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Der neue Sportminister vor der Fussball-Europameisterschaft der Frauen

causasportnews.com – 25/2025, 16. März 2025

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(causasportnews / red. / 16. März 2025) Seit dem 12. März weiss die Schweiz, wer ab 1. April 2025 Nachfolger der vor ein paar Wochen überraschend zurückgetretenen Bundesrätin Viola Amherd ist: Der 62jährige Zuger Regierungsrat Martin Pfister tritt die Nachfolge der bald 63jährigen Walliserin in der Landesregierung an (vgl. auch causasportnews vom 12. März 2025). Den unscheinbaren Regierungsrat aus dem Mini-Kanton Zug kannte vor einem Monat noch kaum jemand; jetzt ist er zufolge der Personalnot in der «Mitte»-Partei, die keinen valablen Kandidaten und auch keine Kandidatin für das nationale Regierungsamt finden konnte, in die höchsten Sphären der Bundespolitik katapultiert worden. Der in den Bundesrat gewählte «Polit-‘Notnagel’ Martin Pfister» freut sich über das gut dotierte und mit vielen Privilegien ausgestattete Ämter-Geschenk aus der Bundes-Stadt Bern. Allerdings ist diese Wahl, welche einer Verzweiflungstat der Vereinigten Bundesversammlung gleichkommt, auch ein Fingerzeig dafür, dass das Regierungssystem in der Schweiz in dieser Form nicht mehr zeitgemäss ist. Zwar wurde Martin Pfister zum neuen Bundesrat gewählt, über die Ämterverteilung in der siebenköpfigen Landesregierung wurde mit dieser Wahl formell nichts bestimmt. Doch an sich war es schon vor der Bundesratswahl klar, dass der Nachfolger von Viola Amherd das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) übernehmen würde. In einer «Geheimsitzung» kurz nach der Wahl befand der neu formierte Bundesrat über die Departementsverteilung, mit dem Ergebnis, dass alles beim Alten bleiben und der neugewählte Bundesrat das VBS übernehmen würde. Martin Pfister wird also Verteidigungs– und Sport-Minister. In dieser schwierigen Zeit, in der auch in Europa ein Krieg tobt, ist das VBS-Vorsteher zur wichtigsten Person im Bundesrat und in der Schweiz geworden. Viola Amherd ist an dieser Aufgabe gescheitert, was letztlich aktuell zum Personalwechsel in der Landesregierung geführt hat. Dass dabei der Walliserin alle Schuld für die desaströsen Verhältnisse im VBS und für den katastrophalen Zustand der Armee in dieser Zeit, in der die Abwehrbereitschaft der Schweiz wichtig ist wie noch nie, zugeschoben wird, ist zumindest teilweise unzutreffend und ungerecht. Die Landesregierung amtet und verantwortet die Politik im Kollegium. Der Bundesrat ist somit als Team verantwortlich auch für die Vorgänge im Rahmen der Landesverteidigung. Noch nie wurde die kollegiale Unfähigkeit der Landesregierung derart krass manifest wie derzeit. Bereits wird gegenüber dem neuen Departementsvorsteher die Forderung erhoben, dass er die darniederliegende Schweizer Armee zur besten Streitmacht der Welt formen müsse. Als Miliz-Offizier im Range eines Obersten könnte dies Martin Pfister gelingen.

Die Funktion als Sportminister wird dem Zuger Neo-Bundesrat im Moment keine grossen Sorgen bereiten. Schliesslich hat seine Vorgängerin, Viola Amherd, in sportlicher Hinsicht alles gegeben und beispielsweise ein paar Tage vor ihrem Amtsende noch eine Menschenrechtserklärung für die Fussball-Europameisterschaft der Frauen, die im Juli in der Schweiz stattfinden wird, unterzeichnet. Sie nannte das eine «starkes Zeichen für den Sport und für die Gesellschaft». Das Turnier biete die Chance, weit über das Spielfeld hinaus positive Impulse zu setzen», hiess es dazu aus dem VBS. Mit der Unterzeichnung der Erklärung bekenne sich die Schweiz zu «Diversität, Chancengleichheit und Inklusion im und durch den Sport». Weil sich unter diesen Schlagworten wohl kaum jemand etwas Konkretes vorstellen kann, setzte der Bund bezüglich dieser Gross-Veranstaltung in der Schweiz ein undiskutables, klares Zeichen: Der Anlass wird mit 15 Millionen Franken unterstützt. Unklar ist, für genau was das Geld eingesetzt werden soll. Bis im Juli werden sich zweifelsfrei Abfinanzierungsmöglichkeiten ergeben. Sportminister Martin Pfister kann auch diesbezüglich unbelastet und unbefangen ans Werk.

