Archiv für den Monat Mai 2025

Neue Sieger nach den russischen Sotschi-Propagandaspielen 2014

causasportnews.com – 50/2025, 29. Mai 2025

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(causasportnews / red. / 29. Mai 2025) Die Geschichte im Allgemeinen wiederholt sich immer wieder, und das gilt auch für die Sportgeschichte im Besonderen. 1936 wurden in Garmisch- Partenkirchen (6. bis 16. Februar) die Olympischen Winterspiele ausgetragen; im selben Jahr (vom 1. bis zum 16. August) war Berlin Austragungsort der Olympischen Sommerspiele. Beide Grossanlässe gingen als «Hitler-Veranstaltungen» in die (Sport-)Geschichte ein. «Adolf der Siegreiche» missbrauchte den Sport als Propaganda-Plattform für seine teuflischen Pläne, die letztlich misslangen, die Menschheit aber ins Elend stürzten.

2014, vom 7. bis zum 23. Februar, erlebte die Welt, ohne es grundsätzlich zu realisieren, die Propaganda-Spiele des russischen Diktators Wladimir Putin in Sotschi. Ein paar Tage nach Abschluss der Veranstaltung am Schwarzen Meer annektierte Russland die Krim. Es war dies der erste Schritt in die Ungeheuerlichkeit, der vor allem in den brutalen Krieg Russlands gegen die Ukraine mündete. Was als täuschende «Spezialoperation» (sic!) begann, ist heute ein übles Gemetzel der Russen gegen das Land und die Bevölkerung der Ukraine, in krasser Verletzung des Völker- und des Kriegsvölkerrechts. Die Propagandaspiele von Sotschi, vor allem vom Internationalen Olympischen Komitee (IOK) und russen-hörigen Funktionären (dazu ist vor allem der damalige IOK-Präsident Thomas Bach zu zählen), nicht als solche erkannt, brachten es mit sich, dass sportliche Erfolge russischer Athletinnen und Athleten mit allen Mitteln erzwungen werden sollten; nur ein sportlich starkes Land soll schliesslich die Weltherrschaft an sich reissen können! Dazu gehörte auch die russische Doping-Maschinerie, die später von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) als «Staats-Doping» entlarvt wurde.

Und so, wie es ist mit Lug und Trug auch im Sport, wurden die russischen Doping-Machenschaften insbesondere im Zusammenhang mit den Spielen von Sotschi nach und nach aufgedeckt. Fehlbare Athletinnen und Athleten flogen massenhaft auf, betrügende Funktionäre und russische und russen-freundliche Handlanger aus Sport, Gesellschaft und Politik verrotteten auf dem Müllhaufen der Sport-Betrugs-Geschichte. Ein ganz prominenter Missetäter war der russische Sportler Jewgeni Ustjugow. Er dopte seit 2010 was das Zeug hielt, doch die erzielten Spitzen-Ergebnisse von 2010 bis 2014 (Sotschi) wurden ihm schliesslich aberkannt. Über elf Jahre nach den Winterspielen von Sotschi entschied kürzlich das Schweizerische Bundesgericht, dass die Annullierung der erzielten Resultate, zuletzt bestätig durch den Internationalen Sport-Schiedsgerichtshof in Lausanne, rechtens war und die Biathlon-Staffel der Russen, welcher Jewgeni Ustjugow angehörte, definitiv das in Sotschi ertrogene «Gold» verliert.

Somit gewinnt neu Deutschland olympisches Staffel-Gold in Sotschi 2014 (mit den Biathleten Erik Lesser, Daniel Böhm, Arnd Pfeiffer und Simon Schempp). Österreich bekommt die silberne Auszeichnung, Norwegen rangiert auf dem dritten Platz.

Wie war das schon wieder mit den Lügen und ähnlich Unappetitlichem sowie mit den kurzen Beinen? Mitunter kommt alles ans Licht der Sonne (es ist eben nichts so fein gesponnen), hier immerhin nach über elf Jahren.

(Causa Sport wird auf die Entscheidung des Bundesgerichts zurückkommen)

Dramatisches Schweizer Eishockey-WM-«Aus» und folgerichtiger Russen-Ausschluss von Olympia

causasportnews.com – 49/2025, 27. Mai 2025

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(causasportnews / red. / 27. Mai 2025) Die Eishockey-Weltmeisterschaften in Stockholm endeten dramatisch. Glücklich für den neuen Eishockey-Weltmeister aus den USA, der sich den dritten WM-Titel nach 1933 und 1960 sicherte. Dramatisch für die Schweizer Mannschaft, die es nach 2013, 2018 und 2024 zum vierten Mal verpasste, sich den ersten Eishockey-WM-Titel zu sichern. Es brauchte eine Verlängerung, in der sich die Amerikaner schliesslich die Krone in einer kräftezehrenden Finalpartie sicherten. Das Team USA holte den Titel mit einer jungen Mannschaft, während die Schweizer den Turnier-Durchmarsch im letzten Spiel kräftemässig nicht mehr fortsetzen konnten. Es fehlte für die Eidgenossen nur wenig, auch ein wenig Wettkampfglück, um erstmals in der Geschichte des Welt-Eishockeys den Titel in die Schweiz zu bringen. Die Eisgenossen, wie die heldenhaft aufspielenden Schweizer von ihren Fans auch genannt werden, scheiterten bedauernswert, die Amerikaner siegten nicht unverdient, und dass die Eishockeywelt nach der Final-Niederlage mit den wackeren Schweizern bittere Tränen vergoss, war teils wohl auch politisch motiviert. Die Sympathien im Allgemeinen und im Sport im Besondern liegen derzeit nicht bei den Amerikanern, welche die Welt seit in paar Monaten in ein Tollhaus verwandeln. Männiglich fragt sich in Anlehnung an Asterix und Obelix: «Spinnen die Amis»?

