zu den Zeiten, als die CS gesund und ein Brand war, galt sie als bedeutende und vielbeachtete Werbeplattform – insbesondere im Sport. Das war bereits so, als die Bank noch «Schweizerische Kreditanstalt» hiess. Männiglich fragt sich nun allerdings, was mit diesem immer noch zelebrierten Werbeauftritt der «toten» «Credit Suisse» eigentlich bezweckt werden soll.

Seit Jahren ist die Tennis-Legende Roger Federer Marken-Botschafter der «Credit Suisse». Das ist er auch jetzt noch; allerdings ist bei ihm der Werbe-Spagat zwischen der kollabierten «Credit Suisse» und der UBS bis jetzt weder gelungen noch vollzogen. Dass die UBS die Werbevertrags-Verpflichtung zu Gunsten des Ex-Tennis-Stars von der CS übernommen hat und Roger Federer wohl weiterhin, wie zu den Zeiten der CS, in pekuniärer Hinsicht nicht zu darben braucht, scheint klar zu sein. Was hingegen etwa mit dem nach wie vor öffentlich zelebrierten Werbeauftritt «Credit Suisse Super League» im helvetischen Professional-Fussball bezweckt werden soll, ist eher nicht nachvollziehbar. Der immer noch aktuell und wie früher auftretende Werbepartner «Credit Suisse» ist wohl eher nur noch eine Reminiszenz an vergangene Zeiten – als das Banking in der Schweiz noch professionell und anständig gehandhabt wurde…

«Es steht jeder Tag ein Dummer auf, man muss ihn nur finden»

causasportnews / Nr. 1101/01/2024, 19. Januar 2024

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(causasportnews / red. / 19. Januar 2024) Wie sagt es der Volksmund so schön: «Es steht jeder Tag ein Dummer auf, man muss ihn nur finden». Das gilt selbstverständlich für alle Lebensbereiche, auch für den Sport. Drei Beispiele sollen das Bonmot untermauern.

Vgl. z.B. die Fussball-Sektion des Grasshopper Club Zürich (GC). Der Club ist längst nur noch ein Schatten seiner selbst und vergangener Zeiten. Jene früheren Epochen bewirkten für den damaligen Zürcher «Nobel-Club», dass GC weit über die Grenzen hinaus bekannt wurde und auch international einen grossen Beachtungsgrad aufwies. Diese Erfolge wurden möglich, weil die zwischenzeitlich pleite gegangene Schweizer Grossbank «Credit Suisse» nicht nur die Hausbank des Clubs war, sondern sich GC immer wieder an den damals noch ziemlich prall gefüllten Tresoren am Zürcher Paradeplatz bedienen konnte. Doch seit geraumer Zeit schlitterte die «Credit Suisse» dem Untergang entgegen, bis zum Ende; Geld zum «Nobel-Club» fliesst schon lange nicht mehr, weil auch nichts mehr da ist. So mager sich die sportliche Bilanz der GC-Fussballsektion seit Jahren präsentiert, sah es auch in finanzieller Hinsicht aus. So kam es, dass sich die GC-Protagonisten in die Arme der Chinesen warfen. Diese übernahmen vor vier Jahren den Club. Vizepräsident Andras Gurovits, ein rühriger, unbedarfter Banken-Anwalt von der Zürcher Bahnhofstrasse, sprach von «ganz neuen Perspektiven». Diese haben sich, wie das Geld, längst in Luft aufgelöst. Die Chinesen ziehen von dannen und wurden soeben von Amerikanern des Fussball-Netzwerkes des Los Angeles FC abgelöst. China und Amerika sind fürwahr Länder mit gewaltigen Fussball-Traditionen! Diese sind dort etwa so etabliert wie in Europa das Fliegenfischen, das bekanntlich immer wieder als gewaltiges Publikumsereignis gefeiert wird – nicht nur vom seichten Privatsender RTL. Eines muss man den GC-Machern, die nun mit US-Hilfe Hollywood-Glamour in den Zürcher «Letzigrund» zaubern wollen, in jedem Fall attestieren: Sie bringen es immer wieder fertig, die fehlenden Millionen für den Fussball auch auf abenteuerlichste Weise zu organisieren. Eben, die zahlenden Dummen müssen nur gefunden werden. Wenn die Amerikaner den wahren Wert ihrer «Investition» in GC erkannt haben werden, dürften sich die GC-Denker und -Lenker in Richtung Katar oder Saudi-Arabien orientieren.