Wenn Frauen Frauen lieben, und dabei den Fussball ein bisschen missbrauchen

causasportnews.com – 12/2025, 6. Februar 2025

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(causasportnews / red. / 6. Februar 2025) Man stelle sich vor, ein Journalist würde sich in diesem Sinne äussern, dass er sich Beach-Volleyball-Spiele nur wegen der knappen Wettkampfbekleidung der Athletinnen anschaue; er würde wahrscheinlich im besten Fall geteert und gefedert. Das hat selbstverständlich auch mit dem Wahnsinn zu tun, in dem sich die Welt befindet, nicht nur seit Donald Trump und Elon Musk in den USA wüten und permanent für neue Folgen der legendären «Muppet Show» sorgen – mit umgekehrten Vorzeichen: Die Welt schaut teils belustigt zu, wie die beiden US-Protagonisten in die Fussstapfen der Dauer-Meckerer Waldorf und Statler getreten, bzw. vom Theater-Balkon heruntergestiegen sind.

In der verkehrten und verquerten Welt ist es entscheidend, wer sich zu etwas äussert, und weniger, wie er oder sie sich inhaltlich artikuliert. So haben sich zwei junge SP-Politikerinnen, Tamara Funiciello und Anna Rosenwasser, mit Blick auf die Fussball-Europameisterschaft der Frauen in der Schweiz im Sommer dahingehend geäussert, dass sie dieses Turnier einzig wegen der Fussballspielerinnen, die lesbisch seien, verfolgen würden. Die bekennende Lesbe Tamara Funiciello und die Feministin Anna Rosenwasser, beide übrigens hochbezahlte Bundes-Parlamentarierinnen, liessen sich so zitieren: Sie würden sich vor allem für Lesben, die Sport treiben, interessieren, nicht primär für den Sport. Diese sexistischen Aussagen der nicht gerade feinfühligen Sozialdemokratinnen lösten (k)einen Sturm der Entrüstung aus. Wenn solcher Unfug aus dem linken Lager kommt, ist er nämlich sicher schon einmal zu mindestens 50% gerechtfertigt. Weshalb soll sich hier jemand ereifern und diese Art von Sexismus geisseln? Wahrscheinlich auch deshalb nicht, weil die beiden notorischen Schwätzerinnen aus der helvetischen Politik trotz ihrer politischen Extrem-Standpunkten in Staat und Gesellschaft und mit ihren ideologischen Irrungen und Wirrungen zuwenig gewichtig sind; und deshalb auch kaum gehört werden. So musste in den Medien nach den einfältigen Aussagen der beiden linken Parlamentarierinnen eine regelrechte Entschuldigungs-Kampagne losgetreten werden, damit der Vorfall während einiger Tage überhaupt ein Thema blieb. Auch das «mea culpa» mit entsprechenden Entschuldigungen durch die beiden linken Plappermäuler wurde nur noch am Rande wahrgenommen. Tamara Funiciello und Anna Rosenwasser wurden wohl ihrer Bedeutungslosigkeit nach dieser Angelegenheit gewahr. Männer, nicht nur im Sport, sind als Feindbilder jedenfalls geeigneter. Der Missbrauch des Sports durch Frauen und durch deren verquerte Ideologien gelang auf jeden Fall nicht.

