„Courant normal“ für Russland nach den Olympischen Spielen 2018

(causasportnews / red. / 2. März 2018) Erst seit ein paar Tagen sind die olympischen Schalmeienklänge aus Südkorea verklungen, aber längst ist die Sportwelt in jeder Hinsicht zum „courant normal“ zurückgekehrt. So ist fast unbemerkt geblieben, was vor und während der Olympischen Spiele in Pyeongchang zu einem zentralen Punkt der Spiele emporstilisiert worden war: Die Suspendierung Russlands von den Olympischen Spielen.

An Olympia durften bekanntlich wegen des Sportbetruges durch Russland anlässlich der Olympischen Spiele 2014 in Sotschi russische Athletinnen und Athleten, die das Startrecht teils gerichtlich erzwungen hatten (vgl. causasportnews vom 7. Februar 2018), als sog. „olympische Athletinnen und Athleten“ in neutraler Kleidung und ohne Nationalflagge teilnehmen. Auch die russische Nationalhymne wurde aus den Olympia-Austragungsstätten verbannt. Zweimal hätte sie an sich in Südkorea für Sieger aus Russland ertönen können. Ein paar Tage nach Abschluss der Spiele, an der 168 olympische Athletinnen und Athleten aus Russland teilgenommen hatten und im Medaillenspiegel Platz 13 belegten (in Sotschi stand Russland noch an erster Stelle!), hob das Internationale Olympische Komitee (IOK) die Suspendierung Russlands auf und erkannte dem Russischen Olympischen Komitee (ROK) ab sofort wieder alle Rechte und Pflichten im Rahmen des IOK zu. An sich war während der Spiele angedachtdoping-1884784_1920 worden, die Bewährungsfrist für das ROK auf die Schlussfeier hin aufzuheben. Doch weil eine Athletin und ein Athlet aus Russland in Pyeongchang für Doping-Schlagzeilen sorgten, sah das IOK vom Schritt, der kurz nach Olympia vorgenommen wurde, gezwungenermassen ab.

Es ist nicht zu erwarten, dass die Sanktion des IOK gegen den russischen Sport und den russischen Staat im Rahmen der Olympische Spiele 2018 grosse Wirkungen zeitigen werden. Nach wie vor sind die Folgen der Betrügereien um Sotschi 2014 nicht aufgearbeitet, und die neuerlichen Dopingfälle russischer Sportler in Südkorea lassen vermuten, dass es auch bezüglich der Bekämpfung des Dopings so ausschaut wie allgemein bis anhin. „Courant normal“ würde die Französin oder der Franzose sagen.

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