
Uli Hoeness – Bild: Harald Bischoff
(causasportnews / red. / 13. Oktober 2016) Es gibt nur einen Kandidaten, weshalb dessen Wahl nun so sicher ist wie das Amen in den Kirchen der Bayerischen Metropole: Der Verwaltungsbeirat des FC Bayern München hat den ehemaligen Präsidenten des Münchner Top-Klubs, Uli Hoeness, einstimmig und konkurrenzlos zum Kandidaten für das Präsidium des FC Bayern München nominiert. Er erklimmt nach seiner zweieinhalbjährigen Funktionärs-Pause demnächst erneut die höchste Stufe, die ihn wiederum in den Bayerischen Fussball-Olymp führen wird. Der im Frühjahr 2014 von allen Ämtern zurückgetretene ehemalige Spieler wird am 25. November 2016 seine Funktionärs-Durststrecke überwunden haben und wohl nicht nur das Vereinspräsidium der Bayern (wieder) übernehmen, sondern auch im Aufsichtsrat der Kapitalgesellschaft Einsitz nehmen. Diese Entwicklung überrascht nicht, verwundert aber doch, weil sich insbesondere die Exponenten des Münchner Klubs immer wieder für untadeliges, integres Funktionärswesen einsetzten, wenn es etwa um den Weltfussballverband FIFA ging. Stünde für Uli Hoeness ein Funktionärsposten beim Weltfussballverband zur Diskussion, würde er den Integritätstest wohl nicht ohne weiteres bestehen. Seit sich jedoch abgezeichnet hat, dass der einstige Spitzen-Fussballspieler zurückkehren würde – und dies war schon anlässlich seiner Verurteilung klar – verstummten die kritischen Stimmen aus München bezüglich integren Funktionärswesens im Allgemeinen und betreffend FIFA schlagartig. In München und im Umfeld des FC Bayern wird die Rückkehr von Uli Hoeness in den organisierten Fussball flächendeckend beklatscht, auch seitens der Sponsoren der Bayern. Nur wenige kritische Geister mögen nicht in die in München herrschende Euphorie um Uli Hoeness einstimmen (vgl. auch Causa Sport News vom 26. September 2016). Diese erinnern etwa an den „Fall Beckenbauer“, der im Moment allgemein „angeschossen“ wird. Bei Franz Beckenbauer und bei Uli Hoeness sind einige Parallelen sichtbar. Es gibt aber auch Gegensätzliches: Franz Beckenbauer steigt derzeit ab und hat allenfalls noch zivil- und strafrechtliche Konsequenzen im Zusammenhang mit undurchsichtigen Finanztransaktionen zu gewärtigen; Uli Hoeness hingegen hat „gebüsst“ und ist erneut im Aufstieg begriffen.