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Aus der Balance geratenes Sport-Dreigestirn

causasportnews / Nr. 1100/01/2024, 16. Januar 2024

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(causasportnews / red. / 16. Januar 2024) Ob es ein Zufall war, dass das berühmteste, alpine Dreigestirn der Schweiz den Hintergrund abgab für das bedeutendste Ski-Dreigestirn des Landes? Am Lauberhorn stieg vom 11. bis 13. Januar 2024 das mit allen Superlativen bedachte Sport-Event vor der Bergkulisse mit Jungfrau, Mönch und Eiger. In Wengen wurden innerhalb von drei Tagen drei Speed-Rennen abgehalten, und auch wenn der Schweizer Ski-Held Marco Odermatt bewies, dass Siege nur über ihn führen, wurde der Drei-Tages-Event, dem am Sonntag noch der Slalom folgte, zu einer sportlich fragwürdigen Angelegenheit. Jedenfalls wurde das Dreigestirn des Sportes, das Sport, Event und mediale Verbreitung umfasst, regelrecht aus der Balance geworfen.

Sport wurde in Wengen auf höchstem Niveau geboten. Doch war es des Schlechten zuviel? Jedenfalls trübte ein regelrechtes Sturzfestival die Freude an den gebotenen, sportlichen Top-Leistungen. In der Tat war es nicht mehr mitanzusehen, wie in jedem Rennen gestürzte, meist schwer verletzte Athleten mit Helikoptern ins nahe gelegene Spital geflogen werden mussten. Als es in der Abfahrt das norwegische Kraftpaket Aleksander Kilde zusammenstauchte und die Zuschauerinnen und Zuschauer zum dritten Mal in drei Tagen einen Rennunterbruch mit Heli-Flug ins Spital miterleben mussten, schlug dies mehr als nur auf die an sich gute Stimmung des Publikums. Übermüdete Fahrer, welche sich in den Rennen schwer verletzen, ist in der Tat nicht das, was Freude am Rennsport, eine Ideal-Werbeplattform, auslösen soll. Offenbar wurde von den Athleten zuviel abverlangt, die Medien trugen die Negativ-Botschaften in alle Welt, und der als fröhlicher Event gedachte Anlass verkam zum Pflichtkonsum des Publikums, das diesem Sport regelrecht huldigt.

Nun haben die schweren Stürze von Wengen Folgen. Die Athleten bemängeln die Rücksichtslosigkeit und das Gewinnstreben des Internationalen Ski-Verbandes (FIS), nota bene mit Sitz in Oberhofen am Thunersee, 30 Kilometer vom Ort des sportlichen Geschehens vom vergangenen Wochenende entfernt. Der Wettkampfkalender sei zu gedrängt, wird moniert. Die FIS wolle aus wirtschaftlichen Gründen möglichst viele Rennen zur Austragung bringen; die Durchhaltefähigkeiten der Athleten werde ignoriert. Dies sei insbesondere die Philosophie des seit zweieinhalb Jahren im Amt befindlichen Präsidenten, Johan Eliasch, einer der reichsten Briten im Milliardenbereich, dessen oberste Maxime in allen Lebenslagen die Geldvermehrung, auch im Skisport, sei. Der FIS-Präsident setze die Gesundheit der Athleten rücksichtslos auf’s Spiel, meinen die Fahrer, vor allem der Speed-Disziplinen. Unbefangene Betrachter sehen in diesen Wettbewerben immer mehr eine sinnlose Raserei, und die Werbewirtschaft bangt um das hehre Image des Skisports, das mit schwer-verletzten Athleten nicht wirklich den Konsum anzukurbeln in der Lage ist. Die Situation fühlt sich ähnlich an wie früher im Radsport, als gedopte Radfahrer regelmässig tot von den Rädern fielen – ein Super-GAU für die Werbewirtschaft.

Zumindest zwischen Athleten und der FIS ist ein Auffassungsdissens unüberseh- und -hörbar. Geradezu einfältig reagierte die FIS, als Marco Odermatt nach dem Horror-Sturz von Aleksander Kilde die zunehmende Anzahl von Rennen monierte, welche die Gefahr von Verletzungen spürbar erhöhe. An die Adresse des Schweizer Super-Stars gerichtet verlautete aus Oberhofen, Marco Odermatt müsse halt auch bereit sein, einmal auf ein Rennen zu verzichten. Unterschwellig wurde ihm gleichsam Raffgier unterschoben. Die Reaktion des Nidwaldners liess nicht auf sich warten: «Das sind diese Clowns, die das so locker vom Büro aus sagen können und keine Ahnung haben, was das bedeutet». – Wahrlich, Dreigestirns-Harmonie im Sport sieht effektiv anders aus…

Melbourne und Wengen – das Wochenende der «Quittungen»

