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Im Wahn der 64 Felder – Läuft der Denksport aus dem Ruder?

causasportnews.com – 2/2025, 5. Januar 2025

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(causasportnews / red. / 5. Januar 2025) Man weiss es seit geraumer Zeit: Schach ist alles andere als lediglich ein simpler Denksport. Diese Betätigung, auf einem Brett mit 64 Feldern, auf dem 32 Figuren hin- und hergeschoben werden, ist weit mehr als nur Sport und Spiel. Schach verkörpert Exzentrisches, Ausserordentliches und Mystisches, was vor allem mit den Protagonistinnen und Protagonisten der Szene zu tun hat. An der Schach-Spitze sind geniale Menschen, meist mit hohen Intelligenz-Quotienten ausgestattet, tätig, welche der konventionellen, geistigen Ebene normal sterblicher Menschen weit entrückt sind. Weshalb der «Durchschnitts»-Mensch die Schach-Welt auch nur bedingt zu erfassen in der Lage scheint. Die Protagonisten dieser Denksport-Art werden vor allem als schusselig, wirrköpfig, exaltiert, schräg wahrgenommen. Die Genialität der Schachspielenden äussert sich eben anders als es die Vorstellung von «Otto Normalverbraucher» ahnen lässt. Die Geschichte des Schachs ist eben auch eine Geschichte von Menschen, deren Genialität sich in anderen Sphären auswirkt und sich eben auch in unkonventionellen Eruptionen äussert; auch im Verhalten der Spielerinnen und Spieler untereinander und gegenüber Dritten.

Erst kürzlich hat sich der 18jährige Inder Dommaraju Gukesh zum Welt-Schach-König krönen lassen. Der zweite indische Weltmeister wird derzeit in seiner Heimat wie ein Pop-Star gefeiert. Spektakulär unspektakulär gewann er gegen den chinesischen Titelhalter Ding Liren (vgl. auch causasportnews vom 13. Dezember 2024). Jetzt kürten die Denksport-Asse ihren Weltmeister im «Blitz-Schach». Titelverteidiger Magnus Carlsen und der Russe Jan Nepomnjaschtschi sind zusammen die neuen Titelträger. Die beiden Schach-Giganten einigten sich letztlich auf ein Unentschieden, was auch der Entstand dieser WM bedeuten sollte. Nur sehen die Regeln dieser Schach-Disziplin einen einzigen Weltmeister vor. Die beiden-Finalspieler hatten jedoch in New York keine Lust mehr, weiter zu spielen und beantragten dem Wettkampf-Gericht, sie beide als Co-Weltmeister anzuerkennen; andernfalls würden sie endlos auf «remis» spielen. So kam es auch, und während des Spiels wurden letztlich schlicht die Wettkampfregeln geändert. Während dieser Weltmeisterschaft, von der sich Magnus Carlsen zwischenzeitlich zurückgezogen hatte, weil es ihm verboten war, in Jeans zu spielen, manifestierte einen Wahn nicht nur auf dem Brett mit 64 Feldern, sondern auch daneben.

Der ungewöhnliche Ausgang der «Blitz-Schach-WM» mit einer Regeländerung während des Titelkampfes und die Nebenkriegsschauplätze um Kleidervorschriften und Verhaltensweisen der Akteure liessen die Grundsatzfrage in den Vordergrund treten, ob der Denksport auf höchstem Niveau nun aus dem Ruder läuft. Dem ist in der Tat so, wenn es nach dem US-Amerikaner Hans Moke Nieman geht, der sich seit geraumer Zeit mit Magnus Carlsen auf verschiedenen Ebenen und aus diversen Gründen zofft. «Die Schachwelt ist ein Witz», sagte der selber nicht unumstrittene Schach-Spieler, der Magnus Carlsen nun mit Vehemenz vorwirft, mit diesem Blitzschach-WM-Ende und dem Regel-Verstoss die Schachwelt ins Chaos zu stürzen. Wohl nicht ganz zu Unrecht meint Hans Moke Nieman, die Spiel- und Sportregeln während eines laufenden Wettkampfs zu ändern, sei ein Verstoss gegen eine vorherrschende Maxime des Sportes. Die WM-Sieger-Absprache zwischen Magnus Carlsen und Jan Nepomnjaschtschi nehme dem Schachsport jede Glaubwürdigkeit.- Das wird wohl nicht gerade so sein, jedoch dürfte der übliche Bann bezüglich der 64 Felder, in den die Welt bei grossen Schach-Wettkämpfen gezogen wird, wohl derzeit eher vom Wahn auf und neben dem Schach-Brett beherrscht werden.