Tamara Funiciello ist trotz ihrer verbalen Entgleisungen dem Fussball als Sport dennoch zugetan. Jedoch kommt der Fussball der Männer bei ihr schlecht weg: «Ich finde, die Frauen spielen anders. Mir gefällt das Kollegiale, das die Frauen an den Tag legen, auf und neben dem Platz», sagte sie dem Zürcher «Tages-Anzeiger» (5. Februar 2025). Nun wissen es die unkollegialen Männer, sowohl auf als auch neben dem Platz! Nach diesem Kommunikationsdebakel der beiden Feministinnen ist vielleicht die Eislauf-Show von «Art on Ice» Balsam für die geschundenen Politikerinnen-Seelen: Anlässlich eines Show-Auftritts laufen derzeit in Zürich die beiden Frauen Madison Hubbel und Gabriella Papadakis als weibliches Eistanz-Team. Sicher ein besonderer Trost-Hingucker für Tamara Funiciello und Anna Rosenwasser. Doch nun grätscht Donald Trump in den Frauensport rein: Künftig sollen Transmenschen nicht mehr an sportlichen Wettkämpfen der Frauen teilnehmen können, verordnet der US-Präsident.

Vier oder 15 Millionen für den Frauen-Fussball – oder der politische Kampf um pekuniäre Kleinigkeiten

causasportnews / Nr. 1136/04/2024, 30. April 2024

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(causasportnews / red. / 30. April 2024) Mit wieviel Geld soll die offizielle Schweiz die Fussball-Europameisterschaft der Frauen, die im kommenden Jahr vom 2. – 27. Juli stattfinden wird, unterstützen? Geht es nach dem Ständerat (vgl. auch causasportnews vom 18. Februar 2024), müssten es 15 Millionen Franken sein. Entsprechend sieht es auch der Nationalrat. Ganz anders und mit viel weniger Geld will die Landesregierung dem Turnier der Frauen pekuniär unter die Arme greifen (vgl. causasportnews vom 8. März 2024). Lediglich vier Millionen Franken sollen es nach Auffassung des Bundesrates sein. Das ist immer noch viel in Anbetracht der Lage bei den Bundesfinanzen. Der Kampf um’s Geld zwischen Parlament und Regierung ist mit Blick auf das europäische Kontinental-Turnier der Frauen im kommenden Jahr voll lanciert. Bei der Diskussion um den Unterstützungsbeitrag weiss eigentlich niemand so genau, für was vier oder eben 15 Millionen Franken eingesetzt werden sollen. Nur in den verschlungenen Gängen des Bundeshauses in Bern wird die Frage gestellt, weshalb dieser Anlass überhaupt mit Geld seitens der offiziellen Schweiz unterstützt werden soll, da der Kontinentalverband (UEFA; ein Verein gemäss Art. 60 ff. des Schweizerischen Zivilgesetzbuches) mit Sitz in der Schweiz selber über ein Milliardenvermögen verfügt, während die Schweizer Regierung vor allem eine klammen Staatskasse verwaltet und in der helvetischen Politik rundherum praktisch nur noch von «Schuldenbremsen» aller Art gesprochen wird. Es entspricht jedoch einer geradezu notorischen Tatsache, dass man sich in der Politik mit dem Verteilen von Geld, auch wenn es nicht vorhanden ist, viel Goodwill in der Bevölkerung wenn auch nicht erkaufen, aber trotzdem schaffen kann. Aktuell betrifft dies die UEFA, ein stein-reicher Sportverband, der, wie der Weltfussballverband FIFA, global kritisch hinterfragt wird. Geldgeschenke der öffentlichen Hand sind jedoch immer politisch motiviert. Den Parlamentarierinnen und Parlamentariern, die für’s Geldausgeben eintreten, erfahren ihre Belohnung für ihre Grosszügigkeit über Dritte, vorzugsweise über den Staat, durchwegs an der Wahlurne.

