
Boris Becker 1994: Da war die Welt für den Tennis-Star noch in Ordnung (Bild: James Phelps)
(causasportnews / red. / 5. Juli 2017) Der Vorgang, wie er sich nun im „Fall Boris Becker“ ereignet, ist beileibe keine Seltenheit, doch weil es konkret um eine „Ikone“ des deutschen Sports geht, wirft die neueste Geschichte, die auch die Überschrift „Wie aus Freunden Feinde werden“ tragen könnte, hohe Wellen (vgl. auch Causa Sport News vom 4. Juli 2017). Neben dem Umstand, dass sich der ehemalige Tennis-Star an allen Ecken und Enden mit Geld- und anderen Forderungen konfrontiert sieht und er von einem Londoner Gericht als „zahlungsunfähig“ erklärt worden ist, wir nun dem „Casus Becker“ gleich auch noch ein menschliches Kapitel angefügt. Sein ehemaliger Manager, Berater, Geschäftspartner und Freund, der in Zug (Schweiz) ansässige Dr. Hans-Dieter Cleven, hat angekündigt, dass auch er gegenüber Boris Becker eine Forderung geltend mache, die er nun in den laufenden Verfahren eintreiben wolle. Dieser Umstand ist an sich schon ungewöhnlich; dass jedoch Derartiges mittels Medienmitteilung verbreitet wird, lässt tief blicken und ein Zerwürfnis zwischen den ehemaligen, bekennenden Freunden, die sich nun offensichtlich befehden, erkennen. Boris Beckers Anwälte sprechen von Druck, der nun seitens der Advokaten von Hans-Dieter Cleven aufgebaut werde. Offen bleibt, wie sich auf Grund der jetzigen Konstellation eine Forderung von immerhin 40 Millionen Schweizer Franken auftürmen kann. Aus welchem Rechtsgrund der ehemalige Manager des „Metro“-Konzerns eine derartige Forderung stellt, ist nicht bekannt. Es wäre wohl einigermassen verwunderlich, wenn Boris Becker eine Zahlung in dieser Höhe leisten würde bzw. leisten könnte. Weiterhin gibt es in diesem unrühmlichen Vorgang ohnehin nur das Heer der Anwälte, das im Einsatz stehen, als Gewinner – falls Boris Becker seine Rechtsvertreter denn schliesslich bezahlt. Seit Jahren hat das deutsche Idol offensichtlich Mühe, auch nur Kleinstbeträge zu begleichen. In Erinnerung ist noch der Streit, den Boris Becker mit dem Pfarrer in St. Moritz bezüglich Bezahlung seiner Hochzeit im Jahr 2009 ausgetragen hatte. Damals ging es in einem Gerichtsverfahren um nicht einmal 10 000 Schweizer Franken. Gemessen an diesem Betrag müsste eine Forderung von nun 40 Millionen Schweizer Franken im Becker‘schen Finanzhaushalt geradezu eine Apokalypse verursachen.