
(causasportnews / ds. / 25. Januar 2019) Der Ligaverband Frankreichs büsst den französischen Spitzenklub Paris Saint-Germain (PSG) mit 100 000 Euro. Dem Fussball-Krösus im Land des Weltmeisters wurde vorgeworfen, bei der Bewertung von Talenten zwischen 2013 und 2018 sogenanntes ethnisches Profiling vorgenommen zu haben. „Schuld“ an diesem Vorgang waren aber offenbar „nur“ Scouts des von Katar alimentierten Klubs. Diese verlangten bezüglich der Herkunft jungen Spieler Angaben, ob sie „Französisch“, „Maghrebinisch“, „Schwarzafrikanisch“ oder „von den Antillen“ seien. Diese Kategorisierung hatte offensichtlich nichts mit den spielerischen Qualitäten der Fussballspieler zu tun; es ging wahrscheinlich um reine Rassen-Einteilung. In Frankreich ist es grundsätzlich nicht gestattet, einsehbare Daten bezüglich ethnischer oder religiöser Zugehörigkeiten zu erheben, so dass diese Vorgänge wohl gegen französisches Recht verstossen. Die Führung von PSG stellte sich bezüglich dieser Praktiken unwissend und behauptete, dass die Scouting-Abteilung von sich aus so gehandelt und den Vorstand darüber nicht in Kenntnis gesetzt habe. In der Vorstands-Etage wurde sogar behauptet, die eigenmächtig handelnden Scouts hätten den Vorstand und den Klub auf diese Weise betrogen. Der Disziplinarkommissar der französischen Liga folgte offenbar dieser Argumentation und erklärte, PSG könne nicht nachgewiesen werden, die Informationen über ethnische Zugehörigkeit zu diskriminierenden Zwecken verwendet zu haben. Es handle sich eher um eine „individuelle Unbeholfenheit und kollektive Nachlässigkeit“ einzelner Scouts im Umfeld des Klubs. So wurde nun der Klub mit einer für ihn symbolischen Busse belegt. 100 000 Euro sind für den wirtschaftlich potenten Klub etwa so wie ein Bussenbescheid für Durchschnittsbürger nach erfolgtem Falschparkieren. Die gute Nachricht: Wenigstens bleibt der Slogan „say no to racism“ weiterhin aktuell.