Schachweltmeister Magnus Carlsens 64 Felder-Trauma

causasportnews / Nr. 1156/06/2024, 30. Juni 2024

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(causasportnews / red. / 30. Juni 2024) Darüber, dass Schach (k)ein Sport sei, wird schon lange nicht mehr ernsthaft diskutiert. Dass die Schachwelt zudem ein spezielles Universum abgibt, ist auch kein Gesprächs-Thema mehr. Spitzen-Schachspieler(innen) bewegen sich in einer besonderen Welt; die Akteure sind im Bereich von Genialität und Wahnsinn einzuordnen. Seit Jahren beherrscht und prägt der 33jährige Magnus Carlsen den Welt-Schachsport. Von 2013 bis 2023 war er Weltmeister (auf ihn folgte der Chinese Ding Liren), aktuell wird er als Weltmeister im Schnell- und Blitzschach geführt. Der Mann mit einem Intelligenzquotienten (IQ) von 190 (Albert Einstein und Stephen Hawking wird ein IQ von 160 nachgesagt) gilt im Schach als «homme à battre» (der Mann, den es zu schlagen gilt).

Am 4. September 2022 fand Magnus Carlsen im US-amerikanischen Grossmeister Hans Moke Niemann einen Bezwinger. Völlig überraschend schlug der soeben 21 Jahre alt gewordene, gebürtige Däne den Maestro dieser Disziplin, eben Magnus Carlsen. Im Saint Louis Chess Club spielte der etwas ungehobelte Aussenseiter Hans Niemann die brillanteste Partie seiner noch jungen Schach-Karriere und demontierte den zwölf Jahre älteren Weltmeister sensationell und spektakulär. Der Amerikaner kostete seine geistige Überlegenheit, die er an jenem Sonntag im Saint Louis Chess Club an den Tat legte, aus; wohl etwas provokativ zu stark. Die Öffentlichkeit war erstaunt und bewunderte das noch sehr junge Schach-Genie, Magnus Carlsen erholte sich in der Folge nicht mehr von diesem Schock und sprach bald einmal, an die Adresse von Hans Niemann gerichtet, von Unregelmässigkeiten. Was nicht sein kann, durfte nicht sein. Bald machten Manipulations- und Betrugsgerüchte die Runde. Es entstand der Eindruck, Magnus Carlsen sei ein schlechter Verlierer. Das Nachspiel der Partie vom 4. September 2022 verlagerte sich in die Gerichtssäle. Ein Betrug konnte Hans Niemann aufgrund der Verdächtigungen von Magnus Carlsen niemand beweisbar vorwerfen, weshalb die juristische Auseinandersetzung bald ein Ende fand. Signifikant war in dieser Hinsicht, dass der im Herbst 2022 unbeschwert aufspielende Hans Niemann an der auch pekuniär bedeutenden «Institution Magnus Carlsen» kratzte und damit auch das ganze Schach-Establishment gegen sich aufbrachte. Der Maestro wird nun, nachdem sich die Betrugsvorwürfe gegen den 21jährigen Newcomer, die sich übrigens nicht nur auf diese einzelne Partie bezogen, nicht erhärten liessen, auch wieder gegen Hans Niemann antreten; das 64 Felder-Trauma wird er zweifelsfrei nicht so schnell loswerden. Die ungestüme Schach-Jugend, verkörpert durch Hans Niemann, und das etablierte, universelle Schach-Milieu von Magnus Carlsen haben die Auswirkungen der krachenden Niederlage von Magnus Carlsen 4. September 2022 wohl auf diese Weise am sinnvollsten für beendet erklärt. Was wäre wohl, wenn Hans Niemann Magnus Carlsen (nochmals) besiegen würde?