Apropos «Credit Suisse». Bei der Präsentation der amerikanischen Retter im GC-Elend stach auf der Sponsorenwand im Hintergrund ein Logo mit Schriftzug heraus: «Credit Suisse». Es war nicht so, dass nach dem Kollaps der «Credit Suisse» kein Geld mehr für die Um- und Neu-Beklebung der Sponsorenwand vorhanden war. Die Werbung für eine untergegangene Bank geschah mit Wissen und Willen. «Was soll das?», fragt sich das Publikum. Vielleicht hängt das aber alles mit dem zurückgetretenen Tennis-Star Roger Federer zusammen. Bekanntlich ist die kollabierte «Credit Suisse» von der Grossbank «UBS» übernommen worden. Mit übernommen hat die nun unbestritten grösste Bank der Schweiz, welche 2008 selber kollabierte, zumindest pekuniär, auch den langjährigen «Credit Suisse»-Marken-Botschafter Roger Federer, der, für was auch immer, weiterhin jährlich eine Million Franken kassieren soll. Als «UBS»-Repräsentant ist der zurückgetretene Tennis-Held bisher allerdings nicht in Erscheinung getreten. Hauptsache, das Geld fliesst nach dem «Credit Suisse»-Debakel weiter. Eben: Dumme stehen auch im Banken-Business immer auf. Der ehemalige König der Filzbälle hat sie offensichtlich gefunden.

Apropos Roger Federer: Der Schweizer hängt irgendwie im Sportschuh-Projekt «On» drin und profitiert dabei zumindest indirekt von niedrigen Produktionskosten und hohen Verkaufspreisen. Mit den «On»-Schuhen scheint es etwa zu sein wie mit «Red Bull»: Die Produkte sind trendig und cool; was gut daran sein soll, lässt sich höchstens vermuten; so genau weiss das niemand. Aber auch bei «On» gilt: Es gibt die entsprechenden Interessenten an dieser innert kurzen Zeit Kult gewordenen Schuhe. Und man findet sie offenbar zuhauf als bereitwillige Zahler. Vielleicht sind diese Käufer aber einfach markenbewusst; das ist selbstverständlich auch ein Kaufsargument.

Credit Suisse – Werbung nach dem Untergang: Was soll denn das?

causasportnews / Nr. 1055/09/2023, 3. September 2023

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(causasportnews / red. / 3. September 2023) «Werbung muss man nicht verstehen, sie muss nur wirken». –  So lautet eine gängige Marketingphilosophie. Wirken meint, mit der beworbenen Dienstleistung oder mit dem Produkt ist eine Verkaufsoptimierung anzustreben. Nun ereignet sich im Schweizer Werbemarkt aktuell Sonder- und auch nicht Erklärbares.

Die soeben pleite gegangene Schweizer Grossbank Credit Suisse ist von der Grossbank UBS, welche 2008 in etwa das selbe Schicksal erlitten hatte, gerettet worden. Viel Ungereimtes rankt sich um diese Verzweiflungstat, so etwa, dass die Credit Suisse im März 2023 dank oder wegen einer Staatsintervention und Staatshilfe zu Gunsten der UBS «gerettet» wurde, sich die grösste Bank der Schweiz aber bereits fünf Monate später vom Staat emanzipierte mit der Begründung, sie sei wirtschaftlich doch so potent, dass sie auf Staatshilfe verzichten könne. Fürwahr, die letzten Quartalszahlen der UBS sind indiskutabel. Die Folge davon: Arbeitsplätze bei der Credit Suisse verschwinden en masse, und in zwei Jahren wird die Bank mit dem Segel-Logo untergegangen sein.

Im Zusammenhang mit dieser zumindest merkwürdigen Geschichte, die auf dem Rücken der Volkswirtschaft ausgetragen und dem UBS-Management eine tolle Entwicklung verheisst (die eigenen Taschen dürfen weiterhin gefüllt werden), fehlt es in vielerlei Hinsicht an Logik, nämlich etwa dergestalt:

