
(causasportnews / red. / 10. September 2022) Der Formel 1-Grand-Prix in Monza ist immer etwas Spezielles, In diesem Jahr ist alles noch spezieller, denn der Hochgeschwindigkeitskurs in einem Aussenbezirk von Monza in der Lombardei wird heuer 100 Jahre alt. Die Strecke, auf der Juan Pablo Montoya mit einem BMW-Motor und 19 000 Umdrehungen 2005 in einem «Williams» mit 372,6 km/h einen immer noch gültigen Top-Speed-Rekord schaffte, war die Antwort Europas vor allem auf die «Nudeltopf»-Strecke von Indianapolis. Ausgedacht hatte sich diese Variante des Strassenkurses mit Steilkurven als Abkehr von den Rennstrecken-Ovals in USA und in England der Architekt Alfredo Rosselli. Der Kurs mit 11 Kurven, welche bekannte Namen wie «Lesmo», «Parabolica» und «Curva Grande» tragen, beträgt heute noch 5,793 Kilometer. Bald bildete sich um Monza Mythen in vielerlei Hinsicht; dies vermehrt, seit ab 1950 der Formel 1-Grand-Prix von Italien auf diesem Kurs ausgetragen wird. Gewinnt Ferrari in Monza, läuten in diversen Kirchen Italiens noch immer die Kirchenglocken. A propos Ferrari: Seit 75 Jahre ist Ferrari als Renommier-Marke im Formel 1-Rennsport dabei. Wenn ein Fahrer mit einem Ferrari-Boliden Weltmeister wird, ist vor allem Ferrari Weltmeister, obwohl der Wettbewerb offiziell «Fahrer-Weltmeister» genannt wird. Es ist die einzige Marke, bei der diese alles zählt, der Fahrer eher weniger. Das war selbst bei Michael Schumacher so, als dieser dem Werk in Maranello von 2000 bis 2004 fünf Weltmeistertitel in Serie bescherte. Es kristallisierte sich das Bonmot heraus, dass selbst ein Schimpanse in einem Ferrari Weltmeister werden könne – Hauptsache, und nur das zählt, er sitzt in einem Ferrari. Derzeit lahmt das springende Pferd aus Maranello (wieder einmal). Unbedeutend ist dabei, dass aktuell kein Fahrer aus Italien in einem Ferrari-Cockpit sitzt. Max Verstappen im «Red Bull» wird auch in diesem Jahr nicht beizukommen sein. Der «Autodromo Nazionale di Monza» hat in seiner 100jährigen Geschichte Sensationen, Dramen und Tragödien erlebt. Aber auch viel Unerwartetes. So ist es durchaus möglich, dass an diesem Renn-Wochenende auf dieser Geschwindigkeitsstrecke, welche mutige Spätbremser klar bevorteilt, trotz der nicht optimalen Ausgangslage ein Ferrari als erster die Ziellinie kreuzen wird. «Niente è impossibile» (nichts ist unmöglich) wird das Prinzip Hoffnung in Monza genannt.