causasportnews.com – 16/2025, 19. Februar 2025

(cauasportnews / red. / 19. Februar 2025) Es ist wohl etwas vom Niederträchtigsten, aus dem Elend oder dem Unglück anderer, vorwiegend Prominenter, Kapital schlagen zu wollen. So kommt es immer wieder vor, und es erstaunt nicht, dass der ehemalige Formel 1-Champion Michael Schumacher einmal mehr ein Opfer dieser Begierde geworden ist. Der Ende 2013 beim Skifahren in den französischen Alpen schwer verunglückte, heute 56jährige Deutsche befindet sich offenbar zufolge des erlittenen Schädel-Hirn-Traumas in derart schlechter physischer und psychischer Verfassung, dass er seit dem Unfall durch seine Familie von der Öffentlichkeit abgeschirmt wird. Zur Befriedigung medialer und anderer Gelüste wird allerdings immer wieder versucht, z.B. Fotos vom Ex- Formel 1-Star, der in seinem Anwesen in Gland am Genfersee betreut und gepflegt wird, zu erhaschen. Solches Fotomaterial eignet sich bestens, um auch erpresserisch aktiv zu werden. Das geschah bisher einige Male, und stets wurde die Forderung gegenüber der Familie Schumacher erhoben, Fotos oder vertrauliche Unterlagen zum Gesundheitszustand von Michael Schumacher zu veröffentlichen, wenn nicht ansprechende Summen bezahlt würden. Man bewegt sich in der «Causa Schumacher» im Millionenbereich. Ein derartiger Vorgang, der juristisch «Erpressung» genannt wird, wurde kürzlich strafrechtlich beurteilt, nachdem von der Familie Schumacher Millionen verlangt wurden, damit es zu keiner Veröffentlichung von Fotos, Videos und Patientenakten im Darknet betreffend des schwer verletzten Ex-Rennfahrers kommen würde. Die Erpressung misslang und endete mit einer Verurteilung der Täter aus dem Türsteher-, Security- und Personenschützer-Milieu. Einer der verurteilten Männer missbrauchte in übelster Art seine Stellung als ehemaliger Sicherheits-Mitarbeiter bei der Familie Schumacher, was die langjährige und immer noch aktive Managerin von Michael Schumacher und Vertraute der Familie, Sabine Kehm, nachvollziehbar emotional so kommentierte: «Der Vertrauensbruch dieses ehemaligen Mitarbeiters tut besonders weh.»
Das Amtsgericht Wuppertal fällte kürzlich gegen die angeklagten Männer diskussionslose Urteile, wie die Deutsche Nachrichtenagentur «dpa» vermeldete:
«Für die gescheiterte Erpressung der Familie von … Michael Schumacher hat die Justiz bis zu drei Jahre Haft verhängt. Der mehrfach vorbestrafte 53jährige Hauptangeklagte wurde … wegen versuchter Erpressung in einem besonders schweren Fall zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, sein Sohn erhielt wegen Beihilfe zur versuchten Erpressung in einem besonders schweren Fall zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, sein Sohn erhielt wegen Beihilfe zur versuchten Erpressung ein halbes Jahr Haft auf Bewährung und 1200 Euro Geldauflage. Ein ehemaliger Sicherheitsmitarbeiter bei der Familie wurde ebenfalls wegen Beihilfe zu zwei Jahren Haft auf Bewährung und 2400 Euro Geldauflage verurteilt. Der 53Jährige habe mit seinem Vertrauensbruch den wesentlichsten Tatbeitrag geleistet und die Sache ins Rollen gebracht», hiess es in der «dpa»-Meldung im Nachgang zur Gerichtsverhandlung vom 12. Februar 2025 in Wuppertal. Nachtrag: Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig. Im Falle des Ex-Sicherheitsmitarbeiters ist seitens der Familie Schumacher Berufung angekündigt worden.
Die Angeklagten blieben anlässlich der Verhandlung in Wuppertal nicht unter sich. Der Zuschauerbereich war vollbesetzt mit Sympathisanten der Angeklagten aus der nationalen Türsteher- und Security-Szene, wie das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» das Treiben im Gerichtssaal beschrieb. «In den hinteren Reihen herrschte zuweilen Stimmung wie bei einem Klassenausflug. … Hey Bruda, Digga, Habibi. Grosses Hallo.» («Der Spiegel», 8/2025, 15. Februar 2025, 36 f.).- Das ist offensichtlich der Nährboden, auf dem menschenverachtende Skrupellosigkeit gedeiht.







