Manipulationsverdacht bei Champions League-Spiel

(causasportnews / red. / 17. Oktober 2018) Manipulationen im Sport sind gang und gäbe, oder wie es vor Jahren einmal Franz Beckenbauer anlässlich einer Veranstaltung des „Swiss Sport Forum“ in Zürich allgemein verständlich sagte: „Bschiss’n worden is‘ immer“ – und so wird es auch in Zukunft sein. Im Zusammenhang mit Sportwetten ist es um Betrügereien und Manipulationen im Sport in den letzten Jahren etwas ruhiger geworden. Die Sportverbände, aufgeschreckt nach dem „Fall Hoyzer“ 2005 in Deutschland (vgl. dazu u.a. Urs Scherrer/Remus Muresan/Kai Ludwig, Sportrecht, 3. Aufl., 2014), kehrten in der Folge einiges vor, um insbesondere mit Warnsystemen das Manipulationspotential im Sport im Zusammenhang mit Sportwetten zumindest gering zu halten. Dieses Engagement ist mangels aktueller Vorkommnisse wieder reduziert worden, insbesondere die Fussballverbände haben den Sport-Integritätsschutz im Zusammenhang mit Sportwetten weitgehend auf verbandsunabhängige, spezialisierte Dritte übertragen. Ein Grund dafür war die Erkenntnis, dass die Aufdeckung von Manipulationen – falls überhaupt – durchwegs durch staatliche Behörden erfolgt und Sportverbände und –organisationen über zuwenig Mittel und Möglichkeiten verfügen, um diese Manipulationsarten präventiv zu verhindern oder repressiv zu sanktionieren. Nun sind neuerdings zwei Vorgänge, die aufhorchen lassen, bekannt geworden. Anlässlich des Cup-Spiels zwischen dem FC Klingnau und dem FC Bramois in der Schweiz (beide Klubs gehören der 2. Liga an) soll es zu gravierenden Unregelmässigkeiten gekommen sein (s. auch causasportnews vom 11. September 2018). Ein Vorgang aus der Königsklasse des Fussballs, der UEFA Champions League, scheint noch einiges gravierender zu sein. Betroffen ist die Partie zwischen Paris Saint-Germain (PSG) und FK Roter Stern Belgrad vom 3. Oktober 2018. Auch wenn dem Top-Ensemble aus Paris durchaus hohe Siege zuzutrauen sind, ist ein 6:1-Erfolg in diesem hochklassigen Wettbewerb aber doch eher aussergewöhnlich – oder auffällig, wie es im Jargon heisst. Vermutungen zufolge soll ein Funktionär des serbischen Klubs eine hohe Summe auf eine Niederlage von Roter Stern mit fünf Toren Unterschied gesetzt haben. Diese Vorgabe war nach der 1:6-Niederlage erfüllt. PSG führte nach 40 Spielminuten bereits 4:0… Die französische Finanzstaatsanwaltschaft hat eine Voruntersuchung eingeleitet.

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