Kein Schadenersatz für Schach-Professional Hans Niemann

causasportnews / Nr. 1032/06/2023, 29. Juni 2023

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(causasportnews / Red. / 29. Juni 2023) Der ehemalige Schach-Weltmeister und immer noch unbestrittenermassen Beste am Brett mit den 64 Feldern, Magnus Carlsen, ist nebst seiner genialen Schach-Kunst auch sonst in jeder Hinsicht herausragend und extravagant. Vor allem ist er gradlinig und von einem Gerechtigkeitssinn sondergleichen beseelt – insbesondere, wenn es um die Integrität im Schachspiel geht. Das hat ihm nun eine Schadenersatzklage eingetragen, wobei, nach Ansicht des 32jährigen Norwegers, im Gerichtssaal die Gerechtigkeit gesiegt hat.

Dass sich ein ehemaliger Schach-Weltmeister in diesem Alter, der den Titel, auf dessen Verteidigung er vor ein paar Monaten freiwillig verzichtet hat, früher oder später wieder zurückholen wird und sich so die Krone in dieser Disziplin erneut aufsetzen wird, scheint vorgezeichnet. Der Beste seines Fachs darf sich auch in allen Belangen dieser Disziplin einbringen und äussern, so auch, wenn es um mögliche Betrügereien im Schach-Sport geht. Zumindest hat Magnus Carlsen eine Diskussion entfacht, als er entsprechende Vorwürfe gegen den schillernden US-amerikanischen Schachspieler Hans Moke Niemann, seit 2021 Grossmeister, thematisiert hat (vgl. auch causasportnews vom 9. Oktober 2022). Im vergangenen Jahr wurde die Szene aufgescheucht, als Betrugsgerüchte um den jetzt 20jährigen, aufstrebenden US-Amerikaner die Runde machten. Die Manipulations- und Betrugs-Verdächtigungen betrafen nicht Live-Spiele, sondern Online-Partien, welche Hans Niemann teils äusserst spektakulär gewonnen hatte. Das digitale Schachspiel ist mit Blick auf Manipulationen und Betrügereien prädestiniert. Wenn solche Verdächtigungen vom Besten Spieler der Welt mitgetragen werden, ist das jedenfalls bemerkenswert. Auch auf der Online-Schach-Seite «chess.com» wurden Vermutungen in den Raum gestellt, Hans Niemanns Erfolge seien teils nicht auf konventionelle, übliche Weise zustande gekommen. Jedenfalls sah sich Hans Niemann, für den nach wie vor die Unschuldsvermutung gilt, veranlasst, Magnus Carlsen wegen dieser unappetitlichen Angelegenheit zu verklagen. Ein Bundesrichter im Staat Missouri hat nun aber die Klage des US-Amerikaners auf Schadenersatz in der Höhe von 100 Millionen gegen Magnus Carlsen abgewiesen. Zur Begründung des Entscheids verlautete noch nichts, auch nicht diesbezüglich, wie die von Magnus Carlsen mitgetragenen Betrugs- und Manipulationsgerüchte im Zusammenhang mit dem digitalen Schachspiel zu werten sind. Eines ist in der «Causa Hans Moke Niemann» aktuell aber sicher: Affaire à suivre – und: Die amerikanische «Micky Maus-Justiz» ist unberechenbar.