Im Moment treibt diese grosszügige Art der geldverteilenden Parlamente und Regierungen, nicht nur in der Schweiz, die tollsten Blüten. So wollen derzeit Linke und Pazifisten in der Schweiz eine Ausgabe von insgesamt zehn Milliarden Schweizer Franken tätigen, fünf Milliarden für den Wiederaufbau der noch nicht ganz zerstörten Ukraine und fünf Milliarden für die Aufrüstung der Schweizer Armee, die genau von diesen Kreisen während Jahrzehnten torpediert wurde; auf diese Weise wurde das Schweizer Militär geschwächt und die Abwehrbereitschaft des Landes praktisch eliminiert. Die Linken, vor allem die Genossinnen und Genossen der SP, befinden sich eh im Dilemma, denn das über die Jahre gehätschelte und als Vorzeigeland emporstilisierte Russland hat ja nun offensichtlich jede Vorbildfunktion für die Menschen guten Willens verloren. Das einzusehen fällt den Linken schwer; es hat ihnen regelrecht die Sprache verschlagen. Was nachvollziehbar ist, denn auch Top-Politiker, wie Gerhard Schröder, Frank-Walter Steinmeier oder die leise bis still gewordene Angela Merkel haben bekanntlich Mühe, die Realitäten zu akzeptieren und ihre Fehleinschätzungen mit Blick auf Russland einzugestehen. Die Erkenntnis, Deutschland den Russen ausgeliefert zu haben, ist nachvollziehbar schwer zu verkraften. Der Schön-Geist Frank-Walter Steinmeier darf sich rühmen, wenigstens der Linie seiner Doktorarbeit «Tradition und Perspektiven staatlicher Intervention zur Verhinderung und Beseitigung von Obdachlosigkeit» treu geblieben zu sein – auch jetzt wieder in der Ukraine natürlich; dort können sich die Menschen ohne Dach über dem Kopf wenigstens mit dem Machwerk des Schlossherrn im Berliner «Bellevue» real auseinandersetzen. Ruhig geworden sind auch die Linken und Grünen in der Schweiz, die nun plötzlich dafür eintreten, dass der stets bekämpften Armee ein paar Milliarden Franken in die Kriegskasse gespült werden sollen!

Unter diesen Prämissen wird das nationale Parlament (National- und Ständerat) im Sommer für die Unterstützung der Frauen-Fussball-EM natürlich 15 Millionen (und nicht nur deren vier) bewilligen. Der Bundesrat, ein Wurmfortsatz des nationalen Parlaments, wird auch in diesem Poker-Spiel nicht mittun; es bleibt ihm nur die Zuschauer-Rolle. Ob er es doch noch auf Spielfeld schafft mit der (eigenen) hirnrissigen Idee, den Tausenden von Ukrainern, die beim Ausbruch des Krieges in die Schweiz gekarrt wurden, ein dauerndes Bleibe- und Arbeitsrecht zuzugestehen, bleibt abzuwarten. Diese Menschen werden es dem Schöpfer der grandiosen Idee zur Behebung des Fachkräftemangel-Problems, dem SP-Bundesrat Beat Jans, danken. Er verhilft so seiner Partei wenigstens künftig zu einem Stimmenzuwachs und lässt zudem durch den Support des ehemaligen Feindes des langjährigen Freundes die jahrelangen Russland-Affinitäten seiner Genossinnen und Genossen vergessen.

Frauen-Europameisterschaft 2025: Wiederholt sich das «Wunder von Bern»?