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(causasportnews / red. / 16. Januar 2022) Es war das Wochenende der «Quittungen» – im australischen Melbourne und im schweizerischen Wengen. Nach nervenaufreibenden Tagen sowie einem politischen und juristischen Hickhack fiel kurz vor dem offiziellen Beginn des Australian Open der Entscheid in der «Causa Novak Djokovic». Der Serbe, die Welt-Nummer-Eins im Männer-Tennis, musste nach einem endgültigen Entscheid des angerufenen Bundesgerichts in Melbourne die Heimreise antreten. Er hat den «Krieg» gegen den Insel-Kontinenten verloren (causasportnews vom 11. Januar 2022) und letztlich die «Quittung» für seine Geisteshaltung und sein sonstiges Verhalten bekommen. Der Vorgang wurde hochstilisiert zum Kampf eines Impf-Verweigerers, der zum Anführer der Querdenker und Impf-Querulanten wurde, gegen einen Staat, der seinen Einreise-Regularien im Zuge von «Corona» zum Durchbruch verhelfen wollte; und dies letztlich auch tat. Novak Djokovic bekam zu spüren, dass im Sport der Schiedsrichter die Regeln anwendet, im staatlichen Umfeld jedoch der Staat. Allerdings hätte das tagelange Tauziehen um den Verbleib des Spielers in «down under» oder seine Ausweisung aus Australien nach Tagen durchaus vermieden werden können, wenn Staat und Justiz nicht derart wankelmütig agiert hätten. Es hätte ihm zu Beginn des Theaters die Einreise definitiv verwehrt werden müssen. Dass sich der 35jährige Serbe als Nicht-Geimpfter den Zugang zum prestigeträchtigen Australian Open quasi durch die Hintertüre sichern wollte, war von ihm mehr als mutig. Australien ist für eine konsequente Einreisepolitik bekannt, was jeder Tourist weiss, der schon einmal nach «down under» gelangen wollte. In der Zeit von «Corona» und den klaren Vorgaben Australiens war es eine offensichtliche Fehl-Spekulation von Novak Djokovic, sich auf dieses juristische «Vorspiel» zum Australian Open einzulassen, bei dem er nun auf der Strecke blieb. Er hat einen selbst heraufbeschworenen «Krieg» verloren gegen ein Land, das sich nicht selten ähnlich wie das standfeste «gallische Dorf» aus Asterix und Obelix gebärdet; aber der Weltuntergang gestaltet sich definitiv anders. Dieses Ende einer Affäre ist für den Top-Sportler, der wohl auch künftig eher nur mit Mühe wieder in Australien wird spielen können, bzw. dürfen, nicht nur negativ. Was wäre gewesen, wenn der Serbe bei einer Teilnahme am Australian Open 2022 das Turnier nicht gewonnen hätte? Wäre die Rod Laver-Arena in Melbourne zum Schauplatz eines Stellvertreter-Krieges der Fans geworden? Dass Novak Djokovic die Wegweisung aus Australien letztlich akzeptiert hat (es blieb ihm auch nichts anderes übrig), hat ihn wohl auch vor weiterem Schaden bewahrt. Es entspricht zweifelsfrei auch nicht gerade dem Wunschdenken der Sponsoren des Sportlers, wenn sie mit einen Impfverweigerer und Querdenker paktieren. Deshalb hat die Nummer Eins die Ausreise aus Australien im Zuge einer Schaden-Minderung ziemlich kleinlaut angetreten.

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Die «Quittung» für die unglaubwürdige «Corona»-Politik in der Schweiz haben auch der Schweizer Abfahrts-Star Beat Feuz im Speziellen und die Schweizer Ski-Nation im Allgemeinen erhalten. Seit Monaten wird in Helvetien, oft auch mit dem bereits erwähnten gallischen Dorf verglichen, «Corona» höchstens noch halbherzig bekämpft. Die Regierung hat den Kampf gegen das Virus längst aufgegeben, ist in der Causa «Pandemiebekämpfung» abgetaucht und setzt die Bevölkerung der Seuche praktisch schutzlos aus – ohne das auch ehrlich zu sagen. «Durchseuchung» heisst das Heilmittel, das aber vermutlich nur in Dark-Räumen der Phantasien existiert. Es wird zwar an «Corona»-Bekämpfungs-Szenarien gewerkelt, doch das ist nichts anderes als ein Mitwirken an der Herstellung von neuen Kleidern im Sinne der Geschichte von des Kaisers neuen Kleidern. Damit wird seitens des Staates und der Politik lediglich ein Plecebo-Effekt erzielt. Zwar existieren in der Schweiz Schutzkonzepte und werden entsprechende Regularien erlassen, doch sind deren Durchsetzung und der entsprechende Durchsetzungs-Wille nicht mehr als ein Scherz. Beziehungsweise hat sich der Staat bei der Virus-Bekämpfung der «laissez-faire-Politik» verschrieben. Geradezu gruslig waren die Bilder, die anlässlich der Weltcup-Skirennen vor einer Woche in Adelboden und nun in Wengen zu sehen waren. Weder Zuschauende noch Sportler hielten sich an irgendwelche Schutzvorgaben. «Corona» war im Berner Oberland wie ausgeblendet. Krisenbewältigung durch Ignorantentum, wäre man geneigt zu sagen. Das führte dann allerdings dazu, dass die Schweiz für diese Haltung die sportliche «Quittung» bekam. Wären die Schweizer so konsequent wie die Australier im «Fall Novak Djokovic», hätte der Österreicher Vincent Kriechmayr zum Lauberhorn-Klassiker wegen nicht erfüllter Vorgaben im Zuge von «Corona» zum Abfahrtsrennen gar nicht zugelassen werden dürfen. Weil man es in der Schweiz bezüglich «Corona» aber eben locker nimmt, ging der Österreicher ebenso locker an den Start und gewann den Klassiker – vor dem einheimischen Top-Favoriten Beat Feuz. Genau dieser Sieger sollte verhindert werden, jammerten die helvetischen Medien nach dem Abfahrts-Spektakel vor der berühmten Eiger-Nordwand. Aber eben: Wer sich nicht an die eigenen Regeln hält, darf sich nicht darüber beklagen, wenn ein anderer davon profitiert. Im Fussball würde eine solche Situation als klassisches «Eigentor» qualifiziert.

