causasportnews / 1206/11/2024, 29. November 2024

(causasportnews / red. / 29. November 2024) Über zwei Monate sind vergangen, seit die junge Schweizer Radsportlerin Muriel Furrer anlässlich der Rad-Weltmeisterschaften in Zürich ums Leben gekommen ist. Als ob der Vorfall nicht schon an sich tragisch wäre, belastet die immer noch unbekannte Unfallursache vor allem die Familie und die Radsport-Szene: Was geschah am 26. September auf der Abfahrt auf nasser Strasse vom Pfannenstiel in Richtung Küsnacht ZH? Seit Wochen wird untersucht, ermittelt und spekuliert, wie die 18jährige Nachwuchshoffnung zu Tode gekommen sein könnte. Geradezu mysteriös mutet der Umstand an, dass Muriel Furrer von der Strecke abgekommen ist und dann im Wald verschwand. Sie blieb während eineinhalb Stunden unentdeckt. Ihr Verschwinden ist unerklärlich. Vor allem befeuert dieses Faktum die Spekulationen, dass das Leben der hoffnungsvollen Athletin vielleicht hätte gerettet werden können, wenn der Unfall sofort bekannt und die verunfallte Sportlerin hätte geborgen und allenfalls umgehend medizinisch versorgt werden können. In der Tat ist es unglaublich und unverständlich, dass die Menschen zum Mond fliegen können, Drohnen erfolgreich für alle möglichen Belange einsetzen und die Menschheit aktuell das Heil in der sog. «Künstlichen Intelligenz» sucht und offenbar findet, eine Sportlerin in einem WM-Rennen aber während eineinhalb Stunden in einem Wald verschwindet und dieses Verschwinden von niemandem bemerkt wird. Diesen Umstand möchten die Verantwortlichen der Rad-WM bestmöglichst ausblenden, denn auch ihnen ist der tragische Vorfall im Küsnachter Wald nicht mehr geheuer, zumal sich hier durchaus auch Fragen der zivil- und strafrechtlichen Verantwortlichkeit stellen könnten. Jedenfalls präsentieren sich die Verhältnisse derzeit wie in der Politik, wenn bei Missständen und tragischen Impakten Forderungen an wen auch immer gestellt werden. Das ist im Rahmen des Internationalen Radsport-Verbandes (UCI) mit Sitz in Aigle im Wallis nicht anders. Einer der Hauptverantwortlichen der WM-Rennen in und um Zürich, der Schweizer Oliver Senn, fordert zur Überwachung und Kontrolle der Fahrerinnen und Fahrer während der Radrennen ein GPS-Tracking. Dadurch soll verhindert werden, dass Akteure, wie Muriel Furrer, während eines Strassenrennens lange Zeit wie vom Erdboden verschluckt bleiben. Vielleicht hat die «Forderung» von Oliver Senn, der u.a. auch als Direktor der Tour de Suisse tätig ist, etwas für sich. Ein Thema wird den Strassen-Radsport jedenfalls in Zukunft beschäftigen, nämlich, wie dem Umstand abgeholfen werden kann, dass die Rennen immer schneller und gefährlicher werden. Da nützen auch die Strassenhindernisse, die nach der WM in Zürich wieder flächendeckend und geradezu ideologisch getrieben aufgebaut werden, nichts – im Gegenteil. Diese Gefahrenquellen werden kaum zu neutralisieren sein, und auch die staatlich verordnete Unsitte, dass öffentliche Strassen immer mehr zu Parkplätzen «umgenutzt» werden, fördert die Sicherheit im Radsport nicht.









