
(causasportnews / red. / 11. Oktober 2022) Die mit einiger Spannung erwartete Qualifikations-Auslosung zur Fussball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland ist in Frankfurt über die Bühne gegangen. Grosse Überraschungen sind ausgeblieben, auch wenn etwa die Gruppe C mit Italien, England, Ukraine, Nordmazedonien und Malta einiges an Spannung verspricht. Gastgeber Deutschland ist für das europäische Kontinentalturnier direkt qualifiziert, Russland ist aus den bekannten Gründen ausgeschlossen.
Einigermassen verwundert nahm die Öffentlichkeit davon Kenntnis, dass sich Weissrussland trotz Protesten und Interventionen seitens der Politik beim Europäischen Fussballverband (UEFA) doch noch ins Qualifikationstableau gemischelt hat. Vor allem die Deutsche Bundes-Innenministerin Nancy Faeser hatte energisch den Ausschluss des Russland ergebenen Vasallenstaates Weissrussland aus der EM-Qualifikation gefordert (vgl. causasportnews vom 3. Oktober 2022). Vergeblich. Von der UEFA wurde das Thema letztlich ausgesessen, und offensichtlich kalkulierte die UEFA-Spitze mit den sportlichen Fakten und Möglichkeiten. Am Hauptsitz des Kontinentalverbandes in Nyon darf nun davon ausgegangen werden, dass Weissrussland in Deutschland aus sportlichen Gründen in Deutschland so oder so nicht dabei sein würde. Mit den Gruppengegnern Schweiz, Israel, Rumänien, Kosovo und Andorra wird es den Weissrussen kaum gelingen, die beiden ersten Gruppenplätze zu belegen und sich so direkt für das Turnier 2024 zu qualifizieren; die Rechnung der UEFA und die wohl insgeheime Hoffnung, dass Weissrussland die Qualifikation für Deutschland nicht schaffen wird, dürfte also letztlich wohl aufgehen. Chancenlos wird Weissrussland wahrscheinlich schon im ersten Qualifikationsspiel sein, wenn die Schweiz in Minsk antreten wird. Ausgerechnet die Schweiz muss sich also mit Weissrussland messen! Aber vielleicht kommt es dann im März des kommenden Jahres gar nicht zu diesem Qualifikationsspiel. Die Lage im Russland-Krieg spitzt sich (leider) derzeit Tag für Tag zu, und das «Problem Weissrussland» könnte sich zufolge der Haltung Weissrusslands als Supporterin der russischen Aggression auch aufgrund der Gegebenheiten neben dem Spielfeld erledigen.