Zum Olympia-Start: Leichtathletik im Elend

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(causasportnews / red. / 24. Juli) Kurz vor Beginn der Olympischen Sommerspiele in Tokio platzte im Schweizer Sport eine «Doping-Bombe»; als ob «Corona» nicht schon genug Probleme bereiten würde: Die Schweizer Medaillen-Hoffnung Kariem Hussein wurde (offenbar) wegen der Verwendung einer Gly-Coramin-Lutschtablette Doping-positiv getestet und gleich für neun Monate gesperrt. Der 32jährige Hürdenspezialist stand sofort zur Verfehlung und akzeptiert die ausgefällte Sanktion. Anlässlich eines Leichtathletik-Meetings in Langenthal Ende Juni lief der ausgebildete Arzt in die Doping-Falle und muss nun die Spiele in Tokio im Fernsehen verfolgen. Nebst dem Reputationsschaden hat der Hürdenläufer nach dem Doping-Befund massive, pekuniäre Einbussen zu gewärtigen. Der erfolgreiche Sportler, der in den letzten Jahren als «Marke» aufgebaut worden ist, dürfte wohl vor allem Sponsoringgelder verlustig gehen. Derzeit ist allerdings noch unklar, wie die teils attraktiven Sponsoring-Partner des Doping-Delinquenten, wie Nike, BMW oder Geberit, auf den Dopingfall reagieren werden. Der «Fall Kariem Hussein» manifestiert auch die Risiko-Problematik, wenn Sponsoren auf Individual-Athleten setzen.

Die Schweizer Leichtathletik stand im Vorfeld von Olympia unter keinem guten Stern: Die Medaillen-Hoffnung über 100 und 200 Meter, Alex Wilson, stellte in Atlanta (USA) über die beiden Distanzen gleich zwei Fabelrekorde auf: 9,84 Sekunden (über 100 Meter) und 19,89 Sekunden (über 200 Meter). Danach begannen die Diskussionen über die Rechtmässigkeit der erzielten Zeiten; von Manipulation und Betrug war und ist die Rede, und auch der Umgang des Athleten mit einem lebenslang gesperrten «Doping-Trainer» sorgte zumindest für gewaltige Negativ-Stimmung gegen das «Kraftpaket» mit Jamaika-Wurzeln. Tendenziell sieht es derzeit danach aus, als würden die vom 30jährigen Alex Wilson erzielten Zeiten nicht homologiert werden. Diese Ausgangslage ist wohl nicht gerade als ideal mit Blick auf Tokio zu werten.

Nichts zu tun mit Olympia 2020, ausgetragen 2021, hat eine andere, in der Westschweiz lebende Leichtathletik-Hoffnung ohne Schweizer Pass. Tolossa Chengere, ein begnadeter Langenstreckenläufer aus Äthiopien, versucht seit rund 20 Jahren, mit Tricks und Schlichs das Schweizer Bürgerrecht zu erlangen. Vor einer Woche liess der Zürcher «Tages-Anzeiger» diese «Bombe» platzen: Nachdem sein Asylantrag abgelehnt worden sei, habe sich der Sportler, Jahrgang 1979 oder 1984, während Jahren gegen die Ausschaffung zur Wehr gesetzt. Bis jetzt erfolgreich; der Läufer befindet sich nach wie vor in der Schweiz. Seine Leistungen verschlechterten sich im Verlaufe der Jahre zusehends. Mit der Geschichte im «Tages-Anzeiger» vom 17. Juli 2021 wurden die Machenschaften, Betrügereien und Lügengebäude des Äthiopiers schonungslos angeprangert. Das alles unter dem für die linke Zeitung ungewohnt scharfen Titel «Das Lügenkonstrukt des Laufstars». Auch diese Geschichte ist für die Leichtathletik nicht gerade image-fördernd…

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