Obwohl es die Credit Suisse bald nicht mehr gibt, wird das Bankhaus etwa von der höchsten Professional-Liga des Schweizerischen Fussballverbandes weiterhin beworben. Die Abteilung nennt sich unbeirrt, und als ob die Botschaft vom Untergang der Bank am Sitz der Fussballer in Bern noch nicht angekommen worden wäre, weiterhin und offiziell «Credit Suisse Super League». Noch skurriler mutet der Umstand an, dass das neue Fussballstadion in Zürich, das, so Gott und die Juristen jedwelcher Couleur wollen, ca. im Jahr 2030 die neue Fussball-Heimat für die Klubs FC Zürich und Grasshopper werden soll, «Credit Suisse Arena» heissen wird. Dieser «naming right»-Deal ist längst besiegelt, und aus der «Credit Suisse Arena» dürfte wohl nicht einfach eine «UBS-Arena» werden. Oder doch? Entsprechende Fragen bei beiden Banken blieben unbeantwortet. Relativ klar mutet die Sachlage bezüglich der Sponsoring-Vereinbarung zwischen der Pleite gegangenen zweitgrössten Bank der Schweiz und dem zurückgetretenen Tennis-Kaiser Roger Federer an: Von der «Credit Suisse», bzw. wohl nun von der UBS, werden weiterhin geschätzte Sponsoringbeträge von jährlich einer Million Schweizer Franken bezahlt werden. Der Tennis-Legende ist es selbstverständlich egal, ob das Geld weiterhin von der Credit Suisse oder von der UBS am Zürcher Paradeplatz aufwärts an den oberen Zürichsee nach Rapperswil-Jona fliesst. Hauptsache: Panta rhei – das gilt auch für den schnöden Mammon! Nur, was der Baselbieter nun bewerben soll, dürfte noch zu klären sein. Falls Roger Federer weiterhin als Markenbotschafter der Credit Suisse auftreten sollte, wäre die Frage wohl berechtigt, was das denn noch soll?

Werbung ist bunt, originell und verfängt bestenfalls – logisch muss sie natürlich auch nicht sein.

Unsicherheiten und Chaos, verursacht von Gauklern und Gamblern

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(causasportnews / red. / 19. März 2023) Die Pleite der Schweizer Grossbank mit internationalen Ambitionen, «Credit Suisse» («CS»), ist nicht mehr abzuwenden; sie wird von der «UBS» übernommen, wie am Sonntag, 19. März 2023, verkündet wurde. Gaukler und Gambler, auch Manager aus dem Ausland, haben eines der ehemals stolzesten Flaggschiffe der Szene in den Ruin getrieben und das Unternehmen nicht nur schlecht geführt, sondern regelrecht ausgeplündert. Der erste Sargnagel am längst bereitgestellten Sarkophag der «CS» wurde mit dem intensivierten US-Geschäft (begonnen hatte die Tragödie mit dem Projekt «CS First Boston») eingeschlagen. Jetzt soll es die grösste Bank der Schweiz, die «UBS», richten, und, natürlich mit staatlicher Hilfe, den Karren aus dem Dreck ziehen, ja, genau diese «UBS», die vor 15 Jahren selbst pleite war und vom Staat gerettet werden musste! «Gerettete Bank rettet zu rettende Bank», so heisst das neue «Monopoly-Spiel» in den Niederungen der Schweizer Wirtschaft. Die faktische Staatsgarantie für serbelnde, private Geldinstitute ist in der Schweiz aktuell keine Ausnahme mehr; die Privatisierung der Gewinne und die Sozialisierung der Verluste auch nicht mehr. Unter dem Deckmantel von (vermeintlicher) «System-Relevanz» und (angeblich notwendigem) «Vertrauen» (wie man das Vertrauen in eine Bank, die es nun demnächst nicht mehr gibt, wiederherstellen soll, werden uns die Heere von Marketing-Spezialisten zu gegebener Zeit erklären), wird der staatliche Rettungsschirm dem «tumben» Volk verkauft. «Swissness» ist nach der Ankündigung der Übernahme der zweitgrössten Bank durch die grösste Bank maximal angeschlagen und wohl irreparabel. Würde es nach den Brüdern Grimm gehen, könnte konstatiert werden statt «Spieglein, Spieglein an der Wand…»: Können «es» die Schweizer überhaupt noch? Ohne den Staat zweifelsfrei nicht mehr. «UBS», «CS» und «Swissair» haben der Schweiz und der Welt vor Augen geführt, dass das Land im globalen Kontext irrelevant, trotz (vermeintlicher «System-Relevanz» der beiden Grossbanken) geworden ist. Dies letztlich auch aufgrund der Politik im Allgemeinen und mit einer Regierung im Besonderen, die sich chaotisch präsentiert und sich, wie in der Causa «CS», nur noch mit Notrecht, eine Art in der Verfassung verankerte Ermächtigungslegiferierung, behelfen kann. Der typisch schweizerische, kleinmassstäbliche Filz von Wirtschaft, Politik und Nepotismus hat das Land dorthin getrieben, wo es nun ist: In die internationale Bedeutungslosigkeit. Alles auch dank internationaler Hilfe, nicht nur mit Hilfe «trojanischer Pferde» aus dem Ausland.

Die «CS» wird also bald Geschichte sein. Das teils sinnlose und chaotische Geldverpulvern dieses Geldinstituts auch. Ein paar Dinge werden demnächst zu klären und zu regeln sein, etwa, ob «CS»-Markenbotschafter Roger Federer seine jährliche Entschädigung (es wird von einer Million Schweizer Franken gesprochen) weiterhin kassieren darf (dass der Ex-Champion freiwillig darauf verzichten wird, ist nicht anzunehmen). Wie das übrige, aktuelle Sport-Sponsoring der Bank, etwa das jahrzehntelange Sponsoring für den Schweizer Fussball, nun gelebt werden soll, ist eine der tausend offenen Fragen nach dieser Bank-Pleite.

