
(causasportnews / red. / 17. April 2021) Der europäische Fussballverband (UEFA) verlangt von den Austragungsorten Zusicherungen, dass die Spiele der Fussball-Europameisterschaft 2021 mit (etwas mehr oder weniger) Publikum, und nicht nur als «Geisterspiele», ausgetragen werden (causasportnews vom 15. April 2021). Acht der zwölf betroffenen Städte haben dem Verband diese Zusicherungen bereits vor ein paar Tagen abgegeben und haben in der Folge die Zulassungsbestätigungen erhalten. Nun hat die UEFA auch Rom als Gastgeberstadt zugelassen. In der italienischen Metropole soll am 11. Juni das Eröffnungsspiel zwischen Italien und der Türkei angepfiffen werden; mindestens ein Viertel der Plätze im Stadio Olimpico sollen den Fans zur Verfügung stehen; falls es die Lage («Corona») dann erlaubt, soll die Zuschauer-Auslastung auch mehr als 25% betragen. Demnächst wird die UEFA im Weiteren darüber befinden, ob Bilbao, Dublin und München als Austragungsorte bestätigt werden können. Delikat ist die Ausgangslage in München. Der Deutsche Fussball-Bund (DFB) befasst sich im Moment mit drei Austragungsszenarien. Entweder sollen die Europameisterschaftsspiele in der «Allianz-Arena» als «Geisterspiele» über den Rasen gehen, oder das Stadion wäre mit 20 oder 40 Prozent an Zuschauerinnen und Zuschauern zu belegen. Aufgrund der dramatischen Entwicklungen auch in Deutschland scheint die Variante mit einer Stadion-Zuschauerauslastung von 40 Prozent unrealistisch zu sein. Werden lediglich «Geisterspiele» ins Auge gefasst, könnte München jedoch den Austragungsstatus verlieren. Der DFB wird sich wohl entscheiden müssen, weiterhin strikte die Seuchenbekämpfung zu favorisieren und diese konsequente Linie nicht den Bedürfnissen von Sport und Business zu opfern. Derweil reibt man sich vor allem in München die Augen, dass die Schweiz trotz katastrophaler «Corona»-Entwicklungen Lockerungen der in den letzten Monaten verordneten Massnahmen an allen Fronten vorantreibt. Das zementiert wieder einmal das Vorurteil gegenüber der Schweiz, dass das Wirtschaftliche gegenüber dem Wohlbefinden der Bevölkerung prävaliere. Teils hämisch wird kommentiert, dass die UEFA mit Sitz in der Schweiz die Augen vor den Auswirkungen der Pandemie nicht überraschend verschliesse und die Warnungen von medizinischer Seite mehr oder weniger ignoriere. Letztlich des schnöden Mammons willen…