causasportnews / Nr. 1111/02/2024, 18. Februar 2024

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(causasportnews / red. / 18. Februar 2024) Knapp eineinhalb Jahre dauert es noch, dann wird in der Schweiz die Fussball-Europameisterschaft (EM) der Frauen an acht Spielorten ausgetragen. Vom 2. bis 27. Juli 2025 werden 16 National-Teams um den Kontinentaltitel spielen. Die Veranstaltung wirft ihre Schatten voraus. Es kommen allerdings auch gemischte Gefühle auf. Da reichte vor ein paar Tagen die Kommission des Ständerates (kleine Kammer des Parlaments als Kantonsvertretung) für Wissenschaft, Bildung und Kultur nach einem einstimmig gefassten Beschluss die Motion (eine Motion ist ein Vorstoss, der, hier konkret, die Landesregierung beauftragt, tätig zu werden) ein, mit welcher der Bundesrat aufgefordert wird, die Fördermittel des Landes für die Frauen-Europameisterschaft 2025 in der Schweiz auf 15 Millionen Franken aufzustocken. Gesprochen hat die Landesregierung für den Grossanlass in der Schweiz im kommenden Jahr früher (lediglich) 4 Millionen. Diese Summe soll nun nach oben korrigiert werden. Mit Spannung wird die Reaktion des Bundesrates aus der Bundeshauptstadt Bern auf diese Motion erwartet.

Über die Gründe dieses parlamentarischen Vorstosses aus der kleinen Kammer des helvetischen Parlaments kann nur spekuliert werden: Zweifelsfrei ist es für Parlamentarierinnen und Parlamentarier wichtig, sich mit den Exponenten des Sportes gefügig zu stellen. Die Sportwelt garantiert ein wichtiges Wählerpotential. Oder wollten die sport-affinen Parlamentarierinnen und Parlamentarier etwas für die Gleichwertigkeit des Frauenfussballs tun und beispielsweise die Beitrags-Ungerechtigkeit beseitigen, weil der Bundesrat für die Fussball-Europameisterschaft der Männer 2008 satte 80 Millionen bewilligt hatte? Das Turnier wurde übrigens damals in der Schweiz und in Österreich ausgetragen. Weshalb und wofür 80 Millionen Franken gesprochen wurden, weiss niemand so genau. Auch mit Blick auf die Veranstaltung der Frauen im nächsten Jahr ist nicht schlüssig, was mit den Bundesgeldern abfinanziert werden soll. Unklar ist auch, weshalb derartige Veranstaltungen von der öffentlichen Hand mitgetragen werden sollen, setzt konkret der Europäische Fussballverband UEFA jedes Jahr Milliarden um. Staatsunterstützung für derartige Veranstaltungen wäre wohl überhaupt nicht notwendig. Dass nun für die EM der Frauen mehr Geld aus der Bundeskasse fliessen sollen, hängt wohl lediglich mit Egalisations-Bestrebungen zusammen. Schliesslich ist es auch im letzten Jahr mehrfach bewiesen worden, dass der Frauen-Fussball sich mit dem Spiel der Männer durchaus messen kann. Letztlich hat «man» den Frauenfussball auf dem Planeten der Diskriminierten und Zukurzgekommenen einfach gut zu finden. Wahrscheinlich sind es die Frauen einfach wert, dass es ihnen ermöglicht werden soll, sich in ihrer Sportart den Verhältnissen der Männer anzunähern.

Bei der derzeitigen Finanzlage des Bundes wäre es aufgrund rationaler Kriterien eine grosse Überraschung, würde der Bundesbeitrag für die EM der Frauen, die an acht Austragungsorten der Schweiz über den grünen Rasen gehen soll, nach dem Wunsch der Ständerats-Kommission erhöht. Wie in allen Belangen in Bund und Kantonen herrscht in der Finanzpolitik das nackte Chaos. Der Armeechef macht beispielsweise auf gigantische Finanzlöcher im Verteidigungsetat aufmerksam, die verantwortliche Bundesrätin erklärt postwendend, das sei nicht der Fall. Und das ebenfalls verantwortliche Parlament verrät Informations- und Gedächtnislücken – ein intellektuelles Regierungs- und Parlaments-Desaster in Bundes-Bern. Vielleicht wiederholt sich aber im derzeit desolaten Schweizer Staatsgefüge nun das «Wunder von Bern» wieder einmal (erstmals ereignete es sich im Jahr 1954, als Deutschland in Bern überraschend Fussball-Weltmeister wurde), und die UEFA kann sich auf zusätzliche Mittel des Bundes freuen. Zu den Geldern aus Bern sollen übrigens weitere Millionen von den acht Austragungsorten der Frauen-Fussball-EM und den jeweiligen Kantonen kommen.