Auch die Auswirkungen dieses Impakts auf andere Bereiche der Schweiz sind bei weitem noch nicht absehbar. Mit diesem totalen Reputationsverlust der Schweiz im internationalen Kontext werden etwa auch die Internationalen Sportverbände mit Sitz in der Schweiz ebenfalls alles andere als gestärkt. Zum Beispiel die FIFA. Der Präsident des Welt-Fussballverbandes wird nun Morgenluft wittern und wohl versuchen, den FIFA-Sitz von Zürich ins Ausland zu verlegen. Dieses Schicksal droht auch anderen Verbänden und beispielsweise dem Internationalen Olympischen Komitee (IOK) mit Sitz in Lausanne.

Mit dem 19. März 2023 hat die Schweiz einen weiteren Schritt in die allgemeine, internationale Bedeutungslosigkeit getan. Affaire à suivre…

Sepp Zellweger – oder ein bemerkenswerter Transfer im Banking

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(causasportnews / red. / 23. Januar 2023) Wechsel von Führungskräften und anderen Protagonisten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von einer Bank zur andern gehören im Banking zum Alltag. Vor allem in letzter Zeit hat sich dieser Trend verstärkt. Meistens werfen derartige, personelle Transfers keine grossen Wellen; doch es gibt Ausnahmen, wenn etwa Sportler von solchen Übertritten betroffen sind, auch wenn es sich nicht um (ehemalige) Fussballspieler handelt. So sorgte kürzlich ein bemerkenswerter Banken-Wechsel eines ehemaligen Spitzensportlers für mehr als nur eine nüchterne Medienmitteilung. Verkündet wurde der Wechsel des ehemaligen Spitzenturners, der Schweizer Sport-Legende Josef Zellweger, von allen liebevoll «Sepp» genannt. Der Turner, der während seiner Aktivzeit auch international zu den besten Schweizer Sportlern zählte, wurde schon damals von der Grossbank «Credit Suisse» (CS) gefördert. Nur logisch war es deshalb, dass Sepp Zellweger nach Beendigung seiner Sportler-Karriere und nach dem Abschluss seines Studiums in die Dienste der CS trat. Der gelernte Jurist, der in diesem Jahr 60 Jahre alt wird, und die «Credit Suisse» pflegten eine jahrzehntelange, regelrechte Liaision im Banking. Bei der Grossbank, die im Sport stets äusserst engagiert ist und derzeit u.a. mit Roger Federer trotz der angeschlagenen Lage einen offenbar mit einer Million Franken dotierten Werbevertrag unterhält, herrscht allerdings seit einiger Zeit das Chaos vor. Die Zukunft des Geldinstituts ist mehr als ungewiss. Um es in einfachen Worten zu sagen, ist die Bank als relativ «pleite» zu qualifizieren. Um nicht zu kollabieren, mussten der «Credit Suisse» kürzlich vier Milliarden Franken frisches Kapital, fast die Hälfte davon kommt aus Saudi-Arabien (!), zugeführt werden. Ob der kommunizierte CS-Abgang von Sepp Zellweger mit der unsicheren Zukunft der Bank zusammenhängt und ob der renommierte Ex-Turner und immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiten das sinkende Schiff aufgrund der diffusen Lage und wegen der unsicheren Zukunft verlassen, bleibt eine offene Frage. Jedenfalls kann es um die Bank nicht optimal bestellt sein, wenn Leute wie die Turner-Legende aus dem Rheintal, der während Jahrzehnten als eingefleischter «Credit Suisse»-Mann galt, die Grossbank verlassen; und zu einer Privatbank wechseln, deren Name mit Blick auf eine Übernahme der «Credit Suisse» genannt wurde. Seit anfangs Monat ist das Kapitel «Credit Suisse» für Sepp Zellweger jedenfalls abgeschlossen. Er wirkt nun als Leiter des neuen Bereichs für gemeinnützige Stiftungen in der Schweiz bei der Bank Julius Bär & Co. AG. Diese Privatbank mit Sitz an der Zürcher Bahnhofstrasse, die sich, teils wie die «Credit Suisse», immer wieder im Sport engagiert, gehört zu den renommiertesten Privatbanken der Schweiz. Das verwaltete Vermögen belief sich Ende 2022 auf rund 430 Milliarden Schweizer Franken. Wetten, dass Sepp Zellweger als äusserst fachkundiger, sympathischer und im wahrsten Sinnen des Wortes gewinnender Stiftungsspezialist im Banking diese beachtliche Zahl des verwalteten Vermögens noch etwas vergrössern wird?

