
(causasportnews / red. / 7. September 2021) «Corona» ist im Sport nach wie vor allgegenwärtig. Nach den beiden grossen Sport-Anlässen in diesem Sommer, der Fussball-Europameisterschaft sowie der Olympischen Sommerspiele in Tokio, Veranstaltungen, die in mehr oder weniger kompakten und wenig durchlässigen «Blasen» stattfanden, hat sich in letzter Zeit trotz steigender Infektionszahlen die Lage geändert. Auch der Sport hat mit «COVID-19» irgendwie zu leben gelernt. Das Thema «Impfen» steht dabei im Vordergrund, und das Volk soll derzeit motiviert werden, sich impfen zu lassen. Für Pro Impf-Bestrebungen werden Motivations-Spritzen aller Art (ein)gesetzt. Thüringer Würste werden als Köder ebenso ausgeworfen wie Natural-Geschenke aller Art und Geldprämien. Vor allem werden auch Sportlerinnen und Sportler in Motivations-Kampagnen für’s Impfen involviert, wobei, neben den überzeugten Impf-Willigen, die einen nicht wollen und die andern nicht können. Somit wären wir beim Fussball angelengt. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat die Schweizer Nationalmannschaft angefragt, ob sie für eine Pro-Impf-Kampagne zur Verfügung stehen würde. «Jein», hiess es in einer ersten Stellungnahme aus dem Nationalmannschafts-Hauptquartier in Bern. Im Prinzip würden die Fussballer zur Verfügung stehen, doch sei dies nur im Rahmen einer bezahlten (Werbe)-Aktion denkbar. Womit die Diskussionen um Geld, Geist und Moral entfacht waren. Während die Diskussionen um das Thema, ob die hochbezahlten Kicker für eine (bezahlte) Impf-Werbeaktion zur Verfügung stehen sollten, in den Medien und an den wieder besser zugänglichen Stammtischen tobten, half «Kommissar Zufall», um den gordischen Knoten zu durchschlagen. Bekannt ist, dass nicht alle Kaderspieler des Schweizer Nationalteams «impfwillig» sind, bzw. gehören diese teils zu den Impf-Gegnern. So der Captain der helvetischen Kicker, Granit Xhaka – sein Vorname hat allerdings nur ansatzweise mit seinen Charaktereigenschaften zu tun. Noch tobte die Auseinandersetzung um die Involvierung der Nationalmannschaft im Rahmen der besagten Pro-Impf-Kampagne, als bekannt wurde, dass eben dieser Impf-Verweigerer Granit Xhaka zweimal positiv auf das «Corona»-Virus getestet wurde. So war dann auch diese Diskussion um eine Kampagnen-Partnerschaft mit dem Nationalteam mit einem Schlag beendet. Zum WM-Qualifikationsspiel der Schweiz gegen Italien traten die Eidgenossen mit einer gegenüber dem Europameisterschafts-Turnier stark veränderten Mannschaft an. Und siehe da, auch ohne Granit Xhaka knüpften die Schweizer an die grandiosen Leistungen der Fussball-Europameisterschaft an, als immerhin Weltmeister Frankreich aus dem Turnier gespielt wurde. Gegen den frisch gebackenen Europameister Italien resultierte ein herausragendes 0:0; Torhüter Yann Sommer, der einen Penalty der Italiener unschädlich machte, und seine Kollegen sorgten dafür, dass auf einmal nur noch der Sport im Zentrum des Interesses stand. «Les absents ont toujours tort» (die Abwesenden haben immer Unrecht), mussten sich Granit Xhaka und Gesinnungsgenossen wohl eingestehen. Das Thema «Impf-Verweigerung» und überhaupt «Corona» war plötzlich inexistent geworden; die erneut dramatisch werdende Pandemie quasi wie weggeblasen dank der überzeugenden Leistung der Schweizer Fussballer gegen Italien. Klar, der Sport findet derzeit kaum mehr in «Blasen» statt – der Kampf gegen das Virus ist aufgegeben worden, und man hat mit ihm zu leben gelernt, sich mit ihm arrangiert…
(mehr zu diesem Thema in der nächsten Ausgabe von «Causa Sport», 2/2021, www.causasport.org, «Vom ‘Bubble’-Sport ins Sport-Chaos»)