Gar kein Goodwill in der Welt geniesst seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine das Wahnsinns-Regime im Kreml, und das seit mehr als drei Jahren (Februar 2022). Nüchtern betrachtet steht die Welt derzeit näher an der Schwelle des 3. Weltkriegs als ein Ende des Russen-Terrors mit anschliessenden Welt-Frieden erwartet werden dürfte. Russland bringt es fertig, sich wegen seiner Aggressionen nach wie vor gleich selber systematisch aus dem organisierten Welt-Sport zu eliminieren; auch wenn immer noch Leute aus der Politik, der Gesellschaft, der Kultur und aus anderen Sparten, die Taten Russlands glorifizieren. Anlässlich des Kongresses des Eishockey-Weltverbandes (IIHF) in Stockholm ist so disponiert worden, dass die Eishockeyaner Russlands von den Olympischen Spielen 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo (im Februar 2026) ausgeschlossen werden sollen. Der Endentscheid in dieser «Causa» liegt beim Internationalen Olympischen Komitee (IOK). Es wird ein undiskutabler Ausschluss-Entscheid bezüglich Russlands vom Olympia-Turnier 2026 erwartet. Die IIHF setzt die Ausschluss-Politik gegen Russland seit Kriegsbeginn rigoros durch. Es sind dies folgerichtige Ausschlüsse Russlands vom internationalen Sportgeschehen. Im kommenden Jahr wird Russlands Nationalmannschaft die Eishockey-Weltmeisterschaft 2026 in der Schweiz (im Mai 2026) ebenfalls nur am TV mitverfolgen können. Und vielleicht dann auf diese Weise den ersten WM-Titel der Schweiz erleben…

Kein Wimpel des FC Zürich auf dem Mount Everest

causasportnews.com – 48/2025, 25. Mai 2025

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(causasportnews / red. / 25. Mai 2025) Es war ein spektakulärer Weltrekordversuch am Mount Everest, der mit einer speziellen Aktion hätte gekrönt werden sollen: Mit der Platzierung eines Klub-Wimpels des renommierten Fussballklubs FC Zürich auf dem Gipfel des höchsten Berges der Welt. Dieses Vorhaben ist nun gescheitert, bzw. vernünftigerweise nicht weiterverfolgt worden. Der ehemalige Junior des FC Zürich und heutige Extrem-Bergsteiger, Karl Egloff, hatte es sich zum Ziel gesetzt, im Rahmen eines Speed-Wettkampfs als erster Mensch den Mount Everest innerhalb von weniger als 20 Stunden zu besteigen – ohne Atemhilfe und in einem Zug «rauf und runter». Neben dem 44jährigen Schweizer hatte sich der Amerikaner Tyler Andrews dasselbe Ziel gesetzt (vgl. auch causasportnews vom 17. Mai 2025); ohne Wimpel-Platzierung selbstverständlich. Beide Speed-Alpinisten scheiterten jedoch mit dem ehrgeizigen Rekord-Blitzbesteigungs-Unterfangen. Damit wird auch nichts mit der Wimpel-Geste des ehemaligen FC Zürich-Akteurs Karl Egloff, der den Rekordversuch, die Besteigung des höchsten Berges der Welt unter 20 Stunden und vor Tyler Andrews zu realisieren, aufgab.

Der 35jährige Amerikaner trat vor ein paar Tagen an, um den Speed-Rekord am 8’848 Meter hohen Mount Everest zu brechen und den Gipfel in weniger als 20 Stunden zu besteigen. Er scheiterte ebenso wie nun sein Antipode um den Rekord, Karl Egloff, der am 23. Mai 2025 ein letztes, günstiges Zeitfenster in diesem Frühjahr am Everest für den Speed-Rekord nutzen wollte. Die Wetterverhältnisse auf rund 7’000 Höhenmetern führten jedoch dazu, dass sich der Schweizer entschloss, die Blitzbesteigung abzubrechen. Der Extrem-Bergsteiger mit Wohnsitz in der Schweiz ist zwischenzeitlich wohlbehalten wieder am Fusse des Mount Everest angekommen. Die geplante Platzierung eines Wimpels des FC Zürich durch Karl Egloff war selbstverständlich nur ein «Derivat» im Rahmen des Rekordversuchs. Der Stadtklub betrauert die misslungene Speeds-Besteigung mit der Klub-Wimpel-Aktion auf dem Mount Everest jedoch nicht. Gemäss einer Medienmitteilung zollt der Traditions-Klub seinem ehemaligen Fussballer der Junioren-Abteilung Respekt und gibt sich erleichtert, dass der Extremsportler und ehemalige Junioren-Kicker aus den Reihen des FC Zürich den Weltrekord-Versuch vernünftigerweise abgebrochen habe und ihm nichts zugestossen sei.