Frauen statt Männer und Bettler sponsert weiterhin Tennis-Krösus

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(causasportnews / red. / 14. November 2022) Wer am Boden liegt, muss damit rechnen, dass weiterhin auf ihm herumgetrampelt wird. So ergeht es derzeit der Bank «Credit Suisse» (CS), die arg ramponiert ist. Was sie derzeit macht, macht sie falsch. Nicht nur die CS-Aktien dümpeln gegen null, die Bank als ehemaliges Flaggschiff des Schweizer Bankenplatzes gehe, so wird hinter vorgehaltener Hand analysiert, angeschlagen am Bettelstab. Aber wohl nicht deshalb muss die ehemals so stolze Bank CS Hohn und Spott ernten, und das ausgerechnet bezüglich ihres Werbeengagements im Zusammenhang mit der in ein paar Tagen beginnenden Fussball-WM-Endrunde in Katar; diesen Event wird CS nicht speziell nutzen, was kaum jemand versteht, ausser, es werde die finanzielle Situation entsprechend gewichtet. Die Bank setzt seit Jahrzehnten auf verschiedene Sportarten als Werbeplattformen. Insbesondere im Fussball engagiert sie sich kontinuierlich mit gewaltigen Beträgen. Nun aber nicht im Rahmen des bevorstehenden Grossereignisses im Wüstenstaat. Dass sich die CS diesbezüglich, wie andere Unternehmen auch, werblich vornehm zurückhält, ist an sich erstaunlich, denn immerhin ist der Katar-Staatsfonds mit 5% am Schweizer Geldinstitut beteiligt. Es kann nur spekuliert werden, ob es am Geld liegt, oder ob der aktuelle, prekäre pekuniäre Zustand der Bank den Entscheid, im Zusammenhang mit der WM-Endrunde 2022 inaktiv zu bleiben, nicht ganz unwillkommen, befeuert hat. Das wird natürlich ebenfalls hinter vorgehaltener Hand gemunkelt. Einigermassen bedeckt zu diesem Thema äusserte sich die CS selber auf Anfrage von «causasportnews»: «Unser Fokus liegt auf dem Frauenfussball-Nationalteam». Frauen statt Männer – lautet also die Devise der Bank, die es offenbar hält wie die Sozialdemokratische Partei der Schweiz bezüglich der Bundesrats-Kandidatinnen. Aus Imagegründen halten sich viele Unternehmen werblich bedeckt, wenn es um die ungeliebte WM-Endrunde in Katar geht. Das führt logischerweise zu Werbeeinbrüchen. Keine Berührungsängste weisen die grossen Sponsoren des Weltfussballverbandes FIFA auf, die auch in diese Werbeschlacht um einen Grossanlass ziehen wie seit jeher. Ihnen ist wichtig, global in Erscheinung zu treten, ob das positiv oder negativ wahrgenommen wird, ist ihnen ziemlich egal. Hauptsache, sie sind präsent; das Kesseltreiben um Katar berührt sich in keiner Weise. Zum Spannungsfeld, in dem sich die CS durch die werbliche Nichtaktivität im Zusammenhang mit der Männer-WM-Endrunde befindet (keine besondere werbliche Nutzung des Katar-Events trotz Beteiligung der Katari an der Schweizer Bank), bleibt die CS eine Antwort schuldig.

Keine Hemmungen hat die CS in der aktuellen, wirtschaftlich angespannten Situation, wenn es um die Tennis-Legende Roger Federer geht. Die CS äussert sich nicht im Detail zur seit 2010 eingeläuteten Partnerschaft mit dem zurückgetretenen Super-Sportler. In der Werbebranche wird kolportiert, dass sich die CS den sog. «Markenbotschafter» und Werbepartner Roger Federer eine satte Million Schweizer Franken jährlich kosten lässt. Auch jetzt, nach dem Rücktritt des Tennis-Krösus. Offiziell verlautete aus der CS-Zentrale in Zürich, dass sich die Bank am Bettelstab auf die Fortsetzung der langjährigen Partnerschaft mit Roger Federer freue. Das wird vor allem einen der besten Sportler, den die Schweiz je hatte, glücklich stimmen. Weniger amused dürften einige CS-Kunden und Aktionäre sein, die um die Existenz und die Zukunft der Bank bangen, sowie Mitarbeitende, welche aus Gründen der Kostenersparnis ihre Arbeitsplätze verlieren werden. Nun, was ist schon eine Million Franken jährlich bei derartigen Schuldenbergen! Werbung und Banking sind eh zwei unkonventionelle Ebenen und passen wohl deshalb auch nicht zusammen.

