Studie zu den Sportvereinen in der Schweiz 2017 veröffentlicht

(causasportnews / Red. / 10. Mai 2017) Seit 1996 wird die Sportvereinslandschaft Schweiz regelmässig wissenschaftlich untersucht. In diesem Rahmen hat das Observatorium Sport und Bewegung Schweiz im Auftrag von Swiss Olympic, dem Bundesamt für Sport und der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft eine Studie durchgeführt, die soeben erschienen ist („Sportvereine in der Schweiz – Entwicklungen, Herausforderungen und Perspektiven“, abrufbar unter www.sportobs.ch). Für diese Studie wurden die Verantwortlichen der 86 Swiss Olympic angeschlossenen Sportverbände und von 5‘335 Schweizer Sportvereinen befragt.

Die Haupterkenntnis der Untersuchung ist, dass seit der letzten Berichterstattung (2010) sowohl die Anzahl der Sportvereine als auch der Aktivmitglieder der Vereine gesunken ist: Bei den Vereinen ist eine Reduktion um 1‘241 auf 18‘824 Vereine (unter dem Dach von Swiss Olympic) zu verzeichnen, bei den Aktivmitgliedern um 160‘000 Mitglieder auf knapp 2 Mio. Prozentual ausgedrückt ist somit jeder vierte Verein in der Schweiz (Gesamtanzahl: ca. 76‘000) ein Sportverein, und 25% der Bevölkerung zwischen 5 und 74 Jahren sind in einem Sportverein aktiv.

Eine steigende Tendenz verzeichnen die Vereine dagegen beim Anteil weiblicher Mitglieder (von 30,7% im Jahr 1996 auf 36,4% im Jahr 2016) sowie bei den Kindern (< 14 Jahre) und den Senioren (> 60 Jahre). Mit einem Anteil von 68% sind in der Schweiz zudem der Kleinverein (< 100 Mitglieder) und der Einspartenverein (eine angebotene Sportart; Anteil 79%) vorherrschend.

Für Sportvereine typisch ist auch die starke Abhängigkeit von ehrenamtlicher Tätigkeit: Laut Bericht werden pro Jahr in den Sportvereinen rund 75 Mio. Stunden Freiwilligenarbeit geleistet, und 96% aller Funktionen werden im Ehrenamt ausgeübt. Die Studie kommt zum Schluss, dass dies für die Vereine Fluch und Segen zugleich ist, weil das Finden von ehrenamtlich Mitwirkenden schwieriger geworden sei. Trotzdem sei der Sportverein in der Schweiz nicht vom Aussterben bedroht; vielmehr würden diese mit ihrem Beitrag an die Gesundheit, Sozialisation und Integration für den „sozialen“ Kitt in der Gesellschaft sorgen.

Mehr dazu in der nächsten Ausgabe von Causa Sport.

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