Schachverbot – weil im Spiel eine Frau den Ton angibt?

causasportnews.com – 47/ 2025, 22. Mai 2025

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(causasportnews / red. / 22. Mai 2025) Auf dem Schachbrett gibt eine Frau den Ton an, die «Dame». Sie ist bekanntlich die stärkste Figur im Schachspiel; und das bleibt ab und zu nicht ohne Folgen. Zum wiederholten Mal ist nun in Afghanistan das Schachspiel verboten worden. Es gebe religiöse Bedenken mit Bezug auf den Denksport im Banne der 64 Felder, verlautete aus Kreisen der afghanischen Sportdirektion. Das Land steht unter der Scharia, dem islamischen Rechtssystem, in dem die Frauen, milde ausgedrückt, höchstens eine zweite Rolle spielen (dürfen). Diese Anschauung steht eben im krassen Widerspruch zum Schachspiel, in dem eine Frau die stärkste Figur abgibt. Doch dies ist offenbar lediglich ein Vorwand, um das Schachspiel in Afghanistan zum wiederholten Male zu verbieten. Offiziell sieht die Sportdirektion im islamischen Staat und gestützt von den Taliban, religiöse Bedenken bezüglich des Brettspiels. Weil auf Schachspiele, bzw. auf Spielausgänge, gewettet werden kann, wird das Brettspiel als Glücksspiel qualifiziert. Diese sind jedoch gemäss Koran, die heilige Schrift des Islams, verboten. Inoffiziell verlautet, dass die Figur «Dame» das Problem bildet, nicht nur deshalb, weil sie sich (auf dem Brett) gleichsam in alle Richtungen, also einigermassen emanzipiert, bewegen kann.

Die «Dame» im Schach scheint eine europäische Erfindung zu sein. Die zentrale Figur dieser Frau, im Englischen «Queen» (Königin) genannt, soll nach Überlieferungen seit etwa 1000 Jahren im (Schach-)Spiel sein. Das etwa 1500 Jahre alte Brettspiel, heute eine anerkannte Sportart», hat den Ursprung in Indien und gelangte über Persien und die arabische Welt nach Europa. In zahlreichen Ländern, so eben auch in Afghanistan, verfügen die Frauen in der Realität über untergeordnete Bedeutungen. Die Brillanz oder die Bedeutung der Frau, oder eben der Dame, auf dem Brett, wird ein geradezu revolutionäres Potential zugeschrieben. Es muss alles verhindert werden, was ein Glücksspiel zur Realität werden lassen könnte. Dass in Afghanistan die Frau in der Gesellschaft wenig bis nichts, auf dem Brett aber sehr viel oder fast alles, bedeutet, manifestiert in eklatanter Weise den Widerspruch zwischen Realität und Spiel. Schach als Glücksspiel abzuqualifizieren und das Spiel zu verteufeln, ist deshalb nachvollziehbar. Der «Zufall» ist schliesslich der Ursprung alles Unseriösen – dicitur. Eines ist gewiss: Solange Schach unter der Ägide des Schach-Weltverbandes (FIDE – Fédération Internationale des Échecs) ist eine starke Frau mit von der Partie. Auf dem Brett gibt sie den Ton an. Auch in Afghanistan; oder eben dort vorzugsweise nicht…

Vom selbstgefälligen FIFA-Funktionär zur selbstgefälligen Nervensäge

causasportnews.com – 46/2025, 19. Mai 2025

D5-Presidence benin

(causasportnews / red. / 19. Mai 2025) Zu behaupten, der amtierende Präsident des Weltfussball-Verbandes, der 2016 gleichsam als «Notnagel» in das oberste Funktionärsamt der FIFA gewählt wurde, gehöre zu den beliebtesten Menschen im internationalen Sport, wäre wohl leicht übertrieben. Seit Gianni Infantino an Stelle der ehemaligen Fussball-Ikone Michel Platini, der für dieses Amt auserwählt war, diesen Posten regelrecht «erbte» und das Vermächtnis des Wallisers Joseph Blatter antrat, fliegen ihm relativ wenige Herzen entgegen. Zu sehr gebärdet sich der italienisch-schweizerische Doppelbürger als Fussball-Technokrat, der in den Augen des Publikums eher die eigenen, statt die Interessen des Weltfussballs im Auge hat. Der 55jährige Walliser, ein gelernter Jurist, nutzt die Präsidentschafts-Plattform seit seinem Amtsantritt insbesondere für sich und übt sich in dieser Funktion vor allem als Staatsmann, denn als oberster Diener des Fussballs und des Verbandes FIFA mit Sitz in Zürich. Russlands Wladimir Putin (Russland war WM-Ausrichter 2018), Saudi Arabiens Salman bin Abdulaziz Al Saud (in Saudi Arabien wird die WM-Endrunde 2034 ausgetragen), US-Präsident Donald Trump (Amerika sowie Kanada und Mexiko zeichnen zusammen für die Austragung der WM-Endrunde im kommenden Jahr verantwortlich) und andere, teils zwielichtige Gestalten, gehören zu seinen besten Freunden. Sein derzeit prominentester Weggefährte und «good guy», Donald Trump, hat letztlich aktuell die Ursache dafür gesetzt, dass es in der «FIFA-Familie», wie die Funktionärs-Kaste sich selber sieht, zu einem veritablen Eklat gekommen ist. Weil Gianni Infantino mit dem US-Präsidenten mit staatsmännischem Gehabe im Nahen Osten herumtourte, traf der FIFA-Präsident zum Kongress (Generalversammlung des Verbandes FIFA) erst mit mehrstündiger Verspätung in Paraguays Hauptstadt Asunción ein, mit dem Privatflugzeug, versteht sich. Die Güterabwägung zwischen der Wahrnehmung der präsidialen Kernaufgabe, die Leitung der FIFA-Generalversammlung, und das Bedürfnis, in der Weltpolitik Präsenz mit dem derzeit umstrittensten Politiker der Welt zu markieren, war für Gianni Infantino klar: Wenn Donald Trump ruft, muss die FIFA warten. Das gilt auch für die mehr als 200 Delegierten der Nationalverbände. Wobei nicht ganz klar war, ob sich der FIFA-Präsident dem US-Präsidenten aufgedrängt hatte.

