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Ein Ex-Schwimmstar geht baden und schluckt Wasser

causasportnews / Nr. 1144/05/2024, 24. Mai 2024

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(causasportnews / red. / 24. Mai 2024) Er war ein bejubelter Sport-Star, ein gut aussehender Frauenschwarm und Herzensbrecher, dann avancierte er zum obersten Währungshüter der Schweiz, bevor es ihn in die Sphären des globalen Vermögensverwaltungsgeschäfts zog («BlackRock»). Nun folgt (s)ein spektakulärer Fall. Oder in seinem Jargon: Der ehemalige Schwimmstar geht baden – allerdings in einem Nebensegment, in der Zürcher Kultur. Die Rede ist von Philipp Hildebrand, der in den 1980er-Jahren dem Schwimm-Nationalkader der Schweiz angehörte und 1983/84 zwei Schweizer Meistertitel erschwamm. Nach seiner Aktiv-Karriere betätigte er sich in der Geldindustrie; und, so wird es gesagt (dicitur) und so scheint es, häufte er sich unermessliche Reichtümer an. Wem das gelingt, der strebt natürlich auch nach gesellschaftlicher Anerkennung, was für Bürgerliche im dunkel-roten Zürich nicht ganz einfach ist. Jedenfalls wurde der smarte, heute 60jährige Wirtschafts-Heroe vor genau zwei Jahren Präsident der «Zürcher Kunstgesellschaft», einem Verein nach Art. 60 ff. des Schweizerischen Zivilgesetzbuches (Motto: Wer Wirtschaft kann, der kann auch Kunst). Als ehemaliger Sportler und als Bonvivant, der den schönen Dingen des Lebens zugeneigt ist, weiss Philipp Hildebrand, dass vor allem auf zwei Plattformen gesellschaftliche Anerkennung, Lob und Beifall zu gewinnen sind: In den obersten Segmenten im Sport und in der Kultur. Ersteres hat der ehemalige Schwimmer hinter sich, die Kunst sollte seinen diesbezüglichen, persönlichen, nach-sportlichen Ambitionen zum Durchbruch verhelfen. Doch nun bekommt die Erfolgsstory von Philippe Hildebrand eine «Delle». Das Kunsthaus Zürich, das Filetstück des Vereins «Zürcher Kunstgesellschaft», ist nämlich Pleite; und damit auch der (Träger-)Verein.

Statt Ruhm und Ehre erntet Philipp Hildebrand nun also Hohn und Spott. Er ist der falsche Mann am falschen Ort im falschen Moment. Sicher ist er auch ein Opfer der Umstände geworden, denn die Präsidenten vor ihm, jeweils honorige Mitglieder der Zürcher Bourgeoisie, waren zwar auch nicht gerade durchwegs fit, aber gehörten aus verschiedensten Gründen der feinen und begüterten Gesellschaft in der Zwinglistadt an. Man kann sagen, dass Philipp Hildebrand so etwas wie in dieses Desaster und zweifelsfrei auch durch Dritte motiviert hineingeschlittert ist, die Scherben des Kunst-Debakels nun aber als Hauptverantwortlicher mehrheitlich alleine zusammenkehren muss. Die finanzielle Situation um das Kunsthaus, das vor nicht langer Zeit einen prestige-trächtigen Prunkbau des Star-Architekten David Chipperfield eingeweiht hat, ist eine finanzielle Katastrophe. Wahrscheinlich wird in Zürich an etwas festgehalten, was eh längst passé ist, nämlich, dass Museen irgendjemanden interessieren würden. Zwar werfen Stadt und Kanton Zürich jährlich Millionen von Franken in die Kunst und in die Kultur – im Sinne von Brot und Spiele für das Proletariat. Nüchtern betrachtet rechnen sich diese Segmente schlicht nicht mehr. In dieser hoffnungslosen en Situation ist der versierte Ökonom Philipp Hildebrand gefragt. Sinnigerweise ruft er nun vor allem nach Staatshilfe, was doch einigermassen erstaunt, da sich in der Zürcher Kunstgesellschaft wirtschaftliche Potenz zuhauf tummelt. Oder ist hier mehr Schein als Sein konzentriert? Der in diesen Kreisen ausgeprägte Geiz wäre auch noch eine Begründung dafür, dass es nun auch hier der Staat richten soll. Für Philipp Hildebrand, der die Schulden des Vereins wohl mit einem Federstrich selber erledigen könnte (!), schlägt nun die Stunde der Wahrheit. Statt sich im Umfeld von Macht, Reichtum und gesellschaftlicher Anerkennung zu sonnen, muss er für die Fehlleistungen und den Grössenwahn teils seiner Vorgänger, die auch in ihren angestammten Tätigkeiten in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft versagt haben, büssen. Als ehemaliger Leistungssportler weiss er natürlich, was es bedeutet, baden zu gehen – das ginge ja noch, doch wenn das Wasserschlucken dazu gehört, wird es schwierig.