Schweizer Professional-Liga: Von Bank zu Bank

© Credit Suisse

(causasportnews / red. / 30. November 2020) Ungefähr so stark beachtet wie die Geschehnisse auf dem Fussballplatz, nämlich kaum, wurde eine an sich bemerkenswerte Entscheidung im Schweizer Fussball-Marketing, die kürzlich einigermassen diskret kommuniziert worden ist: Auf die kommende Saison hin (2021/22) wechselt der Liga-Haupt- und Titelsponsor. Die seit der Saison 2012/13 als Partner-Bank und Namens-Geberin der Swiss Football League (SFL) auftretende «Raiffeisenbank» wird von der internationalen Grossbank «Credit Suisse» abgelöst. Die Schweizer Fussball-Professional-Abteilung wird ab kommendem Sommer als «Credit Suisse Super League» auftreten.

Es mutet einigermassen überraschend an, dass auf höchster Fussball-Marketing-Ebene und mitten in der «Corona»-Krise dieser Wechsel vollzogen worden ist. An der Zahlungsfähigkeit von «Raiffeisen» mangelte es zweifelsfrei nicht. Jedoch dürfte vor allem auch die Liga nicht unglücklich darüber sein, dass sich das «Kapitel Raiffeisen» im Professional-Fussball auf diese Weise beenden lässt. Die Bank hat durch Verfehlungen des Managements in den letzten Jahren einen gewaltigen Reputationsschaden erlitten. Der oberste Chef des Genossenschafts-Verbundes sass monatelang in Untersuchungshaft und wird demnächst wegen verschiedener Delikte angeklagt (für ihn und alle Mit-Angeklagten in diesem Komplex gilt die Unschuldsvermutung). Die bekannt gewordene Anklageschrift zeichnet ein Bild vom Management dieser Bank, das an Sodom und Gomorra erinnert; der Chef aller Chefs der Genossenschaftsbank, der das Motto des Genossenschaftsrechts, «in gemeinsamer Selbsthilfe» aktiv zu werden (Art. 828 des Obligationenrechts, OR), wohl etwas gar einseitig wörtlich nahm, füllte sich offenbar nicht nur eifrig die eigenen Taschen, begünstigte Mitstreiter, betrieb Nepotismus und pflegte «Netzwerk-Aktivitäten» besonderer Art, sondern trieb sich auch eifrig im Milieu herum und vergnügte sich in Luxus-Hotels mit Damen verschiedenster Marschrichtung. Aufsichtsgremien des Banken-Genossenschaftsbundes, Revisionsstellen und Kontrollorgane, darunter Personen aus dem Wirtschafts-Establishment und aktive und ehemalige Politiker, schauten weg oder versagten wegen Unvermögens. Sich in einem solchen Umfeld positionierten zu lassen, ist dem anständigen Ruf einer Sport-Liga selbstverständlich mehr als abträglich. So dürfte es einem Befreiungsschlag gleichkommen, dass für die «SFL» die Kooperation mit der «Raiffeisenbank» bald Geschichte sein wird. Zumal das imagemässig stark angeschlagene Bankhaus mit Haupt-Genossenschaftssitz in St. Gallen durch ein einigermassen intaktes Finanzinstitut, eben die international aufgestellte «Credit Suisse», eine Aktiengesellschaft mit Sitz in Zürich, mehr als gut ersetzt werden konnte, obwohl auch die Zürcher Bank in letzter Zeit immer wieder mit speziellen bzw. eigenartigen, personellen Vorkommnissen und Rochaden an der Spitze aufgefallen ist. Aber wo in diesem speziellen Business gibt es so etwas nicht? Dass die «Credit Suisse» die «Raiffeisenbank» im Rahmen der Professional-Liga in der Schweiz als Werbepartner und Titelsponsor ersetzt, macht durchaus Sinn: Sie ist seit rund 25 Jahren Partnerin des nationalen Fussball-Verbandes (SFV) und kann künftig werblich den gesamten Schweizer Fussball als Plattform nutzen. Und dem Verband und der SFL werden weiterhin ungeschmälert und gesichert finanzielle Mittel aus einigermassen unverdächtigen Quellen zufliessen.

