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News von ausserhalb der Sportstätten bezüglich grosser und kleiner Bälle

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(causasportnews / red. / 6. Juni 2022) News ausserhalb der Sportstätten in England, die indirekt mit grossen und kleinen Bällen zu tun haben oder hatten, sind derzeit bemerkenswert.

Zum einen ist es nun als definitiv zu vermelden, dass der 86jährige Berner Multimilliardär Hansjörg Wyss, der bisher mit Fussball soviel am Hut hatte wie der Deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz mit der Aufrüstung der Bundeswehr, im Rahmen eines Finanz- und Investment-Konsortiums den berühmten Londoner Fussballklub FC Chelsea definitiv übernommen hat. Nicht ganz bedeutungslos ist diese Information insofern, als Verkäufer des Klubs der schillernde russische Oligarch Roman Abramowitsch ist. Der 55jährige (ebenfalls) Multimilliardär mit im Weiteren einem israelischen und einem portugiesischen Pass geriet ab Beginn des Überfalls Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 unter Druck, weil er zumindest in Teilbereichen dem engeren Umfeld des Russischen Diktators Wladimir Putin zugerechnet wird. Jedenfalls ist der Oligarch mit nicht ganz makellosen Ruf sein Prestige-Projekt in der berühmtesten und besten Fussball-Liga der Welt auf der Insel los – auch dank der britischen Regierung, welche zufolge der Sanktionen gegen Russland den Verkauf des FC Chelsea bewilligen musste. Das ist nun geschehen; das Konsortium um den US-Milliardär Todd Lawrence Boehly, u.a. ebenfalls ein Philanthrop wie Hansjörg Wyss, darf sich Eigentümer des Renommierklubs im Londoner Stadtteil Fulham nennen. Der erstaunliche Schweizer Hansjörg Wyss verkörpert auch die Geschichte eines Mannes, der von ganz unten kam und es sukzessive nach oben geschaffen hat. Und wohl für immer auch oben bleiben wird.

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Nach den Fussbällen ist die Welt der Milliardäre zu verlassen, und es sind die derzeitigen Niederungen eines ehemaligen Millionärs aus dem Bereich der kleineren Tennis-Bälle zu fokussieren. Dabei geht es um niemanden Geringeren als den früheren Tennis-Superstar Boris Becker, der vor etwas mehr als einem Monat, ebenfalls in London, wegen Insolvenzdelikten zu fast drei Jahren Haft verurteilt worden ist. Die Welt nahm einigermassen erstaunt zur Kenntnis, dass der Ex-Tennisspieler umgehend nach Urteilseröffnung in Haft gesetzt worden ist. Nun hat der 54jährige ehemalige Ball-Virtuose bekannt gegeben, das ausgefällte Strafurteil akzeptieren zu wollen; er wird somit wohl mehr als ein Jahr im Gefängnis wohnen statt in Luxus-Hotels. Dem «Fall Boris Becker» ist allerdings auch eine gewisse Tragik eigen: Berühmter Sportler, Millionär, das Leben eher nicht im Griff – und am Schluss ganz unten. Sogar sein Verteidiger qualifizierte ihn vor Gericht als naiv, aber unschuldig. Das sah das Gericht anderes. Da der Entscheid des Londoner Gerichts wohl auch teils politisch motiviert ist, dürfte es nicht unklug sein, die Gerichtssache nun auf sich beruhen zu lassen.

Hans Jörg Wyss (86) und Boris Becker (55), der eine neuerdings eine grosse Nummer in der Fussballwelt, der andere, der in der Welt der kleineren Filzbälle ganz oben war und nun unten angekommen ist, stehen für die Ausnahme bezüglich des vielzitierten Grundsatzes mit Bezug auf die kleinen Tennis- und die grösseren Fussbälle: «Je älter der Mann, desto kleiner der Ball». Die nächste Eskalationsstufe in dieser Sport-Trilogie wäre dann noch der Golfsport. Tiger Woods hat sich bekanntlich nach seinen sportlichen und privaten Abstürzen wieder aufgefangen.

Der FC Chelsea bald in Schweizer Hand?

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(causasportnews / red. / 2. Mai 2022) Eine besondere Rolle im Krieg Russlands gegen die Ukraine spielen die in der westlichen Welt aktiven russischen Oligarchen, also diejenigen Menschen, die dem russischen Volk seinerzeit das Geld abgenommen haben (während die derzeit an der Macht befindlichen «Politiker» lediglich den Staat ausplündern). Wie also umgehen mit den Oligarchen ausserhalb Russlands?- Das ist derzeit die grosse Frage. Sie sind nicht nur unbeliebt, sondern seit dem Kriegsausbruch weltweit geächtet, und viel schlimmer: Man trachtet ihnen nach den aufgehäuften Reichtümern. Sie gelten schliesslich als Supporter der Schergen im Kreml. Es soll ihnen derzeit verunmöglicht werden, weiterhin im Westen zu prassen und es sich gut gehen zu lassen. Einer dieser ungeliebten bis verhassten Oligarchen ist der 55jährige Roman Abramowitsch, der neben der russischen noch die israelische und portugiesische Staatsbürgerschaft besitzt. Was diese schillernde Persönlichkeit mit Sympathien zu den Kriegstreibern im Kreml so treibt, ist eines der bestgehüteten Geheimnisse auf der Welt. Bekannt geworden ist er aber einer breiten Öffentlichkeit 2003 als Käufer des Londoner Renommierklubs FC Chelsea (Kaufpreis: etwas über 200 Millionen Dollar); weil die Luft auf der Insel für Oligarchen einigermassen dünn geworden ist, denn gewisse Vermögen von Oligarchen sind relativ zügig eingefroren worden. So will der Oligarch mit den drei Pässen seit Ausbruch des Krieges seinen Klub loswerden. An Kaufinteressenten mangelt es nicht, aber ein Problem wird zu lösen sein: Was geschieht mit einem Kauferlös von etwas mehr als drei Milliarden Dollar? Wird der Ertrag aus dem Verkauf sofort eingefroren oder kann der mit allen Wassern gewaschene Verkäufer die Restriktionen gegen Oligarchen auf der Insel mit einem genialen Firmengeflecht unterlaufen? Aktuell muss die britische Regierung einem Verkauf des Klubs in jedem Fall zustimmen. Einer, der nun offenbar das Rennen um den Klub machen dürfte, ist der Berner Milliardär Hansjörg Wyss, der den FC Chelsea zusammen mit anderen Investoren zu übernehmen gewillt ist. Weil der 86jährige Schweizer Unternehmer auch als erklärter Philanthrop gilt, dürften keine Zweifel darüber bestehen, dass der Schweizer für den Kauf des Klubs nur eine Bedingung stellen wird, nämlich, dass der Ertrag aus dem Verkauf des FC Chelsea für den Wiederaufbau des von Russland zerstörten Landes verwendet wird. So dürfte die Regierung von Boris Johnson dem Verkauf des FC Chelsea ohne wenn und aber zustimmen. Oder doch nicht? Also affaire à suivre?