
(causasportnews / red. / 20. Februar 2022) Die Welt atmet auf und bangt dennoch. Die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking sind Geschichte. Der unter dem Damoklesschwert von «Corona» durchgezitterte Grossanlass konnte einigermassen unbeschadet zu Ende geführt werden. Flächendeckende Freude kaum jedoch während der zwei Wettkampf-Wochen kaum je auf. Zu stark dominierte neben der Pandemie die Sorge um den sog. «Ukraine-Konflikt». Wie voraussehbar (causasportnews vom 28. Januar 2022), hielt der «Olympische Friede» durch und durch, und es war an sich klar, dass Wladimir Putin seinem chinesischen Pendant Xi Jinping diesen Propaganda-Anlass nicht durch einen Krieg mit der Ukraine während der Wettkämpfe verderben wollte; das war schon evident, als der russische Machthaber zur Eröffnungsfeier nach Peking reiste und vor der sonst abwesenden Polit-Prominenz aus aller Welt Präsenz markierte (causasportnews vom 8. Februar 2022). Dass das Ruhen kriegerischer Auseinandersetzungen während Olympia nicht nur eine Legende ist, demonstrierten zwei Freestyler kurz vor dem Abschluss der Wettkämpfe, als sich der zweitplatzierte Ukrainer Oleksandr Abramenko und der Bronze-Medaillengewinner Ilya Burov nach getaner Arbeit im Schnee umarmten und herzten. Logisch, dass diese Geste zwischen zwei Sportlern einen Eklat auslösten. Zu stark dominiert nun erneut und verstärkt die Angst, was die Russen mit den zusammengesetzten Truppen an der Grenze zur Ukraine jetzt wohl anstellen würden. Die verbreiteten Angst-Psychosen und Hysterien des Westens sowie die glücklicherweise bis jetzt nicht Tatsache gewordenen Prophezeiungen (vor allem seitens der USA unter Führung eines deroutierten Präsidenten) über einen Einmarsch der Russen in der Ukraine belassen dem Kreml-Herrscher an sich nur eine Option, um dem Desaster ohne Gesichtsverlust zu entkommen. Die auf diese Weise ungewollt, jedoch naiverweise zu Kriegstreibern gewordenen West-Politiker haben wohl die gesicherte, historische Erkenntnis geradezu ausgeblendet, dass Despoten und Diktatoren nicht den Krieg lieben, aber den Kriegszustand. Zudem haben wir noch die «Corona»-Pandemie, von den Politikern zwar umfassend als beendet erklärt, zumindest verdrängt – trotz Fallzahlen in schwindelerregender Höhe. Die groteske Geschichte hierzu lieferte der Schweizer Bundespräsident und gelernte Arzt Ignazio Cassis, der vor kurzem die Pandemie für beendet und besiegt erklärte, einen Tag später aber kleinlaut verkünden musste, nun selbst vom Infekt befallen zu sein. Sagte es und verschwand in die Isolation.
Weil die Zukunfts-Perspektiven für die Welt in vielerlei Hinsicht nicht gerade als rosig zu qualifizieren sind, sei noch ein kurzer Rückblick der etwas anderen Art auf den Grossanlass in China gestattet. Die Spiele wurden überschattet von lediglich drei richtigen Doping-Fällen. Zwei Ukrainerinnen (!) und Hossein Saveh Shemshaki aus dem Iran blieben in den Fängen der Dopingfahnder hängen. Tragisch und skurril mutet der nach wie vor schwelende Dopingfall der 15jährigen Russin (!) Kamila Walijewa an, die das öffentliche Trommelfeuer um ihre Person nicht ertrug und im Eiskunstlauf-Wettbewerb in Peking brutal abstürzte. Nicht auszudenken, wenn die junge Russin noch eine Medaille gewonnen hätte. Russland zum letzten: Die Mannschaft aus dem Reiche Wladimir Putins trat in Peking nicht als nationale, russische Delegation auf, sondern unter der Bezeichnung «ROC» (Russisches Olympisches Komitee). Wegen der Dopingskandale um Russland nach den Olympischen Winterspielen im russischen (!) Sotschi 2014 darf Russland derzeit nicht mehr als Nationalmannschaft an Anlässen, wie den Olympischen Spielen, teilnehmen. Der Doping-Bann könnte sich verlängern, falls sich in der Affäre um Kamila Walijewa einmal ergeben sollte, dass in Russland nach wie vor Staatsdoping praktiziert wird.
Nun, wie heisst es so schön im Sport: Positive Erinnerungen bewahren, aber immer optimistisch in die Zukunft schauen! Mit Blick auf den nächsten grossen Sportanlass in diesem Jahr ist eine gehörige Portion Optimismus unabdingbar. Dass die Fussball-Weltmeisterschaftsendrunde im Winter dieses Jahres in Katar vor allem den Präsidenten sowie den Finanzchef des Weltverbandes FIFA erfreuen wird, ist zumindest eine herausragende, sportliche Zukunftsperspektive…