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Promi-Todesfall im Ex-FIFA-Hotel

Rive Gauche im Hotel Baur au Lac Zürich
Photo by Walter Schärer

(causasportnews / red. / 7. Februar 2023) Das Hotel «Baur au Lac» in Zürich gehört zu den renommiertesten Herbergen in der Limmatstadt. Dort steigen regelmässig neben begüterten und vermeintlich begüterten Normal-Sterblichen Stars, Sternchen und Prominente ab. Zumindest bis im Mai 2015 war das «Baur au Lac» auch der bevorzugte Übernachtungsort der ausländischen Fussballfunktionäre, die beispielsweise aufgrund von Aktivitäten im Rahmen des Weltfussballverbandes FIFA in Zürich weilten. Eben bis 2015. Am 27. Mai 2015, kurz vor dem FIFA-Kongress in Zürich in jenem Monat, wurden mehrere unter Korruptionsverdacht stehende, vorwiegend aus Südamerika stammende Fussball-Funktionäre frühmorgens aus ihren Betten im «Baur au Lac» geholt und in Auslieferungshaft gesetzt (vgl. etwa auch causasportnews vom 10. Januar 2020). Es war dies eine konzentrierte Aktion der amerikanischen Anti-Korruptionsbehörden mit den Schweizerischen Strafverfolgungsbehörden. Im Morgengrauen jenes Mai-Tages hielten sich ausgewählte, vorinformierte Journalisten aus Übersee in der Lobby des Hotels auf, um die Welt über die Verhaftungsaktion aus erster Hand zu informieren. Die Vorgehensweise war in vielerlei Hinsicht speziell; nicht klar ist etwa bis heute, weshalb die Funktionäre, welche über die USA nach Zürich angereist waren, nicht gleich von den amerikanischen Strafverfolgungsbehörden in den USA inhaftiert wurden. Jedenfalls konnten die Amerikaner mit dieser konzentrierten, gut vorbereiteten Aktion mit Hilfe der dienstbeflissenen Schweizer Polizeibehörden einen weltweit beachteten «Coup» landen. Auf einen Schlag erlangte das Hotel «Baur au Lac» in Zürich weltweiten Bekanntheitsgrad, natürlich mit der Folge, dass Fussballfunktionäre aus aller Welt bis heute die Luxus-Herberge, die seit jenem Ereignis im Jahr 2015 als «sport-kontaminiert» gilt, weitgehend meiden.

Glücklicherweise lässt sich das Hotel einen Steinwurf vom Zürichsee entfernt auch auf andere Weise füllen, eben mit Stars, Sternchen, Prominenten und Vertreterinnen und Vertreter des Jet-Set. Aber wo (gut) gelebt wird, wird auch gestorben. So rückte das «Baur au Lac» kürzlich wieder in die Schlagzeilen, als es den Tod eines Millionärsfamilien-Sprosses zu vermelden gab. Zuerst wurde verklausuliert kommuniziert, doch die Illustrierte «BUNTE» hielt sich in ihrer neusten Nummer nicht mehr zurück und vermeldete den mysteriösen Tod von «Philly», mit vollem Namen Louis Philip Schuler-Voith, der tot in einem Zimmer des «Baur au Lac» aufgefunden worden war. Eine leblose Person konnte nicht mehr wiederbelebt (!) werden, verlautete aus Deutschland, was die «BUNTE» zu folgendem Fazit verleitete: «Louis Philip Schuler-Voith wurde leblos in einem Hotel in Zürich gefunden und konnte nicht wiederbelebt werden. Die Society ist in tiefer Trauer» («BUNTE» vom 2. Februar 2023). Der vom gelernten Schlosser Louis Schuler begründete, heutige Schuler-Konzern ist ein bedeutender Zulieferer der Automobilindustrie. Die Eltern des Verstorbenen bewegen sich offenbar zumindest im mehrstelligen Millionenbereich. Noch ist unklar, welches die Gründe für den Tod des jungen Mannes, der nur 38 Jahre alt wurde, im «Baur au Lac» sind. Die «BUNTE» wird diesbezüglich zweifellos «dran» bleiben und es der Welt zu gegebener Zeit mitteilen.

Vom „Baur au Lac“ in die Untersuchungsmühlen

(causasportnewsd / red. / 10. Januar 2020) Das Luxus-Hotel „Baur au Lac“ zählt zu den nobelsten Adressen der Stadt Zürich. In diesem Hotel pflegten u.a. die Top-Fussballfunktionäre zu wohnen, falls sie in der Limmatstadt i.S. Weltfussball unterwegs waren (der Sitz des Weltfussballverbandes FIFA befindet sich ebenfalls in Zürich). Das war bis 2015 so; dann ereignete sich eine Wende, die alles andere als nobel zu bezeichnen war: Das Hotel an bester Lage am Zürichsee geriet weltweit in die Schlagzeilen, und entsprechende Bilder gingen um die Welt, als die Schweizer Behörden auf Ersuchen der Amerikaner in einer spektakulären, medial orchestrierten Aktion in den frühen Morgenstunden des 27. Mai 2015 sechs Fussball-Funktionäre im „Baur au Lac“ aus den Betten holten und abführten. Bis heute wirkt dieses Ereignis nachhaltig. Für die Schweiz und das Nobel-Hotel bedeutete diese Vorgehensweise allerdings ein bis heute nachwirkender Reputationsschaden. Für die Verhafteten war der Tapetenwechsel vom Hotel „Baur au Lac“ ins Untersuchungsgefängnis ein Schock; die Funktionäre waren sich sehr sicher und hätten nie daran gedacht, dass die internationale Rechtshilfe in Strafsachen in der als „sicher“ geltenden Schweiz derartige Folgen zeitigen könnte.

Gegen zwei der damals verhafteten Funktionäre, Nicolas Leoz (Paraguay) und Eduardo Deluca (Argentinien), sind die im Nachgang zu den Verhaftungen angehobenen Strafverfahren beendet, bzw. abgeschlossen worden. Der 91jährige Paraguyaner verstarb im letzten Jahr, und gegen den 80 Jahre alten Argentinier wurde im Dezember des vergangenen Jahres ein noch nicht rechtskräftiger Strafbefehl erlassen. Der Tatbestand der ungetreuen Geschäftsbesorgung wurde als erfüllt angesehen. Beide ehemaligen Fussballfunktionäre hatten nach Auffassung der Schweizer Behörden Gelder des Fussballverbandes von Südamerika abgezweigt. Eduardo Deluca wurde mit einer bedingten Geldstrafe von 36‘000 Franken und einer Busse von 5‘000 belegt. 16,4 Millionen Franken werden an den Verband zurückbezahlt; die Gelder sind von den Behörden auf Konten der beiden Funktionäre bei den Schweizer Banken Credit Suisse und Julius Bär beschlagnahmt worden.