
(causasportnews / red. / 15. Juni 2019) Wunder gibt es immer wieder – glücklicherweise. So hiess auch ein Schlager, mit dem sich die Sängerin Katja Ebstein praktisch unsterblich machte. Und es gibt sie auch im Sport. Zwar leider nicht immer; erinnert sei an das tragische Schicksal des siebenfachen Formel 1-Weltmeisters Michael Schumacher, über dessen Zustand seit Jahren nur spekuliert werden kann – doch die Realität ist dennoch niederschmetternd und wohl hoffnungslos: Seit seinem schweren Skiunfall im Dezember 2013 befindet sich der anfangs Jahr 50 Jahre alt gewordene Ausnahme-Sportler in der medizinischen Rehabilitation. Über die Schwere der Kopfverletzungen und deren Folgen lässt sich nichts sagen. Seit bald fünfeinhalb Jahren ist Michael Schumacher der Öffentlichkeit entrückt. Es brächte wohl tatsächlich ein Wunder, damit der Deutsche mit Wohnsitz in der Schweiz wieder ein konventionelles Leben führen könnte.
Anders nun offenbar in einem anderen, dramatischen Fall: 2016 erlitt der Österreichische Lukas Müller nach einem Horrorsturz auf der Kulm-Flugschanze in Bad Mitterndorf als Vorspringer schwere Verletzungen, was irreversible Querschnittlähmungen zur Folge hatte. So ist er seither an den Rollstuhl gefesselt. Bezüglich der versicherungsrechtlichen Folgen nach dem Unfall sind verschiedene Gerichtsentscheide ergangen (hinzuweisen ist auf das Urteil des Österreichischen Bundesverwaltungsgerichts vom 17. Oktober 2018 und das kürzlich ergangene Erkenntnis des Österreichischen Verwaltungsgerichtshofs vom 3. April 2019 in der gleichen Angelegenheit; vgl. Causa Sport 1/2019 und demnächst 2/2019 sowie causasportnews vom 6. Mai 2019). Nun ist der Betroffene mit guten und überraschenden Neuigkeiten selber an die Öffentlichkeit gelangt und postete ein entsprechendes Video: Dank eisernem Training und disziplinertester Rehabilitation ist der 27jährige Sportler wieder in der Lage, selbständig ein paar Schritte zu gehen. Lukas Müller hatte schon kurz nach dem Unfall erklärt, er glaube mittel- und längerfristig an Alternativen weit weg vom Rollstuhl. Er scheint nun auf gutem Wege zu sein, wieder in ein Leben ohne Gehhilfen zurückzufinden. Ob hier von einem „Wunder“ gesprochen werden kann, ist nicht zu eruieren. Zumindest „wundersam“ ist die Wende in diesem Fall dennoch.