(Vermeintlicher) Betrugsfall wird zum bizarren Rechtsstreit

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(causasport / red./ 23. Oktober 2022) Der (vermeintliche) Betrugsfall um den US-amerikanischen Schach-Spieler Hans Moke Niemann erreicht die nächste Eskalations-Stufe. Der 19jährige Grossmeister will die Verdächtigungen, Verleumdungen und Angriffe auf seine Person und seine Integrität nicht weiter dulden und bemüht die Justiz. Ein Gericht im US-Bundesstaat Missouri muss sich mit einer 100 Millionen-Klage, die sich gegen den besten Schachspieler der Welt, Magnus Carlsen und dessen Unternehmen «Play Magnus» richtet, befassen. Betroffen, bzw. beklagt, sind auch die beiden US-Schachspieler Danny Rensch und Hikaru Nakamura, denen, wie dem Weltmeister Magnus Carlsen, vorgeworfen wird, falsche (Betrugs-)Vorwürfe erhoben (und teils verbreitet) zu haben. Der bald 32jährige Norweger Magnus Carlsen hat die Verdächtigungen unlauteren Verhaltens gegen Hans Moke Niemann zumindest ins Rollen gebracht (vgl. auch causasportnews vom 9. Oktober 2022). Weitere Spieler, wie nun die ebenfalls verklagten Amerikaner, haben nach Auffassung des Klägers Hans Moke Niemann diese zumindest (mit-)verbreitet. Seit geraumer Zeit halten sich die Vorwürfe des Betrugs am Brett durch den US-Grossmeister, für die es bis anhin allerdings keine Beweise gibt, hartnäckig (so gilt für alle involvierten Protagonisten die Unschuldvermutung). Das amerikanische Gericht wird letztlich, falls es zu keiner Einigung zwischen den Betroffenen und Verfahrensparteien kommt, vorweg zu klären haben, ob Hans Moke Niemann in über 100 Schach-Partien betrogen hat, darunter auch an Turnieren, an denen Preisgelder geflossen sind; oder ob die Anwürfe der Niemann-Gegner in der Tat Verleumdungen sind. Eine Klage vor einem amerikanischen Gericht kann zwar in der Regel rein juristisch nicht so ernst genommen werden, ist aber in den Auswirkungen grundsätzlich nicht zu unterschätzen, weil das Rechtssystem einigermassen verschoben ist. In der «Micky Maus-Justiz» in den USA muss deshalb mit allem gerechnet werden – auch mit Überraschungen. Das ist auch in diesem bizarren Rechtsstreit, in dem es unter anderem um eine gewaltige Streitsummen geht, nicht anders. Wie sich die Justiz mit diesem Hauen und Stechen der Schach-Heroen schlagen wird, dürfe auch eine breite Öffentlichkeit interessieren. Die Vorgänge aus dem Schach-Sport, dessen Protagonisten oft krude und verschoben wirken, sind in dieser Form auch für die Justiz ohne Beispiel.

Gipfel-Betrug? Schach-Betrug? Segel-Betrug? Und was noch?

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(causasportnews / red. / 9. Oktober 2022) Derzeit wird der Sport von einer Betrugs-Welle erfasst. Um die Verdächtigungen im Bergsport, die vor allem immer wieder und regelmässig in den Sommermonaten vom Berg-Chronisten Eberhard Jurgalski erhoben werden (vgl. causasportnews vom 29. Juli 2022), ist es derzeit wieder still(er) geworden; stattdessen bebt die Erde im Schachsport, seit der erfolgreichste Spieler der Gegenwart und fünffache Weltmeister Magnus Carlsen massive Betrugsverdächtigungen gegen den 19jährigen US-amerikanischen Schachspieler Hans Moke Niemann geäussert hat (vgl. causasportnews vom 29. September 2022); direkt hat er Vorwürfe allerdings nicht erhoben, jedoch zielgerichtet eine entsprechende Diskussion entfacht. Die Annahmen betreffen nicht Live-Spiele, sondern Online-Partien des Amerikaners, der in jedem Fall über Ausnahmefähigkeiten verfügt und in einem Live-Wettkampf den mehrmaligen Weltmeister immerhin niedergerungen hat. Im Zusammenhang mit Online-Spielen werden allgemein immer wieder Manipulations- und Betrugsverdächtigungen bekannt; die «Causa Hans Moke Niemann» sorgt wohl deshalb für derzeit permanente Schlagzeilen, weil das digitale Schachspiel eher Betrügereien ermöglicht als das Live-Duell der Kontrahenten am Brett. Aber auch im Online-Wettkampf stellt sich vorab die Definitionsfrage, was unter «Betrug» zu verstehen ist und wie er zu bewerkstelligen ist oder wäre. In dem aktuellen, auf höchster Ebene anzusiedelnden, in den Raum gestellten Betrugsfall streiten sich nun die Experten im Rahmen des in jedem Fall unschönen Vorgangs. Die Online-Schach-Seite «chess.com» hat die Spiele von Hans Moke Niemann analysiert und kommt in einem «The Hans Niemann Report» zum Resultat, dass der Amerikaner möglicherweise in mehr als hundert Spielen betrogen habe. Die «Möglichkeit» eines Betrugs ist selbstverständlich alles andere als ein Beweis. Experten, welche die Vorgänge ebenfalls untersucht haben, weisen darauf hin, dass dem 19jährigen Talent nichts nachzuweisen sei. Die Debatte um diesen möglichen Betrugsfall wird nicht nur die Schachwelt weiter im Atem halten. Für Hans Moke Niemann gilt selbstverständlich die Unschuldsvermutung. Seine Glaubwürdigkeit ist durch den ganzen Rummel in jedem Fall angeschlagen. So rasch wird dieser Vorgang nicht zu klären sein – wenn überhaupt.