Dieses Verhalten führte allerdings zu einem veritablen Eklat im Weltfussball. So blieben u.a. die Mitglieder des FIFA-Rates und andere Kongress-Delegierte aus Europa nach der Kaffeepause dem weiteren Kongress fern; es waren dies leitende Funktionäre des europäischen Fussballs, angeführt von UEFA-Präsident Aleksander Ceferin. Aber auch etwa der Präsident des Deutschen Fussball-Bundes (DFB), Bernd Neuendorf, verliess den Kongress vorzeitig. Noch nie seit der achtjährigen Präsidentschaft von Gianni Infantino wurde die Ablehnung gegenüber dem ungeliebten FIFA-Präsidenten derart offenkundig wir vor ein paar Tagen in Paraguays Hauptstadt. Nicht zu vergessen ist, dass der amtierende FIFA-Präsident ein ehemaliger Spitzen-Funktionär der UEFA war! Wäre nicht gewährleistet, dass die «Geldmaschine Fussball» auch unter dem Italo-Schweizer wie geölt funktioniert und die FIFA-Mitglieder (Nationalverbände) mit immer mehr Mitteln alimentiert werden (vgl. auch die aktuellen Finanzberichte des Weltverbandes), wären die Stunden von Gianni Infantino als FIFA-Präsident wohl nach dieser Geringschätzung des obersten FIFA-Organs (Kongress) durch den Präsidenten in Südamerika gezählt. Die Abreise der Kongress-Teilnehmer bleibt jedoch letztlich einzig eine hilflose Protestaktion, eine temporäre Störung des «Familienfriedens» in der «FIFA-Familie», so, wie es eben in jeder Familie, eben auch in der Fussball-Familie, vorkommen kann. Auch wenn der Auszug der Funktionäre am Kongress als ein Zeichen der flächendeckenden Ablehnung dieses Problem-Funktionärs durch den FIFA -Kongress einzustufen ist, wird dieser unschöne Vorgang in Paraguay folgenlos bleiben, aber doch einiges bestätigen. Bis jetzt wurde Gianni Infantino stets als «selbstgefälliger FIFA-Boss» qualifiziert (vgl. etwa den Zürcher «Tages-Anzeiger» vom 17. Mai 2025). Jetzt ist er zur selbstgefälligen Nervensäge geworden, mit der die FIFA weiterhin «leben» muss und letztlich will – und vor allem weiterhin gut leben wird.

Geschwindigkeitsrausch und Egoismus in der Todeszone (?)

causasportnews.com – 45/2025, 17. Mai 2025

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(causasportnews / red. / 17. Mai 2025) Wieder einmal geht es im Rahmen dieses Mediums um eine der drei Maximen des Sportes, um das «citius», was bekanntlich übersetzt «schneller» bedeutet (olympische Devise: «citius, altius, fortius» – «schneller, höher, stärker»). Heute muss allgemein alles schneller geschehen, nicht nur im Sport; aber auch. In dieser für den Alpinismus günstigen Frühjahrszeit liefern sich zwei Speed-Athleten einen eigenartigen Wettkampf, oder wie dieses Duell auch sonst bezeichnet werden könnte. Austragungsort ist der Mount Everest, mit 8’848 Metern über Meer die höchste Erhebung der Erde. Diesen Berg der Berge wollen der Schweiz-Ecuadorianer Karl Egloff und der Amerikaner Tyler Andrews unabhängig voneinander besteigen, und zwar, das ist das Herausragende, in einer Zeit von unter 20 Stunden. Dieses Geschwindigkeits-Duell am Dach der Welt, das vom Basislager (5’364 Meter) zum Everest-Gipfel führt, hat bereits begonnen. Der 45jährige Amerikaner scheiterte soeben beim ersten Versuch und wird es demnächst gleich wieder versuchen. Um das Ziel zu erreichen, ist eine Top-Vorbereitung notwendig. Physis und Psyche sind gefordert. Der Versuch ist wohl dann erfolgsversprechend, wenn eine gehörige Portion «Geschwindigkeitsrausch» dazu kommt. Wer steht also, gekleidet in Berg-Speed-Ausrüstung mit entsprechenden Laufschuhen, zuerst und nach weniger als 20 Stunden auf dem Gipfel? Die Prognosen sprechen eher für den knapp zehn Jahre jüngeren Amerikaner, der sich besonders intensiv vorbereitet hat und diesen Geschwindigkeitsrekord mit allen Mitteln anstrebt. Die bisherige, generelle Speed-Rekordmarke am Everest setzte 1988 der Franzose Marc Batard, der für die jetzt von Karl Egloff und Tyler Andrews für den Rekordversuch auserwählte Strecke über die nepalesische Südseite 22 Stunden und 29 Minuten benötigte. Eine Wettbewerbsbedingung mit Blick auf den Speed-Rekord verlangt übrigens, dass beim Abstieg vom höchsten Berg der Welt auch kein Flaschensauerstoff verwendet wird. Deshalb wurde der Versuch des Nepalesen Kazi Sherpa, der 2008 den Aufstieg in 20 Stunden und 24 Minuten bewältigt hatte, nicht gewertet. Dies war allerdings alles auch irrelevant, weil die Marke von 20 Stunden eh nicht unterboten wurde. Jetzt könnte also im Speed-Wettbewerb zwischen Karl Egloff und Tyler Andrews bald eine Entscheidung fallen und die Zeit-Limite von 20 Stunden geknackt werden. Schneller als 20 Stunden auf den Mount Everest! Dies ist zweifelsfrei eine exorbitante, sportliche Leistung, wenn es in diesem Wettbewerb einen Sieger geben soll. Selbstverständlich wird bei einem solchen Speed-Spektakel die Sinnfrage ausgeklammert. Entscheidend wird übrigens sein, welcher Berg-Läufer allenfalls ein besseres Zeitfenster für den Aufstieg nutzen kann. Daneben können andere Faktoren über Sieg und Niederlage am Berg in der Todeszone von Bedeutung sein. Beim gescheiterten Erstversuch am 17. Mai von Tyler Andrews, der sich als Leichtathlet am Berg versteht, haben ihn Probleme mit den Lauf-Schuhen zum vorzeitigen Abbruch des Rekord-Versuchs gezwungen. In den nächsten Tag wird Karl Egloff loslaufen.

