Erzwungene und geplatzte Transfers

football-142952_1280 (causasportnews / red. / 28. August 2017) Nachdem sich die Welt nach dem „Neymar-Transfer“ in Anbetracht der horrenden Vertragsauskaufszahlung wieder etwas beruhigt hat, herrscht im Fussball-Wechselgeschäft „courant normal“. Dazu gehören aber auch Transfers, die in ihrer Abwicklung etwas speziell sind oder letztlich nicht realisiert werden (können). Da wäre zum einen der Wechsel von Ousmane Dembélé, der künftig sein Geld nicht mehr bei Borussia Dortmund, sondern beim FC Barcelona verdienen wird. „Nur“ knapp die Hälfte der Vertragsauskaufssumme von Neymar wird der FC Barcelona dem deutschen Top-Klub aus dem Ruhrgebiert überweisen – der Übertritt von Ousmane Dembélé ist dennoch der zweitteuerste Transfer der Fussball-Geschichte. Er sorgte jedoch nicht wegen der Höhe der Transfersumme für Aufsehen, sondern wegen der Art und Weise, wie der Wechsel letztlich zustande kam. Der Spieler hat den Transfer regelrecht erzwungen, durch unmögliches Verhalten und Arbeitsverweigerung in Dortmund. Letztlich war das Faktum (Geld) stärker als die Norm (Arbeitsvertrag), und der Spieler “drückte“ seinen Wechsel konsequent durch. Die über 100 Millionen Euro aus Barcelona werden Borussia Dortmund den Abgang des Spielers versüssen – und bei der im Moment prall gefüllten Klubkasse der Katalanen ist dies auch für den Messi-Klub kein Problem. Unter Druck ist nun allerdings der Spieler, der mit diesem erzwungenen Transfer nach Spanien gelockt worden ist, um Neymar vergessen zu machen.- Auch in der schweizer Liga liess ein letztlich geplatzter Übertritt aufhorchen. Der soeben wieder in die höchste Spielklasse aufgestiegene FC Zürich wollte seinen Top-Stürmer Raphael Dwamena für 15 Millionen Franken an den Premier League-Klub Brighton & Hove Albion abgeben; eine gewaltige Summe für einen schweizer Klub, für die englische Liga ein „Schnäppchen“. Doch es kam alles anders: Der Spieler bestand den medizinischen Check in England nicht; der Transfer platzte. Eine solche Konstellation kommt zwar im Fussball immer wieder vor, ist im konkreten Fall allerdings etwas besonders, weil es sich für den FC Zürich um einen der lukrativsten Transfers der Klubgeschichte gehandelt hätte. Der Spieler wird nun weiter in Lausanne, Thun und Lugano statt in Manchester, Liverpool oder London spielen. Für den FC Zürich stellt sich aber ein weiteres Problem: Immerhin hat er einen Spieler in seinen Reihen, der den medizinischen Anforderungen, die an einen Fussballspieler gestellt werden, nicht genügt. Aber vielleicht ticken diesbezüglich die Uhren in England und in der Schweiz anders. Eventuell für einmal präziser im Mutterland des Fussballs als im Uhren-Eldorado Schweiz?

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