Vom Fussball-«Virus» zum Scherbenhaufen

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(causasportnews / red. / 3. März 2021) China ist das Mass aller Dinge. Die Weltmacht macht nicht nur sich selbst, sondern auch die Welt glücklich. Sei es mit einer bekömmlichen Gastronomie, sei es mit Billigwaren, mit denen der europäische Markt geflutet wird. Hauptsache billig – auch wenn der weitgehend exportierte «Gerümpel» aus Fernost zumindest mental niemanden aufbauen kann oder «warm» werden lässt; die Chinesen haben von Europa das «IKEA-Prinzip» übernommen. Und wurden, wie der 2018 verstorbene schwedische Steueroptimierer, legendäre Geizhals und Multi-Milliardär Ingvar Kamprad reich durch Masse statt Klasse. China ist auch mystisch und undurchsichtig. Der bevölkerungsreichste Staat Ostasiens soll angeblich auch dafür verantwortlich sein, dass «Corona» seit über einem Jahr auf dem Globus wütet. Die Welt hält sich aus Angst vor dem Moloch China vornehm zurück, wenn es bezüglich «COVID-19» um Ursachenforschung oder Schuldzuweisung geht. Die Welt kuscht auch hier vor der Weltmacht aus Fernost. Menschenrechtsthemen werden ausgeblendet.

Zu einer grossen Nation gehört auch der entsprechende, sportliche Erfolg – vor allem im Fussball. Dieser wird in China seit Jahren angestrebt. Mit Geld des Staates, potenter Grossunternehmen und vorwiegend aus Europa importiertem Sport-know how. Dank des Imports teils legendärer Fussball-Stars sollten die Ziele mit immensen pekuniären Mitteln erreicht werden. Diese sollten es auf den Spielfeldern richten und beweisen, dass eben Geld doch Tore schiesst (Dietmar Hopp), damit China in etwa zehn Jahren eine Fussball-Weltmeisterschafts-Endrunde im eigenen Land würde organisieren können – mit China als Weltmeister selbstverständlich. Aufgrund sportlicher Erfolge lässt es sich letztlich messen, ob eine grosse Nation von der übrigen Welt als Top-Nation wahrgenommen wird. So war es schon in der damaligen Sowjetunion (1922 – 1991) oder in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), die nach 40 Jahren Existenz trotz sportlicher Grosserfolge gepushter und gezüchteter Athletinnen und Athleten einigermassen spektakulär zusammenkrachte. Über weitere potemkinsche Dörfer auf der ganzen Welt liessen sich Geschichten zuhauf erzählen, auch bspw. über den Propaganda-Missbrauch des Sports im «tausendjährigen Reich», das allerdings nur (und glücklicherweise) zwölf Jahre dauerte.

Entsprechend muten die Verhältnisse derzeit im chinesischen Fussballsport an. Nicht nur, weil es mit dem angepeilten Fussball-Weltmeistertitel im eigenen Land in absehbarer Zeit wohl nichts werden wird, sind in kurzer Zeit die Träume der Chinesen von der Fussball-Grossmacht geplatzt. Die vom Staat geförderte Kicker-Industrie darbt, weil der erklärte Sport-Förderer, Staatspräsident und oberste Kommunist, Xi Jinping, sowie seine Vasallen offensichtlich die Geduld und das Interesse am Fussball verloren haben. Auch grosse Unternehmen haben in punkto Fussball-Förderung zum Rückzug geblasen. Den Top-Klubs im Land droht ein finanzielles Desaster; ein Verein nach dem andern zieht sich aus dem Meisterschaftsbetrieb zurück; dieser ist mit gelichtetem Teilnehmerfeld zur Farce geworden. Die Klub-Exponenten tummeln sich längst nicht mehr aus Vergnügen im Jangtse-Fluss; ihnen steht das Wasser generell bis zum Hals. Das Schwimmen im Geld war einmal, jetzt ist nicht einmal mehr das Überleben auf dem Rasen eine Option. Chinas Fussball wird von unabhängigen Betrachtern als «Scherbenhaufen» bezeichnet. Dabei war diese Disziplin im mächtigen Land stets problembehaftet. Während Jahren und auch jetzt noch jagen sich Skandale um Sportbetrügereien im Zusammenhang mit Sportwetten. Die aktuelle Geschichte des chinesischen Fussballsports lässt sich mit Blick auf die letzten, wenigen Monate und seit dem Ausbruch des «Corona»-Virus in etwa so zusammenfassen: Der Fussball-«Virus» ist zum Scherbenhaufen mutiert – ähnlich wie die sonst mutierten «Corona»-Viren, welche die Welt im Würgegriff halten.

Es stellt sich nun natürlich die Frage nach dem Schicksal von Fussball-Vereinen in Europa, die mit Hilfe chinesischer Unternehmen das Kicker-Heil suchten, etwa Inter Mailand oder Grasshopper Club Zürich. Es würde nicht wundern, wenn auch diese Experimente zeitnah beendet würden.