Derzeit wird ein anderer Vorgang, der sich im Juli 2023 am K 2, dem zweithöchsten Berg der Erde (8’611) zugetragen hatte, diskutiert. Auf dem Weg zum Gipfel stürzte Muhammad Hassan, der mit einer Seilschaft unterwegs war, ab und blieb kopfüber in den Seilen hängen. Die Bergsteigerin Kristin Harila passierte die Stelle, und von da an gehen die Meinungen darüber auseinander, ob der verunglückte pakistanische Bergträger durch die Bergsteigerin aus Norwegen, welche auf Berg-Rekordjagd unterwegs war, etwas hätte tun können, um den abgestürzten und sterbenden Pakistaner zu retten. Sie entschied sich für das Weitergehen und für den anvisierten Rekord (in neuer Bestzeit alle Achttausender der Erde zu erklimmen). Hat sie egoistisch gehandelt oder lediglich den Gesetzmässigkeiten der Extrem-Bergsteigerei Rechnung getragen? Das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» sieht es so: «Kristin Harila hat der K 2 kein Glück gebracht. Über ihrem Rekord liegt ein Schatten. In der Bergsteigerwelt wird bis heute darüber debattiert, ob sie womöglich doch nicht alles getan hatte, um Muhammad Hassan zu retten.».

(Quellen: Tages-Anzeiger, Zürich, 15. Mai 2025; «Der Spiegel», Nr. 20, 10. Mai 2025)

Im Rennsattel zu Ehren von Papst Franziskus – und zur Freude von Papst Leo XIV.?

causasportnews.com – 44/2025, 14. Mai 2025

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(causasportnews / red. / 14. Mai 2025) Der Tod von Papst Franziskus am Ostermontag und die Wahl seines Nachfolgers, des US-Amerikaners Robert Francis Prevost als 267. Papst der Katholischen Kirche in der vergangenen Woche, hat die Massen rund um den Erdball in den Bann gezogen, und geradezu elektrisiert – nicht nur die rund 1,4 Milliarden Katholiken auf dieser Welt. «Papst Leo XIV.», wie sich der 69jährige Kardinal Robert Francis Prevost nun als Kirchenoberhaupt nennt, steht für eine Weltkirche, die er einen will und die dem Frieden dienen soll. Auf den Gottesmann mit US-Pass warten diverse Herkulesaufgaben; alle Welt hegt grosse Erwartungen. Er wird wohl eine Prioritätenordnung vorsehen müssen, um nicht an den Herausforderungen zu scheitern. Schon Stunden nach seiner Wahl verkündete er sein «Credo»: Die Herstellung des Weltfriedens soll das vornehmste Ziel seines Pontifikates sein. Vielleicht bringt er nun prioritär die Völkerrechtsverletzer, Schlächter und Kriegsgurgeln auf dieser Welt zur Räson; notwendigerweise an erster Stelle Benjamin Netanjahu und Vladimir Putin, die es zu stoppen gälte. Diese Wunschvorstellung übersteigt wohl auch die Möglichkeiten des Papstes, dem es vielleicht bestenfalls gelingen könnte, seinen schwurbelnden Landsmann im «Weissen Haus» einzugrenzen.

