(causasportnews / red. / 8. September 2017) Rund fünf Monate vor den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang im Februar 2018 dürfte die Hoffnung russischer Parasportler, an den einen Monat später an gleicher Stätte stattfindenden Winter-Paralympics teilzunehmen, markant gestiegen sein. Zwar ist das Russische Paralympische Komitee (RPC) nach wie vor von dem Internationalen Paralympischen Komitee (IPC) aufgrund institutionellen Dopings suspendiert; die vom IPC in dieser Causa eingesetzte Task Force berichtete nunmehr jedoch von signifikanten Fortschritten des RPC bei der Erfüllung der Kriterien zur Wiederaufnahme. So könnten offenbar fünf der sieben noch offenen Kriterien schon in naher Zukunft erfüllt werden.
Daher hat das IPC unter Führung seines Präsidenten Sir Philip Craven am 6. September 2017 entschieden, seine Vorgaben zu lockern und russischen Athleten in den Sportarten Ski alpin, Langlauf und Biathlon vorerst die Möglichkeit eröffnet, als neutrale Athleten bei Qualifikationswettkämpfen für die Paralympischen Spiele 2018 zu starten. Dadurch will das IPC zum einen Anreize setzen für die weitere Erfüllung der Wiederaufnahmekriterien, zum anderen will es sicherstellen, dass den russischen Athleten ausreichend Möglichkeiten für die sportliche Qualifikation offenstehen.
Über die Aufhebung der Suspendierung des RPC selbst wird das IPC erst nach der Sitzung der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA im November entscheiden. Massgeblich wird hierbei insbesondere die Erfüllung der zwei noch offenen Kriterien sein: die Bestätigung der Zulassung der russischen Anti-Doping-Agentur durch die WADA und die Anerkennung des McLaren-Berichts über systematisches Doping in Russland durch die Verantwortlichen des russischen Sports.
Zu diesem Zeitpunkt wird das IPC bereits unter neuer Führung agieren, denn Sir Philip Craven, der für seine konsequente Haltung in dieser Angelegenheit weltweit sehr viel Respekt erntete, sieht dem Ende seiner sechzehnjährigen Präsidentschaft entgegen – heute wurde in Abu Dhabi der Brasilianer Andrew Parsons als sein Nachfolger gewählt.