Derweil ist im Zusammenhang mit einem Strafverfahren in Frankreich, in dem es um Vorwürfe der Lüge geht, eine angebliche Schummelei im Segelsport bekannt geworden. Betroffen ist der erfahrene und erfolgreiche Schweizer Hochsee-Segler Yvan Bourgnon. Der 53jährige Abenteurer will vor ein paar Jahren die berühmte Nordwestpassage (ein etwa 6000 Kilometer langer Seeweg, der den Atlantischen Ozean mit dem Pazifischen Ozean verbindet) mit einem Sport-Katamaran ohne Kajüte und Assistenz durchquert haben, was so offenbar nicht den Tatsachen entspricht. Eine Seglerin, die Deutsche Susanne Huber-Curphey, hat erklärt, Yvan Bourgnon habe auf seiner Durchquerung mehrfach fremde Hilfe in Anspruch genommen, unter anderem auch von ihr. Es dürfte noch einige Zeit vergehen, bis auch dieser Vorgang geklärt sein wird.

Womit das Bonmot von Franz Beckenbauer wieder einmal bestätigt wäre: «Bschissen worden ist immer». Vielleicht, aber vielleicht auch nicht. Und es fragt sich allenfalls wann, wo und warum?

Betrug im Umfeld der 64 Felder?

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(causasportnews / red. / 29. September 2022) Wo Sport betrieben wird, wird getrickst, gelogen und betrogen. Diesbezüglich bildet das Schachspiel keine Ausnahme. Jedenfalls hält diese Sparte derzeit mehr als nur die Schach-Welt in Atem. Kein Wunder, denn betroffen (und wohl geschädigt) ist der Welt bester Schachspieler, Magnus Carlsen. Der Norweger, der bald zehn Jahre überlegener, mundialer Titelträger ist, wirft dem erst 19jährigen amerikanischen Wunderkind und Szene-Newcomer, Hans Moke Nieman, immerhin Betrug im Spier vor. Dies, nachdem der Grossmeister anlässlich des Sinquefield-Cups in Missouri den Weltmeister grandios niedergerungen hatte. Magnus Carlsen zog sich in der Folge vom Turnier zurück. Eine zweite (online-)Partie gegen den Amerikaner am Generation Cup brach der 31jährige Norweger nach dem zweiten Zug kommentarlos ab. Der Weltmeister hatte offenbar Gründe für untypisches, verdächtiges Verhalten seines Gegners ausgemacht und erklärte, nachdem Hans Moke Nieman den Betrugsgerüchten nicht entgegentrat, er gehe davon aus, dass der junge Amerikaner öfter betrogen habe, als es derzeit den Anschein mache. Jetzt steht die Schachwelt Kopf und auch die Öffentlichkeit ist sensibilisiert. Es wird nicht nur in Fachkreisen gemutmasst und gerätselt, wie sich die Betrügereien durch den Amerikaner zugetragen haben könnten. Es wird unter anderem vermutet, dass Computerhilfe im Spiel war. Seit der IBM-Schachcomputer «Deep Blue» 1996 den ehemaligen Weltmeister Garri Kasparow schlug, bilden Computer in dieser Sparte Segen und Fluch zugleich. Der Sieg der Maschine über einen der besten Schachspieler der Welt vor über einem Vierteljahrhundert hat dazu geführt, dass der Mensch gegenüber dem Computer zumindest demütig geworden ist. Ob Hans Moke Nieman mit (unerlaubter) technischer Hilfe in der Vergangenheit Top-Erfolge am Brett feierte, wird sich wohl in absehbarer Zeit weisen. Affaire à suivre also auch hier.