Der Sport in der „Öko-Falle“

© Petra Wessman

(causasportnews / red. / 22. Januar 2029) Dass der Sport von dem seit rund einem Jahr tobenden Öko-Sturm erfasst würde, war vorauszusehen. Er gehört weltweit nicht gerade zu den Segmenten, die keine ökologisch relevanten Negativ-Spuren hinterlassen: Der Sport und seine Exponenten touren um die Welt und gelten als markant umweltbelastend (vgl. dazu auch etwa Urs Scherrer, Schaffen wir den organisierten Sport ab!, in: Causa Sport 4/2019, 465 ff.). Nun stehen diesbezüglich eine Sport-Grossveranstaltung und ein Tennis-Star im Mittelpunkt des Interesses und der Kritik. Bereits im Vorfeld und danach während der Qualifikations-Wettkämpfe des „Australian Open“ in Melbourne geriet einer der bedeutendsten Tennis-Events in die Schlagzeilen. „Schuld“ an diesem Umstand waren die seit Wochen anhaltenden Buschbrände in Australien mit katastrophalen Ausmassen. Diese ökologische Apokalypse wird auf die Klimaerwärmung zurückgeführt, jedoch nur verhalten wurde verlangt, diesen Anlass im Katastrophengebiet abzusagen. Unter den im Land herrschenden Zuständen litten und leiden auch die besten Tennisspielerinnen und Tennisspieler der Welt am Turnier in Melbourne. Aber nichts da – die Veranstaltung wird „durchgeboxt“. Vor allem natürlich aus kommerziellen Gründen. Veranstalter und Spieler(innen) fragten sich deshalb nur, wie Schäden von den Akteurinnen und Akteuren abgewendet werden könnten. Ein Verzicht auf die Veranstaltung kam für die Involvierten nie in Frage – das Klima schützen sollen die andern; lediglich die Protagonisten sollen keine Schäden erleiden. Das wird auch am derzeit stattfindenden „WEF“ in Davos klar, zu dem Politiker und Wirtschaftsführer aus der ganzen Welt ins beschauliche Landwassertal gekarrt und geflogen wurden und werden und an dem von Politikern und Klimaaktivisten darüber diskutiert wird, wieviele Bäumchen zur Rettung des Planeten gepflanzt werden sollen; man war sich aber einig, dass die Welt, falls sie dann noch existiert, in 30 Jahren „klimaneutral“ sein solle. Ein realer Beitrag zur Umweltentlastung wäre ein Verzicht auf die geschwätzige, unnütze Veranstaltung in Davos gewesen. Davon sprach jedoch niemand; Verzicht ist nicht das „Ding“ auch von Politikern und Wirtschaftsführern. Verzichten sollen die andern.

Obwohl er der Klimadiskussion z.B. als Vielflieger und globalen Reisenden ausweichen wollte, hat es den weltbesten Tennisspieler nun doch erwischt; und zwar im Zusammenhang mit seinem Sponsor „Credit Suisse“ („CS“). Umweltaktivisten nehmen Roger Federer diese (für den Spieler lukrative) Partnerschaft übel, weil sich die Bank sich in ökologisch diskutablen Bereichen bewegt. Weil diesbezüglich ein Fass geöffnet wurde, hat sich der Basler Tennis-Held beim Aufkommen der ersten Kritiken sofort mit den Klimaschützern solidarisiert und Verständnis genuschelt. Dass es die Klimaaktivisten mit der Kritik an der „Credit Suisse“ jedoch ernst meinen, zeigte eine Besetzungsaktion einer „CS“-Filiale in Lausanne durch in Tenniskleider auftretenden Aktivisten. Der zuständige Strafrichter in Renens bei Lausanne hat die Besetzer vom Vorwurf deliktischen Handelns – es ging um Hausfriedensbruch – freigesprochen – ein „Notstand“ sei dies gewesen, begründete er sein Urteil und bewies damit, dass sich die Justiz eben auch in unserer aufgeklärten Zeit vor politische Karren spannen lässt. Roger Federer trifft das alles nach seiner Solidaritäts-Bezeugung den Klimaaktivisten gegenüber nicht gross, und selbstverständlich ist von Verzicht auf den Sponsoring-Betrag, den er jährlich erhält, keine Rede.

Der Sport und seine Protagonisten setzen sich zwar verbal für die Gesundung und Rettung des Klimas ein, doch Verzicht entspricht nicht ihrer Grundhaltung. Nehmen ist seliger als geben, und verzichten sollen gefälligst die andern. Auf den Öko-Zug springen nun Sportlerinnen und Sportler, welche etwa durch ihre Reiserei die Umwelt belasten, zuhauf auf. So etwas die Schweizer Ski-Fahrerin Wendy Holdener, die sich vor den Werbekarren einer Energiegesellschaft spannen lässt und in Inseraten fordert: „Gemeinsam umdenken, umschalten“. Mit „gemeinsam“ sind selbstverständlich „die andern“ gemeint. Weshalb denn konsequent sein (auch als in der Welt herumreisende Skifahrerin), wenn es auch sonst geht? Der Sport befindet sich bezüglich der „Öko-Diskussion“ in einer regelrechten Falle und kann sich aus diesem Würgegriff nicht mehr befreien. Er befindet sich mehr als nur im Spannungsfeld von Kommerz und Verzicht. Wetten, dass sich die von Umweltsünden malträtierte Welt letztlich nur durch Total-Verzicht retten lässt? So z.B. Verzicht auf den Mobilitäts-Wahnsinn am Boden und in der Luft (nicht nur auf Kreuzfahrten also), Verzicht auf den weltweiten, umweltschädigenden Online-Handel, usw. Aber wer will schon verzichten – das sollen gefälligst die andern…

