causasportnews.com – 55/2025, 16. Juni 2025
(causasportnews / red. / 16. Juni 2025) Am Tag, als das aktuelle Heft des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» auf dem Cover die Frage betreffend USA in den Raum stellte: «Will man da noch hin?», begann gleichzeitig ebenda das vom Weltfussballverband FIFA angekündigte und organisierte Top-Fussballereignis dieses Jahres: Die Klub-Weltmeisterschaft 2025. Simplifiziert ausgedrückt und auf den Sport gemünzt würde das «Spiegel»-Titelblatt (Nr. 25, 14. Juni 2025) dieser Konklusion entsprechen: «Niemand hat ‘Bock’ auf die USA». Auf die Verhältnisse in Deutschland fokussiert sei noch der Untertitel aus dem «Spiegel» zitiert: «Wie die Deutschen sich von den USA abwenden». Das alles hat wohl einen Zusammenhang mit dem kürzlich erfolgten Besuch des Deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz beim US-Präsidenten Donald Trump. In Form einer Geburtsurkunde aus dem Hause Trump belegte der clevere Regierungschef, dass Donald Trump seine Wurzeln in der Pfalz in Deutschland hat. Das alles hielt ihm Bundeskanzler Friedrich Merz, den Urkunden-Beweis edel in Gold gerahmt, vor die Nase. Donald Trump ist also ein deutsch-stämmiger US-Einwanderer; «einer von uns» also, zeigte ihm der kluge Taktiker aus Brilon im Sauerland auf. Das kam nun offenbar an beim offensichtlich geschockten US-Haudegen, der seither mit Deutschland pfleglich zurückhaltend und angepasst umgeht! Sicher keine schlechte Voraussetzung für die soeben in den USA begonnene Klub-Weltmeisterschaft (WM), die am 13. Juli mit dem Finalspiel zu Ende gehen wird. Organisiert wird dieses Klub-Turnier zwar vom Schweizer Verein FIFA und nicht etwa von Deutschen, was für Donald Trump kaum einen Unterschied macht. Schweiz oder Schweden – Hauptsache Westindien…
Mit der FIFA kann es der US-Präsident schon seit seiner ersten Präsidentschaft gut. Der aktuelle FIFA-Präsident Gianni Infantino gilt als einer seiner besten Freunde. Die Schweiz mögen Donald Trump und die USA vor allem deshalb gut, weil sich die Schweiz auf verschiedenen Ebenen trefflich ausnehmen lässt, nicht nur im Banken-Business; dabei ist zu sagen, dass der träge Opportunismus der Schweizer nicht den Amerikanern anzulasten ist. Der Schlag der USA gegen die FIFA und deren Funktionäre im Jahre 2015, als auf Ersuchen der Amerikaner reihenweise Fussball-Funktionäre im Zürcher Nobel-Hotel «Baur au Lac» verhaftet wurden, wird heute von allen Seiten so totgeschwiegen wie die, je nach US-Präsident, angekündigte, jedoch bis dato nicht realisierte Schliessung des US-Gefangenenlagers Guantanamo.
Jetzt freuen sich also Donald Trump und Gianni Infantino zusammen, dass im Vorfeld der Fussball-WM-Endrunde im kommenden Jahr in den USA, in Kanada und in Mexiko, nun eine Art WM-Hauptprobe während eines Monats in Amerika stattfindet, in einem Land, das tendenziell zu den Fussball-Entwicklungsländern gehört. 32 Klub-Teams machen bis zum 13. Juli 2025 den Klub-Weltmeister unter sich aus. Sportlich interessiert dieses Turnier kaum, die Stadien müssen geradezu auf listige Weise gefüllt werden. Bereits jetzt sprechen die Medien von «Zuschauerdebakel» und von einer «Flop-Veranstaltung». Das TV-Publikum mag gar nicht hinsehen, was sich in diesem Land auch in dieser sportlichen Hinsicht abspielt. Den Spielern «stinkt» die Teilnahme an der Klub-WM weitgehend. Einzig die teilnehmenden Klubs finden das Fussball-Ereignis in den USA «great». Immerhin spielen die 32 Teams um insgesamt eine Million US-Dollars, die in der Klub-WM-Kasse auf die Verteilung warten; Saudia-Arabien und die Rechteverwertung machen es möglich (Saudia-Arabien wird die Fussball-WM-Endrunde 2034 ausrichten). Die Hälfte des Geldes wird im Rahmen von Startprämien ausgeschüttet (an die Klubs aus Europa werden 13 bis 38 Millionen US-Dollars ausbezahlt, nach dem Motto: Mehr bekommt, wer bereits viel hat). Der Sieger kann über 100 Millionen US-Dollars einstreichen. Jeder Sieg an der Klub-WM zahlt zwei Millionen, der Achtelfinaleinzug ist rund acht Millionen wert, für das Erreichen des Viertelfinals werden 13 Millionen ausgeschüttet, usw.
Anmerkung: In der nächsten Meldung von «causasportnews» (56/2025) wird kurz erörtert, weshalb die Klub-WM ein Anachronismus darstellt und weshalb der damalige FIFA-Präsident Joseph Blatter überhaupt die Klub-WM ins Sportleben rief.



