causasportnews / Nr. 1056/09/2023, 7. September 2023

(causasportnews / red. / 7. September 2023) Es entspricht einer notorischen Tatsache, dass sich das Internationale Olympische Komitee (IOK) schwer tut, Sportlerinnen und Sportler aus den Kriegstreiber-Ländern Russland und Weissrussland vom internationalen Sport fernzuhalten. Insbesondere der IOK-Präsident Thomas Bach (Deutschland) gilt als wankelmütiger Opportunist in der Frage, wie in sportlicher Hinsicht mit den Schurkenstaaten Russland und dem Russland-Steigbügelhalter Weissrussland umzugehen sei. Die Meldung, welche vor ein paar Tagen verbreitet wurde, erregte deshalb Aufsehen: Die Asienspiele, die vom 23. September 2023 bis zum 8. Oktober 2023 in der Chinesischen Stadt Hangzhou stattfinden werden, erfolgen ohne russische und weissrussisch Beteiligungen! Zuvor hatte der Olympische Rat Asiens (OCA) noch entschieden, Athletinnen und Athleten beider Länder als neutrale Teilnehmer des Multisport-Events antreten zu lassen. Nun verlautete aus Lausanne, dem Sitz des IOK, dass die Sportlerinnen und Sportler der beiden Länder in China nicht teilnehmen könnten. Wahrscheinlich fürchtet das IOK als oberster Schirmherr der Spiele, Nachteile, etwa mit Blick auf Sponsoringerträge und der Werbeindustrie. Viele Unternehmen und Weltkonzern wollen sich bei grossen Sportanlässen nicht in irgendeinem Zusammenhang mit Russland und Weissrussland positionieren. Zudem ist China als Austragungsort von Sportveranstaltungen alles andere als unproblematisch. Die Teilnahme-Entwicklung und der Ausschluss des russischen und des weissrussischen Sportes mit Bezug auf die diesjährigen Asienspiele lassen erahnen, in welche Zwickmühle das IOK etwa mit Blick auf die Olympischen Sommerspiele im kommenden Jahr in Paris geraten könnte. Frankreich lehnt die Teilnahme russischer und weissrussischer Athletinnen und Athleten ab, das IOK gebärdet sich tendenziell wankelmütig und willfährig.
Nicht nur die ukrainische Propaganda befeuert die Bestrebungen mit Blick auf den Ausschluss Russlands und Weissrussland vom globalen Sport – aber auch. So sind Zahlen genannt worden, mit denen die Grausamkeit vor allem Russlands in diesem Krieg untermauert werden soll: Nicht zu erhärten ist selbstverständlich, wieviele Sportlerinnen und Sportler aus der Ukraine in dieser von den Russen angerichteten Tragödie bisher ums Leben gekommen sind. Im Frühjahr gab das Sportministerium der Ukraine bekannt, seit Beginn des Angriffskrieges seien 287 Sportlerinnen, Sportler und Trainer getötet worden. Viele von ihnen überlebten als Angehörige der ukrainischen Armee das Grauen nicht. Dass zudem gegen 350 Sportstätten in der Ukraine zerstört wurden, verschlimmert das Bild des Schreckens im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskriege noch mehr. Evident ist, dass diese Zahlen nicht dazu angetan sind, die Integration des russischen und des weissrussischen Sportes in den globalen Sport zu vereinfachen.
