causasportnews.com – 32/2025, 6. April 2025

(causasportnews / red. / 6. April 2025) Derzeit scheint in der Wirtschaftswelt nur noch ein Thema vorzuherrschen: Der vom US-Präsidenten Donald Trump entfesselte «Zollkrieg». Dieser Wirtschaftskrieg wird wohl den ganzen Globus erfassen. Letztlich könnte er auch die USA in eine veritable Krise stürzen. Die Auswirkungen der Anordnungen aus Amerika sind jedenfalls nicht abschätzbar. Sicher wird auch die Schweiz diese Situation nicht ungeschoren überleben können. Beim in Zürich ansässigen Laufschuh-Giganten «On» mit Tennis-Legende Roger Federer als Zugpferd stehen die Zeichen aktuell auf Sturm. Zufälligerweise am Tag, als «causasportnews» über das Unternehmen berichtete (vgl. causasportnews vom 3. April 2025) schmierten die Kurse des Zürcher Unternehmens richtig ab, bzw. rutschte «On» an der Börse regelrecht aus. Nach der Lancierung des «Zollkrieges» durch die US-Regierung sank der Kurs der «On»-Aktie an der New Yorker Börse um 16,2 Prozent. Es war dies der grösste Tagesverlust seit dem 5. Mai 2022, als die Aktie ein Minus von 16,8 Prozent notierte. Am 3. April 2025 wurde bei den «On»-Aktien ein Börsenwert von rund 3 Milliarden US-Dollar ausradiert! Der Laufschuh-Gigant wird vom «Zollkrieg» vor allem deshalb erfasst, weil die Schuhe in Vietnam und in Indonesien produziert werden. Für Produkte aus Vietnam macht dies ein Zollzuschlag von 46 Prozent aus. Für «On» sind die USA der wichtigste Verkaufsmarkt. 60% des Gesamtumsatzes generieren die Schweizer im Absatzmarkt Nordamerika. Es ist wohl nur ein schwacher Trost für die Sportschuhe-Industrie, dass auch die Konkurrenten von «On», z.B. «Nike», durchwegs in Billig-Ländern in Asien produzieren.
Betroffen vom losgetretenen «Zollkrieg» ist auch der Weltfussball, insbesondere könnten die Folgen für die Fussball-Weltmeisterschafts-Endrunde, die im kommenden Jahr vom 11. Juni bis zum 19. Juli 2026 in den USA (sowie in Kanada und in Mexiko) stattfinden soll, verheerend sein. Eine WM-Endrunde im Fussball ist auch ein wirtschaftlicher Kampf zwischen den Nationalmannschafts-Ausrüstern, die auch gigantische Summen in die Werbung für Schuhe und Ausrüstungen stecken. Falls der «Zollkrieg» bis dann nicht beendet ist, könnte der Weltfussball-Verband FIFA die WM-Endrunde den Amerikanern noch entziehen; Kanada und Mexiko wären wohl problemlos in der Lage, den Anlass ohne die USA durchzuführen. Die FIFA mit (noch) Sitz in Zürich, mit Ausnahme des obersten Repräsentanten Gianni Infantino, der «es» mit Donald Trump bekanntlich «gut» kann, dürfte dem Turnier 2026, an dem 48 (!) National-Mannschaften teilnehmen werden, jedenfalls mit Sorgen entgegenblicken. Die derzeitige Welt-Wirtschaftslage ist jedenfalls, Stand heute, nicht gerade dazu angetan, sich auf eine WM-Endrunde «bei Freunden» in den USA zu freuen.