Definitiv auch keine «Geisterrennen» am Lauberhorn

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(causasportnews / red. / 12. Januar 2021) Dynamische Lageentwicklungen machen permanent aktuelle Beurteilungen notwendig. Das ist bezüglich der alpinen Ski-Weltcup-Rennen vom kommenden Wochenende im Berner Oberland nicht anders. Erstmals in diesem Winter sollten Weltcup-Wettbewerbe nicht (einmal) als «Geisterrennen» ausgetragen werden, doch dieses Vorhaben ist nun vorzeitig geplatzt. Nachdem am Sonntag von den OK-Verantwortlichen und dem Internationalen Skiverband (FIS) mit Sitz in Oberhofen am Thunersee, unweit des Renngeländes am Lauberhorn, mit viel Brimborium die Durchführung der Rennen verkündet wurde, verlautete nur Stunden danach offiziell: Es wird heuer am Lauberhorn definitiv keine Rennen geben! Das alles selbstverständlich wegen «Corona» und der sich diesbezüglich zuspitzenden Lage. Wohl haben die (ausländischen) Gäste (nach allgemein zugänglichen Informationen vor allem Briten mit teils hooliganem Einschlag) das Virus in den beschaulichen Wintersportort Wengen eingeschleppt; die Zahl der Infizierten stieg in den letzten Tagen kontinuierlich – oder anders: Die Pandemie im Berner Oberland, welcher die Behörden nicht mehr zu bändigen im Stande sind, wurde auch für die Veranstaltung zum Super-GAU. Die Verantwortlichen, und dazu gehören bezüglich der Skirennen in Wengen auch die Kantonalen Behörden, mussten wohl letztlich eingestehen, dass an eine Trennung der Bevölkerung vom minimalen Weltcup-Tross realistischerweise nicht mehr zu denken war. Das Debakel im österreichischen Ischgl hing wohl über dem Berner Oberland wie ein Damoklesschwert.

Im September 2020 wurde beschlossen, die Weltcuprennen ohne Zuschauer durchzuführen, eine Vorgabe, welche den Realitäten vor Ort nunmehr in keiner Art und Weise gerecht werden kann. Selbstverständlich ist mit Blick auf das Rennwochenende am Lauberhorn einiges an Aufwand betrieben worden, der nun für die berühmte «Katze» geleistet worden ist. So musste die Renn-Infrastruktur weitgehend vor Winterbeginn aufgebaut werden.

Entscheidend wirkt sich die Absage auf die Vermarktung des Anlasses aus. Diesbezüglich sind die Wengener Veranstalter erprobt und lassen den Welt-Grossanlass seit Jahren äusserst professionell versichern, vor allem mit Blick auf Absagekonstellationen, wie schlechtes Wetter oder Schneemangel. Versicherungsmässig abgedeckt ist auch eine Absage zu Folge der Pandemie. Praktisch alle Fixkosten und Einnahmeverluste gehen deshalb nicht zu Lasten der Organisatoren. Die Fernsehvermarktung sowie die Verwertung der kommerziellen Rechte (etwa durch Sponsoring), wozu auch neu der «berühmte» «Swisscom-Bogen» über der «Hundschopf»-Passage zählt, liegt im Kompetenzbereich und in der Verantwortung von «Swiss-Ski» (Schweizerischer Ski-Verband). Die Organisatoren erhalten den entsprechenden, ihnen zustehenden Anteil entweder von «Swiss-Ski» oder über die abgeschlossene Veranstaltungs-Ausfallversicherung. Insofern werden die Wengener Organisatoren durch die Absage des Anlasses im Berner Oberland keine nennenswerten (materiellen) Schäden erleiden.