causasportnews.com – 14/2025, 12. Februar 2025

(causasportnews / red. / 12. Februar 2025) Im alpinen Skisport ist die Schweiz, bzw. sind die Schweizer Athletinnen und Athleten, derzeit das Mass aller Dinge. Seit der Berner Speed-Spezialist Franjo von Allmen Weltmeister in der Königsdisziplin des Skisports, der Abfahrt, geworden ist, herrscht im Land der eher nüchternen, sachlichen Schweizerinnen und Schweizer eine Euphorie, wie sie die Nation noch kaum je erlebt hat. In Saalbach (Österreich) dominiert rot-weiss, und es müsste Unglaubliches geschehen, um die Skisport-Nation «Schweiz» im WM-Medaillenspiegel von Saalbach noch vom Spitzenplatz zu verdrängen. Auch wenn die Bäume nie in den Himmel wachsen werden und auch wieder andere Zeiten kommen könnten, ist der Skisport-Enthusiasmus derzeit nicht mehr zu bändigen. In dieses Ski-Hoch platzte die sensationelle Meldung aus Zermatt, dass in der Gegend des weltberühmten Matterhorns nun künftig doch Weltcup-Abfahrts-Rennen ausgetragen werden sollen. Somit wird auch dieser hintere Teil des Kantons Wallis vom Ski-Fieber erfasst. Die geplante Premiere der ersten, länderübergreifenden Weltcup-Abfahrt wurde 2023 und 2024 zum Desaster. Die Piste «Gran Becca» («Grosser Gipfel») mit Start oberhalb von Zermatt (Schweiz) und dem Ziel in Cervinia (Italien) war zwar rennbereit, doch das Wetter verhinderte in beiden Jahren gefahrlose Rennen vor der imposanten Kulisse des Matterhorns. In der laufenden Ski-Saison und auch mit Blick auf die kommenden Jahre galt das «Projekt Weltcup-Abfahrten am Matterhorn» nach den Wetter-Pleiten 2023/2024 in Zermatt als «gestorben».
Und nun der Paukenschlag. Ab 2028 könnte es auf dem Theodul-Gletscher von Zermatt zu Weltcup-Rennen kommen, nein, «es wird dazu kommen», sind sich die Zermatter Organisatoren sicher, die mit den national und international tätigen Ski-Funktionären eine entsprechende Vereinbarung geschlossen haben. Im letzten Jahr zankten sich die Protagonisten der Rennsport-Szene darum und darüber, wer auf dem besagten Gletscher, der den Namen des Bischofs Theodul (um 375 n. Chr.) trägt, trainieren dürfe. Der Schweizer Skiverband, «Swiss-Ski», hat nun die Hoheit über den Gletscher, die sog. «Gletscher-Infrastruktur» von Zermatt, erworben und kann künftig darüber befinden, wer darauf aktiv werden darf. Dieser Coup, der in der Folge eine Partnerschaft mit dem Internationalen Skiverband (FIS) ermöglicht hat, wird dazu führen, dass in dieser Gegend ab 2028 Speed-Weltcup-Rennen Realität werden. Die FIS (mit Verbandssitz in Oberhofen am Thunersee) hat offensichtlich garantiert, dass zu den Weltcup-Rennen auf dem Gornergrat jeweils in der zweiten März-Hälfte gestartet werden kann. Somit wird die derzeitige Ski-Euphorie in der Schweiz auch rund um das Matterhorn im Grenzbereich zwischen der Schweiz und Italien spürbar werden, es sei denn, die Schweizer Sportlerinnen und Sportler würden bis 2028 von einer «Baisse» erfasst…



