«Dr. Pump» und andere Peinlichkeiten um Dopingvorgänge

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(causasportnews / red. / 9. Februar 2023) Geht es um die Bodybuilder-Szene sind Doping-Gerüchte, auch wenn es sich um entsprechende Freizeit-Aktivitäten in diesem Betätigungsfeld geht, rasch im Umlauf. Die Muskelprotze und -protzinnen stehen immer wieder im Fokus, weil diese Aktivitäten letztlich im Graubereich von Sport, Lifestyle und Masochismus anzusiedeln sind. Dann und wann jagen sich Doping-Gerüchte, etwa dann, wenn Anabolika und/oder andere unerlaubte, leistungssteigernde Substanzen zum Thema werden. Vor einigen Tagen rückte die Bodybuilder-Community ins Zentrum des öffentlichen Interesses, als bekannt wurde, dass der soeben auserkorene Solothurner Kantonsarzt mit einem Dopingvorgang in Verbindung gebracht wurde. Dieser Arzt, in der Szene offenbar auch «Dr. Pump» und «BBDoc» genannt, ist selber aktiver Bodybuilder und soll der Ernennungsbehörde (konkret dem Kanton Solothurn) verschwiegen haben, dass gegen ihn eine Strafuntersuchung im Zusammenhang mit Vergehen gegen das Sportförderungsgesetz im Gange ist (für den Betroffenen gilt die Unschuldsvermutung). Gemäss der zuständigen Staatsanwaltschaft soll sich ein Anfangsverdacht ergeben haben, dass der 44jährige Mediziner verbotene leistungssteigernde Mittel verschrieben und so gegen das Sportförderungsgesetz verstossen habe (das strafrechtliche Dopingverbot gemäss Sportförderungsgesetz erfasst nicht nur Sportlerinnen und Sportler, welche Wettkampfsport betreiben, sondern alle Personen, die sich z.B. auch privat sportlich betätigen. Dieses für die Aufgabe eines Kantonsarztes nicht ganz unbedeutende Faktum einer laufenden Untersuchung ist von «Dr. Pump» gegenüber der kantonalen Ernennungsbehörde verschwiegen worden. Es ist evident, dass der Bewerber deshalb für diese Funktion nicht in Frage gekommen wäre, auch wenn Kantonsärzte in der Schweiz eher schwierig zu finden sind und die Funktion des Kantonsarztes nicht gerade zu den prickelnden Herausforderungen im Rahmen einer medizinischen Karriere gehört.

Jedenfalls gab der Kanton Solothurn anfangs Februar die Wahl des Arztes und Bodybuilders zum neuen Kantonsarzt bekannt, um nur ein paar Tage später zurückzukrebsen, nachdem die Solothurner vom Strafverfahren wegen des Verstosses gegen das Sportförderungsgesetz erstmals überraschenderweise Kenntnis erhalten hatten. Zum neu gewählten Solothurner Kantonsarzt seien relevante Sachverhalte bekannt geworden, welche der Arzt und Bodybuilder im Bewerbungsprozess verschwiegen habe, teilte die zuständige Staatskanzlei des Kantons Solothurn mit. Die Euphorie nach der Bekanntgabe des Mediziners und Sportlers zum Kantonsarzt (man habe «einen engagierten Fachmann» für den Posten des höchsten Mediziners im Kanton Solothurn gefunden) schlug innerhalb von wenigen Tagen in Ernüchterung um (und es wurde mitgeteilt, dass aufgrund der bekannt gewordenen Tatsachen die entsprechenden, personenrechtlichen Konsequenzen folgen würden). Peinlich ist die Angelegenheit für Solothurn alleweil; aber auch für «Dr. Pump», der im Bewerbungsverfahren diesen Umstand seiner privaten Tätigkeit verschwiegen hatte. Ebenso peinlich mutet mit Blick auf den Kanton Solothurn der Umstand an, dass die offenbar angedachten, personenrechtlichen Konsequenzen seit Tagen immer noch in Abklärung sind. Zumindest hätte der Kanton den neuen Kantonsarzt umgehend in seiner frisch übernommenen Funktion einstellen müssen. (Hauptquelle: «SonntagsZeitung» vom 5. Februar 2023)

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