
Andy Rhis am Swiss Sport Forum 2014 im Home of FIFA
(causasportnews / red / 19. April) Er war nicht nur ein pragmatischer sowie erfolgreicher Unternehmer (Hörgerätehersteller „Phonak“ in Stäfa/Zürich) und Exponent des Schweizer Wirtschafts-Establishments, sondern er zählte zu den markantesten Sportförderern überhaupt. Nun ist Andy Rihs im Alter von 75 Jahren einer heimtückischen Leukämie-Krankheit erlegen. Der Zeitpunkt seines Todes ist besonders tragisch, weil er als Mit-Besitzer des Berner Fussballklubs BSC Young Boys kurz vor dem Titelgewinn stand und diesen nun nach jahrelanger Aufbauarbeit nicht mehr miterleben darf. Der am Zürichsee wohnhafte, milliardenschwere Unternehmer frönte zeitlebens seiner grossen Leidenschaft: Der Sport, der ihm Glücksgefühle, aber auch schmerzhafte Niederlagen bescherte, war für ihn ein prägendes Lebenselexier. Bis zum Ausbruch seiner Krankheit schwang er sich wann immer möglich auf das Rennrad. Während Jahren finanzierte der stets bescheiden auftretende und das Rampenlicht nie suchende Unternehmer zudem das Radsport-Team „Phonak“; Team-Leader Floyd Landis gewann 2006 für das Team von Andy Rihs die Tour de France – und bescherte dem Patron dadurch das höchste aller Glücksgefühle. Dieses währte allerdings nur kurz: Der Amerikaner Floyd Landis flog wegen Dopingvergehens auf und stürzte Andy Rihs in eine tiefe Depression. In der Folge löste der Unternehmer von der Zürcher Goldküste das Radsport-Team auf und zog sich als Financier aus dem Radsport weitgehend zurück und engagierte sich lediglich noch im BMC-Sport. Erfolgreich engagierte sich Andy Rihs im Segelsport und unterstützte das erfolgreiche „Alinghi“-Projekt des Genfer Milliardärs Ernesto Bertarelli (America‘s Cup). In den letzten Jahren seines Lebens unterstützte Andy Rihs zusammen mit seinem Bruder Hans-Ueli Rihs intensiv den BSC Young Boys. Der Berner Klub wird heuer die Schweizer Fussball-Meisterschaft gewinnen.
Andy Rihs war durch und durch ein Sport-Fan und grosszügiger, unkomplizierter Financier und Mäzen. Er war kein Mann grosser Worte und mied die Öffentlichkeit weitgehend. Indessen interessierte ihn der Sport in allen seinen Facetten. Unvergessen bleibt sein Auftritt anlässlich einer Veranstaltung des „Swiss Sport Forums“ 2014 im Home of FIFA in Zürich, als sich der sonst zurückhaltende Andy Rihs ungewohnt offen zur Thematik Sport und Wirtschaft äusserte (www.swisssportforum.ch). Erhob er (selten genug) seine Stimme, wurde er gehört.