„naming right“ – ein Vermarktungsmodell mit Tücken

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(causasportnews / red. / 16. Juli 2019) Die Vergabe von Namensrechten, bspw. an einer Sportstätte, bildet eine Variante des Sportsponsorings und ist vor allem im Zusammenhang mit Eishockey- und Fussballstadien ein probates Mittel dieser meistens für Klubs einträglichen Rechtevermarktung. Auf dem Platz Zürich ist kürzlich ein „naming right-Projekt“ bekannt geworden, das vielleicht deshalb keine grossen Wellen geworfen hat, weil diese Sport-Vermarktungsform auch problematisch sein kann. Die Grossbank „Credit Suisse“ hat mitgeteilt, ab sofort und für zehn Jahre ab Fertigstellung des geplanten, neuen Fussballstadions in Zürich das Namensrecht an der Sportstätte auf dem Hardturm-Areal gesichert zu haben. „Credit Suisse Arena“ soll das Stadion originellerweise heissen, in dem die beiden derzeit renommiertesten Fussballklubs der Stadt Zürich, FC Zürich und Grasshopper Club, dereinst spielen werden. Wenn es dann auch (sportlich) soweit kommen sollte: Der FC Zürich ist derzeit relativ unstabil in der obersten Spielklasse der Swiss Football League (SFL) tätig, der Grasshopper Club dümpelt ab der neuen Saison sogar in der Zweitklassigkeit herum, in der sog. Challenge League der SFL (vgl. zum Abstieg des Grasshopper Clubs aus der Super League auch den Beitrag von Prof. Dr. Urs Scherrer in der aktuellen Ausgabe von „Causa Sport“ 2/2019, 221 ff., sowie causasportnews vom 23. Mai 2019). Der Vertrag zwischen der Bank ist mit der Stadion-Betriebsgesellschaft abgeschlossen worden, an der die beiden Fussball-Klubs zu je 49 Prozent beteiligt sind (die restlichen zwei Prozent hält eine Finanzgesellschaft). Nicht bekannt gegeben worden ist, wieviel der „Credit Suisse“ der Erwerb des Namensrechts wert ist. Aus Kreisen des Grasshopper Clubs verlautete, dass diese Finanzierungsspritze wichtig für die Klubaktivitäten sei. Damit wird wohl das perpetuiert, was in früheren Jahren an der Tagesordnung war: „Credit Suisse“ galt lange mehr als generöse Hausbank des Grasshopper Clubs; die Bank finanzierte immer wieder mit namhaften Beiträgen die Clubaktivitäten. Was dann und wann auch zu Verstimmungen beim Stadt-Rivalen FC Zürich geführt hat. So, wie sich FC Zürich und Grasshopper Club seit Jahrzehnten sportlich duellieren, ist im Banking die Rivalität zwischen „Credit Suisse“ und „UBS“ legendär. „Credit Suisse“ war immer dem Grasshopper Club zugeneigt, die 2008 kollabierte und mit Staatsmitteln gerettete „UBS“ dem FC Zürich. Insofern ist der jetzige Sponsoringdeal nicht ganz „ohne“, auch wenn die beiden Klubs gemeinsam im neuen Stadion spielen werden und das Namensrecht am gemeinsamen Stadion lediglich an die „Credit Suisse“ verkauft worden ist. Manch‘ ein Anhänger des FC Zürich und „UBS“-Kunde wird sich schwer tun, die Spiele „seines“ Klubs in der „Credit Suisse Arena“ zu verfolgen. Ob es deshalb ein kluger Schachzug war, das Namensrecht am Zürcher Stadion (nur) der „Credit Suisse“ zu überlassen, wird sich dereinst zeigen. Oder ist es nur ein verkapptes Sponsoring für die in Geldnöten steckenden Grasshoppers? Die Mitteilung seitens „Credit Suisse“, mit dem Engagement könne Präsenz gleich in zwei Fussball-Ligen markiert werden, mutet jedenfalls einigermassen speziell an: Wen interessieren schon die Spiele in der Challenge League?