Vielleicht nutzt Papst Leo XIV. auch den Sport als völkerverbindendes Mittel. Von seinem Vorgänger, Papst Franziskus, weiss man, dass das verstorbene, aus dem Fussball-Land Argentinien stammende Oberhaupt der Katholischen Kirche auch an die völkerverständigende Kraft des Fussballs glaubte. 2019 lud er aber auch Rad-Professionals zu einer Audienz in den Vatikan ein und würdigte ihre Sportart als Ausdruck von «Mut, Integrität und Gemeinschaftssinn». Nun soll das berühmteste Radrennen Italiens, der Giro d’Italia 2025, zu Ehren des verstorbenen Papstes auf der Schlussetappe am 1. Juni durch die Vatikanstadt rollen. Papst Franziskus habe diesen Plan noch entsprechend autorisiert, verlautet aus dem Vatikan. Gegen 15.30 Uhr am Schlusstag der Italien-Rundfahrt werden die Pedaleure des 108. Giro zwar nicht rennmässig den Vatikan ansteuern. Die Fahrt führt aber dennoch durch den Eingang Petriano links vom Petersplatz, vorbei am Petersdom, dann über den Bahnhof hinauf zum Hubschrauberlandeplatz auf dem 75 Meter hohen Vatikan-Hügel. Der Giro im Vatikan werde «ein historischer Moment», meint der Sekretär der Vatikan-Behörde für Kultur und Bildung, der irische Kurienbischof Paul Tighe. Papst Franziskus hätte es gefallen, Papst Leo XIV. dürfte die Helden der Landstrasse am letzten Renntag des aktuellen Giro d’Italia in seinen Segen einschliessen und sich über diesen sportlichen Höhepunkt des berühmten Radrennens in diesem Jahr freuen; und vielleicht noch mehr…

Nun mögliche Fahrer-Ortung an der Tour de Suisse 2025 nach dem Tod von Muriel Furrer an der Rad-WM 2024

causasportnews.com – 43/2025, 12. Mai 2025

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(causasportnews / red. / 12. Mai 2025) Noch immer versucht die Radsport-Community den Unfalltod der jungen Rennfahrerin Muriel Furrer anlässlich der Rad-Weltmeisterschaft vom letzten Jahr in Zürich zu verarbeiten. Was im U19-WM-Rennen der Frauen in der Abfahrt in einem Waldstück in Küsnacht am Zürichsee geschah, bleibt bis heute in vielerlei Hinsicht ungeklärt. Am 27. September 2024 kam die am 1. Juli 2006 geborene Schweizer Fahrerin im WM-Frauen-Rennen von der Rennstrecke, die durch ein Waldstück führte, ab und blieb offenbar unbemerkt, jedoch schwer verletzt eineinhalb Stunden im Wald liegen, bis sie entdeckt wurde und ins Kantonsspital Zürich überführt werden konnte. Es stellt sich nun vor allem die Frage, ob das Leben der jungen Fahrerin hätte gerettet werden können, falls die ärztliche Betreuung umgehend nach dem Sturz möglich gewesen wäre.

Nach dem Vorfall anlässlich der Rad-WM, der das Leben der begnadeten, jungen Rennfahrerin derart brüsk und dramatisch ausgelöscht hatte, wurden seitens der Kantonspolizei Zürich und der Staatsanwaltschaft umgehend umfangreiche Ermittlungen zur Klärung des Unfallhergangs aufgenommen. Die Spezialisten der Kantonspolizei und des Forensischen Instituts Zürich hatten nach der Bergung der Fahrerin im Wald von Küsnacht die möglichen Spurensicherungen in die Wege geleitet; u.a. wurde das Rennrad von Muriel Furrer sichergestellt. Nach den nach dem Unfall bekanntgegebenen Erkenntnissen stürzte die Fahrerin während einer Abfahrt durch ein Waldstück in einer Linkskurve. Der Sturz wurde von niemandem beobachtet; Fernsehaufnahmen und andere Aufnahmen sowie Aufzeichnungen des Geschehens lagen und liegen nicht vor. Die gestürzte Athletin wurde von einem Angehörigen der Streckensicherheit etwa eineinhalb Stunden nach dem Vorfall bewusstlos abseits der Strecke im Wald entdeckt. Die sodann aufgebotenen Rettungskräfte übernahmen die Erstversorgung.- Dies wurde in einer Medienmitteilung vom 30. September 2024 von der Zürcher Staatsanwaltschaft und der Kantonspolizei Zürich vermeldet. Nach rund acht Monaten nach dem tragischen Unfalltod der Fahrerin sind die Untersuchungen aktuell noch immer nicht abgeschlossen. Somit liegen auch keine konkreten Untersuchungsergebnisse vor, wie die Oberstaatsanwaltschaft Zürich auf Anfrage von «causasportnews» bestätigte. Darüber soll zur gegebenen Zeit orientiert werden. Auf Nachfrage dieses Mediums bezüglich der doch einigermassen langen Untersuchungsdauer hielt die Oberstaatsanwaltschaft fest: «Es handelt sich um umfangreiche Untersuchungen, was stets seine Zeit braucht». Üblicherweise werde bei einem derartigen Vorfall seitens der Strafverfolgungsbehörden abgeklärt, ob allenfalls strafrechtlich relevantes Fehlverhalten (aufgrund eines konkreten Anfangsverdachts bezüglich eines bestimmten Tatbestandes) vorliegt. Bis dato sei in dieser «Causa» aktuell kein Strafverfahren eröffnet worden, bestätigte die Oberstaatsanwaltschaft.

