(causasportnews / red. / 5. August 2016) Im Vorfeld zu den offiziell heute beginnenden Olympischen Spielen in Rio de Janeiro stand bis vor wenigen Stunden eine Frage im Zentrum jeglichen Interesses: Wieviele russische Athletinnen und Athleten werden nun an den Spielen teilnehmen? Trotz flächendeckenden, russischen Staatsdopings entschied sich das Internationale Olympische Komitee (IOC), von einer generellen Sperre aller russischen Sportlerinnen und Sportler abzusehen; den Sportfachverbänden wurde die Entscheidkompetenz zugewiesen, „saubere“ und „unsaubere“ Selektionierte auszusortieren oder durchzuwinken (vgl. auch causasportnews vom 26. Juli 2016). Das Resultat der Evaluation liegt nun vor: Von den für die Spiele selektionierten 387 Russinnen und Russen dürfen ab heute 271 starten. Entweder haben die Fachverbände problematische Bewerberinnen und Bewerber gleich selber zurückbeordert, oder der Internationale Schiedsgerichtshof in Lausanne hat entsprechende Begehren der von den betreffenden Fachverbänden nicht Berücksichtigten – mit Ausnahmen – abgewiesen. Trotz des erwiesenen Staatsdopings ist also Russland mit den nun zugelassenen Athletinnen und Athleten in Rio gut vertreten. Alles also „Halb so wild“, wie kürzlich die „Neue Zürcher Zeitung“ eher resignierend titelte. Nun wird der Fokus für die nächsten etwas mehr als zwei Wochen auf die Spiele gerichtet sein. Doping ist dann so weit weg wie Russland von Brasilien. Stunden vor der Eröffnungsfeier ist Olympia vom „courant normal“ erfasst. So sorgt einmal mehr Regel 40 der Olympischen Charta für Diskussionen. Rechtsexperten bezweifeln, ob es zulässig sein kann, dass private Sponsoren von Sportlerinnen und Sportler während der Dauer der Spiele nur dann mit ihren Klienten werben dürfen, falls diese Sponsoren auch „olympische Sponsoren“ sind. Aber auch das sind für Olympia nur marginale Probleme. Die Olympischen Spiele erfreuen sich grosser Beliebtheit und dürften auch künftig ein gefragtes Gut sein. So war kürzlich zu vernehmen, dass gemäss einer repräsentativen Umfrage 57% der Schweizer Bevölkerung eine Olympia-Kandidatur eines Schweizer Bewerbers bejahen würden. Für das Jahr 2026 ist eine entsprechende Kandidatur – allerdings für Winterspiele – ein Thema.
Start zu Olympia – Russland gut vertreten
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