Schlagwort-Archive: Shinzo Abe

Absage der Olympischen Sommerspiele in letzter Minute?

Photo by George Becker on Pexels.com

(causasportnews / red. / 21. Juli 2021) Zum Glück für das Internationale Olympische Komitee (IOK) ist Japans Premierminister Yoshihide Suga mit seinen bald 73 Jahren auch nicht mehr der Jüngste. Sonst könnte es durchaus sein, dass der seit September des letzten Jahres als Regierungschef tätige Liberal-Demokrat die kurz vor der Eröffnung stehenden Olympischen Sommerspiele in Tokio abblasen würde. Aufgrund der steigenden Infektionszahlen im Olympia-Tross und der sich allgemein verschlechternden «Corona»-Lage wäre diese Entscheidung folgerichtig. Das Volk hat Angst und verlangt quasi in letzter Minute immer lauter eine Absage der bereits um ein Jahr verschobenen Wettkämpfe in der japanischen Metropole. Nun werden auch Stimmen aus den Kreisen der Organisation immer lauter, den Anlass, der eigentlich nur noch vom IOK gewollt ist, in letzter Minute abzusagen und die bald 100’000 Sportlerinnen und Sportler, Funktionäre und Medienschaffende wieder auszufliegen. IOK-Präsident Thomas Bach ist derzeit in Japan der meistgehasste Mann. Doch die durchwegs als höflich geltenden Japanerinnen und Japaner geben sich zurückhaltend. Dass der deutsche Funktionär die Spiele einzig aus wirtschaftlichen Gründen durchdrücken will, wird ihm im Land der aufgehenden Sonne nicht nachgesehen. Wäre der Premierminister nicht schon bald im Greisenalter, und müsste seine Partei (für ihn) nochmals zur Wahl antreten, würde sich Yoshihide Saga zweifellos dem Diktat der Strasse beugen. Doch damit ist (einstweilen) nicht zu rechnen. Der rührige Nachfolger des «Treibers» der Spiele von Tokio, Shinzo Abe, kann jegliches politisches Kalkül ausblenden und des Volkes Willen mit Blick auf die eigene politische und persönliche Zukunft ignorieren. Irgendwelche Interessenvertretungen sind für ihn irrelevant geworden, getreu nach der für Politikerinnen und Politiker nicht genug hochzuhaltenden Lebensweisheit, die einmal vom Mathematiker und Ökonom Helmar Nahr geprägt worden ist: «Interessenvertreter sind Leute, die in unserem Namen ihre Interessen vertreten.». Zum Glück also für Olympia und Japan, muss Yoshihide Suga bei allen seinen Entscheidungen nur noch sein persönliches Wohl im Auge behalten. Es sei denn, die Pandemie schlage in den nächsten Tagen Kapriolen. Dann lässt sich der opportunistisch motivierte Durchführungsplan des  Sport-Wahnsinns in Tokio immer noch ändern – oder stoppen…

Tokio verliert den „Olympia-Macher“

Photo by Pixabay on Pexels.com

(causasportnews / red. 31. August 2020) Vor fast genau sieben Jahren erhielt Tokio den Zuschlag für die Austragung der Olympischen Sommerspiele 2020. Diese mussten bekanntlich in diesem Frühjahr wegen der weltweit grassierenden „Corona“-Pandemie verschoben werden und sollen nun im kommenden Sommer stattfinden. Doch an die Austragung von „Olympia 2021“ in der japanischen Metropole glaubt kaum mehr jemand; auch die japanische Bevölkerung wäre offenbar nicht unglücklich, wenn das kostspielige Projekt definitiv begraben würde (causasportnews vom 27. August 2020). Eine weitere Verschiebung der Spiele würde es nicht geben, hat der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOK), Dr. Thomas Bach, bei Bekanntgabe des Verschiebungs-Entscheides erklärt. Nur ein Wunder, also das zügige Abklingen der Pandemie, könnte die Spiele von Tokio im kommenden Jahr noch retten. Die Austragungs-Verantwortlichen in Japan und in der IOK-Zentrale in Lausanne haben mit dem erwarteten Rücktritt des japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe einen argen Dämpfer erhalten. Der Politiker, der sich seit acht Jahren im Amt befindet, hat, nicht unerwartet, aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt erklärt. Damit verlieren die vorgesehenen Spiele im kommenden Sommer den eigentlichen „Olympia-Macher“ im Austragungsland, wie der Ministerpräsident auch immer wieder genannt wurde. Die Olympischen Sommerspiele 2021 zu Grabe zu tragen wird nun eine Aufgabe der Nachfolgerin oder des Nachfolgers von Shinzo Abe werden. Ausser, das Wunder (vgl. oben) würde doch noch Tatsache…

Olympia 2021 in Tokio: 2021 oder gar nicht?

(causasportnews / red. / 27. August 2020) Mit gequältem Gesichtsausdruck und als ob ihm ein schwergewichtiger Sumo-Ringer auf den Füssen stehen würde, teilte Japans Premierminister Shinzo Abe vor genau fünf Monaten der Stadt Tokio, seinem Land und der Welt mit, dass „Olympia Tokio 2020“ genau ein Jahr später stattfinden würde. Lange liessen sich im Frühjahr das Internationale Olympische Komitee (IOK) und die japanische Metropole Zeit, um die längst überfällige Entscheidung bezüglich Verschiebung der Olympischen Spiele um ein Jahr zu kommunizieren. Als im März der „Corona“-Tsunami die Welt mit voller Wucht erfasste, liess sich das „Projekt Tokio 2020“ trotz Beteuerungen und Durchhalteparolen seitens des IOK nicht mehr halten. IOK-Präsident Thomas Bach legte damals erläuternd nach und erklärte überdies, dass Olympische Spiele ohne Zuschauer undenkbar seien (vgl. dazu auch causasportnews vom 23. Juli 2020).

Statt vom 23. Juli bis 8. August 2020 soll nun also das grösste Sportfest der Welt vom 23. Juli bis 8. August 2021 stattfinden. Doch daran mögen, obwohl es bis zur in Aussicht gestellten Eröffnung der Spiele am 23. Juli 2021 kaum mehr ein Jahr dauert, immer weniger Menschen glauben; COVID-19 hat den Globus fest im Griff – und ein Ende des epidemischen Spuks ist nicht in Sicht. Der japanischen Bevölkerung ist die Lust auf Olympia längst abhanden gekommen. Im Juli sprachen sich gemäss Umfragen weniger als 25 Prozent der Bevölkerung für eine Verschiebung der Gross-Veranstaltung auf den Sommer 2021 aus. Gegen 40 Prozent traten für eine weitere Verschiebung ein, und fast ebensoviele Japanerinnen und Japaner sprachen sich für eine endgültige Absage der Sommerspiele in der 10 Millionen-Metropole aus. Der langjährige Premierminister Shinzo Abe dürfte man kaum mehr am eingangs wiedergegebenen Statement gemessen werden: Er kämpft seit geraumer Zeit mit gesundheitlichen Problemen, und es käme keiner Überraschung gleich, wenn bald einmal sein Nachfolger auch die Spiele von 2021 als abgesagt erklären würde. Realistischerweise wird sich die Menschheit auf diesem Planeten wohl auf eine Langzeit-Pandemie einrichten müssen. Grosse Sportveranstaltungen werden nicht mehr so, wie vor „Corona“ üblich, auszutragen sein. Das gilt wohl auch für die vom 21. November bis 18. Dezember 2022 vorgesehene WM-Endrunde der Fussballer in Katar und weitere, bedeutende Sport-Grossanlässe.