Der Umstand, dass eine Fahrerin in einem WM-Rennen eineinhalb Stunden wohl schwer verletzt, jedoch unentdeckt, in einem Wald liegt, hat Funktionäre der Radsport-Szene aufgeschreckt. Dass nun aufgrund der Geschehnisse im WM-Rennen in der Schweiz diesem Missstand zukunftsgerichtet abgeholfen werden soll, verwundert nicht. Bei der bevorstehenden Tour de Suisse der Männer und der Frauen im Juni soll ein sog. «Tracking-System» eingeführt werden. Mit diesem technisch komplexen System lassen sich Fahrerinnen und Fahrer im Rahmen eines Radrennens jederzeit orten. Eher eigenartig mutet der Umstand an, dass sich der Verband der nationalen Radsport-Verbände (Union Cycliste Internationale, UCI, mit Sitz in Aigle im Wallis) mit der Einführung dieses Systems bei Rennen, die unter der Ägide des Verbandes stattfinden, Zeit lässt. Dieser Weltverband macht meistens durch Funktionärs-Streitigkeiten von sich reden und gilt als unbeweglich und träge. Die Bestrebungen in der Schweiz initiiert hat der Tour de Suisse-Direktor Oliver Senn, der auch anlässlich der WM in der Schweiz als Rennleiter amtete. Offen ist selbstverständlich im Moment, ob den WM-Rennleiter und Direktor der Schweizer Rundfahrt sowie auch andere Funktionäre der UCI eine strafrechtliche Verantwortlichkeit am Tod von Muriel Furrer treffen könnte.

«Sport-Stadt Zürich» im Elend

causasportnews.com – 42/2025, 7. Mai 2025

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(causasportnews / red. / 7. Mai 2025) Glück und Pech hängen im Sport oft zusammen. Es ist fast wie in der Politik. So etwa aktuell in Deutschland; das Land mit der grössten Volkswirtschaft in Europa ist kaum mehr in der Lage, eine funktionsfähige Regierung auf die Beine zu stellen; geschweige denn, einen Bundeskanzler geeint zu wählen. Für die Wahl zum Regierungschef braucht es einfach ein bisschen mehr Glück und entschieden weniger Pech. Einen Bundeskanzler zu küren ist wohl schwieriger, als die sechs Richtigen im Lotto zu tippen. Oder wie sagte es der ehemalige Fussball-Professional Jürgen Wegmann nach einer knappen Niederlage, die ebenso mit etwas mehr Glück hätte abgewendet werden können? «Zuerst hatten wir kein Glück, dann kaum auch noch Pech dazu».

Fehlendes Glück und mehr Pech? Das fragen sich die Zürcherinnen und Zürcher derzeit, wenn es um ihre «Sport-Stadt Zürich» geht. In der wichtigsten Sportart Fussball herrscht in der Stadt, die sich gerne so fühlt, als stehe sie (auch) sportlich über allen Dingen, Tristesse, sogar Tristesse pur. Die Medien sprechen mit Blick auf Zürich im Moment sogar von einer regelrechten «Fussball-Wüste». Im Elend stehen insbesondere die beiden Fussball-Aushängeschilder FC Zürich (FCZ) und der Grasshopper Club Zürich (GCZ). Der Zustand dieser beiden Klubs ist in jeder Hinsicht besorgniserregend. In der nationalen Meisterschaft spielen die beiden früheren Flaggschiffe des Zürcher Fussballs aktuell in der Relegations-Gruppe der Professional-Liga, was weder ein Zufall noch die Folge von Pech oder mangelndem Glück ist. Der FCZ befindet sich zwar nicht in Abstiegsgefahr; die Saison ist allerdings verkorkst und gelaufen. Dies hängt auch mit der Person des Präsidenten zusammen, der alles tut, um keinen Fettnapf auszulassen. Noch schlimmer präsentieren sich die Verhältnisse bei GCZ: Nun ist ein Wunder notwendig, damit der einstige Renommier-Klub nicht aus der Super League absteigt. Bei GCZ, dem Klub der Reichen, vermeintlich Reichen und Schönen, fehlt das Geld an allen Ecken und Enden. Zuerst «gehörte» der Verein chinesischen Investoren, nun sind die Amerikaner dran, die voll auf Gleichberechtigung im Professional-Fussball setzen mit einer unbedarften Präsidentin an der Spitze. Stacy Johns hat begriffen, dass American Football und der Schweizer Fussball kaum Parallelen aufweisen und beklagt sich nun über altmodische Denkschemen in Zürich. Die Folge auch hier: Peinlichkeiten und Erfolglosigkeit ohne Ende. Die Lehre aus der (Fussball-)Geschichte: Eine gute Präsidentin oder einen guten Präsidenten zu finden ist weit schwieriger als in Deutschland im ersten Wahlgang zum Bundeskanzler gewählt zu werden.

Soviel Pech kann kein Zufall sein, wenn die Fussball-Tristesse in Zürich analysiert werden soll. Sportlich klappt es gar nicht. Immerhin sind die «Fans» beider Klubs in Hochform. Sie beweisen kontinuierlich, was sie unter moderner Kriegsführung verstehen. Nachwuchssorgen haben sie keine. Künftige Randalierer und Gesetzesbrecher rekrutieren sie bei den Linksradikalen in Zürich, welche sonst nur einmal im Jahr, am 1. Mai, zeigen, was es heisst, den Staat und die Gesellschaft zu demontieren.

Im Zürcher Parade-Sport Fussball ist es wie sonst: Man weiss nicht, weshalb es nicht läuft; aber man sieht, dass nichts geht. Für Zürich fast beschämend mutet der Umstand an, dass sich der dritte Klub aus dem Kanton Zürich, der FC Winterthur, noch mit etwas Glück in der Super League wird halten können. Spielt GCZ weiterhin so erfolglos schlecht und nutzt der FC Winterthur sein Sport-Potential aus, könnte der Absteiger aus der Professional League auch GCZ heissen!

Im Moment tröstet sich Zürich übergreifend über die Fussball-Tristesse hinweg. Soeben hat der Zürcher Schlittschuh-Klub «ZSC Lions» zum elften Mal die nationale Meisterschaft im Eishockey gewonnen. Immerhin ein Vollerfolg, wenn auch ausserhalb des Fussballs, für die Stadt Zürich. Da nimmt man in der stolzen Limmatstadt sogar den Erfolg in einer regionale Veranstaltung, Eishockey, in Kauf.

«Causa Sport» unter anderem im Spannungsfeld von Immanuel Kant und Donald Trump

causasportnews.com – 41/2025, 4. Mai 2025

(causasportnews / red. / 4. Mai 2025) Wer sich derzeit mit sportlichen und sport-wissenschaftlichen Themen befasst, kommt an Donald Trump nicht vorbei. Das hat nicht primär mit der Fussball-Weltmeisterschafts-Endrunde 2026 in den USA, in Kanada und in Mexiko zu tun. Die drei Austragungsländer dieses grossen Sportereignisses, das im kommenden Jahr vom 11. Juni bis zum 19. Juli stattfinden und mit 48 teilnehmenden Teams (Nationalmannschaften) gespielt werden soll, sind sich derzeit und wohl bis auf Weiteres spinnefeind, was einzig mit dem US-Präsidenten zu tun hat. Derzeit kann nur konstatiert werden, dass die Vorfreude auf dieses Fussball-Turnier noch nicht so richtig spürbar ist und aktuell auch global noch keine positiven Gefühlsregungen festgestellt werden können.

Das bedeutendste Sport-Ereignis 2026 in einer unsicher und unberechenbar gewordenen Welt ist in zeitlicher Hinsicht noch weit entfernt. Diese Konstellation wird in der neusten Ausgabe von «Causa Sport» (1/2025 vom 30. April 2025; causasport.org) folgerichtig ausgeklammert. Nicht zuletzt in Anbetracht vor ungefähr 300 Jahren geborenen Philosophen Immanuel Kant drängt sich allerdings eine Standortbestimmung bezüglich der liberalen Philosophie des Königsberger Denkers sowie des aktuellen Herrschers im «Weissen Haus» auf. Vernunft auf der einen Seite (Immanuel Kant: «Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen») und auf der andern Seite rücksichtsloses Reinschlagen, wo immer nur möglich; dies zur Verfolgung eines einzigen Ziels (Donald Trump: «make America great again»; im Sinne von Immanuel Kant müsste hier wohl justiert werden: «Habe Mut, dich auf deine eigenen Stärken zu besinnen».) – dieses Spannungsfeld wird im «Editorial» der ersten Ausgabe von «Causa Sport» in diesem Jahr angesprochen und analysiert. Schliesslich hat die «Politik» des US-Präsidenten auch mit Sport zu tun: Salto vorwärts, salto rückwärts, und alles wieder von vorne…

«Causa Sport» 1/2025 behandelt vor allem Gerichts-Entscheide aus der Schweiz, aus Österreich und aus Deutschland. Die «Fehraltorfer Pferderennen», die wegen Land-Streitigkeiten seit geraumer Zeit nicht mehr ausgetragen werden können, bewegen die Pferdesport-Szene in der Schweiz; das Baurekursgericht Zürich hat sich mit dem Vorgang befassen müssen. Vor allem mit der Frage der Beschwerdelegitimation betreffend des berühmten «Säulirennens», das jeweils anlässlich der «OLMA» (Ostschweizerische Land- und Milchwirtschaftliche Ausstellung) in St. Gallen durchgeführt wird, hat sich das Schweizer Bundesgericht auseinander gesetzt. Ist ein solches, schweinisches Rennen Sport? Kann ein «Säulirennen», konkret der Wettbewerb in St. Gallen) Gegenstand einer Sportwette sein?- Das ist hier die Frage.- Ein Sturz aus dem Etagenbett in einer Jugendherberge anlässlich eines Schulschikurses beschäftigte den Obersten Gerichtshof Österreichs ebenso wie die Haftung eines Vereins bezüglich einer Pay-TV-Wiedergabe in einem Vereinslokal.- Der Deutsche Bundesgerichtshof hatte ein Schadenersatzbegehren eines Fussballvereins nach einem Zwangsabstieg zu beurteilen.

Diese und weitere Schwerpunkte werden in der neuen Ausgabe von «Causa Sport», Erscheinungsdatum 30. April 2025), abrufbar über die die online-Plattformen von «Swisslex» (swisslex.ch; Schweiz), «Manz»-Verlag (manz.at – rdb.at; Österreich) sowie von Duncker & Humblot (Verlag Duncker & Humblot, duncker-humblot.de; Deutschland), gesetzt.